Fannie Mae - Chance auf Verdreifachung bis Juli


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Neuester Beitrag: 14.08.23 21:42
Eröffnet am:05.03.21 13:39von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:2.251
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingFannie Mae - Chance auf Verdreifachung bis Juli

 
  
    #1
19
05.03.21 13:39
Die beiden halbstaatlichen Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac (kurz FnF) wurden am 7. September 2008 vom damaligen US-Finanzminister Hank Paulson (zuvor Goldman-Sachs CEO) unter Zwangsverwaltung gestellt.

Es gibt Stimmen, die dies als den eigentlichen Auslöser der Banken- und Finanzkrise von 2008 betrachten. Denn Lehman ging erst eine Woche später, am 15. September 2008, pleite. Tatsächlich könnte die Lehman-Pleite eine indirekte Folge der FnF-Zwangsverwaltung gewesen sein, da diese eine Schockwelle durch die Finanzmärkte sandte. Keine Bank traute einer anderen mehr.

FnF sind in fast jede 2. Hypothek in USA involviert. Die kombinierte Bilanzsumme der Twins liegt aktuell bei knapp 6 Billionen Dollar, das entspricht 150 % des deutschen BIP. Klar dass bei solchen Summe Ängste aufkommen....

Die Zwangsverwaltung von FnF setzt sich bis zum heutigen Tag fort. Nun besteht jedoch eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Zwangsverwaltung durch eine Entscheidung des US Supreme Courts (SCOTUS), die bis Juni erwartet wird, enden wird. Die Details schildere ich unten.

Daraus erwächst für FnF erhebliches Kurspotenzial. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, daran teilzuhaben. Fannie Mae und Freddie Mac haben zum einen normale Aktien (common stock), die auch in Deutschland gehandelt werden.

Fannie Mae (WKN: 856099)
Freddie Mac (WKN: 876872)

Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Vorzugsaktien (preferred shares), die zwar "Aktien" heißen, tatsächlich jedoch Bonds sind. Diese Bonds wurden vor 2008 zum Nennwert von damals meist 25 (oder 50) Dollar rausgegeben,  haben Coupons von 5 bis über 8 % und notieren aktuell - wie Junkbonds - größtenteils zwischen 4 und 6 Dollar.

Diese sogenannten Junior Preferred Shares (JPS) sind bei einigen deutschen Brokern im Auslandshandel handelbar. Zu den liquidesten JPS zählen:

FNMAS (US3135867527)
FNMAT (US3134006242)
FMCJK (US3135867378)

In USA werden alle diese Aktien (common stock wie JPS) wegen der fortbestehenden Zwangsverwaltung nicht an den regulären Börsen gehandelt, sondern nur OTC (over the counter). Dies ist mit erhöhten Risiken verbunden, weil dort Marketmaker die Kurse bestimmen.

Ich rechne nach dem Scotus-Urteil bei allen hier genannten Aktien mindestens mit einer Verdreifachung des Kurses.

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HINTERGRUNDINFOS:

Es gibt erhebliche Zweifel daran, ob es wirklich nötig war, dass Hank Paulson die FnF 2008 unter Zwangsverwaltung stellte. Kritiker behaupten, dass dies nur dazu dienen sollte, dass andere Zockerbanken ihrem Subprime-Schrott bei FnF abladen konnten. In der Zwangsverwaltung - in Gestalt der FHFA - wurde ein Direktor einbestellt, der nicht mit der gebotenen Sorgfalt darauf achtete, welcher Dreck FnF in Gestalt fauler Hypotheken angedient wurde.

Der ehemalige Finanzchef von Fannie Mae, Tim Howard (CFO und Co-CEO bis 2004), weist in seinen vielen Blog-Beiträgen darauf hin, dass die behauptete Notlage 2008 nicht wirklich bestanden hat, und nur durch willkürliche Bilanzauslegung zustandegekommen sei:

https://howardonmortgagefinance.com

Die Zwangsverwaltung war somit vor allem ein "böswilliges" Konstrukt, dass erleichtern sollte, FnF leichter mit dem Subprime-Schrott anderer Großbanken vollzuladen, was danach auch geschah.

Offiziell mussten FnF jedoch 2008 "gerettet" werden, und die US-Regierung tat dies mit einem Kredit im Volumen von 190 Mrd. Dollar (nach heutigem Stand). Dieser Kredit wurde in Gestalt von Senior Preferred Stock (SPS) vergeben. Die US-Regierung hat sich für diese SPS eine üppige Dividende von 10 % p.a. genehmigt. Außerdem hat sie Warrants (Optionen) im Volumen von 79,9 % des common stock erhalten, die als Sicherheit dienen sollten, falls FnF doch noch pleite gingen.

Wegen des fremd-aufgeladenen Subprime-Schrotts machten FnF von 2008 bis 2012 hohe Verluste (Chart unten). Darauf beschloss die US-Regierung 2012, FnF "abzuwickeln" und durch andere "besser funktionierende" Institutionen zu ersetzen. Dies geschah durch ein von der FHFA-Zwangsverwaltung herausgegebenes Papier (3. Amendmend zur Rettungsvereinbarung von 2008), das sämtliche Gewinne von Fannie und Freddie ab 2012 an die US-Regierung weiterleitete.

Dieser sogenannte Net Worth Sweep (NWS) enthielt Elemente von Bosheit, da die Regierung 2012 bereits wusste, dass sich die Gewinnlage von FnF ab 2013 deutlich bessern würde (siehe auch Chart unten).

Im Zuge des NWS hat die US-Regierung seit 2012 ca. 310 Mrd. $ Gewinne von FnF einbehalten, obwohl sie nur 190 Mrd. $ (in Gestalt der SPS) verliehen hatte. Dagegen klagten u. a. Collins und Co., deren Fall am 9. Dezember von SCOTUS gehört wurde. Die Richtlinien-Entscheidung von SCOTUS sollte bis spätestens Juni fallen. Der Fall wird dann in das nächstuntere Gericht in Texas zurückverwiesen.

Die Collins-Kläger pochen darauf, dass der SPS mit dem NWS bereits komplett abgezahlt ist, und dass sogar ein Überzahlung stattgefunden hat. SCOTUS wird diesem Punkt nach Auffassung der meisten Rechtsexperten nachgeben. Nach dem Urteil dürfte der SPS wegfallen, so dass im Prinzip auch die Zwangsverwaltung enden könnte.

Allerdings verfügen FnF aus dem Grund, dass die US-Regierung seit 2012 sämtliche Gewinne abgesaugt hat, nur über relativ wenig Eigenkapital in Höhe von zurzeit ca. 40 Mrd. Dollar. Deshalb soll die "Freilassung" aus der Zwangsverwaltung höchstwahrscheinlich mit einer Kapitalerhöhung (KE) verbunden sein. Dafür wurden von Fannie und Freddie auch bereits zwei große US-Investmentbanken unter Vertrag genommen.

Diese KE dürfte sich kursverwässernd auf den common stock auswirken. Wie stark, hängt u. a. davon ab, wie hoch die Eigenkapitalanforderungen (capital rules) festlegt werden. Der aktuelle FHFA-Direktor, der Anfang letzten Jahres von Trump eingesetzt wurde, ist ein marktradikaler Libertärer. Er verlangt, dass FnF gemäß Basel 3 bis 4 % ihrer Bilanzsumme als EK vorhalten, das wären rund 240 Mrd. Dollar. Calabria arbeitet strategisch darauf hin, FnF zu schwächen, damit private Hypoverleiher (seine Klientel) mehr Marktanteile erhalten. FnF garantieren jedoch wegen der impliziten Staatsgarantie die günstigsten Hypotheken in USA, und daran haben auch POTUS Biden und die neue Finanzministerin Yellen ("affordable housing") ein starkes Interesse.

Der ehemalige Finanzchef von Fannie, Tim Howard, ist - im Gegensatz zu Calabria - der Meinung, dass FnF keine Banken sind, sondern Dienstleister, die US-Großbanken die Hypothekenverträge abkaufen und dann als vom Staat (teil-)garantierte MBS bündeln und an Investoren in aller Welt verkaufen. Dafür erhalten FnF von den Banken Gebühren, die ihre Haupteinnahmequelle sind. Howard ist deshalb der Ansicht, dass für FnF 150 Mrd. als EK vollkommen ausreichen würden.

Aktuell haben FnF wegen der niedrigen Aktienkurse nur eine kombinierte MK von 4 Mrd. %. In einer im Januar zwischen Finanzminister Mnuchin und Mark Calabria getroffenen Vereinbarung wurde die Höhe der KE mit 2 x 70 Mrd. "angedacht". Eine mehr oder minder starke Verwässerung der Altaktionäre wird daher stattfinden. Da die Kurse des common stocks jedoch von 90 Dollar auf aktuell unter 2 runtergekommen sind, ist die Verwässerung bereits mehr als eingepreist. Analysten schätzen, dass der Kurs nach dem Scotus-Urteil auf bis zu 7 Dollar steigen könnten (= mehr als Verdreifachung).

Die Vorzugsaktien JPS haben noch Scotus die Chance, wieder auf ihren Nennwert von 25 Dollar (evtl. abzüglich "Haircut") zu steigen. Außerdem könnten bei Wegfall des NWS noch Zinsen aus den letzten Jahren nachgezahlt werden. Da die JPS faktisch um Junkbonds handelt, sind sie als Bonds von der Verwässerung durch die anstehenden KEs nicht betroffen. Die JPS sind daher eine etwas konservativere Form, auf die Erholung nach Scotus/Freilassung zu spekulieren. Dafür bieten die normalen Aktien (common stock) aber möglicherweise noch mehr Kurspotenzial. Manche glauben, sie könnten auf deutlich über 10 Dollar steigen. Es kursieren auch Kursziele von bis über 100 Dollar, die sind jedoch mMn stark unrealistisch.

Die Collins-Kläger, die jetzt bei Scotus gehört wurden, halten die JPS.  
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingFür FNMAT

 
  
    #1228
15.03.23 21:53
sollte es im Lamberth-Prozess zwischen 2,20 und 3 Dollar Schadensersatz geben, falls die Jury den Klägern zustimmt. Wenn eine Vorzugsaktie von Fannie (wie FNMAT oder FNMAS) nur die Hälfte dessen kostet, was in vier Monaten (Prozessbeginn: 24. Juli) allein an Schadensersatz winkt, ist der Kauf mMn ein No-Brainer.

Außer man ist jetzt schon sicher, dass der Prozess verloren geht (wohl dem, der eine Glaskugel hat).

Im alten Fannie-Thread hab ich auch begründet, warum die Regionalbankenkrise für FnF weitgehend belanglos ist:

https://www.ariva.de/forum/...ohne-ende-370497?page=1700#jumppos42511  

413 Postings, 5993 Tage olle15Jps

 
  
    #1229
1
17.03.23 12:59
Nochmal nachgekauft gestern.
Jetzt heißt es abwarten...

Bin mit einem haircut um die 10$-15$
Zufrieden.
Hoffe es geht nicht mehr allzulange.




 

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingPost von iHub-User "familywang"

 
  
    #1230
30.03.23 21:21
investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=171543447


deepL+edit

"Inwiefern kann es irrelevant sein, dass etwas illegal ist, wenn es kein entsprechendes Gesetz gibt?"

Weil das US-Finanzministerium das letzte Wort darüber hat, was es mit seinem Anteil macht. Selbst wenn das Finanzministerium das Gesetz falsch auslegt (was ich stark bezweifle, da es nach monatelanger Prüfung aller Umstrukturierungsoptionen in Absprache mit dem Justizministerium zu diesem Schluss gekommen ist), ist dies irrelevant, denn das ist der Standpunkt, den es einnehmen wird, um zu entscheiden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Es kommt also nur auf ihre Auslegung des Gesetzes an, wenn es darum geht, was bei einer Umstrukturierung zu erwarten ist. Meine Meinung oder Ihre oder die eines anderen ist nicht relevant.

Die Regierung behauptet, dass die vollständige oder teilweise Abschreibung der SPS-Vorzugsaktien nicht legal ist. Also wird sie es nicht tun. Das Finanzministerium hat dies der FHFA (Calabria) bereits mitgeteilt, und der Kompromiss bestand in einer gleichwertigen Umwandlung von Senior Preferred Securities (SPS) und Junior Preferred Securities (JPS) in Stammaktien, da Calabria erklärte, dies sei die einzige praktikable Option, mit der das Finanzministerium einverstanden sei.

[A.L.: Aus ähnlichen Gründen dürfte ein Friedensabkommen im Ukrainekrieg nicht ohne ukrainische Gebietsverluste möglich sein. Der Status quo gibt vor, was ist - egal ob Baerbock anderer Meinung ist... Es geht hier um Machtfragen, und dass man diesen - ob man will oder nicht - Rechnung tragen muss. ]

P.S. Selbst wenn die Regierung zufällig ihre Meinung ändern und beschließen sollte, dass es legal ist, gibt es immer noch politische Gründe, warum sie es nicht tun werden, wie Calabria in seinem Buch erklärt.

Calabria hat uns gerade den Cheat Code dafür gegeben, was wir vom Finanzministerium bei einer Umstrukturierung der SPS (Umwandlung) erwarten können, und die Leute in diesem Forum ignorieren weiterhin die Realität + er hat uns zwei unüberwindbare Hürden genannt, warum eine wertlose Ausbuchung (Abschreibung) der SPS nicht stattfinden wird (rechtlich und politisch).

Der einzige Weg, diese Hürden zu überwinden, wäre ein Sieg vor Gericht, und dem würde ich keine großen Chancen geben - wegen eines Gerichtssystems, das entschieden hat, dass 1) der NWS ein rechtmäßiger Akt eines Zwangsverwalters ist und 2) der NWS keine Verstaatlichung (takinks) darstellt.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

 

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingMöglicher Frühindikator einer Freilassung

 
  
    #1231
30.03.23 21:29
Als vermutlich recht zuverlässiger Frühindikator für eine Freilassung/KE könnte das Kursverhältnis von JPS zu Stammaktien dienen. Wenn es stark nach oben ausbricht, wäre dies (wegen Insiderkäufen) ein charttechnisches Signal, dass die Freilassung/KE bald folgt. Politiker in Washington stehen im Ruf, nicht besonders verschwiegen zu sein. D.h. wenn etwas im Busch ist, macht das schnell die Runde.

2010 stand FNMAS:FNMA bei 2, historisch im Schnitt bei 3,5. Letzten Sommer stieg es kurz bis 8. Sollten meine Prognosen bezgl. Freilassung/KE eintreten, wäre das Kursziel 250.

Der Relativchart FNMAS:FNMA ist übrigens weniger bärisch als die Charts der beiden Aktien.  
Angehängte Grafik:
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530 Postings, 3337 Tage Sigi F.Das haben ich von Glen Bradford

 
  
    #1232
1
30.03.23 22:23

noch gefunden, ist aber schon von Ende Januar:

Nachrangige Vorzugsaktien haben nach den Berichten der Regierung bei einer Rekapitalisierung Vorrang vor der Beteiligung der Regierung. Im CBO-Bericht wird weiterhin die Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien als Umstrukturierungsoption genannt:

   Eine Möglichkeit für das Finanzministerium, die Vereinbarungen zu ändern, wäre die Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien, in Optionsscheine für Stammaktien oder in eine Form von Schuldtiteln der GSEs.

Nach der jüngsten Entscheidung des Obersten Gerichtshofs gibt es keine anhängigen Rechtsstreitigkeiten, die eine Umwandlung der SPSPA verhindern würden. Außerdem weist die Regierung in Fußnote 24 darauf hin, dass sie diesen Weg schon einmal beschritten hat:

   Die Umwandlung von Vorzugsaktien in Stammaktien würde dem Ansatz ähneln, den das Finanzministerium während der Finanzkrise verfolgte
, als es intervenierte, um anderen Unternehmen, wie der American International Group (AIG), zu helfen.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator

https://seekingalpha.com/article/...-shares-best-play-on-admin-reform

 

80400 Postings, 7266 Tage Anti Lemming# 232

 
  
    #1233
31.03.23 16:56
"Nachrangige Vorzugsaktien haben nach den Berichten der Regierung bei einer Rekapitalisierung Vorrang vor der Beteiligung der Regierung."

Der Satz ist unklar formuliert und beschreibt die Sachlage nicht zutreffend.

Die "Beteiligung der Regierung" besteht zurzeit im Wesentlichen aus den Senior Preferred Shares (SPS), die sie hält und die sie von 2008 bis 2011 gegen Zahlung von 191 Mrd. $ in Cash erhalten hat. Diese 191 Mrd. $ an staatlicher Finanzhilfe verhinderten, dass Fannie und Freddie damals in eine Vollpleite (Receivership) abrutschten. Allerdings hatte die FHFA auch unnötige Abschreibungen und DTAs vorgenommen, ohne die die Regierungshilfe nicht oder zumindest längst nicht in dieser Höhe erforderlich gewesen wäre. (Es ging darum, FnF die finanzielle Basis zu entziehen, zugunsten von Wallstree-Banken.)

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Zurzeit gibt es im "Capital Stack" folgende Rangordnung:

1. SPS der Regierung (191 Mrd. $, mit Liq. Präf. sogar 290 Mrd. $)

2. JPS (Junior Preferred Shares). Sie sind NACHRANGIG gegenüber den SPS, deshalb ist Bradfords oben zitierte Satz oben zurzeit nicht korrekt.

3. Die Stammaktien, an denen die Regierung zusätzlich via Warrants beteiligt ist (Regierung hält inkl Warrants 80 % der Stammaktien, die Altaktionäre halten 20 %). Die Stammaktien sind NACHRANGIG sowohl gegenüber den SPS als auch gegenüber den JPS.

[Deshalb ist das von Kthomp19 oft gebrachte Zitat zutreffend: Wenn die Stammaktien auch nur 1 Cent wert sind (nach KE und Verwässerung), dann sind die JPS ihren Nennwert (meist 25 $, teils 50 $) wert.]

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Bradford bezieht sich im obigen (unklar formulierten) Satz aber offenbar auf die Zeit nach der KE/Freilassung - wobei er davon ausgeht, dass - damit einhergehend - die SPS der Regierung in Stammaktien umgewandelt werden.

Mit dieser Umwandlung verschwinden die SPS aus der Bilanz, und das für die Freilassung maßgebliche CET1-Kapital steigt um mindestens 191 Mrd. $. Es findet daher eine Umwandlung der Regierungsbeteiligung statt: Aus den vorrangigen SPS der Regierung werden durch die Umwandlung nachrangige Stammaktien (und zwar in riesigen Stückzahlen, schätzungsweise 500 Mrd. oder mehr Stücke).

Erst dann ist Bradfords eingangs zitierter Satz korrekt, weil nach "Verschwinden" der SPS nämlich die JPS zu den ranghöchsten Aktien im Capital Stack werden. Durch die SPS-Umwandlung rutscht die Regierungsbeteiligung in die Nachrangigkeit.

Das ist für die Regierung aber kein Nachteil, weil dann eben auch CET1 (durch Verschwinden der SPS aus der Bilanz) in den positiven Bereich aufsteigt, von jetzt ca. -120 Mrd. $ auf dann schätzungsweise 70 Mrd. $. Dies hat zur Folge, dass mit der vermutlich gleichzeitig erfolgenden Kapitalerhöhung, die bis zu 140 Mrd. $ externes Kapital von Investoren einbringen kann, das für die Freilassung erforderliche CET1-Mindest-Kapitalniveau von ca. 190 Mrd. $ erreicht oder sogar übertroffen wird.  

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingÜbersicht über laufende Prozesse

 
  
    #1234
03.04.23 20:47
 
Angehängte Grafik:
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingAntworten von KThomp19 (iHub) auf Fragen

 
  
    #1235
04.05.23 12:50
bzw. Postings von FOFreddie (iHub).

https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=171835589

deepL + edit

FOFreddie: "Die bessere Option ist die Abschreibung/Löschung der Senior Preferred Shares (SPS) mit Ausnahme der ursprünglichen 2 Mrd. $."

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Kthomp19:

Besser für wen?

Für das Finanzministerium? Nein. Für die Stammaktionäre? Ja.

Ich gebe Ihnen einen Hinweis, wer von diesen beiden hier tatsächlich die Macht hat. Dies wiederum sollte Ihnen sagen, welches Szenario (Abschreibung der Senior Pref. Shares oder deren Umwandlung in Stammaktien) wahrscheinlicher ist:

Allen anderen Parteien (FHFA, Junior-Pref-Haltern, den neuen externen Investoren) ist es gleichgütig, welche dieser beiden Szenarien umgesetzt wird.

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FOFreddie: "Das würde auch das Loch stopfen - oder nicht?"

(A.L.: Gemeint ist das Loch, dass die SPS in das für die Freilassung maßgebliche CET1-Kapital reißen. Mit den SPS in der Bilanz liegt CET1 (von FnF) bei etwa minus 120 Mrd. $. Ohne die SPS in der Bilanz (nach Löschung oder Umwandlung des SPS) wäre CET1 mit ca. 70 Mrd. $ positiv. Dann könnte mir einer KE das für eine Freilassung ausreichende CET1-Niveau von ca. 190 Mrd. $ erreicht werden.)

KThomp19:  Ja, das würde die drei aufsichtsrechtlichen Kapitallöcher* ebenso schließen wie die eine Umwandlung der Senior Prefs in Stammaktien.

(*A.L.: Core Capital, Tier1, CET1)

KThomp19 weiter: Es gibt aber auch eine Mischvariante. Derzeit befinden sich 193 Mrd. USD der vorrangigen Liquidationspräferenz des Finanzministeriums in den Bilanzen von FnF, aber weitere 100 Mrd. USD befinden sich außerhalb der Bilanzen. Das Schatzamt könnte die 193 Mrd. $ auf 2 Mrd. $ abschreiben und gleichzeitig die anderen 100 Mrd. $ in Stammaktien umwandeln. Bei den derzeit sehr niedrigen Kursen der Stammaktien besteht kein großer Unterschied zwischen der Umwandlung von 100 Mrd. $ des Liquidationsvorzugs und der vollen 291 Mrd. $.

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[Anmerkung A.L.: Die SPS stehen mit 193 Mrd. $ in der Bilanz (bzw. den Bilanzen) von FnF. Die Liquidation Preference (LP) liegt jedoch bereits bei 291 Mrd. $., so dass bei der LP etwa 100 Mrd. $ außerbilanziell notiert sind. Die LP ist auch nach 2019 weiterhin kontinuierlich gestiegen, obwohl FnF seitdem ihre Gewinne zur Kapitalaufstockung einbehalten dürfen (= Pausierung des NWS). D.h. mit jedem Dollar, den FnF verdienen, steigt auch weiterhin die LP um einen Dollar. Dies wird aber in der Bilanz nicht sichtbar, weil dort nur die SPS verbucht sind, nicht jedoch die LP.]

Wichtig an dem Post von Kthomp19 ist, dass der maximale Betrag, den FHFA+Schatzamt in Stammaktien umwandeln könnten, bei 291 Mrd. $ liegt - was bei den aktuellen Tiefkursen der Stämme eine bodenlose Verwässerung nach sich zöge. Selbst wenn nur die 100 Mrd. $ der LP, die außerhalb der Bilanz stehen, in Stämme umgewandelt werden, wäre die Verwässerung extrem (Kurse wohl unter 1 Cent).

FAZIT: Eine Löschung der SPS allein (oder deren Reduzierung auf 2 Mrd. $) wäre für die Stammaktionäre noch keine Rettung, weil die LP eben bei 291 Mrd. $ liegt, und FHFA+Schatzamt den gesamten Betrag der LP in Stämme "swappen" könnten - oder eben, wie KThomp19 schreibt, "nur" die außerbilanziellen ca. 100 Mrd. $.  

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingGr. Fonds soll JPS abstoßen und dadurch

 
  
    #1236
04.05.23 21:45
die Kurse drücken. Wenn der Fonds "durch" ist mit seinen Verkäufen, dürften die JPS wieder steigen.

https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=171840120

FOFreddie: "It seems like something is up as Glen (bradford) has mentioned but JPS keep on trading down? Thoughts?"

KThomp19: "There is a large holder of juniors that decided to sell. That's all. From what I understand the seller has no inside knowledge, they just don't want to own the shares anymore."

Deutsch:

Es gibt einen großen Halter von JPS, der sich für einen Verkauf entschieden hat. Das ist alles. Soweit ich weiß, hat der Verkäufer kein Insiderwissen, er will die Aktien nur einfach nicht mehr besitzen.  

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingWarum die JPS ihren Nennwert erhalten

 
  
    #1237
06.05.23 11:25
werden. Aus einem (älteren) CBO-Papier:
(CBO = Rechnungsstelle der US-Regierung)

https://www.cbo.gov/system/files/2020-08/56496-GSE.pdf

Zitiert nach: https://investorshub.advfn.com/boards/replies.aspx?msg=171851491

deepl + edit

Ablösung der Forderungen der Aktionäre im CBO-Modell

Das Modell des CBO beinhaltet die Einschätzung, dass in Szenarien, in denen der Verkauf von Stammaktien  [im Zuge einer KE, A.L.] durch die GSEs nicht genügend Mittel für die Rückzahlung des vollen Nennwerts sowohl der
Vorzugsaktien (SPSI und der nachrangigen Vorzugsaktien (JPS) einbringen. einzulösen, das Finanzministerium
den Wert seines Anteils an den vorrangigen Vorzugsaktien (SPS) reduzieren würde, bevor es dies von den Anteilseignern der nachrangigen Vorzugsaktien (JPS) verlangen würde.


Dieses Ergebnis ist zwar nicht konsistent mit dem Vorrang der SPS vor den nachrangigen Vorzugsaktien (JPS). Es wird jedoch eingeräumt, dass es schwierig wäre, die Verpflichtungen der GSEs gegenüber den nachrangigen Vorzugsaktionären - außer im Falle einer Vollpleite (receivership) - in einem Szenario zu ändern, in dem das Finanzministerium sowohl Eigentümer der vorrangigen Vorzugsaktien (SPSI auch die Stammaktien der GSEs besitzt (über seine Warrants) ist, um den GSEs zu ermöglichen, ihre Ansprüche auf die Vermögenswerte und Erträge der GSEs zu einem Preis unter dem Nennwert ihrer Aktien im Vorfeld eines Verkaufs neuer Stammaktien zurückzuziehen.

Eine solche Weigerung  [die JPS zum Nennwert auszuzahlen, A.L.] würde den Wert der neuen Stammaktien [bei der KE, A.L.] verringern und die Rekapitalisierung erschweren. Obwohl die Vorzugsaktien des Schatzamtes (SPS) Vorrang vor den Vorzugsaktien (JPS) haben, hätte das Schatzamt einen Anreiz, eine Vereinbarung zu treffen, die seinen Anteil an den an den Stammaktien der GSEs berücksichtigt.  

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingHier noch einmal ein Link

 
  
    #1238
1
10.05.23 11:50
zu den Kursen von FNMA (Fannie-Stämme), FMCC (Freddie-Stämme) und allen 36 Vorzugsaktien/JPS zu Fannie und Freddie.

Man sieht, dass einige JPS sehr dünn gehandelt werden:

https://finance.yahoo.com/quotes/...j,fnmas,fnmat,fnmfm,fnmfn/view/v1

Diese Liste habe ich unten nach Volumen sortiert. Bei einigen JPS wurden gestern nur 100 Stück gehandelt.

Man sieht auch, dass gestern ein JPS (FNMAH) um 9,3 % gestiegen ist, während ein anderes (FMCCO) um 12 % gefallen ist.

Deshalb kann ich nur lachen über die Charts von Navycommander bei iHub, die er z. B. zu FNMAS bei Tagesverlust von -4 % (mit rotem "bärisch"-Symbol) reinstellt, wenn am selben Tag z. B. FNMAT oder FMCKJ um 1 % gestiegen ist.

Bewegungen der JPS-Kurse sind oft Zufallswerte, weil dort gerade jemand kauft oder verkauft, und weil die Spreads teils groß sind.  
Angehängte Grafik:
2023-05-....jpg (verkleinert auf 51%) vergrößern
2023-05-....jpg

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingBeispiel für ein BS-Posts von Navycommander

 
  
    #1239
10.05.23 12:04
https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=171760029

Ob 69.892 an diesem Handelstag wohl ernsthaft als "hohes Volumen" bezeichnet werden kann?

 
Angehängte Grafik:
2023-05-....jpg (verkleinert auf 51%) vergrößern
2023-05-....jpg

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingInteressante These

 
  
    #1240
1
25.05.23 10:10
investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=171977855

deepL + edit

Man muss verstehen, was sich verändert hat.

Vor der Zwangsverwaltung haben Fannie und Freddie [die GSEs] im Hypothekenmarkt ein großes Rad gedreht. Ihren (Big-Bank-)Rivalen hat das nicht gefallen.

Die Lösung bestand darin, FnF aus dem Spiel zu nehmen... auch bekannt unter dem Namen "Zwangsverwaltung".

Dieser Status quo hat für die Finanzbranche [Big Banks] eine zeitlang gut funktioniert, aber die Lage hat sich verändert.

Im Moment (sieht es so aus:) Die GSEs stehen unter Aufsicht und sind gezwungen, all diese Initiativen für erschwinglichen Wohnraum durchzuführen. Das schadet dem Geschäftsergebnis der rivalisierenden Großbanken.

Jetzt ist die Situation also die, dass der Verbleib von FnF in der Zwangsverwaltung für die Big Banks schädlicher geworden ist als deren Reprivatisierung. Und genau das ist der Grund dafür, dass David Stevens seine Meinung geändert hat.

Du weißt, worauf das hinauslaufen wird, oder?

- Es geht nicht darum, dass FnF unter Zwangsverwaltung stehen...
- Es geht nicht um Gerechtigkeit für Aktionäre...

FnF wird zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Demokraten, Republikanern und der Hypothekenindustrie darüber, wie der US-Hypothekenmarkt (künftig) aufgeteilt werden soll.

 

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingPost von familywang

 
  
    #1241
1
02.06.23 09:58
https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=172037422

...The value of the JPS recovery actually goes up as GSEs retain more equity bc it means less outside dilution needed. And GSEs themselves are getting more valuable every year as their books of business and earnings continue to grow.

I will give you an example using Fannie.

- Today UST's Fannie LP is $185b, JPS LP is $19b.
- Fannie is worth approx $175b today (17.5b net income x 10 P/E).
- Fannie have a net worth of $64b but needs a minimum leverage requirement of 2.5% ($114b) to exit cship, which means $50b needs to be raised today from outside investors
- So in this example IPO investors get 28% of Fannie ($50b/$175b), and the remaining $125b is split up between UST and JPS on equal conversion. UST gets 90% ($185b / $204b) and JPS get 10% ($19b / $204b).
- That works out to UST getting 90% of the remaining $125b equity value left ($112.5b) and JPS holders getting 10% ($12.5b).
- $12.5b works out to 65% recovery for JPS today.

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Now fast forward 3-4 years, Fannie was able to earn $50b over 3-4 years and no longer needs to raise external capital.

- UST's Fannie LP is now $234b ($184b LP + $50b LP increase from retained earnings), JPS LP is still $19b.
- 3-4 years in future Fannie is prob worth approx $200b ($20b net income x 10 P/E). As earnings powers grow between now and then.
- So in this example $200b equity value is split up between UST and JPS on equal conversion. UST gets 92.5% ($234b / $253b) and JPS get 7.5% ($19b / $253b).
- That works out to UST getting $216b (92.5% * 200b equity value) in value and fannie JPS getting $15b (7.5% * 200b equity value which is ~80% recovery for fannie JPS).

So as you can see recovery actually increases as GSEs retain earnings because even though UST LP goes up, the need for ipo/cap raise dilution goes down. The more the GSEs retain the better the recovery for JPS.
 

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingHier noch einmal auf Deutsch und in einen

 
  
    #1242
04.06.23 13:50
besser verständlichen Kontext gerückt:

Hintergrund des laufenden iHub-Diskussion ist ein Auszug aus Calabrias neuem Buch. Darin hat MC erklärt, dass die Regierung zu seiner Zeit als FHFA-Direktor angedacht hatte, die SPS und die JPS gleichzeitig in Stammaktien umzuwandeln. Wenn nur die SPS in Stammaktien umgewandelt würden, wären die JPS zur ranghöchste Aktie im "capital stack" geworden, und das wollte die Regierung vermeiden. (Sonst wäre wohl bei den JPS kein Haircut möglich.)

Damit in Zusammenhang stehend behauptete iHuber Rodney5:

"Die Liquidation Preference wächst immer weiter, und je länger das Schatzamt ausharrt, desto weniger erhalten wir alle, sowohl Stammaktionäre als auch die JPS-Halter."

Hier die die Antwort von Familywang

https://investorshub.advfn.com/boards/...sg.aspx?message_id=172037422

DeepL + edit

...Der Wert der JPS steigt [mit der Zeit], da die GSEs immer mehr Eigenkapital einbehalten. Dies bedeutet, dass immer weniger verwässerndes externes Kapital erforderlich ist. Die GSEs selbst werden jedes Jahr wertvoller, da ihre Geschäftsbücher und Erträge weiter wachsen.

Ich will dies im Folgenden am Beispiel von Fannie erläutern:

- Für Fannie liegt die Liquidation Preference (LP) der Regierung zurzeit bei 185 Mrd. $, die der JPS beträgt 19 Mrd. $. [A.L: Die Zahlen gelten nur für die JPS von Fannie, hinzu kommen noch die JPS von Freddie.]

- Fannie ist heute etwa 175 Mrd. $ wert (17,5 Mrd. Nettoeinkommen x KGV von 10).

- Fannie hat einen Nettowert [Buchvermögen] von 64 Mrd. $, benötigt aber einen Mindestkapital von 2,5 % (114 Mrd. $) [der Bilanzsumme], um aus der Zwangsverwaltung rauszukommen, was bedeutet, dass heute 50 Mrd. $ von externen Investoren aufgebracht werden müss(t)en.

- In diesem Beispiel erhalten die IPO-Investoren [A.L.: Zeichner der neuen Stammaktien] 28 % von Fannie (50 Mrd. $/175 Mrd. $), und die verbleibenden 125 Mrd. $ werden zu gleichen Teilen zwischen der Regierung und JPS-Haltern aufgeteilt. UST erhält 90 % (185 Mrd./204 Mrd.$), JPS-Halter erhalten 10 % (19 Mrd./204 Mrd.$).

- Das bedeutet, dass die Regierung 90 % des verbleibenden Aktienwerts von 125 Mrd. USD (112,5 Mrd. USD) erhält, und die JPS-Halter bekommen 10 % (12,5 Mrd. USD) erhält.

- 12,5 Mrd. $ bedeutet für die JPS [A.L.: wegen 19 Mrd. $ LP] eine Rückzahlung von 65 %.

[A.L.: Halter von FNMAS oder FNMAT würden daher, wenn obige gleichzeitige Umwandlung von SPS und JPS in Stammaktien JETZT stattfindet, 16,25 $ erhalten (= 65 % des Nennwerts von 25 $)]

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Spulen wir nun 3-4 Jahre vor, so könnte Fannie in 3-4 Jahren 50 Mrd. $ zusätzlich an Gewinnen einbehalten und bräuchte gar kein Fremdkapital mehr zu beschaffen.

- Die Fannie-LP der Regierung beträgt dann 234 Mrd. $ (184 Mrd. $ LP + 50 Mrd. $ LP-Erhöhung aus einbehaltenen Gewinnen), die JPS-LP beträgt immer noch 19 Mrd. $.

- In 3-4 Jahren ist Fannie wahrscheinlich etwa 200 Mrd. $ wert (20 Mrd. $ Nettoeinkommen x KGV von 10, da die Ertragskraft bis dahin zunimmt.

- In diesem Beispiel werden also 200 Mrd. $ Aktienwert zu gleichen Teilen zwischen Regierung und JPS-Haltern aufgeteilt. Die Regierung erhält 92,5% (234 Mrd. $ / 253 Mrd. $) und die JPS-Halter bekommen 7,5% (19 Mrd. $ / 253 Mrd. $).

- Das bedeutet, dass die Regierung 216 Mrd. $ erhält (92,5% von 200 Mrd. $ Aktienwert) und auf Fannie-JPS ein Wert von 15 Mrd. $ (7,5% von 200 Mrd. $ Aktienwert) entfällt. Das ergibt 80 % Rückzahlung für die Fannie JPS.

[A.L.: Halter von FNMAS oder FNMAT würden daher (bei o.g. "Doppel-Swap) in 3 bis 4 Jahren 20 $ von 25 $ Nominalwert erhalten. Das ist mehr als die 16,25 $, die es bei jetzigem Stand - Berechnung im 1. Teil - gäbe.]

Sie sehen also, dass tatsächlich eine Kurserholung eintritt, wenn die GSEs Gewinne einbehalten, denn obwohl die Regierung-LP steigt, sinkt die Notwendigkeit eines Börsengangs/einer Kapitalerhöhung, die verwässernd wirkt...

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A.L.: In einem anderen Post schreibt familywang, dass bei diesem Doppelswap für die alten Stammaktionäre, die dabei extrem verwässert werden, nur ein winziger Bruchteil der finalen MK bleibt, so dass alte Stammaktien umgerechnet nur noch wenige Cents wert sein werden - TROTZ Freilassung.

Ohne die Umwandlung der SPS in Stammaktien blieben die SPS als Minusposten in der Bilanz stehen. Im für die Freilassung maßgeblichen CET1-Kapital sind die SPS (als Minusposten) enthalten. Aktuell liegt CET1 von FnF bei unter -100 Mrd. $. Wenn die SPS in Stammaktien umgewandelt würden, stiege  CET1 von FnF um ca. 290 Mrd. $ (= aktuelle LP). Erst dann ist überhaupt erst realistisch an einen Freilassung bzw. Kapitalerhöhungzu denken. Womöglich könnte in 3 bis 4 Jahren sogar auf eine KE verzichtet werden (siehe Berechnung im 2.  Teil von Familywang). Nicht verzichtbar hingegen ist der Doppel-Swap - außer man wartet noch ca. 23 Jahre bis zur organischen Rekapitalisierung durch Gewinneinbehalt.

D. h. der finale Wert der Stammaktien fiele auf wenige Cents, obwohl es in 3 bis 4 Jahren zu einer Freilassung ohne KE kommen könnte. Das ist eine Folge der extremen Verwässerung durch den Doppel-Swap.

Dem neuen Buch von Calabria ist zu entnehmen, dass vermutlich die SPS und die JPS GLEICHZEITIG in Stammaktien umgewandelt werden. Für die JPS resultiert dadurch ebenfalls ein Haircut. Aktuell würde die 25-$-JPS auf einen finalen Wert von 16,25 $ kommen (die JPS-Halter werden stattdessen neue Aktien in diesem Wert im Depot vorfinden). Wenn der Doppel-Swap erst in 3 oder 4 Jahren kommt, läge der finale Wert der 25-$-JPS bei 20 Dollar. Die Zeit arbeitet somit für die JPS.

Ganz ganz langfristig würde die Zeit auch für die Stammaktien arbeiten. Wenn es keine Swaps gäbe und die Recap organisch erfolgt, wäre in ca. 23 Jahren eine Freilassung ohne KE und Swap möglich. Die JPS würden dann volle 25 $ wert. Die Frage ist 1, was 25 $ in 23 Jahren überhaupt noch wert sein werden (gibt ja keine Zinsen, die die Inflation ausgleichen), und 2. wie viele der heutigen JPS-Halter und Stammaktionäre in 23 J. überhaupt noch leben.  

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingP.S.

 
  
    #1243
04.06.23 14:02

In diesem Absatz (aus # 1242) ist familywang offenbar ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Er schreibt:

- Das bedeutet, dass die Regierung 216 Mrd. $ erhält (92,5% von 200 Mrd. $ Aktienwert) und auf Fannie-JPS ein Wert von 15 Mrd. $ (7,5% von 200 Mrd. $ Aktienwert) entfällt. Das ergibt 80 % Rückzahlung für die Fannie JPS.

Korrekt müsst dort mMn stehen:

- Das bedeutet, dass die Regierung 185 Mrd. $ erhält (92,5% von 200 Mrd. $ Aktienwert) und auf Fannie-JPS ein Wert von 15 Mrd. $ (7,5% von 200 Mrd. $ Aktienwert) entfällt. Das ergibt 80 % Rückzahlung für die Fannie JPS.

 

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingDer Fehler wurde von Familymang bestätigt

 
  
    #1244
12.06.23 14:11

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingJPS zeigen Run-up vor dem 2. Lamberth-Prozess,

 
  
    #1245
21.06.23 21:33
der am 24. Juli beginnt. Es ist ein Geschworenenprozess - und die Wiederholung desselben Prozesses Ende letzten Jahres, bei dem bei den Geschworenen keine Mehrheit zustandekam.

Für das JPS FNMAT winken inkl. Verzugszinsen von 6 % ab 2012 ca. 2,20 $ Entschädigung. Das entspricht in etwa dem aktuellen Kurs.  
Angehängte Grafik:
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingEbenso stieg FNMAS,

 
  
    #1246
21.06.23 21:35
das ist die liquideste aller Junior Preferred Shares von Fannie Mae.
 
Angehängte Grafik:
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingScheint diesmal nachhaltiger zu laufen

 
  
    #1247
24.06.23 19:45
 
Angehängte Grafik:
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingFNMAT ist überproportional gestiegen

 
  
    #1248
26.06.23 20:27
Das Fannie-JPS FNMAT notierte in den letzten Tagen teils höher als FNMAS und FMCKJ.

Normalerweise gilt:

FNMAT + 40 Cents = FMCKJ + 20 Cents = FNMAS + 0

(also eine 20-Cent-Staffelung)

Ich habe die Übertreibung genutzt und teilweise von FNMAT in FNMAS und FMCKJ (= JPS von Freddie) umgeschichtet.

Der starke Anstieg von FNMAT rührt vermutlich daher, dass FNMAT am Tag der NWS-Verkündung dasjenige Fannie-JPS war, das am stärksten gefallen ist. D.h. bei FNMAT könnte im Lamberth 2.0-Prozess ab 24. Juli  2,20 $ Schadensersatz (inkl. Verzugszinsen seit 2012) herausspringen, WENN (big if) dieser Prozess gewonnen wird.

Es scheint aber nur Wenigen bekannt zu sein, dass das Freddie-JPS FMCKJ am NWS-Stichtag sogar noch stärker gefallen ist als FNMAT, hier gäbe es schätzungsweise 2,35 $.

Unklar ist bislang allerdings, ob Lamberth erneut den Kursverlust am Stichtag als Schadensersatz ansetzt (wie im ersten Prozess), oder ob jetzt auf Druck der Klägeranwälte die Differenz zwischen dem Eröffnungskurs am Stichtag und Null angesetzt wird. Im zweiten Falle käme natürlich noch mehr rüber.  D.h. bei JPS wie FNMAS und FMCKJ, die meist am teuersten sind, könnte gemäß der 2. Regelung sogar der größte Schadensersatz zu holen sein.

FNMAS und FMCKJ haben außerdem den Vorteil, liquider zu sein, so dass auch der Spread kleiner ist.

Ich habe keine allzugroße Hoffnung, dass bei Lamberth etwas rausspringt, denn bislang gingen ja praktisch alle Prozesse verloren (Der 5th Circuit Sieg wurde nachträglich von Scotus kassiert).

Ich glaube aber, dass sich - so oder so - die o. g. Preisstaffelung mittelfristig wieder einstellen wird. In dem Fall würde ich wohl wieder teilweise in FNMAT "zurückschichten". "Hin und Her macht" zwar normalerweise "die Taschen leer", aber das gilt nicht bei solchen Arbitrage-Geschäften. Im Endeffekt steigt dadurch die Zahl der von mir gehalten JPS im Depot, und damit auch die finale "Belohnung" bei Freilassung.  
Angehängte Grafik:
fzsrz.png (verkleinert auf 72%) vergrößern
fzsrz.png

2664 Postings, 4656 Tage oldwatcherAL, bist Du auch hier abwesend

 
  
    #1249
29.06.23 19:36
Wir brauchen dich als Stütze  

64 Postings, 2640 Tage jippieAL missed...

 
  
    #1250
1
29.06.23 21:00
 

309 Postings, 3778 Tage Helmut DietrichHallo AL,

 
  
    #1251
30.06.23 10:45
verlasse uns bitte nicht!  

413 Postings, 5993 Tage olle15AL

 
  
    #1252
14.08.23 21:42
Freut mich für dich...Daumen nach oben...
Danke für deine Recherchen und Einschätzungen.
Kleiner Erfolg für JPS
Wenn man günstig eingestiegen ist  

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