Fed von plötzlicher Dummheit geschlagen?


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Neuester Beitrag: 18.10.05 17:01
Eröffnet am:13.10.05 19:35von: moyaAnzahl Beiträge:5
Neuester Beitrag:18.10.05 17:01von: AbenteurerLeser gesamt:1.058
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1377804 Postings, 7596 Tage moyaFed von plötzlicher Dummheit geschlagen?

 
  
    #1
13.10.05 19:35

Es funktioniert! Oder ist die Fed von plötzlicher Dummheit geschlagen?

von Jochen Steffens

Nun wird die Zinswende am langen Ende in den USA bereits auf Bloomberg diskutiert. Der Plan der Fed scheint aufzugehen. Die Zinsen am langen Ende in den USA steigen, die "entscheidende" Zinswende scheint erreicht worden zu sein, sie wird zumindest in den Medien diskutiert.

Die Fed nimmt dabei in Kauf, dass der Markt einbricht, um das eigentliche Ziel zu erreichen.

Unstimmigkeiten

Alles andere macht nicht wirklich Sinn. Denn man muss sich wirklich fragen, warum die Fed mit einer derart forcierten und aggressiven Warnung vor "Inflation" einen Einbruch an den Börsen riskiert und damit die Gefahr eines Crashs vergrößert. Ist sie von plötzlicher blinder Dummheit geschlagen? Interessiert sie sich nicht mehr für die Stabilität der Märkte? Wie gesagt, angesichts der angespannten Lage der Pensionsfonds kann ich mir das nicht vorstellen.

Wie schon geschrieben, auch die Fed weiß um die Vorgänge bei den Ölkrisen der 70er. Sie weiß, dass eine durch hohe Rohstoff/ und Energiepreise importiere Inflation nicht durch Zinserhöhungen bekämpft werden kann. Was sollen also die aktuellen Statements der Fed, sie sind nicht logisch. Es sei denn, die Fed würde unter partieller Amnesie leiden.

(Hinweis: Die US-Importpreise sind aufgrund der hohen Energiepreise um

2,3 % gestiegen! Ohne Energie war es lediglich ein Anstieg um 0,4 %.

Mehr dazu unter US-Konjunkturdaten.)

Vor Inflation warnt man nicht, man tut was dagegen

Zudem, wäre die Inflation wirklich so schlimm, dann sollte eine Notenbank doch alles tun, um die Masse zu beruhigen. Es ist ebenso bekannt, dass bei einer Inflation auch ein psychologischer Moment der Verbraucher eine wesentliche Rolle spielt. Es ist also in der Phase einer realen Inflation gefährlich, derart massiv zu warnen.

Wenn man also nicht davon ausgeht, dass die Fed vollkommen den Verstand verloren hat, oder gerade ein neues Hobby entdeckt hat, das russische Crash-Roulette, dann muss es andere Gründe geben, weshalb die Fed bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf dem Thema Inflation rumreitet.

Der Markt zeigt den Weg

Wenn man sich ansieht, was passiert, dass die Zinsen am langen Ende zulegen, die Bondmärkte schwächer werden, dann kann man nur auf die Idee kommen, dass genau dieser Effekt das Ziel der Fed ist. Die Immobilienblase beruhigt sich, Geld wird für die Aktienmärkte frei.

Wie gesagt, wenn nichts anderes, Schlimmeres zu erwarten ist.

Wenn es so ist, wie ich es vermute: Wann werden die Institutionellen es bemerken? Wann werden wir Käufe erleben? Gestern konnte man erste zarte Ansätze blühen sehen, die aber wieder verwelkten. Auch heute ist der Markt eher schwach, so richtig gefällt mir das nicht.

Noch kann auch etwas anderes den Markt belasten, heute geistern z.B.

wieder viele Nachrichten zur Vogelgrippe durch die Medien.

Je weiter die Amis fallen, desto höher sollte die Vorsicht sein. Eine latente Crash-Gefahr ist im Markt. Das will ich noch einmal betonen.

Also wird ein Blick auf die Charts notwendig:

Der Aufwärtstrend im Dax

Ich habe Ihnen heute einmal den aktuellen Daxsaufwärtstrend mitgebracht, so wie ich den sehe (ich habe insgesamt eine etwas von der klassischen Charttechnik abweichende Chartanalysemethode, das gilt insbesondere für Trends).

Daxtrend hier klicken

http://targettr.de/imgcm/eilempfehlung/Daxaufwaertstrend.gif

Sie erkennen den Aufwärtstrend seit Mitte 2003. Dieser Aufwärtstrend manifestiert sich an der überaus relevanten Mittellinie. Bis Juni dieses Jahre hangelte sich der Dax unterhalb der Mittellinie an dieser nach oben. Nun klebt er auf der oberen Seite an derselben Linie und kann sich offenbar nicht lösen. Auch das spricht dafür, dass wir noch eine Weile an der 5000er Marke kleben werden.

Vielleicht verstehen Sie, warum ich noch nicht wirklich bearish für den Dax bin. Der Trend ist noch auf allen Ebenen vollkommen intakt.

Erste Gedanken um diesen Trend muss man sich wohl machen, wenn die Mittellinie nach unten bricht. Doch dramatischer wird es erst unter der 4600 Punkte Marke. Das wollte ich Ihnen darstellen, nur um deutlich zu machen, wie "eingelullt" wir durch die immer noch sehr niedrige Volatilität sind.

Grundsätzlich geht ein Trend erst kaputt, wenn die Kurse mehr als 50 % vom Hoch abgeben, das wäre hier erst bei 3672 Punkten der Fall - aber okay, wer will dann noch seine jetzigen Positionen im Depot haben ...

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US-Konjunkturdaten

von Jochen Steffens

Die Inflation zeigt sich hier besonders deutlich:

Die Importpreise sind um 2,3 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,8 %. Zuletzt waren die Einfuhrpreise um 1,2 % gestiegen (revidiert von 1,3 %). Der heutige Wert ist der höchste Anstieg seit

15 Jahren!

Ohne Öl sind die Einfuhrpreise um 1,2 % geklettert nach zuvor +0,1 % (revidiert von -0,1 %).

Ohne Energie gesamt, bleibt nur ein Wert von 0,4 % übrig.

(Hauptverantwortlich für den Anstieg der Energiepreise sind die Erdgaspreise, die um 28,8 % gestiegen sind.)

Man sieht den dramatischen Einfluss der Energiepreise, - wie

beschrieben: alles nur importierte Inflation und die bekämpft man nun einmal nicht mit höheren Zinsen.

Ich bin gespannt auf die US-Verbraucherpreis morgen, die Märkte sicherlich auch.

Aber auch die Exportpreise sind insgesamt um 0,9 % gestiegen nach zuvor -0,1 %. Das ist der höchste Anstieg seit 10 Jahren. Dabei gaben die landwirtschaftlichen Produkte sogar um 1,4 % nach.

Ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse sind die Ausfuhrpreise um 1,1 % geklettert nach zuletzt -0,1 %.

Damit zur Handelsbilanz:

Die Handelsbilanz weist ein Defizit in Höhe von 59,0 Mrd. US-Dollar aus. Erwartet wurde ein Minus in Höhe von 59,0 bis 59,6 Mrd. US-Dollar nach zuvor 58,0 Mrd. US-Dollar (revidiert von 57,9 Mrd.).

Die Zahl der Erstanträge ist auf 389.000 zurückgegangen. Erwartet wurden 350.000 bis 372.000 neue Anträge nach zuvor 391.000 (revidiert von 390.000).

Diese beiden Werte sind in den - soweit, so gut.

Die Rohölvorräte sind in der vorangegangenen Woche um 1,0 Mio. Barrel gestiegen. Erwartet wurde ein Rückgang um 2,1 Mio. Barrel nach zuvor -300.000 Barrel.

Die Benzinvorräte sanken um 2,7 Mio. Barrel. Hier wurde mit einem Rückgang um 1,6 Mio. Barrel gerechnet, nach zuletzt -4,3 Mio. Barrel.

Die Vorräte an Destillaten (u.a. Heizöl) sind gegenüber der Vorwoche um 3,4 Mio. Barrel geschrumpft. Erwartet wurde ein Minus in Höhe von

1,7 Mio. Barrel, nach zuvor -5,6 Mio. Barrel.

Gruß Moya

 

48 Postings, 6987 Tage sonstnochwasbitte lass sie crashen heute noch o. T.

 
  
    #2
1
13.10.05 19:58

59007 Postings, 7702 Tage nightflyErgo-weiteres Futter für Dollarbullen?? o. T.

 
  
    #3
14.10.05 02:31

59007 Postings, 7702 Tage nightflyup,weil

 
  
    #4
16.10.05 23:04
wirklich interessantes #1.
nf  

4000 Postings, 7740 Tage AbenteurerIch denke nicht das es zu einem großen

 
  
    #5
18.10.05 17:01
Einbruch kommt. Die Umsätze waren in den letzten Monaten sehr gering. Eher kann ich mir noch einen steilen Antieg vorstellen, wenn das Geld aus der Öl-Spekulation / Immobilien-Spekulation in die Aktienmärkte fließt.

Viele Grüße Abenteurer



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