Frage zu StoppLoss Kurs
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 07.12.00 17:40 | ||||
Eröffnet am: | 07.12.00 08:30 | von: Nachtmensch | Anzahl Beiträge: | 12 |
Neuester Beitrag: | 07.12.00 17:40 | von: tetsuo | Leser gesamt: | 3.463 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 3 | |
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Gruß
Nachtmensch
die besten erfahrungen habe ich mit xetra gemacht(für liquide werte).manchmal sind auch regional börsen besser,besonders bei engen- spezial werten.
gruss karo
ich habe ein Problem damit, dass nun überall Stopp-Loss Marken als
wirksamen Schutz vor Verlusten angepriesen werden, zB Telebörse vom 7.12.
u.v.a.m. Man soll sogar direkt nach Kauf ein Stopp-Loss aktivieren.
1) Gretchenfrage: wo setze ich es?
Marke zu eng gewählt:
fällt der Kurse direkt nach Kauf, so ist die Aktie schnell weg,
Verlust ist die Folge. Wenn ich von der Aktie überzeugt bin
und ein Langfristinvestemt plane, muss ich sie wieder kaufen.
Beispiel: 10% unter kaufkurs.
10% Volatilität in 1 Woche sind heutzutage fast normal.
Problem hier ist, dass ich in der Regel keien Stopp-Loss Marken
auf Schlusskursbasis beim Broker vereinbaren kann.
Dies wäre aber mal eine Anregung, da sie die Situation eines
Kleinanleger hier deutlich verbessern könnte.
Marke zu weit: passiert wirklich mal was, so weitet sich mein Verlust aus.
Beispiel: 25%, um kurzfristige Schwankungen abzufangen.
Das setzten einer Marke prozentual zum Kaufkurs hängt auch von der
Volatilität Aktie und des Gesamtmarktes ab, letzteres
ist allerdings wieder zeitlich sehr verschieden.
2) wann setze ich es?
direkt nach Kauf bzw IPO: gerade nach einem IPO schwanken Kurse gern sehr
stark, die Gefahr eines Verlustes erhöht sich hier durch ein
Stopp-Loss. Argument siehe auch oben.
später wenn Aktie bereits im Verlust:
psychologisch sehr schwierig: einerseits will ich eine Verlustgrenze ziehen,
andererseits kurzfristige Schwankungen abfangen.
später wenn Aktie im Gewinn:
sobald eine Aktie in die Gewinnphase läuft, kann ich eine geeignete
weite Marke setzen und die oben genannten Nachteile verkleinern
bzw vermeiden. Liegt der Buch-Gewinn 25% über Kauf, so kann ich wirklich
Verluste vermeiden und mich gegen kurzfristige Schawankungen oder
Spekulationen wehren.
Steigt der Gewinn, so ziehe ich das Stopp-Loss nach, wobei
ich den proizentualen Abstand (25%) einhalte.
3) bei welcher Aktie setze ich?
bei Optionsscheinen immer, bei NM Aktien fast immer,
bei Blue Chips evtl. (bei meiner Nokia will ich es nicht,
bei meiner SAP wäre es angebracht gewesen).
nur bei liquide Aktien, da sonst Gefahren lauern:
a) Spekulationen intraday gegen Stopp-Losses
b) schlechte Preisfindung bei Auslösung des Stopp-Losses,
da dann Bestens d.h. unlimitiert verkauft wird.
4) Zielmarkt für das Stopp-Loss muss liquide sein.
Weitere Aspekte:
- Stopp-Loss Marken können von institutionellen Anlegern
und Brokern eingesehen werden.
Viele Zeitschriften veröffentlichen Stopp-Loss Marken.
Dadurch kann gegen diese spekuliert werden,
nach unterschreiten eines häufig gesetzten Stopp-Losses kommt
es zu einer Beschleunigung des Verkaufsdrucks und des Kurseinbruchs,
der dann vom Spekulanten zu verbilligten Aufkäufen benutzt werden kann.
- ein persönlich gesetztes Stopp Loss sollte entweder signifikant
unter veröffentlichten Stopp-Loss Marken sitzen (Aktionär, Börse Online,
Telebörse), oder ein bisschen darüber. Dadurch vermeidet man in einer
Verkaufswelle unlimitiert zu verkaufen, d.h. ein Lemming zu werden.
- mentale Stopp-Loss Marken funktionieren meistens nicht, man muss
ultra-selbst diszipliniert sein, um das wirklich durchzuhalten.
Der Computer ist da ein konsequenter und strodummer dienstbarer Geist.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Stopp-Loss Marken (automatische,
nicht mentale) nur dann richtig nützen, wenn sie Buchgewinne absichern,
bzw wenn man bereit ist, ein derzeit 20-30% Risiko auf den Kaufpreis zu
tragen. Sie sind riskant, da sie zu schnellen Verlusten führen können,
und sie dienen denjenigen, die gegen sie spekulieren,
da das Auslösen von Stopp-Loss Marken vor allem bei weniger liquiden
Aktien zu kurzfristigen Verkauswellen und damit attraktiven Kaufkursen führen kann.
:) tetsuo
Wo die (mentalen) SLs am besten zu setzen sind, hast Du im Prinzip schon selbst beantwortet: Leicht unterhalb der durch die Vola gegebenen Schwankungsbreite. Wer da selber nicht rechnen will, kann, sofern es Optionen auf das Papier gibt, sich den Breakeven von Optis mit Basispreis genau im Geld ansehen, daran läßt sich am besten die erwartete prozentuale Schwankung in einer bestimmten Zeiteinheit ablesen.
Schlimmstes Szenario: Ich gehe arbeiten, tagsüber kommt eine schlechte Unternehmensmeldung, und der Kurs stürzt ins Bodenlose.....
Da ist ein richtiges SL dann vielleicht doch die bessere Alternative.
Aber vor allem bei marktengen Werten kann der Verkaufspreis dann tatsächlich locker mal 10% unter der SL-Marke liegen. Habe ich z.B. schon mehrmals bei Mosaic erlebt.
Habe CE Computer, und die sind heute bis auf 12,50 Euro abgestürzt, aktuell notieren sie bei 17,50 !!! Hätte ich die Expertenmeinung befolgt und einen SL gesetzt, wäre ich praktisch zum Tagestief raus und würde mich jetzt schwarz ärgern.
Aber auf jeden Fall sinnvoll ist ein SL bei Aktien, denen man vielleicht nicht so ganz über den Weg traut, die man aber auch nicht einfach so verkaufen will, weil man z.B. noch auf eine gute Unternehmensmeldung spekuliert.
eben nicht funktioniert.
das zeigt eben wie schwierig es ist.
und broncos options-kenntnisse in ehren, aber nicht jeder ist so firm
dass er weiss, wie man das berechnet. eigenartig, dass man sowas
bei den sogenannten renomierten zeitschriften nicht nachlesen kann
(ich meine, wie sie das stopp loss herleiten. dem aktionär würde ich mal
unterstellen, dass er nicht nach broncos ansatz vorgeht).
interessant wäre doch ein stopp loss rechner, zB hier bei ariva,
damit man mal eine peilung erhalten könnte.
und noch einen bezug auf bronco: ich behaupte mal, dass nur eine
minderheit diszipliniert genug ist, um an schwierigen tagen
mentale stopp-loss marken zu exekutieren.
SuperSonic schildert sehr schön das gegenbeispiel.
wäre er konsequent gewesen (auf intraday basis, die ich ja ablehne),
so HÄTTE er einen verlust erlitten.
meines wissens arbeiten auch fonds mit maschinenverkaufsprogrammen,
denen sie die marken vorgeben. ich nehme mal an, dies ist auch so,
weil sie sonst mit der arbeit nicht rumkämen. und ihre hauptaufgabe
ist doch eher strategischer, also langfristiger natur. aber dies nur
als kleine randbemerkung.
wie wäre es mit einer Kombination von gleitendem (wochendurchschnitt)
und beobachtung der news? also das läuft natürlich auf mental hinaus,
mit der notwendigkeit, 1 mal täglich die news zu lesen, und zwar
online, denn das handelsblatt hat die EM-TV Story zB erst dienstag
so richtig aufgemacht. der news ansatz soll vor überraschungen
schützen. so konnte ein aufmerksamer beobachter bereits im sommer
aus EM-TV aussteigen (siehe thema gerüchte).
und gerüchte sind unbedingt mit einzubeziehen.
das ist zwar auch wieder unfair, also lieber haue ich eine gute aktie
aus dem depot, da kann ich uU wieder einlaufen, als dass ich auf einem
faulen apfel versauere. bisher haben sich bei meinen totalverlusten
in USA die dinge immer vorher als gerüchteküche angekündigt, nur habe
ich mich von durchhalteparolen einlullen lassen, bis es zu spät war.
beispiel: starnet und unify corp.
ich bin mir noch nicht grün wie ich sie erfolgreich einsetze,
aber es ist auf jeden fall zu überlegen, wo und wie es sinn macht.
mal konkret, wo würdest ihr bei einer Commerce One derzeit
das Stopp Loss setzen? einen Boden gibt es nicht mehr, und entweder sie fällt, oder schliesst einen fall mit einem atemberaubenden
20-30% anstieg ab. ziel wäre, langfirstig drin zu bleiben, gleichzeitig
aber abzusichern.
:) tetsuo