ENRON - Wie geht es weiter ?
Seite 2 von 2 Neuester Beitrag: 02.12.01 00:27 | ||||
Eröffnet am: | 29.11.01 09:41 | von: Alpet | Anzahl Beiträge: | 39 |
Neuester Beitrag: | 02.12.01 00:27 | von: prom | Leser gesamt: | 3.467 |
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Enron - die Historie, eine Demontage
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(©BörseGo - http://www.boerse-go.de)
Ein Blick auf die Historie von Enron. Das strauchelnde Energie Unternehmen musste gestern einen Kursverlust von über 85% hinnehmen.
*Eine Unternehmensdarstellung von Enron finden Sie unter www.Research-Channel.de*
Juli 1985 - Houston Natural Gas fusioniert mit InterNorth zu Enron zu einem in mehreren Staaten tätigen Erdgas Anbieter
1989 Enron beginnt mit dem Handel von Erdgas Waren, über die Jahre wird Enron der größte Erdgas Anbieter in Großbritannien und Nordamerika
Juni 1994 Enron North America verkauft erstmals Strom und wird zum größten Elektrizitätsanbieter in den USA
August 1997 Enron verkauft erstmals Strom, der aus Windkraft gewonnen wurde. Weitere neue Produkte sind Kohle, Papier, Plastik, Metalle, Bandbreite und Faserstoffe
April 1999 - Enron stimmt zu, über 30 Jahre insgesamt 100 Millionen Dollar für die Bennenung des neuen Stadions in Houston auf Enron Field zu zahlen.
November 1999 Enron startet EnronOnline, der erste virtuelle Handelsplatz für Bedarfsartikel
Dezember 1999 Enron teilt mit, dass der bisherige Präsident und COO Jeffrey Skilling nun CEO wird, Kenneth Lay wird weiterhin die Rolle als Chairman wahrnehmen. Die Aktien erreichen am 28. Dezember ein Allzeithoch bei 84.87 Dollar.
August 2001 Skilling tritt von seinem Posten als CEO zurück, Lay nimmt seine Stelle als CEO wieder wahr
16. Oktober 2001 Enron weist einen Verlust in Höhe von 638 Millionen aus und verweist auf einen Rückgang um 1.2 Milliarden an Aktionärskapital, dies sei teilweise auf den CFO Andrew Fastow zurückzuführen, so die Stellungnahme.
22. Oktober 2001 Fastow unterhielt verschiedene geschäftliche Partnerschaften, Enron meldete bei der SEC an, dass es Differenzen bei der Einigung über diese Allianzen geben könnte
24. Oktober 2001 Enron entlässt Fastow
31. Oktober 2001 Enron gibt bekannt, dass die Anmeldung bei der SEC zu einer formalen Untersuchung ausgeweitet wurde
6. November 2001 Die Aktien von Enron fallen unter die Marke von 10 Dollar, als ein Bericht erschien, dass Enron nach Kapitalgebern suche, um das Vertrauen in das Unternehmen zu sichern
8. November 2001 Enron reicht Dokumente bei der SEC ein, die beginnt, die finanziellen Vorgänge und Transaktionen der vergangenen fünf Jahre zu untersuchen.
9. November 2001 Dynegy teilt mit, den viel größeren Rivalen Enron für 8 Milliarden Dollar in Aktien zu übernehmen
14. November 2001 Enron teilt mit, Wertpapiere im Wert von 500 Millionen bis einer Milliarde Dollar ausgeben zu wollen, um das Vertrauen der Investoren und des Marktes in das Unternehmen zu unterstützen.
19. November 2001 Enron formuliert sein Ergebnis für das dritte Quartal neu und teilt mit, dass man eine 690 Millionen Dollar schwere Obligation restrukturieren müsse
20. November 2001 Ängste der Investoren, dass Enron die finanzielle Misere nicht umkehren könne lässt die Aktien um 23 Prozent bis auf fast ein 10 Jahrestief fallen. Offizielle Sprecher von Enron und Dynegie teilen mit, dass die Fusion nicht in Gefahr sei
21. November Enron erreicht die Durchsetzung einer verlängerten Frist zur Begleichung von Schulden in Höhe von 690 Millionen Dollar
26. November 2001 Die Aktien von Enron fallen aufgrund anhaltender Besorgnisse der Anleger um ein "Happy End" um 15 Prozent auf einen Tagesschlusskurs von 4.01 Dollar.
28. November 2001 Dynegy zieht sich vom Fusionsgedanken mit Enron zurück, als deren Kreditrating auf "Junk Bond" Status abgestuft wurde. Analysten halten einen Insolvenzantrag für wahrscheinlich. Die Aktien von Enron fallen sehr stark unter die Marke von 1 Dollar und hatten das höchste eintägige Handelsvolumen, das jemals bei einer Aktie an der NYSE oder Nasdaq gesehen wurde.
29. Oktober 2001 Enron Australia stellt die Operationen ein
Aber wie sieht eine US-Auffanggesellschaft nach US-Recht aus?
Wie werden dann die Aktionäre betroffen sein?
Wer weiss das schon hier, wenn man zu diesem Thema nicht einmal etwas in der US-Presse findet?
Viele Grüße
Chapter 11 ist ein in den USA häufig genutztes rechtliches Werkzeug, um Unternehmen die Fortführung der Geschäftstätigkeiten zu gewährleisten, während es finanzielle Umstrukturierungen vornimmt. Chapter 11 ist Teil des US-amerikanischen Rechts und betrifft nicht unsere internationalen Aktivitäten. Jedoch werden im Zuge der gesamten Restrukturierung des Unternehmens sowohl die internationalen als auch die nationalen Geschäfte bezüglich Kostenstruktur und Wachstumspotential überprüft.
Unternehmenssanierung in den USA: das Chapter 11
In den USA erkannte man schon vor längerer Zeit, daß nicht jede Unternehmenskrise zwangsläufig in einem Konkurs enden muß, sondern daß dem Unternehmen die Möglichkeit gegeben werden soll, vom Zahlungsdruck eine zeitlang befreit, den Turnaround zu schaffen. Wie beim URG behält der Schuldner (das Unternehmen) während der Restrukturierung sein Eigentum und das Recht der Gläubiger, Kredite anzufechten wird eingeschränkt. Durch die relativ hohen Kosten, die ein Chapter 11 Verfahren auch für das Unternehmen mit sich bringt ist vorausschauendes Krisenmanagement integraler Bestandteil einer erfolgreichen Restrukturierung. Studien zeigen, daß der Anteil der Unternehmen, die sich bei Einleitung des Verfahrens nicht oder nur unzureichend über die notwendigen Maßnahmen im Klaren waren, und trotzdem die Krise meistern konnten, sehr gering ist. Auch das Chapter 11 sieht einen Restrukturierungsplan als Kernpunkt einer Unternehmenssanierung an. Dieser Plan beschreibt zum Einen die Maßnahmen, die getroffen werden müssen, um die Unternehmenslage zu verbessern, zum Anderen Rückzahlungspläne, die Quoten, die die Gläubiger erhalten, sowie wann und in welcher Form diese Zahlung erfolgt.
Das amerikanische Insolvenzrecht ist seit 1979 bundeseinheitlich im Bankruptcy Code geregelt und wurde durch den Bankruptcy Reform Act vom 3.10.1994 novelliert. Das Konkursgesetz umfaßt verschiedene Insolvenzverfahren. Für den ausländischen Betrachter sind das Liquidationsverfahren nach Kapitel 7, der eigentliche Konkurs, und das Reorganisationsverfahren nach Kapitel 11, das dem deutschen Vergleichsverfahren entspricht, besonders bedeutsam. Der Bankruptcy Code hat auch die Rechte ausländischer Konkursverwalter gestärkt