Flutkatastrophe: Unbedingt NICHT spenden!


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Neuester Beitrag: 22.08.02 14:59
Eröffnet am:20.08.02 22:47von: kalle4712Anzahl Beiträge:46
Neuester Beitrag:22.08.02 14:59von: Karlchen_ILeser gesamt:9.223
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21799 Postings, 9128 Tage Karlchen_I@Altmeister, ich weiss ja nicht was das....

 
  
    #26
21.08.02 10:06
für Experten waren. Aber wir als Nichtfachleute können es uns ja auch selbst denken. Etwa: Früher ist Regenwasser auf eine Hof versickert, heute ist fast jeder Hof gepflastert und das Wasser geht in die Kanalisation. Dann die Garagenauffahrten -> Wasser läuft in den Kanal. usw. usw.

Aber all das ist bekannt:

http://www.umweltbundesamt.de/rup/...asser-workshop/bericht-18-98.pdf  

63 Postings, 8202 Tage GeronimoKoyaanisqatsi

 
  
    #27
21.08.02 10:07
Die Natur gibt euch deutliche Zeichen, doch ihr wollt sie nicht erhören.
Die Flüsse schreien voller Qual, ihr erhört sie nicht.
Statt dessen beutet ihr sie Sinnlos aus, begradigt sie und entsorgt euren Wohlstandsmüll in ihnen.
Nun holen sie sich wieder was ihnen einst gehörte.
Die Natur könnt ihr nicht besiegen, nur euch selbst.
Eure Selbstzerstörungskräfte sind gelenkt von blinder Gier.
Ihr sammelt Geld für die weitere Forcierung des von euch geschaffenen Desasters im Sinne der Reinigung eurer verschmutzten Gewissen.
Die unbewußten lernen nicht.
Was muß noch geschehen?

 

6431 Postings, 8259 Tage altmeister@karlchen

 
  
    #28
21.08.02 10:10
ich bin ja uf dem gebiet nun tatsächlich kein experte aber dd wurde vor allem neu gebaut. will sagen garagen höffe usw waren schon da die städte wurden schlicht saniert.  

1934 Postings, 8596 Tage kalle4712Schön, dass ich nicht "zerrissen" wurde, sondern

 
  
    #29
21.08.02 11:14
eine vernünftige Diskussion mit einigen guten Argumenten daraus geworden ist.  

3263 Postings, 9288 Tage Dixie@Karlchen_I

 
  
    #30
21.08.02 11:54
Und warum wird man als Grundbesitzer dann von der Gemeinde GEZWUNGEN, Regenwasser in den (neugebauten) Kanal zu leiten, statt es wie vorher versickern zu lassen und für dieses "Privileg" darf man dann noch horrende Gebühren zahlen und den Kanalbau anteilig sowieso?

(Da war tatsächlich letztes Jahr dreimal so eine Beamten-Type bei uns zu Hause und hat mit gefärbtem Wasser getestet, ob ja kein Tropfen Regen aus den Regenrinnen mehr auf dem Boden landet)

*kopfschüttelnd*
Dixie  

21799 Postings, 9128 Tage Karlchen_I@Genau Dixie.... Das ist es eben.....

 
  
    #31
21.08.02 12:01
Hier in Berlin ist das übrigens anders - jedenfalls als ich gebaut habe. Da gibt
es die Vorschrift, dass Regenwasser auf dem Grundstück versickern muss. Wird bei Neubauten kontrolliert. Also habe ich ein paar Rohre gelegt und mit umgestülpten Zementkübeln eine Versickerung gebaut. Geht - war hier allerdings wegen des Sandbodens einfach. Geht aber auch bei anderen Böden, ist dann aufwendiger - spart aber Kanalgebühren.  

1147 Postings, 8227 Tage wetty@Dixie

 
  
    #32
21.08.02 12:06

Recht hast Du, bei mir ist es genauso, ich lasser gerade die Schmutz u. Regenwasser-Erschliessung fuer mein neues Haus machen.

Das Regenwasser _darf nicht_ versickern. Abgesehen von dem oekologischen Schwachsinn habe ich dadurch auch Mehrkosten von ca. 3000,- Euro. Plus die dann folgenden Abwassergebuehren, praktisch fuer immer.

Und wenn es so ist wie ich es mir vorstelle, dann werden bei naechster Gelegenheit die Regenwasser-Abwassergebuehren erhoeht, aufgrund "gestiegener Niederschlagsmengen".
Danke.




mfg  

3263 Postings, 9288 Tage DixieErst Müntefering,jetzt Doris Schröder-Köpf. *lutv*

 
  
    #33
21.08.02 14:35
Schröder-Köpf schreibt an Friede Springer

Frau Friede Springer hat mich gebeten, auf Ihren offenen Brief zu antworten. Wie Sie wissen, bin ich bei Springer für die Postbearbeitung zuständig. Sie haben sich in einem Brief an meine Verlegerin darüber mokiert, daß ich in meiner "Bild"-Kolumne am Montag nicht nett über Politiker geschrieben habe. Das dürfen Sie, denn Sie sind die Frau eines Politikers. Sie haben darin Sätze geschrieben, die unsinnig sind. Das dürfen Sie nicht, denn Sie sind eine Journalistin. Ich schrieb zu dem Katastrophentourismus der Politiker in die Überschwemmungsgebiete: "Die Deutschen kennen sich im Elend aus. Meist haben Politiker sie ins Elend geführt. Wir werden uns selbst von dem Schlamm befreien. Sollen die Politiker ruhig ihre Wasser-Wahlreden halten." Früher, als Sie noch Journalistin waren und nicht Frau Bundeskanzler, haben Sie auch solche Sätze geschrieben. Heute aber, liebe Frau Schröder-Köpf, rümpfen Sie Ihr Näschen und schreiben an meine verehrte Verlegerin: "Der Schlamm bezieht sich nicht allein auf die Zerstörungen durch das Hochwasser. Ist diese Form von ,Schmutz-Journalismus' und Demokratieverachtung in Ihrem Sinne?" Gemach, Fräulein, gemach. Es ist rührend zu sehen, wie Sie, da die CDU es so sträflich vernachlässigt, jetzt endlich wieder das klassische Rollenbild der Frau mit Leben erfüllen. Ich sehe Sie vor mir, wie Sie die Zeitung lesen und dann zu Ihrem Mann rufen, der sich gerade im Bad vor dem Spiegel die Krawatte bindet: Gerd, das können die nicht mit dir machen! Als Gerd dann ins Büro gegangen war, haben Sie sich hingesetzt, so denke ich mal, und haben versucht, von Frau zu Frau, einen mahnenden Brief an meine Verlegerin zu schreiben. Leider ist dann wohl Franz Müntefering auf einen Kaffee bei Ihnen vorbeigekommen, hat gesehen, an wen Sie schreiben, und laut gerufen "Keine Briefe! Besser gleich verklagen!" Darauf Sie: Aber wegen des Hochwassers sind doch alle Verbindungen nach Magdeburg unterbrochen, wo soll ich mich denn dann mit Kai Diekmann zu vergeblichen Vermittlungsgesprächen treffen? Da hat dann Müntefering nachgedacht. Er zwirbelt lange mit der linken Hand seine rechte Augenbraue. Plötzlich springt er auf und ruft: "Ich hab's! Das ist ,Schmutzjournalismus'! Verstehst du, Doris? Wegen des Schlamms, das ist ein subtiler Vergleich, der zieht." Und schon schrieb Müntefering Ihren Brief zu Ende, in gewagter Ausdeutung seines Amtes als Generalsekretär. Ich kann mir vorstellen, daß Ihnen die ganze Sache jetzt schon peinlich ist. Nachdem Sie Ihr Buch "Der Kanzler wohnt im Swimming-Pool" genannt hatten, obwohl Ihnen doch klargewesen sein müßte, daß Sie ihn da mit Scharping verwechseln, ist das jetzt schon der zweite Klopper. Friede Springer, so schreiben Sie in Ihrem offenen Brief, "bevorzuge es, dezent im Hintergrund zu bleiben". Wollen Sie es nicht auch einmal damit versuchen?

Herzlichst, Ihr Franz-Josef Wagner.

flo

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.08.2002, Nr. 193 / Seite 35
 

8332 Postings, 8745 Tage maxperformancecoole Antwort von Wagner

 
  
    #34
21.08.02 16:03
die Doris scheint mir in der Endphase des Wahlkampfes wirklich
etwas übermotiviert zu sein. Harald Schmidt hat sie
dafür gestern ordentlich zerlegt.  

1934 Postings, 8596 Tage kalle4712Nette neue Info

 
  
    #35
21.08.02 17:25
Habe heute gehört, dass einige städtische Behörden in Ostdeutschland ihre Aufgaben nicht wahrgenommen haben: Die Beamten von Ordnungsämtern sind geflüchtet, ohne Bewohner und Firmen zu informieren oder zu warnen.

Na, Prost Mahlzeit.
Dafür soll ich auch noch spenden? Nein danke - vor allem, weil die Leute aus ihren Fehlern anscheinend sowieso nicht lernen.
 

4969 Postings, 8993 Tage chreilDas Blöde bei Subventionen und Spenden

 
  
    #36
21.08.02 17:44

sind eben immer die falschen Anreize, die daraus für die Zukunft entstehen.

Grüße ins Board von

chreil  

21799 Postings, 9128 Tage Karlchen_IIn der Frankfurter Rundschau vom Wochenende....

 
  
    #37
21.08.02 17:44
stand auch, dass der Dresdener Oberbürgermeister zienmlich verpennt reagiert hat. Der Milbradt soll ihn - so die Meldung - demnächst unangespitzt in den Boden rammen.  

269 Postings, 8188 Tage FacelessHabe heute gehört...

 
  
    #38
21.08.02 17:59
Wenn ich das schon höre! Welche "Infos"zieht ihr euch eigentlich rein???  

21799 Postings, 9128 Tage Karlchen_INu, doa is de Quelle

 
  
    #39
21.08.02 18:16
Über den Dresdner OB, scheint so ein Westerwilly-Typ zu sein...


Die Flut in Dresden
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Als der OB angeblich kein Problem sah

Von Bernhard Honnigfort (Dresden)

Sachsens Ministerpräsident machte am Donnerstagabend düstere Andeutungen: "Wenn das Wasser abgelaufen ist, werden wir aus Akten und Belegen zusammenstellen, wie alles gelaufen ist. Dann werden Sie sehen, wer richtig gehandelt hat und wer nicht." Deutlicher wollte er nicht werden.

Georg Milbradt ist sauer, um es einmal vorsichtig zu sagen. Seinen Zorn hebt er sich jedoch für die Zeit auf, wenn das Hochwasser abgeflossen ist, wenn die schlimmste Not vorüber ist und ans Aufräumen gedacht werden kann. Dann dürfte er mit Ingolf Roßberg, Dresdens FDP-Oberbürgermeister, ein Hühnchen rupfen. Hinter den Kulissen ist seit Tagen zu hören, dass das Krisenmanagement im Dresdner Rathaus schlecht funktioniert. "Das Katastrophenamt ist selbst eine Katastrophe", soll eine Rettungshelferin geschimpft haben.

Auf die Palme gebracht hat Milbradt eine Falschmeldung, verbreitet vom Dresdner Rathaus: Danach sollte die Maltertalsperre am Mittwoch gebrochen sein und ein Sturzbach auf den Vorort Freital zurasen. Hunderte Menschen gerieten daraufhin in Panik und flüchteten.

Nach FR-Informationen musste Milbradt Roßberg in der Nacht zum Dienstag zweimal zu Hause anrufen, um ihm klar zu machen, was auf Dresden zurollte. Nachts gegen 1.30 Uhr, als die Maltertalsperre schon 150 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ablaufen ließ, das durch die Weißeritz auf Dresden zuraste, soll Roßberg gesagt haben, er sehe die Lage nicht als problematisch an. Gegen 2.15 Uhr soll Milbradt erneut auf die Lage hingewiesen und zur sofortigen Evakuierung des Stadtteils Friedrichstadt und vor allem des Krankenhauses geraten haben. Angeblich vier Stunden später habe die Evakuierung begonnen. Staatskanzleichef Stanislaw Tillich (CDU) schimpft: "Wir hätten viele Hubschraubereinsätze sparen können, wenn rechtzeitig reagiert worden wäre."

Im Rathaus weist man die Vorwürfe zurück. "Das ist Quatsch", sagte Roßbergs Pressesprecher Kai Schulz am Freitag. Auch dass Roßberg in der ersten Katastrophennacht im Bett gelegen habe, stimme nicht. Die Landesregierung hat still und heimlich Konsequenzen gezogen. Auch aus der merkwürdigen Tatsache, dass im Dresdner Rathaus zwei Krisenstäbe nebeneinander agieren. Milbradt hat Roßberg seinen Innenminister Horst Rasch als Aufpasser an die Seite gesetzt. In der Staatskanzlei umschreibt man das freundlich als "Verbindungsstelle".

Mehr dazu im FR Top-Thema



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Copyright © Frankfurter Rundschau 2002
Dokument erstellt am 16.08.2002 um 21:45:36 Uhr
Erscheinungsdatum 17.08.2002

 

21880 Postings, 8300 Tage utscheck@kalle, karlchen, taos ihr seid........

 
  
    #40
21.08.02 18:41
ne, ne das erspar ich mir.

Der eine kennt jemanden der jemanden kennt der sich bei der Oderflut auskannte und der sagte........spende nicht das ist so und so.

Unvorhersehbare Unwetter...bla, bla,-soll dann wohl heissen, wenn in München ein Wirbelsturm o. Erdbeben für Verwüstungen sorgt, sagst du auch na wieso ham se den ausjerechnet ihre Bude da uffjebaut

Na ja und Taos was du hier von Stapel gelassen hast, da kann ich wirklich nichts sagen, sonst kotz ich in meine Tastatur.

utscheck  

21799 Postings, 9128 Tage Karlchen_I@utscheck.... Was soll denn die Anmache.....

 
  
    #41
21.08.02 19:16
Ist doch der Sache nicht angemessen. Angemessen ist wohl eher dies:

Jeder Haushalt in Deutschland wird verpflichtet, eine Versicherung gegen Hochwasser, Sturm, Lawinen, Atomkraftunfälle, Erdbeben abzuschließen. Die Höhe der Versicherungssumme richtet sich nach der Wahrscheinlichkeit, dass ein entsprechender Schaden eintritt. Jede Versicherung kann eine entsprechende Police anbieten, aber jeder Haushalt ist verpflichtet, solch eine Versicherung abzuschließen.

Dann hört doch endlich das Jammern hier auf - kann es nun wirklich nicht mehr hören. Angesichts der Schicksale der aktuell Betroffenen kann ich es ja noch verstehen - rational ist das aber nicht.  

21880 Postings, 8300 Tage utscheckjeder Haushalt ist verpflichtet ???

 
  
    #42
21.08.02 19:25
Wer zum Henker hat dir diesen Blödsinn erzählt.

Die Allianz hat alle alten unter DDR Recht geschlossenen Versicherungsverträge nebst Inhalt übernommen, so wird ein Schuh draus. Kannst dir aber sicher sein, dass der von vielen schon verändert bzw. die Versicherung wegen der Kosten gewechselt wurde.

Ist übrigens die Hausrat. Inhalt unter anderem eine Laubenversicherung oder Hagelschlag u.v.m. war damals Standard ob du eine hattest (Laube) oder nicht war Wurst.

Ach ja. Ich jammere nicht.

utscheck  

21799 Postings, 9128 Tage Karlchen_I@Utschek: Ich habe nicht gesagt......

 
  
    #43
21.08.02 19:40
jeder Haushalt ist verpflichtet, sondern jeder Haushalt wird verpflichtet.

Wir können ja mal das Beispiel Schweiz nehmen: Dort gibt es solche Pflichtversicherungen in den meisten Kantonen.

Und nun mein Vorschlag: Jeder Haushalt wird verpflichtet, sich gegen Hochwasser, Lawinen, Sturm, Waldbrände, Atomkrafteinflüsse, Erdrutsche etc. zu versichern. Die Versicherungsprämie richtet sich nach der Schadenswahrscheinlichkeit. Jede Versicherung, die am Wettbewerb teilnehmen will, muss beriet sein, den Haushalten in allen deutschen Regionen eine Police anzubieten.

Das wäre nun zwar ein Staatseingriff - aber einer zur Förderung des Marktes. Dann wollen wir doch mal sehen, wie sich der Markt entwickelt. Dann braucht es keine Staaatsknete bei Katastrophen und kein Spendengedudel. Einfach mal einen neuen Markt schaffen und ihm freien Lauf schaffen. Vorschlag eines alten Marxisten, also derjenigen Spezies, die sich mit den vorwärtstreibenden Triebkräften des Kapitalismus am besten auskennen.  

21880 Postings, 8300 Tage utscheckHabs nur überflogen und deshalb.....

 
  
    #44
21.08.02 19:47
überlesen.

Du willst also zwangsversichern?
Wie willst du unterscheiden?
Haus 1. Etage=50 Euro
    2. Etage=20 Euro
und alles was drüber ist, weil 15m über normal brau nicht?
Welche Summe willst du abdecken? Zeitwert? Da wird dann auch wieder einer spenden müssen.

Hmmmmmm
utscheck  

21799 Postings, 9128 Tage Karlchen_I@Utschek... Ich mach mal einen neuen Threat auf... o.T.

 
  
    #45
21.08.02 19:51

21799 Postings, 9128 Tage Karlchen_IUnd noch 'ne Pfeife....

 
  
    #46
1
22.08.02 14:59
HOCHWASSER IM URLAUB VERPASST

Wie Bitterfelds Bürgermeister baden ging

Im Hochwassergebiet von Sachsen-Anhalt gerät Bitterfelds Bürgermeister in Erklärungsnot: Während in der vergangenen Woche Tausende Freiwillige in einer dramatischen Aktion versucht hatten, die Chemiestadt vor der Überflutung zu retten, weilte das Stadtoberhaupt ahnungslos beim Jahresurlaub an der sonnigen Südküste Brasiliens.

 
DDP

Und wo bitte war der Bürgermeister? Bitterfelder Bürger am 16.8.2002


Bitterfeld - Von den katastrophalen Zuständen in seiner Stadt, entschuldigt sich Bürgermeister Dr. Werner Rauball (SPD), habe er aufgrund massiver Kommunikationsprobleme erst erfahren, als weite Teile Bitterfelds bereits unter Wasser standen.
"Ich war gerade in Südbrasilien, in einem kleinen Fischerdorf, 500 Kilometer vor Porto Alegre", berichtet der Urlauber, der sich seit Dienstag wieder in Deutschland befindet. Zwar habe es in der Ortschaft ("Der Name fing mit A an") Rundfunk gegeben, doch leider habe er nichts verstehen können, da er kein Portugiesisch beherrsche. Auch telefonsich sei er nicht erreichbar gewesen.

Derweil hatte Rauballs parteilose Stellvertreterin Carola Niczko immer dramatischere Meldungen an die E-mail-Adresse ihres Chefs geschickt, die er für Notfälle zuhause hinterlassen hatte. Doch ohne Erfolg.

"Erst am Sonntag hatte ich Zugang zum Internet", rechtfertigt sich Rauball. Als er seine E-mails las, habe er den Urlaub sofort abgebrochen und sei umgehend nach Bitterfeld zurückgekehrt.

Chaos während der Abwesenheit

Während der Abwesenheit des Bürgermeisters ist es in seiner Heimatstadt offenbar zu chaotischen Zuständen beim Krisenmanagement gekommen. Die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet über absurde Pannen und Abstimmungsfehler zwischen den Krisenstäben um Landrat Uwe Schulze (CDU). Im allgemeinen Chaos habe die stellvertretende Bürgermeisterin Niczko schließlich sogar bei Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) angefragt, ob die Bundeswehr nicht das Kommando in Bitterfeld übernehmen könne.

Die Pannen und die Frage, warum Bürgermeister Rauball im Urlaub nicht erreichbar war, dürften jetzt eine zentrale Rolle bei der Sitzung des evakuierten Stadtrates spielen, der am Donnerstagnachmittag im Wolfener Kulturhaus tagt.

 

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