Für Unerfahrene - Warnung vor
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 30.04.03 00:03 | ||||
Eröffnet am: | 18.05.00 02:28 | von: baanbruch | Anzahl Beiträge: | 14 |
Neuester Beitrag: | 30.04.03 00:03 | von: Dr.UdoBroem. | Leser gesamt: | 3.424 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 0 | |
Bewertet mit: | ||||
B Ö S E
Die meisten von Euch werden die Zeitschrift "effectenspiegel"
kennen und einordnen können.
Ich selber lese sie fast jede Woche und halte das Niveau für
leicht über dem Durchschnitt der unzähligen Publikationen, die uns jede
Woche das Geld aus den Taschen locken und dann mit tollen Tips und
gut recherchierten Informationen in unser finanzielles Verderben schicken.
Es ergab sich nun im Wonnemonat Mai des Jahres 2000, dass ein Freund aus
ferner Schulzeit mich anrief und mich fragte, ob ich "effectenspiegel" kenne.
Da könne man sich den ganzen Börsenstress sparen, die hätten ein tolles
Musterdepot, das müsse man nur 1:1 nachmachen, und die hätten ganz tolle
Informationen.
Da effectenspiegel offensichtlich derart positiv auf Neulinge wirkt
(auch ich fand das Pamphlet anfangs ja SEHR gut) will ich nun mal
anhand von 2 Beispielen aus der aktuellen Ausgabe dagegen anstinken,
da mich das Gewäsch darin heute doch leicht erzürnte.
Hauptfigur ist ein Bolko Hoffmann, dessen grenzenlose Selbstglorifizierung
mir immer mehr auf die Tüte (=Synonym für Sack) geht. Wenn irgendeine
Aktie steigt, hat "e.s." das schon Wochen zuvor gewusst und wenn eine Aktie
abschmiert, hatte "e.s." das ebenfalls schon lange vorhergesagt.
Seit Wochen schon bittet der Anlegerfreund Hoffmann Commerzbank-Aktionäre
darum, ihm für die HV am 26. Mai Stimmrechte zu übertragen. Er will einmal
Kritik am Co-bank Chef Kohlhausen üben und dann will er durchsetzen, dass
die Aktionäre der Commerzbank bei der Zuteilung von comdirect bevorzugt
werden. In der Sache hat der gute Mann in beiden Punkten Recht. Natürlich
ist es dilletantisch, wenn Kohlhausen tatenlos zusieht, wie eine Gruppe von
windigen Gesellen ein grosses Aktienpaket ansammelt. Und natürlich sollten
die Aktionäre der Commerzbank davon profitieren, wenn ihre AG die Tochter an
die Börse bringt. Nun, wie wir inzwischen wissen, ist die Zeichnungsfrist
für comdirect vom 23.5. bis 2.6. Glaubt wirklich auch nur einer von Euch,
dass die Zuteilungsmodalitäten MITTEN in der Zeichnungsfrist (HV am 26.5.)
geändert werden? Die Hoffungen, die hier geweckt werden, sind also völlig
unrealistisch.
Noch schlimmer ist aber eine andere Verarschung unerfahrener Leser.
In der letzten Ausgabe (Nr.20) und in der aktuellen (Nr.21) werden
die Neuemissionen diesen Jahres aufgelistet und die Entwicklung der
jeweiligen Aktie gezeigt (Erstnotiz, akt. Kurs, etc.). Natürlich
haben die von "e.s." empfohlenen Aktien bombig abgeschnitten.
So weit so gut.
Nun möchte ich Eure Aufmerksamkeit auf die Lusche Lycos Europe richten.
Lycos Europe ist nicht "hinterlegt" (=markiert). Die jeweils von "e.s."
empfohlenen Neuemissionen sind hinterlegt. Lycos Europe nicht. An
entsprechender Stelle ist vermerkt: "Sofortiger Verkauf empfohlen".
Toll, denkt da der unerfahrene Leser, die haben sofort gewusst, dass das ein
Flop werden wird, die haben ja echt Ahnung, die Leute von "e.s.".
Drehen wir das Rad der Zeit etwas zurück. Ist es nicht schön, dass gedruckte
Buchstaben auch nach 2 Monaten noch nicht verblichen sind? High-Tech-
Zeitalter - ick liebe Dir!
In der Ausgabe 12 im März während der Zeichnungsfrist verbreitet "e.s."
folgendes zum Thema Lycos Europe: "Auszahlen durfte sich eine Zeichnung der
Aktien der niederländischen Lycos Europe ..."
In jeder Ausgabe werden unter der Rubrik "Aktien im Blickpunkt" 4 Aktien
besonders empfohlen. In Ausgabe 12 ist eine der beiden "Favoriten für
spekulative Anleger" just die Neuemission Lycos Europe. In dem ausführlichen
Artikel werden Floskeln wie "eine weitere hochinteressante Neuemission" und
"winken dicke Zeichnungsgewinne" strapaziert. Andere Stimmen warnen vor
dem hoffnungslos überhöht angesetzten Ausgabekurs. "e.s." keineswegs, sondern
empfiehlt die Zeichnung.
Es kam wie wir alle wissen - das Ding schmierte sofort ab.
Als das Kind dann in den Brunnen gefallen und der Kurs von Lycos gar
prächtig gesunken war und aber auch jeder selber sehen konnte, was
das für eine Luftblase war, da verkündete dann auch "e.s." man solle sich von dieser
schwachen Aktie doch besser verabschieden.
Deutsche Sprache, schweres Sprache. Vielleicht habe ich das ja nur
irgendwie missverstanden. Vielleicht bedeutet eine Auflistung unter der
Überschrift "Börsenfavoriten" ja gar nicht, dass eine solche Aktie nun
unbedingt auch empfohlen wird. Irgendeinen Grund muss es ja dafür geben,
dass bei dem heutigen Rückblick Lycos nicht zu den empfohlenen Aktien
gehört.
Sonderbar, steht doch in Ausgabe 13 an einer Stelle "die in Ausgabe 12
zur Zeichnung empfohlenen Aktien von Lycos Europe". Also doch empfohlen?
Leute, das ist Scheisse hoch 3!
Schlecht ist, dass man so eine miese Abzocke überhaupt empfiehlt.
Nun gut, auch die besten können sich mal irren.
Unprofessionell und wenig vertrauenserweckend ist, wenn man dann
rückblickend leugnet, sich geirrt zu haben.
Wenn die Wahrheit dann aber für jeden Interessierten so leicht mit
dem heutigen Lügengebilde zu vergleichen ist, wird ein derartiges
Vorgehen nur noch höchst lächerlich.
Das also mein Beitrag zum Thema Anlegerfreund Bolko Hoffmann und
die tolle und ungeschminkte Performance der "e.s."-Empfehlungen.
Trotz Verarschungsversuche von allen Seiten - Happy Trades !
baanbruch: Wassen nu los - Zensur? - Warnung vor "effectenspiegel sollte hier stehen o.T.
18.05.00 02:30
Das ist ein Zitat ganz ohne Häme ! Nur sollten auch hier einige etwas vorsichtiger mit ihren Empfehlungen sein. Ich erinnere mich noch sehr gut an PLAMBECK PLAMBECK PLAMBECK - und habe, damals neu hier, prompt bezahlt !
und später im Rückblick zu verbreiten, man habe von Anfang an
for dem Flop gewarnt.
nobody: haben das Deine Experten von der co-bank ähnlich gehandhabt?
Nach den ersten Antworten würde mich interessieren, ob anderen
Arivaner ähnliche Widersprüche/Lügen bei e.s aufgefallen sind.
Vielleicht sehe ich das Heftchen ja trotz meines aktuellen
eindeutig negativen Hinweises selber doch noch zu positiv.
Fairerweise auch mal eine gute Tat von e.s. :
Immerhin weist e.s. ja schon seit Monaten immer wieder auf
die krasse Unterbewertung von Schnigge hin, und diese Empfehlung
habe ich so nirgendwo anders wiedergefunden.
Also, vielleicht schreiben noch mehr von ihren e.s.-Erfahrungen, bitte?
Lalapo: Ja ja der Bolko ... ABER : er war der einzige der den Euro bei 0,90 gesehen hat und
18.05.00 13:20
DIE beste Börsenzeitschrift ist das NEBENWERTEJOURNAL ; super Bericht , toppseriös ,die Leute kennen und riechen IHRE Aktien über die sie berichten .. ganz ganz toll ..
Gruß LALAPO
Der Kommentar im Commerzbank Journal kam gerade erst gestern - war aber wohl schon im Druck gewesen. Shit happens.
Wenn aber die Hälfte der 100 %er Tipgeber hier am Board wirklich immer richtig liegt, wären sie wohl auf den Bahamas, gelle ? Wie gesagt, das sieht nach sich selbst Mutmachen aus !
Und nun zum Effektenspiegel: Man muß ihn nicht abonnieren, es steht viel widersprüchliches, einiges vernünftiges und einiger Unsinn drin. Ich bekomme täglich sechs Aktienbriefe und glaubt ja nicht, die anderen wären viel besser. Geld würde ich für keinen der Dinger ausgeben, Ausnahme vielleicht der Nice-Letter.
Gruß ruebe
baanbruch: Ich erwarte keineswegs Unfehlbarkeit und bekomme bei den meisten Experten inzwischen
19.05.00 00:24
Aber die Leute sollten zu ihren Äusserungen von früher stehen.
Mit dieser Forderung wollte ich Aktienempfehler von Politikern
(z.B. Lügenmaul Kohl oder auch Schröder) unterscheiden.
Aber vielleicht gibt es hier keinen Unterschied.
Ich scheine da etwas empfindlicher zu sein als viele andere am Board.
Dass Bolko Hoffmann geltungsbedürftig ist, geht für mich in Ordnung.
Das sind viele andere in dem Bereich auch. Und wie schon erwähnt, manchmal
hatte auch Hoffmann schon einen guten Tip für mich.
Aber gutgläubige Kleinanleger (und Zeitschriftenkäufer) zuerst mit
unqualifizierten Artikeln ins Verderben zu leiten und dann wenige Wochen
später zu verkünden, man hätte ja vor genau dieser Aktie gewarnt,
das treibt mich genauso auf die Palme wie die ständige Verarschung
durch die Direktbanken und ihre schlecht gebildeten Call-Center-Heinis.
Nun gut Lapalo, werde mir Nebenwertejournal nochmal genauer ansehen, wenn Du meinst, dass die Mädels seriös sind. Danke!
baanbruch: Für Unerfahrene - Warnung auch vor Hans Bernecker (Baanbruch's Böse Bemerkungen)
22.05.00 01:16
B Ö S E
Am Freitag war Hans Berncker in der n-tv Sendung "Welches Kurzziel sehen Sie bei aaa, bebebe und cecece auf Sicht von 6 Monaten bitte? Danke!".
Ganz am Ende kam dann die allseits mit Spannung erwartete Frage nach der Kursrakete baan aus dem
Land der Glashaustomaten.
Herr Bernecker verkündete kurz, knapp, distanziert und herablassend er habe den Lesern seines
Börsenbriefs vor 4 Wochen schon beim Stand von 5 Euro empfohlen zu verkaufen.
Aha, denkt da der positiv denkende unerfahre Zuhörer, der Mann hat Ahnung und hat rechtzeitig
vor dem Schrott gewarnt. Nun, den Börsenbrief habe ich nicht gelesen.
Jedoch weiß ich noch sehr genau, was Herr Bernecker bei seinem letzten Besuch in dieser n-tv Sendung im Januar zum Thema baan verkündete. Da sagte er, baan hätte noch eine Menge guter Produkte, die Managerin wäre nicht am 4. Januar vor den katastrophalen Finanzen davon gelaufen, sondern ihr wäre gekündigt worden und im Großen und Ganzen war der Tenor so, daß jetzt nach unten übertrieben würde und die Lage noch gar nicht so hoffnungslos sei.
Hier wäre der Zeitpunkt gewesen, wo ein Analyst den Kleinanlegern hätte helfen können, indem er
unmissverständlich zum sofortigen Ausstieg geblasen hätte. Mit seinem Auftreten machte Herr Bernecker aber eher Mut zum Durchhalten. Er schien über bessere Kenntnis der Interna von baan
zu verfügen als seine Mitbewerber, was dazu führte daß so ein Volltrottel wie ich danach nachkaufte,
und damit viel schlechtem Geld noch einiges gutes hinterher warf.
Vor vier Wochen (also NACH Bekanntgabe der katastrophalen letzten Zahlen) brauchte die Welt
keine Warnung von Herrn Bernecker mehr.
So wie ich vor kurzem auf die Lügereien von Bolko Hoffmann hingewiesen habe, müssen wir auch jetzt
bei Herrn Bernecker feststellen, daß auch er nach der Maxime operiert "Was interessiert mich heute mein Geschwätz von gestern".
Bitte jetzt keine Sammelklage starten (á la Förtsch) und auch nicht sonstwie hysterisch werden.
Nur vorsichtig sein in Zukunft, wenn Herr Bernecker spricht. Auch aus seinem Mund tropft des öfteren
etwas, was von unhöflichen Rabauken evtl. als "ziemliche Scheisse" bezeichnet werden könnte.
Interessant ist immerhin, daß er zumindestens einen Bruchteil seiner Fehlratschläge dann doch zugibt
(z.B. PLettac). Weiterhin interessant ist, daß er andere Fehlgriffe so deutet, daß er seiner Zeit 1 Jahr
voraus ist (VW, Dai-Chry). Also Leute, schaut in die Zukunft und verschleudert einen Teil Eures Einsatzes mit sinkenden Autowerten!
Oder macht Euch die Mühe und denkt selber nach und laßt Bernecker und Förtsch und ihr dumpfes Geschwätz unbeachtet.
Happy Trades !
Die Flop's vershwanden einfach auf Nimmerwiedersehn.
Virus
immer schon sehr suspekt...und dann dieses fette Selbstportrait in der Ecke... unglaublich!
TheWeasel