Frick Abzocker oder Ahnungsloser?
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 18.06.07 09:19 | ||||
Eröffnet am: | 17.06.07 22:16 | von: BFoierl | Anzahl Beiträge: | 5 |
Neuester Beitrag: | 18.06.07 09:19 | von: BFoierl | Leser gesamt: | 7.036 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 3 | |
Bewertet mit: | ||||
Die große Frage ist, wußte Frick was gespielt wurde? War er beteiligt? Ist er vielleicht gar der Initiator und Drahtzieher? Oder ist er selbst hereingefallen auf die Abzocker und Firmengründer? Ich bin der Überzeugung letzteres ist sehr unwahrscheinlich.
Die drei Firmen wurden einzig und allein zum Zweck des Abzockens deutscher Kleinanleger gegründet und von Frick promotet. Zu einer ernsthaften Exploration wären minimum 30 bis 50 Mio US$ nötig, man braucht Explorationsexperten, Ausrüstung (riesige Bohrgerüste, Bohrköpfe etc.) , Leute, Bohrgeräte, Probebohrungen, seismische Daten, Logistik vor Ort (Zugangsstraßen, Unterbringung der Mitarbeiter etc), 3D Karten, geologische Gutachten, muss bei den Probebohrungen auch Fehlbohrungen einkalkulieren etc. All dies ist in den letzten Jahren extrem teuer geworden durch die hohe Nachfrage. Die drei Frick Firmen haben lediglich eine Büroadresse aber keine wirklich operativ tätigen Mitarbeiter. (siehe Filings)
Exploration kriegt man mit 10.000 $ in der Kasse nicht hin. Davon lässt sich vielleicht eine Büroadresse mit Briefkasten mieten und eine Internetseite unterhalten (welche zufällig auch auf deutsch erstellt wurde, welch Zufall bei den 3 drei zufällig „entdeckten“ unbekannten russischen Unternehmen ).
Wenn die Initiatoren wenigstens das starke Interesse an den Aktien ausgenützt hätten um 30 bis 50 Mio. zu raisen, dann hätten die Firmen wenigstens eine Chance ein Weilchen als Explorer zu überleben, das wäre ein Leichtes gewesen bei den Volumina. Aber es ging nur um Abzocke und man wollte keinen Penny in die Firma stecken, den man nicht wieder heraus bekommt.
Abgesahnt und verkauft haben euch die Stücke die Initiatoren, welche die Börsenmäntel wenige Monate zuvor für kleines Geld erworben haben. Der Mantel wurde in Rohstoff Tralala umbenannt und dann mächtig aufgeblasen. Dazu wurde der Kurs schon vor dem Abverkauf auf ein entsprechend hohes Ausgangsniveau manipuliert (Erworben wurden die wertlosen Börsenmäntel gerade mal für 5stellige Beträge siehe Filings).
Alles wurde von langer Hand geplant, die Fakten lassen einfach keinen anderen Schluss zu. Frick muss ja sicher stellen, dass alle seiner Lemminge auch kaufen können, d.h. er kann doch nicht einfach Aktien durch die Decke jagen bei denen es keinerlei im Vorfeld abgeklärte Abgabebereitschaft seitens der Großaktionäre gibt... Wären die Firmen wirklich so extrem günstig bewertet, wieso solle dann ein Großaktionär bereitwillig für beliebige Beträge Aktien verkaufen zu diesen angeblich so günstigen Kursen.
Zudem sind die Firmen, wie bereits von der Presse erkannt personell allesamt miteinander verstrickt. Segal und Hutchinson kennen sich. Angenommen den unwahrscheinlichen Fall dass Frick tatsächlich keine Provision erhalten hat, so hat er sich zumindest von dubiosen Abzockern vor den Karren spannen lassen. Aber glaubt ihr dass Frick sooo naiv ist, dass er von dem Abzock nichts mitbekommen und geahnt hat? Das ich nicht lache...
Da Frick aber alles andere als dumm und unerfahren ist, muss er wissen wie das Spiel läuft und vor allem wie man dabei Geld verdient. Es wäre ja geradezu paradox, wenn der große Meister des Geldes die größte und wichtigste Rolle bei diesen Abzockgeschichten spielt und sich nicht entsprechend dafür entlohnen ließe.
Anscheinend bringt es ihm einen Vorteil, gerade Aktien der Segal-Hutchinson Truppe zu promoten, denn sonst würde er ja unter Tausenden von Rohstoffaktien nicht immer auf die Buden derselben Initiatoren stoßen.
Vor allem wenn diese gerade frisch aufgezogen und eilig gegründet wurden und die Meldung über ein ach so tolles kommendes Rohstoffprojekt gerade erst bekannt gegeben wurde. Frick hat dieses Unternehmen dann in windeseile (gleich nachdem das erste angebliche Rohstoffprojekt bekannt gegeben wurde) analysiert und zufälligerweise ist es auch schon seit einigen Handelsstunden in Deutschland gelistet. Fazit: Das sieht nach einem von langer Hand geplantem und groß angelegtem Betrug aus, bei dem Frick die Hauptrolle spielt.
Ohne Frick hätte die Gründung der Firmen gar keinen Sinn gemacht. Ohne Frick hätte man keine deutsche Hompages erstellen lassen. Ohne Frick wäre nicht eine Firma nach der anderen von diesen Herren gegründet worden, mit Black Sea Oil stand schon die vierte Firma bereit. Ohne Frick hätten die Initiatoren keine Möglichkeit ihre Stücke überhaupt jemandem zu verkaufen? Und Frick erzählt, er hätte diese Firmen gewissenhaft recherchiert? Lachhaft!! (eher gewissenlos)
Was Frick geschickt gemacht hat ist eine Situation zu schaffen in welcher er möglichst unangreifbar ist. Keine nachvollziehbaren Geldströme, angebliche große Rohstoffvorkommen können die gleiche Fantasie auslösen wie Internetbuden 1999/2000. Darüber hinaus hat er mit anderen seriöseren Tipps, Klöckner und Co., Allianz, Bauer nur abgelenkt von den Papieren die er auf seiner Hotline empfiehlt.
Wenn irgendjemand wertlose Firmen mit dreistelligen Millionenbewertungen verkauft, so ist dies zumindest in meinen Augen Betrug. Jemand der davon weiß und das ganze noch unterstützt ist ebenfalls ein Betrüger. Ob das bei Frick so ist muss nachgewiesen werden. Mir kann jedenfalls keiner weiß machen, dass der langjährige Börsenkenner Frick, der die Schlüsselrolle bei dieser Promotion wertloser Aktien spielt, nicht so stark profitiert, dass sein persönliches Risiko (Aufdeckung der Tatsachen, wahren Bewertungen etc.) abgedeckt wird und darüber hinaus eine Entlohnung erfolgt. Vielleicht hat Frick auch Strohmänner.
Inszinierte Storys und professionell aufgezogene PR, bei der der Verkäufer Frick die Hauptrolle spielt. Und der lässt sich dafür angeblich nicht entlohnen sondern ist der Weihnachtsmann mit weißer Bäckerweste. Klar vielleicht hat er es nur geschickt gemacht, wenn er bei einem Auslandsbesuch möglicherweise einen Geldkoffer in Empfang genommen hätte oder vielleicht ein Konto auf Panama, Sinapur, Dubai oder den Bahamas plötzlich möglicherweise um 2stellige Mio. Beträge anstiege jedesmal wenn etwas empfohlen wird. Vieles wäre denkbar. Frick ist ausgefuchster als die meisten denken. Und bei einem Produkt mit fast 100% Marge (Jede Aktie kostete ursprünglich den Bruchteil von 1 Cent) könnte der wichtigste Mann bei der Sache durchaus 2/3 der Einnahmen beanspruchen, also dreistellige Millionenbeträge.
Wenn Frick damit durch kommt, dann geht das Spiel in Kürze mit der verbliebenen kleinen hoffnungsfrohen Anhängerschar wieder von vorn los, nur muss Frick dann wohl wieder ein kleineres Rad drehen und kleinere marktengere Titel empfehlen...
Moderation
Zeitpunkt: 18.06.07 10:58
Aktion: Forumswechsel
Kommentar: Regelverstoß / bitte in zukunft auch bestehende thread´s benutzen
Zeitpunkt: 18.06.07 10:58
Aktion: Forumswechsel
Kommentar: Regelverstoß / bitte in zukunft auch bestehende thread´s benutzen
Thorsten.Giersch@n-tv.de
Dafür kann man sich ordentliche Bohrgeräte kaufen.
Fragt sich nur, wo man mit dem Bohren anfängt, wenn man von Geologie und
möglichen Vorkommen keinen Schimmer hat.
lol
Feuer
Anleger beschuldigen den TV-Star
Markus Frick, wertlose
Rohstoffaktien empfohlen zu haben.
Die härtesten Vorwürfe
stammen von der Konkurrenz.
N24-Geldberater Frick
„Andere am Glück teilhaben lassen“
Jeden Samstagvormittag um 11.30 Uhr
flammt die Hoffnung auf den schnellen
Reichtum auf. Dann sitzen die Jünger
von Markus Frick, 34, zu Tausenden vor
ihren Fernsehern und lauschen der Aktienpredigt
des gelernten Bäckermeisters.
„Make Money“ heißt das Format des
Nachrichtensenders N24, mit dem der Millionär
Frick seit Jahren Geldtipps unters
Volk bringt. Hemdsärmelig steht der badische
Anlegerfänger, der auch Seminare
und Börsenbriefe im Angebot hat, dann
mit Kaffeetasse vor Flachbildschirmen und
peitscht Emotionen – und Kurse.
Ob „Wacker kaufen“ oder „Flughafen
Wien verkaufen“, servile Kleinanleger erhalten
am Zuschauertelefon klare Befehle.
Höhepunkt der Sendung ist die Krönung
der neuen „Make-Money-Rakete“. Gewinne
„von über 100 Prozent“ sind mit diesen
Titeln nicht ausgeschlossen.
Jetzt aber kommt es an der Abschussrampe
zur Meuterei. Seit Tagen fordern
Kleinanleger in Börsenforen und Schreiben
an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) den Kopf
ihres Gurus. Vor allem unzählige Abonnenten
seines Börsenbriefs, der 898 Euro
pro Jahr kostet, versenkten Millionen mit
drei dubiosen Rohstofftiteln.
Die Firmen Star Energy, Stargold und
Russoil sollten laut Frick das große Geld
bringen. Stattdessen folgte nach einem anfänglichen
Kursfeuerwerk und wundersamen
Wertvermehrungen von mehreren
100 Millionen Euro der Totalabsturz.
Alles Betrug? Alles wertlose Börsenhüllen?
Ziehen bei allen drei Firmen zwei Hintermänner
die Fäden? Wurden die Profite
gar schon in Panama in Sicherheit gebracht?
Oder ist all der Ärger nur üble
Nachrede der Konkurrenz?
Fricks Kunden spekulieren wild und
wollen Rache: „Wir haben viele Hinweise
gekriegt“, bestätigt eine Sprecherin der
BaFin. Man schaue sich die Sache an.
Schwer zu erhärtender Verdacht: Marktmanipulation.
Die Börsenwächter kennen die Masche
zur Genüge: Oft sind es kleine Klitschen im
kaum regulierten Freiverkehr der Frankfurter
Börse, denen Frick eine große Zukunft
vorhersagt. Wie Lemminge stürzen
sich seine Anhänger dann über die Kauforder-
Klippe. Die Kurse branden zunächst
auf. Doch wer als Letzter springt, fällt in
der Regel ins Bodenlose.
Vergangene Woche hat sich auch die
Berliner Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
„Es ist eine Anzeige eingegangen, und wir
prüfen, ob Ermittlungsschritte eingeleitet
werden“, bestätigt ein Sprecher.
Für Frick kommt der Ärger höchst ungelegen.
Deutschlands „Börsenmotivator
Nummer eins“ (Frick über Frick) konnte
sich gerade erst wieder über gute Geschäfte
freuen. Nach dem Tod des Neuen Marktes
war es still um ihn geworden. Erst mit
dem Aufschwung an den Märkten kamen
der alerte Geldberater und seine Sprüche
wieder in Mode. „Andere am Glück teilhaben
lassen“ lautet seine „Vision“.
Teure Seminare füllen republikweit
Mehrzweckhallen – und Fricks Taschen.
Ende März pilgerten allein rund tausend
Österreicher in ein Wiener Tagungshotel,
um sich neben einem blauen Sparschwein
Fricks heiße Aktientipps abzuholen.
Dort verkaufte der Laienprediger auch
erneut seine Vision von der US-amerikanischen
Stargold Mines Inc. Was wenige
Monate zuvor noch als Fischhandel namens
Sockeye Seafood in den Börsenregistern
zappelte, sollte nun plötzlich über
gigantische Rohstoffreserven in Russland
verfügen. Geologische Gutachten gab es
freilich keine.
Egal, die Anleger kauften wie verrückt –
so wie Wochen zuvor Papiere von Star
Energy und später von Russoil. Alle
drei Firmen wurden aus wertlosen
US-Börsenhüllen gebildet, planen
ihr operatives Geschäft in Russland,
haben kaum Geld sowie entweder
den Panamaer Silvestre Hutchinson
oder einen gewissen Marcus Segal
im Management. Die beiden kennen
sich gut aus gemeinsamen Zeiten
bei der Börsenleiche Quest Minerals
& Mining – nun für 0,004
Euro pro Aktie zu haben.
Machten die beiden mit Hilfe von
Fricks Kursmarketing jeweils auf
dem Höhepunkt Kasse? Zockten zusätzlich
russische Finanzjongleure
ab, die zuvor ihre Gesellschaften
an die US-Firmen verkauft und dafür
riesige Aktienbestände erhalten
hatten?
Für eine Stellungnahme waren
vergangene Woche weder Hutchinson
noch Segal zu erreichen. Derweil
setzt Frick auf eine Verschwörungstheorie.
Die jüngsten Kursstürze seien das
Werk von „wirklich großen Adressen“,
schrieb er am Dienstag vergangener
Woche in seiner E-Mail-
Hotline. Das sei ein gezielter Angriff
auf die Star-Werte und Russoil
gewesen – „und speziell auf mich“, mutmaßt
er.
Russoil empfahl er weiterhin zum Kauf.
Die Firma, die noch Ende März gemäß
US-Börsenaufsicht „no cash“ besaß, sei mit
einer Bewertung von 120 Millionen Euro
„spottbillig“. Schließlich verfüge sie in Sibirien
über Ölreserven, „die einen Wert von
15 Milliarden Euro implizieren sollten“.
Am Freitag wurde Russoil kurzzeitig
vom Handel ausgesetzt – und Frick deutlich
vorsichtiger. Die Vorwürfe gegen die
drei Firmen „müssen die Behörden
schnellstmöglich klären“. Er erhalte keine
Provisionen für seine Empfehlungen. Und
er kaufe in der Regel keine Aktien, die er
empfehle. „In den wenigen Fällen, wo ich
es getan habe, wie bei Allianz, wird das
entsprechend den Kapitalmarktgesetzen
offengelegt“, räumte er überraschend ein.
Die Herren Hutchinson und Segal habe
er lediglich vergangenen Oktober bei einer
Konferenz in Frankfurt getroffen. „Die
Verluste der Anleger bedaure ich am meisten“,
sagt er und vermutet hinter der
„Hetzkampagne“ die Konkurrenz.
Tatsächlich kursiert in Börsenforen zu
den drei Aktien eine Abhandlung, die die
Lawine ausgelöst hat. Verfasser ist der Betreiber
eines neuen Finanzportals.
In seiner TV-Show wurde Frick schon
vorvergangenen Samstag für seine Verhältnisse
fast nachdenklich: „Für Anfänger
an der Börse sind Rohstoffaktien nicht
geeignet.“ Beat Balzli
GE LDAN LAGE