Entführter Amerikaner im Irak offenbar geköpft
Seite 1 von 4 Neuester Beitrag: 19.05.04 23:18 | ||||
Eröffnet am: | 11.05.04 19:57 | von: BeMi | Anzahl Beiträge: | 90 |
Neuester Beitrag: | 19.05.04 23:18 | von: eliteverband | Leser gesamt: | 8.013 |
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Kairo - Im Irak ist ein von den Aufständischen entführter Amerikaner geköpft worden.
Entsprechende Bilder sind auf einer radikalen Islamisten nahe stehenden Web-Site zu sehen. Der Mann - ein ziviler Beschäftigter - wurde bereits am Samstag tot in der irakischen Hauptstadt Bagdad aufgefunden.
Für die Tötung soll eine Gruppe verantwortlich sein, die dem Terrornetz El Kaida nahe steht.
Auf den Bildern ist ein gefesselter Mann in einem orangen Overall zu sehen, der sich als Amerikaner aus Philadelphia beschreibt.
Fünf vermummte Männer schneiden ihm dann mit einem großen Messer den Kopf ab und halten diesen in die Kamera.
Dies sei eine Vergeltung für die Misshandlung gefangener Iraker, hieß es. Sie hätten der US-Verwaltung diesen Mann im Austausch für einige Gefangene in Abu Ghraib angeboten, was diese aber abgelehnt habe.
Das Video trägt den Titel „Abu Mussab el Sarkaui schlachtet einen Amerikaner“. El Sarkaui gilt als enger Vertrauter von Osama bin Laden, er soll in Irak sein. Ob er tatsächlich auf dem Video zu sehen ist oder nur die Verantwortung für die Anordnung dieser Tötung übernimmt, ist unklar. AP
Artikel erschienen am 11. Mai 2004
Der Vater des Ermordeten, Michael Berg, kritisierte, dass sein Sohn vor der Entführung 13 Tage in US-Militärhaft gewesen sei, obwohl er längst schon wegen der angespannten Sicherheitslage hatte ausreisen wollen. Erst nach einer Klage der Familie vor einem Gericht in Pennsylvania war Berg am 6. April freigelassen worden. Berg war von irakischen Polizisten bei einer Routinekontrolle nahe Mossul festgenommen worden.
Berg, der in lokalen Medien als «Abenteurertyp» und «Tausendsassa» beschrieben wurde, war auf eigene Faust in den Irak gereist, um sich um einen Vertrag für die Errichtung von Antennen zu bewerben.
erschienen am 12.05.2004 um 15:46 Uhr
© WELT.de
Nick Berg ist auf entsetzliche Weise ermordet worden. Er hat ein Gesicht und einen Namen. Wer einen Funken Mitgefühl in sich hat, sollte sich in die letzten Momente des Menschen Nick Berg hineinversetzen. Und dann lernt man vielleicht verstehen, warum es für diese Terroristen kein Mitleid geben darf.
"Mit der Enthauptung des 26-Jährigen wollten die Terroristen 'die Ehre der muslimischen Männer und Frauen in Abu Ghoreib' wiederherstellen." "Ehre", dass ich nicht lache! In den Terroristen von El Kaida steckt schlicht die Lust zu morden, aber niemals "Ehre".
Ist das jetzt seine Aussage zu den Folterungen und Tötungen der Amis an den Irakern, oder die Folterung und Tötung der Iraker an den Amis???
Wer hat jetzt keinen Respekt? Die Amis gegenüber den Irakis, oder die Irakis gegenüber den Besatzern??
Das bis vor kurzem Irakis in Gefängnissen der Besatzer ums leben kamen, hat nicht zu der Weltweiten "EMpörung" geführt wie jetzt der Tod eines einzelnen Amerikaners.
Jetzt ist die Entrüstung groß, nur bei dem tot der Irakis hat sich keiner so aufgeregt, ein paar böse Worte und langsam verlief das ganze doch eh schon wieder im Sande.
Bei vielen Postings hier kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, als wäre hier ein richtiger Mensch, ein Amerikaner, zu Tode gekommen.
Nicht so ein aufsässiger, dreckiger Araber, wie sie in irakischen Gefängnissen gefoltert und getötet wurden.
Das ist natürlich Grund für viel größere Empörung.
Selbst für die Besatzungsmacht war der Landsmann illegal im Irak. Um Geschäfte zu machen.
Da gebührt natürlich größeres Mitgefühl als denjenigen, die gegen eine völkerrechtswidrige Besatzung kämpfen.
Oder das Pech hatten, dass ihr Nachbar das tut, aber leider nur sie greifbar waren, als er abgeholt werden sollte.
Und was für ein Zufall, dass gerade jetzt bei Ariva z. B. Berliner Libanesenbanden herhalten müssen, um Hass auf Araber zu schüren und zu zeigen, was für Verbrecher das sind.
Ja, isst schon ziemlich widerlich.
Ob mit oder ohne Grüsse
Rheumax
"Die sind so Eichi 12.05.04 16:28
da unten. Die sehen in Gott den Teufel oder das Böse. Und das verehren sie. "Allah", Name für den Chefgott der Islamisten, ein Negativum.
Die Amis im Irak haben sofort erkannt, man hat es nicht mit Menschen sondern mit Tieren bzw. Unmenschen zu tun hat. Deshalb vermutlich auch das Foto mit Lynndie England, welche einen Iraker an der Hundeleine hält, als Symbol des verwerflichen Charakters, den dieser Menschenschlag dort unten besitzt.
Enthauptungen sind für diese finsteren Menschen nichts ungewöhnliches. Noch vor kurzem enthaupteten jede Woche die Taliban im Kabuler Fußballstadion Frauen, welche vergessen hatten, ihren Kopftuchschleier zu vergittern. "
(Fettschrift dem Zitat hinzugefügt)
Im Irak hat man da richtig schlechte Karten.
"ihr unterscheidet euch nur durch die Seite auf der ihr steht, die Denkweise ist identisch. Und ich kann diese Denkweise nicht ertragen, weil sie vollkommend verblendet und deformiert ist... und zu solchen tragischen Ereignissen führt, die wir alle beklagen... "
Genau so ist es ... leider.
Gruß BarCode
ich hab geschrieben, dass ich jede form von gewalt verabscheue!
ich kanns nur nichmehr hören, dass die iraker alle als terroristen dargestellt werden und die amis nach wie vor als "befreier" dargestellt werden. das ist alles.
ich stelle mich auf gar keine seite.
nur eins steht fest, den großen max brauchen die da unten nich markieren... die haben sich schon mit der besatzung genug scheiße erlaubt!
2. Im Irak ist der Krieg beendet.
3.Das heist ganz klar:Die Zivilbevölkerung hat sich friedlich zu verhalten.
4. Die Besatzungsmacht natürlich auch.
5.Sollte wie im falle des Iraks,kleine bewaffnete Banden die Besatzer
angreifen müssen die sich logischer weisse wehren!
6.Die Iraker haben glück das es U.S u. Britische Soldaten sind,und Keine
Wehrmacht oder Waffen SS.
Wenn wie in Bagdad und anderen irakischen Städten Plünderer Recht und Ordnung auf den Kopf stellen oder in Spitälern die Versorgung Kranker, Verletzter oder Verwundeter zusammenbricht, müssen die Besatzer einschreiten.
Das gebietet das Völkerrecht in den Genfer Konventionen in deren Erstem Zusatzprotokoll und in der Haager Landkriegsordnung (HLKO). Bereits das Haager Abkommen von 1907 verpflichtete die Sieger eines bewaffneten Konflikt, «alle (...) Vorkehrungen zu treffen, um nach Möglichkeit die öffentliche Ordnung und das öffentliche Leben wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten».
Plünderungen sind «ausdrücklich untersagt». Im Kampf gegen Gesetzlosigkeit und Anarchie sollen nach Möglichkeit die Landesgesetze beachtet werden. Für die angemessene Ahndung schwerer Straftaten sind Gerichte der Sieger zuständig.
Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebens- und Arzneimitteln gebietet die IV. Genfer Konvention von 1949. Reichen die Vorräte im Lande nicht aus, müssen die Besatzer sie aus dem Ausland herbeischaffen. Zudem müssen sie für ein funktionierendes Gesundheitswesen sorgen.
Hilfsaktionen anderer Staaten oder humanitärer Organisationen für die Besiegten hat die Besatzungsmacht zu fördern. Sie darf allerdings kontrollieren, ob die ins Land gelassenen Spendenpakete tatsächlich nur Lebensmittel, Medikamente, Kleidung und Ähnliches enthalten
sda
Der Krieg der USA gegen den Irak war illegitim - doch Angriffe auf die US-Besatzer rechtfertigt dies nicht. Noch nicht?
taz: Welche Rechte haben die US-Amerikaner gegenüber den Aufständischen im Irak?
Michael Bothe: Als Besatzungsmacht haben sie nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Dazu gehört das Vorgehen gegen Kriminalität und bewaffnete Banden.
… auch wenn sich diese Bewaffneten als Freiheitskämpfer verstehen?
Es gibt kein individuelles Recht, gegen eine Besatzung mit Waffengewalt vorzugehen, auch wenn diese völkerrechtswidrig entstanden sein mag.
Gibt es denn kollektive Rechte, sich gegen eine Besatzung zu wehren?
Der Irak, vertreten durch die alte Regierung, hatte ein Recht auf Selbstverteidigung. Doch was jetzt geschieht, kann man nicht dem Irak als Völkerrechtssubjekt zurechnen. Eventuell könnte aber eine neue, sehr breite Befreiungsbewegung als Völkerrechtssubjekt anerkannt werden. Die Leute um Muktada al-Sadr sind dazu aber nicht relevant und gefestigt genug. Dies sieht man auch daran, wie er sich vorgestern dem Willen des Großajatollahs Ali al-Sistani untergeordnet hat.
Die Situation im Irak verändert sich täglich …
Ja, auch wir Völkerrechtler müssen die Situation ständig neu analysieren. Sollte es zu einem allgemeinen Aufstand mit dauerhaften organisatorischen Strukturen kommen, dann könnte die Situation anders aussehen.
Existieren denn universell akzeptierte Regeln, wann eine Befreiungsbewegung als neues Völkerrechtssubjekt anerkannt wird?
Nein. Naturgemäß ist hier vieles umstritten. Was den einen noch als Terrorismus gilt, ist für die anderen schon Befreiungskampf. Ein Indiz ist die Anerkennung durch andere Staaten oder internationale Organisationen. Derzeit erkennt niemand, auch nicht der Iran, militante schiitische Gruppen als Vertreter der irakischen Bevölkerung an.
Was wäre die Folge, wenn eine Befreiungsbewegung völkerrechtlich anerkannt wird?
Daraus folgen bestimmte Rechte und Pflichten des Kriegsvölkerrechts. So muss eine ausländische Interventionsmacht gefangene Kämpfer der Bewegung dann als Kriegsgefangene behandeln und darf sie nur bei Nachweis anderer Straftaten als Kriminelle einstufen. Zugleich müssen die Kämpfer dieser Bewegung als solche erkennbar sein. Anschläge durch nicht als Kämpfer gekennzeichnete vermeintliche Zivilisten sind vom Völkerrecht nicht gedeckt.
Was gilt für einen breiten, aber relativ ungeordneten Volksaufstand ganzer Städte?
Auch hier dürfte es wohl noch kein Recht auf Widerstand im Namen der irakischen Bevölkerung geben. Dennoch müssen sich die Teilnehmer einer derartigen "Levée en masse" an das Kriegsvölkerrecht halten - und sie müssen auch so behandelt werden. Das Kriegsvölkerrecht regelt nicht das Recht zum Krieg, sondern die Art der Kriegsführung.
Ist die Situation, zum Beispiel in Nadschaf, bereits als Volksaufstand einzustufen?
Das ist aus der Ferne schwer zu beurteilen. Wenn es aber nicht nur um einzelne Anschläge geht, sondern um echte Kampfhandlungen, dann spricht das für einen Aufstand.
Haben Sie den Eindruck, dass das Kriegsvölkerrecht für die US-Armee im Irak eine Rolle spielt?
Auf jeden Fall. Die "Rules of Engagement", auf deren Grundlage die US-amerikanischen Unterführer agieren, pflegen - so viel ist bekannt - auch von rechtlichen Überlegungen bestimmt zu sein. Das ist zu begrüßen. Ob man diesen Überlegungen im Ergebnis immer zustimmen kann, steht auf einem anderen Blatt.
In Falludscha belagert die US-Armee die Stadt, um die Herausgabe der Mörder von vier US-Bürgern zu erzwingen. Ist das zulässig?
Eine Besatzungsarmee darf nach der vierten Genfer Konvention keine Kollektivstrafen anwenden. Deshalb halte ich das Vorgehen der US-Armee in Falludscha für sehr bedenklich.
Sie haben im Vorjahr den Krieg im Irak als unzulässigen Angriffskrieg kritisiert. Hält dieser Verstoß gegen die UNO-Charta heute noch an - oder ist er inzwischen durch UNO-Resolutionen gewissermaßen geheilt?
Die Vorgeschichte, also den militärischen Angriff auf den Irak, bewertete der UN-Sicherheitsrat bisher nicht. Die UNO-Resolutionen stellen vor allem die Pflichten der USA und ihrer Verbündeten als Besatzungsmacht fest.
In der Resolution 1511 vom Oktober 2003 hat der Sicherheitsrat aber eine "multinationale Truppe" im Irak unter Führung der Vereinigten Staaten erwähnt. Ist das nicht als eine nachträgliche völkerrechtliche Legalisierung der Besatzung zu verstehen?
Hierin kann kein UNO-Mandat für die Besatzung gesehen werden. Es wird nur betont, dass die Besatzungsstreitkräfte zur "Aufrechterhaltung von Sicherheit und Stabilität" im Irak verpflichtet sind.
Die völkerrechtliche Situation im Irak ist aus Sicht der USA also noch nicht bereinigt.
Nein. Das ist aber keine Rechtfertigung für die aktuellen Angriffe auf die Besatzungstruppen.
INTERVIEW: CHRISTIAN RATH
taz Nr. 7335 vom 16.4.2004, Seite 12, 169 Interview CHRISTIAN RATH