Die Anti-Lebensversicherung
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 23.08.13 21:58 | ||||
Eröffnet am: | 24.07.13 23:54 | von: Elite Trader | Anzahl Beiträge: | 64 |
Neuester Beitrag: | 23.08.13 21:58 | von: Timchen | Leser gesamt: | 51.627 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 8 | |
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Nur logisch wenn solch ein Schaf eine Lebensversicherung hat. Mein Ziel ist es mit Aktien über Jahre hinweg zu zeigen, dass der Garantiezins von 1,75 Prozent nur etwas für erbärmliche kleine Schafe ist.
Sukzessive kaufe ich im Investor 2013 nun Qualitätsaktien, die von den Schafen nur verspottet werden. Allein die Dividenden werden ausreichen um die Lieblingsanlage der Schafe auszustechen.
Weltkonzerne wie Coca Cola (2,5%), Microsoft (2,9%) oder Vodafone (5,1%) bieten eine deutlich interessantere Verzinsung. Für welche Aktien ich mich genau entscheide und wie mein Analyseverfahren funktioniert davon die Tage mehr.
FOLGT NICHT DEM WAHN DER HERDE
FOLGT DEM AUSERWÄHLTEN
ELITE TRADER
In solch einem finanzwirtschaftlichen Umfeld ist der Leverage-Effekt leicht zu erreichen. Profitieren werden also gerade die Aktien des bösen Wolfes.
Zahlen sind nicht unbedingt relevant bei der Auswahl langfristiger Aktienpositionen. Wesentlich ist für mich nur eine erträgliche fundamentale Bewertung und eine sehr gute langfristige Stellung des Unternehmens am Markt. Dies ist bei meinen ANTI-LV - Aktien gegeben.
Wenn ihr wollt könnt ihr aber gerne mal alternative Portfolios für 2016 aufstellen. Muss nicht unbedingt nach meinem Schema sein.
Grundsätzlich ein schöner Schafsstall. Gerade McD und Coca Cola sind genau solche Werte, die jede Lebensversicherungs deutlich schlagen. Bei den Ölwerten würde ich nur empfehlen einen von beiden durch einen der 2 großen US Werte zu ersetzen (Währungsrisiko ist wegen der internationalen Ausrichtung und dem Handel mit Öl/Gas ohnehin bei allen nahezu gleich), da Shell und BP beide margenschwach sind und stärker von Preisschwankungen getroffen werden, sowie damit mehr Probleme haben die Reserven oben zu halten (mehr Produktion muss ausgeglichen werden), da pro Barrel weniger verdient wird. Exxon hat extrem hohe Reserven und starken Aktienrückkauf und wäre daher mMn ein besserer Lebensversicherungsersatz als Shell. Der Ölfuture geht auch deutlich nach unten, das kann Shell und BP stärker treffen, dazu hat Shell sehr wenige Reserven. Die US Werte sind hier konservativer.
Talanx ist auch ein sehr schöner Wert :) Und etwas Telekommunikation darf natürlich auch nicht fehlen, also ist Vodafone schon ok, würde auch sagen besser als die Telekom. Insgesamt ist der Stall sehr schön gestreut, nur das mit den Ölkonzernen kannst du dir ja nochmal überlegen, habe da auch bei Bedarf noch einige Vergleichsdaten zu den 4 großen ;)
Hier auch mal ein kleiner Stall von mir:
1. Chevron
2. McD
3. Deutsche Post
4. China Mobile
5. Wal Mart
6. Allianz
7. Coca Cola
Spürbare Währungsrisiken habe ich damit bei Wal Mart (2/3 Umsatz in den USA) und bei China Mobile (100% der Umsätze in China). Alle anderen sind international breit aufgestellt.
Für McD habe ich hier eine Analyse forum.finanzen.net/forum/thread Beitrag 105.
Für Chevron habe ich auch eine Analyse forum.finanzen.net/forum/thread letztzer Beitrag
Insgesamt alles Großkonzerne, nur die Post ist etwas kleiner, allesamt relativ stabile Cashflows und langfristig steigende Erträge, viele Dividendaristocrats und starke Aktienrückkaufprogramme, dazu viele mit sehr niedrigem Beta. Die ersten 4 halte ich auch seit Jahren selbst bereits, die anderen werden beobachtet :)
Stimmt, Conoco ist auch richtig gut, habe ich vorher nicht erwähnt, weils ja kein integrierter Ölkonzern mehr ist, aber was solls, gute Reserve, gute Replacement Ratio, hohe Marge. Ein ausgezeichnetes Unternehmen.
Total ist leider ein frz. Konzern, der Staat frisst die Dividende... Die Nettomarge ist bei 5,4%, die Replacement Ratio ist dementsprechend sehr schlecht, die Anfälligkeit bei Ölpreisschwankungen dafür hoch, in den letzten Jahren sank die Reserve des Konzerns deutlich. Aktienrückkauf gab es seit 2008 netto keinen, weil die Dividende so hoch ist und das Unternehmen sehr viel investieren muss nur um den Jahresgewinn konstant zu halten, danach bleibt kein Cash mehr übrig. Dazu ist Debt/Equity sehr hoch, weil eben oft das Geld nichteinmal für Dividende+Investitionen reichte. Der Net Profit stieg von 2008 bis heute nur um 100 millionen, also nicht einmal um 1%, obwohl das Unternehmen massiv investiert hat, was am schlechten ROI des Unternehmens liegt. Durch fehlendes Einkommensplus und kein Aktienrückkauf stagniert das EPS seit Jahren, wenn der Ölpreis fällt, kann sich Total nicht einmal mehr die Dividende leisten, was derzeit ohne weitere Verschuldung schon nicht völlig klappt. Langfristig sehe ich die Aktie daher als extrem kritisch an, ich vermute dass Total in 10 Jahren wegen den schwachen Margen und ROI Werten deutlich schwächer darsteht als zur Zeit und Conoco und Co meilenweit davon gezogen sind.
Shell hat insgesamt sehr ähnliche Probleme, aber wenigstens keine Quellensteuer, die einem noch die Dividende versaut.
Talanx und Porsche wären mir persönlich zu kleine Firmen für eine Anti-Lebensversicherung. Den Schafen sollen schließlich absolut sichere AG geboten werden.
Nach aktuellen Dividenden bekommt das brave Schaf 3,72% Zinsen pro Jahr:
Rio Tinto ist tatsächlich etwas spekulativer angehaucht. Das Wachstum der Weltbevölkerung und der Aufstieg der Schwellenländer wird aber mit großer Sicherheit für langfristig steigende Rohstoffpreise sorgen.
Lieber wäre es mir an dieser Stelle aber ebenfalls gewesen, verschiedene Firmen wie Total, Rio Tinto, BHP, Deere & co. oder Südzucker in einem Zertifikat oder sowas als Position 4 zu ergänzen. Rio lief dennoch etwas besser als K+S...
Beta ist extrem nützlich um das Risiko eines Wertes abzuschätzen. Aktien mit hohem Beta sind eben weniger für einen Lebensversicherungsersatz geeignet. Wenn es zu Crashs kommt, schmiert Rio Tinto wegen einem hohen Beta mit aller höchster Wahrscheinlichkeit deutlich stärker ab, als der Markt, dazu ist das Beta nicht diversifizierbar. Rohstoffpreise sind hochvolatil und auf sehr lange Sicht kann man zwar von steigenden Kursen dieser ausgehen, ABER auch von steigenden Förderkosten, was von beiden stärker steigt, können wir noch gar nicht wirklich abschätzen.
Gerade bei diesem Thema, was sehr wichtig ist, da immer mehr einfache Anleger, die eigentlich festverzinslich anlegen, sich fragen, was sie mit ihrem Geld nun anstellen sollen, wenn z.b. das Festgeld oder die Anleihen auslaufen. Solche Anleger suchen stabile Erträge und hohe Sicherheit und eben keine Werte mit hohem Beta. Genau Werte wie Rio Tinto sind es, die Anleger nach Krisen aus dem Aktienmarkt bringen, sodass sie auch nie wieder zrückkehren.
http://www.finanzen.net/chart/Rio_Tinto_3
Schau einmal den 5 Jahreschart an. Der "NerdHirte" hätte die Möglichkeit dessen anhand des Betas vorher bereits gesehen. Von 75 auf 15, grandios, und wunderbar um die Wirkung von Beta aufzuzeigen. Der Markt dagegen ist nicht so stark gefallen, dieser fiel damals ja "nur" ca. um 50-60 %, Rio Tinto aber um knapp 80%. DAS ist Beta! Ich würde es berücksichtigen!
Wie timchen auch sagte, Veolia ist ebenfalls kein Lebensversicherungsersatz. Schau dir doch mal Debt/Equity und Interestcover an... Dazu wieder ein Beta von DEUTLICH über 1. Dieser Wert ist im höchsten Maße offensiv. Sicher sieht anders aus.
Mein Tipp: Nimm das Beta als ersten Anhaltspunkt, ob eine Aktie defensiv ist oder nicht. Für den Lebensversicherungsersatz empfehle ich dir Aktien mit Beta unter 0,8. Und höchstens 1-2, die einen Wert bis zu 1,2 haben können. Deine Zielgruppe sind sehr risikoaverse Menschen, wenn die eine Wertentwicklung wie bei den beiden sehen, dann bekommen sie ja schon fast einen Herzkollaps.
Rio Tinto und Veolia sind da sehr kritisch, diese Werte empfielt man eher offensiveren Anlegern... solche, die eh keine Lebensversicherung abschließen. Auch Amazon ist mit dem KGV und der eingepreisten Wachstumshoffnung risikoreich, das ginge ja noch, aber nicht mit 2 anderen Werten gepaart, die enormes Beta aufweisen.
Mach dir mal Gedanken darüber, sonst ist die Idee immernoch toll. So legt man für das Alter am besten an. Wenn du die 2(3) durch richtig defensive Wert, z.b. mehr Konsumgüter oder ein Ölmulti mit hohen Margen pro Barrel, ersetzt würdest, dann wäre das Depot schon sehr interessant, so jedenfalls ist es sehr gefährlich.
Zudem benötigt man zur Risikoreduktion eine vernünftige Diversifikation. Auch hier kann das Nerd-Schaf wieder mit minimaler Varianz Rechenhilfe leisten. Der gesunde Menschenverstand ist mir persönlich eben lieber als den Fetisch für die Kurse der Vergangenheit.
Eigentlich will ich weder eine Wette auf Öl noch auf Kupfer machen. Ideal für Rohstoffe ist m.M.n. der Commerzbank Commodity EW Index. Wird über ein strukturiertes Produkt geswapt (WKN: ETF090) und wäre somit mein Gegenvorschlag zu Rio Tinto.
Viele Dividendenwerte lassen gerade Federn, weil die Zinsen in den USA bei Staats- und Unternehmensanleihen kräftig anziehen. Das könnte sich als sehr schöne Chance entpuppen und verbessert die langfristige Sicht unserer Dividendenwerte enorm. Schön zu sehen z.b. bei Coca Cola oder McD, ebenso bei den Ölkonzernen. Ist natürlich immer die spannende Frage, ob es so weitergeht und warten angesagt ist oder jetzt der richtige Moment ist.
Sonst lasse ich mein Vorschlagsdepot von oben so stehen :)
Um die Diskussion nochmal anzuschieben: Was haltet ihr so von IBM gerade als Altersvorsorgeergänzung? Ich habe die Aktie noch nicht genauer unter die Lupe genommen, aber heute wurde sie mir empfohlen. Die Gewinne sehen sehr stabil aus, das Aktienrückkaufprogramm ist sehr stark, nur die Bilanz gefällt mir auf den ersten Blick nicht sonderlich. Jmd eine Meinung?
Das immer stärker anvisierte Dienstleistungsgeschäft ist zwar margenstärker aber auch wechselhafter als die klassischen Soft- und Hardwareprodukte von IBM. Daher bin ich selbst nicht unbedingt ein IBM-Bulle.
Der nächste Börsencrash ist näher als man denkt.
Da wir heute schon Börsenhöchststände haben, sollte man die Depots nicht gleich zu 100% aufbauen, sondern eher mit 30 %, damit man zweimal nachkaufen kann.
Auf die versäumte Dividende ist geschissen, damit kann sich der Hirte eine Flöte kaufen.