Die PC-Stubenhocker
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 21.03.05 18:50 | ||||
Eröffnet am: | 19.03.05 09:36 | von: Parocorp | Anzahl Beiträge: | 13 |
Neuester Beitrag: | 21.03.05 18:50 | von: Parocorp | Leser gesamt: | 857 |
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Stern.de-Kolumnist Scheibe staunt über die Jugend von heute. Vor allem die Jungs entsagen sich dem früher so angesagten Kampftrinken und Mädels-Anhimmeln. Stattdessen verrotten sie vor ihrem Computer und scheuen den Kontakt mit der Außenwelt.
Elly ist verzweifelt. Auf einer Party meiner Eltern wehklagt sie über ihren pubertierenden Nachwuchs männlicher Art. Der ist gerade 18 Jahre alt geworden, sauschlecht in der Schule und ein echter PC-Stubenhocker. Die Mutter greint: "Lars sitzt den ganzen Tag vor seinem Computer. Er geht nicht ins Kino, geht nicht in die Disco und setzt sich nicht ins Café. Er hat auch nicht viele Freunde. Wenn seine beiden einzigen Kumpels kommen, dann spielen sie am PC. Meistens so einen Ballerkram."
Was sind schon Mädchen gegen MP3-Player?
Ich dachte immer, das wäre nur ein Gerücht der Medien. Aber Lars ist nicht der einzige. Andere Eltern stimmen ein. Bernd weiß zu berichten: "Peter hockt auch nur in seinem Zimmer. Der liest, daddelt am Computer, schreibt Mails. Mädchen interessieren den überhaupt nicht. Als ich in seinem Alter war, hing mir rund um die Uhr der Sabber aus den Mundwinkeln, so heiß war ich auf Mädels. Nur mein Herr Sohn, der findet USB-Sticks und seinen MP3-Player attraktiver."
Andere Väter in der Runde nicken. Paul hebt die Schultern: "Ich hab mich schon gefreut, dass Niels jeden Tag die schärfsten Freundinnen mit nach Hause bringt. So dass man als alter Mann auch mal einen Blick riskieren kann. Aber nix ist. Junge Mädchen haben sein Zimmer bestimmt noch nie betreten." Paul schaut in die Runde, als ob die Menschheit kurz vor dem Aussterben ist.
Ich soll doch einmal mit den Jugendlichen sprechen. Weil - ich bin ja jünger als die Eltern, aber älter als die Söhne. Und außerdem arbeite ich beruflich am PC. Vielleicht würden die Kids ja auf mich hören. Doch was soll ich denen denn sagen? Ich kenne die Kids ja nicht einmal persönlich. Soll ich ihnen erzählen, wie scharf es ist, auf einer Blues-Schmuseparty die Angebetete in den Clinch zu nehmen? Wie aufregend es sein kann, die Rückbank des ersten eigenen Schrottautos nach dem Disco-Besuch zu zweckentfremden? Elly hält gleich dagegen: "Lars hat kein eigenes Auto. Wenn der mal auf eine Netzwerk-Party muss, fährt mein Mann ihn mit der Familienkutsche."
Die Welt ist das Zimmer
Die Jugendlichen haben einfach keinen Elan, bemängeln die Eltern. Die Schule ist ihnen völlig wurscht. Es ist ihnen auch egal, ob sie nebenbei einen Job haben oder nicht. Lars, Peter und Niels jobben nicht. Ihr Taschengeld reicht ihnen noch immer völlig aus. Sie haben keine Ansprüche ans Leben. Bernd: "Peter spart weder auf einen Rucksacktrip durch Europa, wie wir das früher gemacht haben, noch will er einen Motorroller oder ein altes Auto. Der ist völlig glücklich damit, wenn er den ganzen Tag in seinem Zimmer abhängen kann."
Zukunftsangst - der Eltern
Das Schulproblem drückt die Eltern am meisten. Die Arbeitslosenzahlen schießen in die Höhe, aber der Nachwuchs hat keine Lust, für gute Noten zu sorgen. Paul: "Niels fliegt dieses Jahr von der Schule. Der ist bereits einmal sitzen geblieben. Jetzt hat er schon wieder so viele Fünfen, dass er keine Chancen auf einen Ausgleich hat. Damit ist das Abitur futsch. Er hat dann nur noch einen Realschulabschluss. Dabei ist Niels nicht blöd. Der hat uns im ganzen Haus WLAN gelegt, sodass wir überall kabellos im Netz surfen können. Er hat eben nur keinen Ehrgeiz. Nicht für fünf Cent."
Liegt's am Computer, an der Reizüberflutung unserer Zeit, am Glutamat im Essen oder einfach an einer grassierenden Lethargie? Ich kann den besorgten Eltern leider nicht helfen und denke nur manchmal, dass es nichts schaden würde, dem faulen Nachwuchs einmal ordentlich in den Hintern zu treten. Damit er einmal aufwacht und wieder am Leben schnuppert.
Eine Glosse von Carsten Scheibe, Typemania
Es war so herrlich dieses ex und hopp, eigentlich hopp und ex, na ja.
Bin ich froh dass ich mit den Computern nur arbeiten muss.
Willi
PS Jeder der vor dem Computer sitzt, ist ein potentieller Konkurent weniger!
gruß :-)
aber kranke leut muss ja auch geben, sonst wären andre arbeitslos ;)
Paracorp, schmerzt das nicht in der Jeans oder rennst Du nur in Joggingbutze durch die Gegend (dann wirds aber auch nix mit der Nachbarin)?!
So long (oder doch besser short?)
Kalli
Gruß BarCode