Die maßlose Überbewertung der USA und Wallstreet
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 28.02.08 18:14 | ||||
Eröffnet am: | 28.02.08 16:17 | von: magicX | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 28.02.08 18:14 | von: Pate100 | Leser gesamt: | 1.217 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Es ist schon irgendwie verwundnerlich wie gering das Selbstvertrauen der Anleger in die eigene Wirtschaftkraft in Europa ist. Gute Unternehmenszahlen werden nur bis 10:30h aufgenommen, um sich dann auf die Verkaufszahlen der dritten Pizzabude in Chicago hinten links zu konzentrieren.
Mit Bekanntgabe der Tomatenabsatzzahlen aus der letzten Woche werden dann beim DAX mal schnell Millionen vernichtet - Das ganze hoch professionell aufgemacht aber eigentlich ziemlich simpel. Man reagiert einfach genau wie Wallstreet nur halt viel volatiler aber dafür ohne eigene wirtschaftliche Gründe. Da werden dann alle Realitäten mit der US Börseneröffnung ausgeblendet und man reagiert nur noch auf Meldungen, die doch eigentlich für die restliche Wirtschaft in der Welt nur pripher zu maximal 20% wichtig sein können. Dieses entspräche dann dem tatsächlichen Weltwirtschaftanteil.
Nach 60 Jahren Dauerblick auf die US Indizes ist aber wohl eine gewisse Betriebsblindheit eingekehrt und keiner will als erster zugeben, dass Wall Street heute viel zu überbewertet ist.
Es wäre doch gut, wenn sich einmal eine gewisse Eigenverantwortung und vor allem eine eigene Finanzkultur in Europa herausbilden würde. Leider sieht sich die Börse in Deutschland noch immer als Spielball der US Wirtschaft. Ohne den Mut sich endlich von dieser Abhängigkeit zu lösen und die tatsächlichen Verhältnisse wiederzuspiegeln kann es nicht klappen, auch von den kommenden Weltbörsen in Asien als "Erwachsen" und ebenbürtig angesehen zu werden.
Amerikanischer Einfluß ist und war nie uneigennützig. Wie lange sollen die Weltwirtschaften noch für ein völlig verklärtes Selbstverständnis der USA bezahlen, weil diese einfach neues grünes Papier drucken wenn die Schulden mal wieder zu viel werden. Wird es doch international immer gerne genommen.
Es wird Zeit für eine Besinnung auf eigene Stärken - weg von der omnipräsenz der überbewerteten Wirtschaftskraft USA.
Spaß beiseite: Das Problem hierzulande ist, dass wir seit Jahrzehnten Exportüberschüsse einfahren, davon seit Jahren als Exportweltmeister. Indem, dass die Weltwirtschaft als Ganzes eine "geschlossene Volkswirtschaft" ist (mit den Marsmännchen treiben wir noch keine Geschäfte), muss den gigantischen kumulierten Überschüssen irgendwo ein entsprechendes Defizit gegenüberstehen - auch in dieser Disziplin gibt es einen Weltmeister !
Die volkswirtschaftliche Logik besagt: Die ZAHLUNGSbilanz ist immer ausgeglichen. Das heißt auf den Boden heruntergebrochen: Unseren Exportgütern ist zwangsläufig unsere Kohle hinterhergeflossen. Als Gegenwert haben wir nicht Güter aus USA bezogen, sondern direkte Beteiligungen, Aktien, Anleihen ... . Kommt nun jemand auf die Idee, den Gegenwert all dieser "Werte" einlösen zu wollen, so stellt er fest, dass diese Werte gar nicht existieren: Verfressen, versoffen, verv.... ! - Konsequenz: Das Platzen der Wertillusion trifft uns möglicherweise sogar härter als diejenigen, die die Werte auf Pump verbrasst haben - es war UNSERE KOHLE, bzw. der Gegenwert unserer Leistungen. - All die Unternehmen, Institutionen und Privatanleger, die diese Papiere halten (in Summe wie gesagt der "Gegenwert" von Jahrzehnten kumulierter Exportüberschüsse) müssen nun gewaltig abschreiben, bzw. die Verluste realisieren.
brauchen zeit. das geht nicht von heute auf morgen. Ich geh jede wette ein das
die welt in 10 -20 Jahren ganz anders aussieht. Das asiatische Jahrhundert
wird kommen und die US Hegemonie und der Dollar als Leitwährung werden Geschichte
sein.
Wo wir(Europa) stehen werden ist m.M nach vollkommen unklar.