Es brennt lichterloh
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 25.04.21 10:47 | ||||
Eröffnet am: | 21.01.08 21:32 | von: Mausi70 | Anzahl Beiträge: | 24 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 10:47 | von: Manuelahkzm. | Leser gesamt: | 3.859 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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"Es brennt lichterloh"
Die Panikstimmung an den Börsen ist berechtigt. Die Kurse dürften noch weiter fallen, prognostiziert Dirk Müller, der wohl bekannteste Händler an der Frankfurter Börse.
Dirk Müller
boerse.ARD.de: Herr Müller, Sie geben heute ein Interview nach dem andern. Schließlich sind sieben Prozent Tagesverlust im Dax ja sehr selten. Haben Sie an einem solchen Tag überhaupt noch Zeit für Ihre Arbeit?
Müller: Ich muss wirklich sagen, heute ist ein absoluter Ausnahmetag. Ein Großteil meines Jobs besteht darin, Interviews zu geben. Aber natürlich läuft das Handelsgeschäft weiter.
boerse.ARD.de: Der Dax ist heute bis auf 6.762 Punkte gesackt. Inzwischen sehen wir eine leichte Gegenbewegung. War es das schon mit den Kursverlusten?
Müller: Das glaube ich nicht. Die Talfahrt ist noch längst nicht beendet. Wir sehen im Moment keine Käufe, selbst die institutionellen Investoren greifen nicht zu. Die leichte Gegenbewegung rührt meiner Meinung nach fast ausschließlich von den so genannten Leerverkäufern, die heute morgen short gegangen sind, und sich nun eindecken müssen bzw. Gewinne mitnehmen.
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boerse.ARD.de: Geht es also morgen weiter abwärts, wenn die US-Börsen die Panikverkäufe nach dem Feiertag nachholen?
Müller: Das ist schwer abzuschätzen. Im Moment sieht es noch nicht danach aus, die US-Futures stehen gar nicht so schlecht wie wir im Moment. Aber das kann sich noch ändern.
Das ist aber gar nicht das Entscheidende. Man darf nicht den Fehler machen und sich auf das Geschehen heute oder morgen konzentrieren. Viel wichtiger ist die Situation insgesamt: Die ist dramatisch. Es brennt lichterloh! Das zeigt allein die Aktion von Ben Bernanke: Wenn der US-Notenbankchef öffentlich Steuersenkungen empfiehlt, dann zeigt das, wie tief wir in der Krise stecken. Sonst legen die Herren Währungshüter jedes Wort auf die Goldwaage und verstecken sich hinter Andeutungen. Wie es scheint, wissen sie nicht mehr, wie sie Herr der Lage werden können. Ich glaube, wir machen uns noch keine Vorstellung davon, was für Leichen da an die Oberfläche geschwemmt werden.
boerse.ARD.de: Ist die Talfahrt heute vielleicht auch durch die automatischen Handelssysteme beschleunigt worden, weil bestimmte Dax-Marken gefallen sind?
Müller: Ganz klar haben sich viele Investoren ein Limit gesetzt um die 7.000 Punkte. Die meisten glaubten, dass diese Marke Halt geben würde. Dadurch gab es zusätzliche Abwärtsdynamik. Aber die Handelssysteme sind nicht schuld an dem Kurssturz, wie wir das im vergangenen Jahr einmal erlebt haben. Wir haben ein strukturelles Problem, uns steht eine Rezession ins Haus! Und wenn wir dann den heutigen Dax-Stand mit dem vor einem Jahr vergleichen, ist das ein Alarmsignal: Letztes Jahr war konjunkturell alles wunderbar, aber wir lagen 400 Punkte unter dem derzeitigen Indexstand. Heute ist nichts mehr wunderbar, aber wir notieren immer noch 400 Punkte höher.
Und das Schlimmste ist: Viele Experten wiegeln ab: Alles sei gar nicht so dramatisch. Da wird gelogen und gelogen, und die Medien nehmen das unreflektiert auf. So mancher Marktstratege sagt sogar neue Höchststände für dieses Jahr voraus, wie ich gerade erst in einem Fernsehinterview gesehen habe. Ich halte das für grob fahrlässig!
boerse.ARD.de: Als positiv nennen einige Marktexperten die niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnisse im Vergleich zum Jahr 2000. Ist das nicht ein Argument für einen vorsichtigen Einstieg?
Müller: Nein. Ich halte solche Empfehlungen für unseriös! Nicht erwähnt wird dabei, dass sich die KGV-Berechnung verändert hat. Die KGVs von damals und heute sind deshalb nicht mehr vergleichbar. Heute müsste man auf die Kennzahl 20 bis 25 Prozent draufschlagen.
boerse.ARD.de: Zurück zur Ausverkaufstimmung an den Börsen heute: Waren das eher private oder institutionelle Anleger?
Müller: Die Verkaufsorders kamen querbeet von allen Anlegern, institutionellen wie privaten Investoren. Wir haben heute einen kompletten Käuferstreik. Natürlich kann es in den nächsten Tagen wieder ein paar hundert Punkte hoch gehen. Aber für die nächsten Monate sehe ich schwarz, die Stimmung wird miserabel bleiben. Was mir zu denken gibt: Das US-Konjunkturprogramm hat an den Börsen nicht gezogen – dabei sind das immerhin Steuersenkungen von 100 Milliarden Dollar. Natürlich gibt es Mechanismen, in den Markt einzugreifen. Aber die Zinssenkung zum Beispiel ist bereits voll eingepreist. Wir bewegen uns in sehr gefährlichem Gewässer. Es muss zwar nicht gleich alles zusammenbrechen, aber die Risiken sind so groß wie lange nicht.
Das Interview führte Bettina Seidl.
das kommt nicht ohne grund,
dieser drastische einbruch wird nur der anfang sein.
und wieder vermute ich,
dass die grossen fische am markt
schon längst ihre nasen
zusammengesteckt haben.
Einfach Wasser drauf, löscht das Feuer und kühlt die Gemüter!!
Apple Inc. 1.61
Bank of America Corporation 0.18
Johnson & Johnson 0.86
STMicroelectronics 0.26
Tellabs 0.01
Texas Instruments 0.52
...und das nach einem schwarzen Montag
Selten so gelacht!^^ Der Mann sollte es am Besten wissen wie Umsätze zustande kommen. *kopfschüttel*
Ist doch wohl ganz klar, das Handel nur mit Käufer und Verkäufer funktioniert.
bin nur mir kleineren Summen in Puts investiert.
Ich denke aber dass es noch tiefer kommt. Vielleicht die nächsten 1- 2 Tage kurze
Gegenbewegung. Aber dann weiter fallend. Gerade auch Nebenwerte (Solar). Da waren die Kurse viel zu hoch.
Ich würde noch abwarten. Da ist noch kein Boden gefunden.
Da kann den Leerverkäufern die Strategie auch mal daneben gehen......wenn die angedachten Verkäufer ausbleiben. Dann müssen die sich wieder eindecken!
Die Frage, ist nur..........in welcher Lufthöhe (DAX 6000 ??) passiert dies.
Es weiß kein Mensch!
Die aktuelle "Glattrasur" geht davon aus, dass die Gewinnsituation bei allen Unternehmen schlechter wird. Dies ist jedoch eine reine Annahme..........und Psychologie!
In Erwartung einer Abkühlung könnte man genau so Geld mit fallendem Ölpreis verdienen.
Fazit: Die Schlauen verdienen immer!!
Deutsche Börse meldet Rekord-Handelsvolumen für Xetra
Die Deutsche Börse (News/Aktienkurs) hat am Montag in ihrem elektronischen Handelssystem Xetra ein Rekordvolumen verzeichnet. Insgesamt seien rund 1,8 Millionen Handelsgeschäfte bewältigt worden, teilte das Unternehmen am Abend in Frankfurt mit. Der bisherige Rekord habe bei 1,4 Millionen Transaktionen am 17. August vergangenen Jahres gelegen. Das seit November 1997 bestehende Xetra ist das elektronische Handelssystem der Deutsche Börse AG für den Kassamarkt. Es ist täglich von 9 bis 17.30 Uhr eingeschaltet und wickelt den Großteil des gesamten deutschen Aktienhandels ab. Der Zentralrechner steht in Frankfurt./ce/DP/tw
ISIN DE0005810055
AXC0206 2008-01-21/21:13
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Übrigens. Der 17.August 2007 war das Verlaufstief im Jahr 2007.
NIKKEI 225 12.573,05 -5,65%
HANG SENG 22.106,46 -7,19%
KOSPI 200 204,55 -4,24%
TOPIX 1.219,95 -5,70%
Ich freue mich wenn genug Geld verbrannt ist, dann kommen die schnäppchenjäger aber heute mit sicherheit nicht
Auf der ersten Frankfurter Rohstoffmesse traf boerse.ARD.de Jim Rogers. Im Interview erklärt der "Rohstoff-Guru", warum in den USA eine der schlimmsten Rezessionen droht, was die Fed falsch macht und welche Rohstoffe künftig gefragt sind.
"Rohstoff-Guru" und Buchautor Jim Rogers
boerse.ARD.de: Sie hatten schon im Frühjahr 2007 vor einer Kreditblase in den USA gewarnt. Hatten Sie erwartet, dass die Hypothekenkreditkrise so schnell und heftig kommt?
Rogers: Wir haben die schlimmste Kreditblase, die wir je in den USA erlebt haben. Dass Menschen ohne eigenes Geld mehrere Häuser auf Pump kaufen, gab's noch nie in der Geschichte. Ich habe immer davor gewarnt, dass die Blase platzt – und wurde ausgelacht. Das Ausmaß der Kreditkrise jetzt überrascht mich nicht. Die Krise wird uns noch lange beschäftigen.
boerse.ARD.de: Für wie wahrscheinlich halten Sie eine drohende Rezession?
Rogers: Die USA befindet sich bereits in der Rezession. Die Gewinne der Unternehmen gehen zurück, besonders die Automobil- und Finanzbranche leiden. Selbst der Einzelhandel steckt in Schwierigkeiten.
boerse.ARD.de: Die jüngsten Statistiken zeigen aber, dass die US-Wirtschaft noch wächst – wenn auch deutlich langsamer.
Rogers: Die Zahlen sind nicht ernst zu nehmen. Die Regierung manipuliert doch die Statistiken.
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Goldene Zeiten für Rohstoffe?
boerse.ARD.de: Sie haben vor kurzem in US-Medien gesagt, dass alles noch viel schlimmer werden wird. Warum?
Rogers: Es ist schlimmer gekommen als ich befürchtet habe. Die US-Notenbank Fed hat einen schweren Fehler gemacht, die Leitzinsen drastisch zu senken. Dies wird zu einer noch höheren Inflation führen, den Dollar noch stärker nach unten treiben und die Rezession verschlimmern. Es wäre besser, die Rezession geschehen zu lassen als sie mit allen Mitteln zu bekämpfen. Ich glaube, die Fed hat die Kontrolle verloren. Sie macht die gleichen Fehler wie einst die japanische Notenbank. Die Fed wirft die Druckerpresse an und erhöht die Geldmenge. Das kann nicht gut gehen. Wir werden wahrscheinlich eine der schlimmsten Rezessionen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erleben.
boerse.ARD.de: Wird sich die Bankenkrise noch verschärfen?
Rogers: Die Bilanzen der Banken sind eine tickende Zeitbombe. Da droht noch so manche negative Überraschung. Vor allem die Investmentbanken bekommen jetzt die Quittung für ihre jahrelangen Exzesse. Die Notenbanken tragen hier eine Mitschuld. Sie haben es versäumt, einzelne Banken zum Marktaustritt zu zwingen. Die Probleme wurden so nur aufgeschoben. Es wäre besser gewesen, dass zwei oder drei Banken Konkurs anmelden, bevor noch mehr Geldinstitute pleite gehen.
boerse.ARD.de: Wie schätzen Sie die Zukunft der Rohstoffe ein? Wird die Rezession die Rohstoff-Hausse bremsen oder gar stoppen?
Rogers: Bei einzelnen Industriemetallen wie Nickel oder Zinn ist die Rezession bereits angekommen. Die Preise für Nickel und Kupfer sind gefallen. Nickel ist 50 Prozent von seinem Rekordstand vom Mai 2007 entfernt. Langfristig werden die Preise für Metalle aber wieder anziehen. Im Augenblick bin ich vor allem bei Agrar-Rohstoffen optimistisch. Sie werden kaum von der Rezession betroffen sein. Vielleicht werden ein paar weniger Baumwoll-T-Shirts verkauft. Aber mit dem wachsenden Wohlstand in Asien wird die Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Baumwolle weiter steigen. Auch als Bio-Treibstoff werden Agrar-Rohstoffe künftig immer wichtiger.
boerse.ARD.de: Wie ist Ihre Meinung zu Uran?
Rogers: Uran hat ein riesiges Zukunftspotenzial. Es gibt eine Menge von Kernkraftwerken, die ersetzt werden müssen. Einzelne Länder, ja sogar manche Umweltschützer befürworten inzwischen Atomenergie als saubererer Energieträger im Kampf gegen den Klimawandel. Der Bedarf nach Uran wird deshalb rasant zunehmen. Die Preise werden steigen, denn das Angebot ist knapp. Seit Jahrzehnten wurden keine neuen Uran-Minen mehr eröffnet.
boerse.ARD.de: In welche Branchen würden Sie derzeit außer Agrar-Rohstoffen und einzelnen Metallen investieren?
Rogers: Ich sehe ein großes Zukunftspotenzial für Energieerzeugungs- und Wasseraufbereitungs-Firmen. Diese werden auch in schwierigen Zeiten von einer wachsenden Nachfrage profitieren.
boerse.ARD.de: Wird der Dollar seinen Verfall fortsetzen?
Rogers: Ja, der Dollar wird noch weiter kräftig fallen. Daran ist auch die Fed schuld, die den Dollar entwertet. Irgendwann wird der Dollar seinen Status als Reservewährung der Welt verlieren.
boerse.ARD.de: Auf welche Währungen setzen Sie stattdessen?
Rogers: Meine Favoriten sind der Schweizer Franken und der Yen. Beide Währungen litten unter den Carry-Trades. Wenn die Carry-Trades aufgelöst werden, dürften Franken und Yen wieder steigen. Optimistisch bin ich auch für den chinesischen Renmimbi.
Das Interview führte Notker Blechner.