Drecksack !
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 23.04.02 15:21 | ||||
Eröffnet am: | 23.04.02 14:15 | von: Garribaldi | Anzahl Beiträge: | 11 |
Neuester Beitrag: | 23.04.02 15:21 | von: cap blaubär | Leser gesamt: | 2.997 |
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"Verbrechen und Sünde"
In ungewöhnlich scharfer Form hat Papst Johannes Paul II. den Sex- und Missbrauchskandal in der katholischen Kirche in den USA angeprangert. Sexueller Missbrauch werde "von der Gesellschaft zu Recht als Verbrechen angesehen", sagte er bei seinem Krisentreffen mit zwölf US-Kardinälen in Rom.
Im religiösen Leben sei kein Platz für solche Verbrecher. Den Opfern und ihren Angehörigen sprach Johannes Paul seine Solidarität und Betroffenheit aus.
Mehreren US-Kirchenoberen wird vorgeworfen, wiederholt Priester geschützt zu haben, die sich sexueller Verfehlungen gegen Kinder schuldig gemacht haben sollen. Im Mittelpunkt des Skandals steht der Bostoner Kardinal Bernard Law. Er hat eingeräumt, einen Priester einfach in andere Gemeinden versetzt zu haben, nachdem gegen ihn Klagen über sexuelle Misshandlungen von Kindern laut wurden.
Auch der New Yorker Kardinal Edward Egan hat inzwischen mögliches Fehlverhalten im Zusammenhang mit einem weiteren Missbrauchsskandal eingestanden.
Medienberichten zufolge gibt es innerhalb der amerikanischen Bischofskonferenz Forderungen nach einem Rücktritt Laws. Bei dem Treffen könnten auch strenge Strafen für die beschuldigten Priester beschlossen werden, die bis zur Rückversetzung in den Laienstand gehen, hieß es in Rom. An dem bis Mittwoch dauernden Treffen, das der Vatikan in der Vorwoche einberufen hatte, nehmen auch die Spitzen der römischen Kurie teil, unter ihnen der Präfekt der Glaubenskongregation, der deutsche Kardinal Joseph Ratzinger.
Der Papst hatte lange Zeit zu den Berichten über sexuelle Verfehlungen von Priestern geschwiegen. In seiner Botschaft am Gründonnerstag sprach er dann von einem ernsten Skandal, mit dem ein "schwarzer Schatten des Verdachts" auch auf alle falle.
So die Aussage eines Kirchenmitglieds gestern im Radio, -wirklich zauberhaft!
Aehnliche Situation bei den unehelichen Kindern der Priester, es werden bis zu drei Kinder von der Kirche finanziert, Vorraussetzung ist das sie von unterschiedlichen Müttern sind. Hintergrund es war ein "Versehen" und kein "Vorsatz".
blaubärgrüsse
Kirche am Pranger: Amerikanische Bischöfe erkauften das Schweigen von Missbrauchsopfern
Würdenträger wussten um die sexuellen Übergriffe von Priestern, doch die Täter blieben im Amt
Der Fall, um den es geht, ist schlimm genug. Als katholischer Priester hat John Geoghan dutzende von Kindern sexuell missbraucht und steht deshalb nun in Boston vor Gericht. Doch was sich hinter dem Fall verbirgt, erscheint noch schlimmer und erschüttert in diesen Tagen die Katholische Kirche der USA wie kein anderer Skandal zuvor: Jahrelang wussten die Kirchenoberen von den sexuellen Übergriffen John Geoghans und ließen ihn dennoch im Amt.
Von unserem Korrespondenten
MARKUS GÜNTHER, Washington
In einer Enthüllungsgeschichte, die seit Wochen die amerikanischen Zeitungen füllt, kommt die traurige Wahrheit scheibchenweise ans Licht: Über Jahrzehnte hin unterdrückte die Kirche Informationen über zahlreiche Priester, denen sexueller Missbrauch vorgeworfen wurde. Mit vertraulich gezahlten Entschädigungen in Millionenhöhe sorgte sie dafür, dass die Skandale nicht öffentlich wurden, zugleich versetzte sie die Täter in andere Gemeinden, wo es oft wieder zu neuen Übergriffen auf Kinder kam.
Der Skandal trifft die Katholische Kirche der USA dort, wo sie seit der irischen Einwanderung ihre historischen Wurzeln und bis heute ihr geistiges Zentrum hat. In der letzten Woche prägten Menschen mit dem Aschenkreuz auf der Stirn das Straßenbild in Boston, doch viele trugen zugleich eine violette Schleife auf der Brust, das Zeichen einer neuen Protestbewegung. Längst wird der Rücktritt des Erzbischofs von Boston, Bernhard Kardinal Law, gefordert, und das nicht nur von den Medien, sondern nach Umfragen auch von der Mehrheit der Katholiken. Law übergab unter dem öffentlichen Druck in der letzten Woche eine Liste mit den Namen von 90 Priestern, die in den letzten Jahrzehnten in seinem Bistum unter dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Kindern standen. Allein in den letzten zehn Jahren, so räumte Law ein, habe sein Bistum Klagen gegen 70 Priester durch außergerichtliche Einigungen abgewendet und dafür mehr als zehn Millionen Dollar ausgegeben. Die Empfänger der Entschädigungszahlungen mussten sich im Gegenzug verpflichten, über die Sache zu schweigen. Dass man nie selbst Polizei und Justiz eingeschaltet habe, sagt Kardinal Law heute, sei "ein tragischer Fehler" gewesen und werde künftig nicht mehr vorkommen.
Für die größte Aufregung aber sorgt, dass die Kirche die Priester in vielen Fällen im Amt beließ oder einfach immer wieder in neue Gemeinden versetzte.
Erst Anfang der neunziger Jahre wurde diese Praxis geändert, und Priester wurden je nach der Schwere der Verfehlungen aus den Pfarrämtern entfernt oder auf Posten gesetzt, wo sie keinen Kontakt mit Minderjährigen hatten. "Es gibt keine Entschuldigung für dieses Verhalten der Kirche", sagte Arthur Austin, eines der Opfer, bei einer Demonstration in Boston, "die Kirche wusste alles, und das Einzige, was sie bereut, ist, dass es jetzt ans Licht kommt." Vor zwei Wochen versicherte Kardinal Law den völlig verunsicherten Katholiken seines Bistums, dass kein Priester, dem sexueller Missbrauch vorgeworfen wird, mehr als Pfarrer tätig sei. In der letzten Woche schließlich stellte sich auch das als falsch heraus: Acht Priester - von 947 in der Diözese - waren weiterhin im Gemeindedienst und wurden erst jetzt abgesetzt.
Von Boston aus hat sich der Skandal der Kirche längst wie eine hässliche Krankheit über das ganze Land ausgebreitet. In New Hampshire übergab die Kirche die Akten von 14 verdächtigten Priestern an die Justiz, im Bistum Worcester (Massachusetts) wurden zwei Pfarrer von ihren Aufgaben entbunden. In Los Angeles wurde der Fall eines Pfarrers bekannt, der nach sexuellem Missbrauch lediglich in eine andere Gemeinde versetzt worden war.
Die Strafverfolgung solcher Fälle war in den USA bislang schwierig, da es kurze Verjährungsfristen gibt und die Opfer vielerorts noch als Minderjährige Anzeige erstatten müssen. Auch schützt die Kirchenoberen das gesetzlich geschützte Beichtgeheimnis davor, der Justiz Auskunft geben zu müssen. Allerdings haben die meisten amerikanischen Bischöfe ihre Mitarbeiter jetzt angewiesen, die Staatsanwaltschaft einzuschalten, sobald Vorwürfe sexuellen Missbrauchs laut werden. Mehrere Initiativen planen dennoch eine Verfassungsklage zu erheben, um den Schutz des Beichtgeheimnisses aufzuheben. Schon die Schweigepflicht von Ärzten, Rechtsanwälten und Psychologen ist in den letzten Jahren in den USA stark eingeschränkt worden.
Für die Katholische Kirche in den Vereinigten Staaten bedeutet die jüngste Skandalserie viel mehr als nur einen Imageschaden. Denn da es keine Kirchensteuer gibt und sich die Kirche durch Spenden finanziert, drohen auch erhebliche finanzielle Einbußen, wie aus mehreren Bistümern und Erzbistümern berichtet wird. Vor allem aber bekommt der traditionelle amerikanische Antikatholizismus, der immer noch sehr lebendig ist, neue Nahrung. Der amerikanische Justizminister John Ashcroft hatte noch im Jahre 1998 die Katholische Kirche öffentlich als Satanswerk und Papst Johannes Paul II. als "Antichristen" bezeichnet.
Aktualisiert: 05.03.2002, 05:34 Uhr
Die Anzahl schwuler geistlicher muss sehr hoch sein.
Macht jetzt aber bitte keine Abstimmung deshalb.
Aber was denkt ihr !!!
Gruss
Webster
Kontrolle bleibt Sache des einzelnen Hirten
Bischöfe setzen Kommission ein – doch bundesweite Regelungen wird es nicht geben
München – Die katholischen Bischöfe haben die Kommission geistliche Berufe der Bischofskonferenz beauftragt zu untersuchen, wie die Kirche mit Fällen von sexuellem Missbrauch umgeht. Nationale Regelungen, wie sie in anderen Ländern bereits existieren, seien für Deutschland allerdings nicht geplant, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann. Die 27 Diözesanbischöfe hatten am Montag über den Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch beraten.
So wird es wohl weitgehend Sache der einzelnen Bischöfe bleiben, wie sie reagieren, wenn bekannt wird, dass Priester oder Kirchenmitarbeiter ihnen anvertraute Kinder und Jugendliche missbrauchen. Gebhardt Fürst, der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, hat bereits angekündigt, dass er in seinem Bistum eine „transparente Verfahrensregelung“ bei Verdacht des Missbrauchs einführen wolle. Der Beschuldigte soll demnach rasch von seinen Verpflichtungen entbunden werden; im Mittelpunkt stehe das „uneingeschränkte Bemühen um das seelische Wohl der Opfer und ihrer Familien“, sagte Fürst. Die neue Regelung solle Bestimmungen über die Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden enthalten, über den Umgang mit Beschuldigten und Opfern sowie die Information der Kirchengemeinde.
Hintergrund der Beratungen sind zahlreiche Missbrauchsfälle, die in der jüngsten Zeit weltweit bekannt geworden sind und die vor allem in den Vereinigten Staaten zu einer Kirchenkrise geführt haben. Im Bistum Würzburg hatte sich vor zwei Wochen ein Priester aus dem unterfränkischen Sandberg selbst wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt; ein weiterer Geistlicher war mit sofortiger Wirkung in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden. Obwohl er vor zwei Jahren wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden war, hatte er es abgelehnt, eine Tätigkeit zu übernehmen, bei der er nichts mit Kindern zu tun gehabt hätte.
Im Januar hatte der Vatikan ein neues Kirchengesetz zum Umgang sexuellem Missbrauch veröffentlicht. Demnach muss nun jeder Fall direkt der vatikanischen Glaubenskongregation übergeben werden. Sexuelle Kontakte mit Jugendlichen unter 18 Jahren gelten als schweres Vergehen – bislang lag diese Altersgrenze bei 16 Jahren. Zudem verjährt ein Missbrauchsdelikt erst nach zehn Jahren statt bisher nach fünf. Die Höchststrafe für sexuellen Missbrauch ist für Priester nach dem Kirchenrecht die Entlassung aus dem Klerikerstand. Diese Regelungen müssen nun auch in Deutschland umgesetzt werden.
Der Theologe und Psychologe Wunibald Müller, der Leiter des Münsterschwarzacher Recollectio-Hauses für Priester in Lebenskrisen, forderte ein bundesweites Meldesystem für Täter und Opfer. Generell solle die Kirche „stärker als Anwalt des Opfers auftreten“ und sich auch finanziell an Therapien beteiligen, sagte Müller. Zur Vorbeugung gegen den Missbrauch plädierte der Therapeut für eine offensive Bearbeitung des Themas Sexualität in der Priesterausbildung.
In Großbritannien forderte jüngst eine von den dortigen Bischöfen eingesetzte unabhängige Arbeitsgruppe einen Obmann für Kinderschutz in jeder Pfarrei; die Bischofskonferenz richtet derzeit ein landesweit tätiges „Büro für den Schutz von Kindern“ ein. Nach einer amerikanischen Untersuchung sind zwei Prozent der katholischen Priester pädophil, weitere vier Prozent vorübergehend sexuell an Heranwachsenden interessiert.
Quelle:SZ
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