Deutsche Bahn geht an die Börse
Sack bekräftigte, dass der Börsengang weiterhin in diesem Herbst geplant sei, ohne den genauen Termin zu nennen. Erwartet wird die Erstnotiz laut Finanzkreisen für den 27. Oktober. Verkauft werden sollen 24,9 Prozent an der Tochter DB Mobility Logistics, die den Personen- und Güterverkehr sowie Dienstleistungen bündelt.
Etwa 80 bis 85 Prozent der Aktien sollen an institutionelle Investoren wie Pensions- und Versicherungsfonds gehen, sagte der Finanzvorstand. Interesse gebe es auch bei Staatsfonds aus China, dem Nahen Osten und Russland, die ebenfalls angesprochen werden sollten. Zudem sollen Privatanleger in Deutschland und Japan Papiere zeichnen können. Eine aufwendige Kampagne mit prominenten Werbeträgern sei nicht geplant. An einem speziellen Programm für Mitarbeiteraktien hätten zunächst rund 40 000 Beschäftigte Interesse bekundet.
Zu den Vorbereitungen gehört ausserdem ein rund 600 Seiten starker Verkaufsprospekt, der auch Angaben zu Risiken, der Verwendung der Erlöse und der Dividendenpolitik enthalten soll. Der Prospekt werde von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) geprüft. Zudem sind rund 140 000 Dokumente wie Bilanzzahlen, wichtige Verträge oder Kundenlisten in einem elektronischen Datenraum zusammengestellt worden. Geschäftszahlen zum dritten Quartal 2008, das am 30. September endet, sollen vor dem Börsengang nicht mehr publiziert werden./
Schüttel schüttel
Den Kritikern sind die Dimensionen und die Perspektiven
nichtganz klar, wie mir scheint!
- der Personenverkehr ist das leidige Übel
da hat die DB im grunde keinen Bock drauf
bindet Personal, Technik, und kostet aufgrund der Wartung und Instandhaltung ein
heiden Geld!
- der Frachtverkehr hingegen ist profitable wie nichts Gutes, könnte wetten,
dass die schon einen ausgeklügelten Eurasischen-Dispoplan an der
Wand hängen haben!
Bedienzuschlag wieder vom Tisch!!
Merkel soll mit Mehdorn telefoniert haben!!
UMSTRITTENER BEDIENZUSCHLAG
Massiver Protest zwingt Bahn in die Knie
Mehrere Minister, viele Kunden und sogar Kanzlerin Merkel hatten protestiert - mit Erfolg: Die Bahn streicht den geplanten Bedienzuschlag für Schalterkunden. Der Konzernvorstand kippte den Fahrkartenaufschlag in einem Krisentreffen.
Berlin - Der Protest hat offenbar gewirkt, denn der Bedienzuschlag ist gestrichen: "Die DB hat am heutigen Freitag entschieden, keinen Zuschlag für den personenbedienten Verkauf einzuführen", hieß es in einer Erklärung. Ursprünglich wollte die Bahn ab Dezember 2,50 Euro pro Strecke erheben, wenn ein Kunde seine Fahrkarte am Schalter und nicht im Internet oder am Automaten kauft. Alle Parteien, Gewerkschaften sowie Verbraucherverbände hatten die Pläne heftig kritisiert.Der Bahn-Vorstand war deshalb am Vormittag zu einer Krisensitzung zusammengekommen.
Wegen der Proteste war die Bahn bereits von ihren ursprünglichen Plänen abgerückt: Den Bedienzuschlag für Senioren mit Bahncard hatte das Unternehmen am Mittwoch zurückgenommen. Auch Menschen mit einem Behinderungsgrad von 50 Prozent sollten von der Gebühr befreit sein. Die Situation spitzte sich allerdings zu, nachdem bekannt wurde, dass die Extra-Gebühr pro Strecke und nicht pro Kaufvorgang erhoben werden sollte.
Der Druck auf die Bahn kam von ganz oben: Sogar die Kanzlerin Angela Merkel (CDU) soll sich eingemischt haben. Laut einem Zeitungsbericht teilte sie Bahnchef Hartmut Mehdorn in einem Telefonat "ihr Unbehagen über die Bedienzuschläge" mit. Noch ist die Bundesregierung 100-prozentiger Eigentümer der Bahn.
Neben Verkehrsminister Tiefensee (SPD) hatte auch Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) darauf gedrängt, den Bedienzuschlag abzuschaffen. Ein Blick auf die Tarifstrukturen anderer europäischer Länder wie Österreich, Schweiz und England zeige, dass keines dieser Länder einen Bedienzuschlag von seinen Kunden verlange, sagte der CSU-Politiker.
Der Vorschlag, den Bedienzuschlag entfernungsunabhängig mit 2,50 Euro zu veranschlagen, würde im Regionalverkehr zu erheblichen Preiserhöhungen führen. Seehofer wies zudem auf die Rechtsprechung im Bankenbereich hin. Der Bundesgerichtshof habe "Schaltergebühren" immer wieder als unzulässig erklärt. So seien die Pläne der Deutschen Bahn komplett abzulehnen. Die Überlegung, für bestimmte Personengruppen Ausnahmen vorzubereiten, löse die grundsätzlichen Mängel des Vorschlages in keiner Weise, betonte Seehofer.
Die Bahn wollte mit der Gebühren unter dem Strich Zusatzeinnahmen von 60 Millionen Euro erwirtschaften - die bleiben nun aus. "Das ist zwar viel Geld, angesichts eines Umsatzes von mehr als 30 Milliarden Euro ist ein Verzicht aber zu verschmerzen", sagte der Bahn-Insider aus dem Aufsichtsrat.
Allerdings seien die Personalkosten in den Reisezentren bereits auf mehr als 100 Millionen Euro gestiegen. "Allen ist klar, dass man da etwas tun muss." Eine Möglichkeit sei, anstelle eines Aufschlags für Schalterkunden einen Rabatt für Käufe im Internet und am Automaten einzuführen - dies werde aber womöglich erst 2009 umgesetzt.
Verärgert sei man im Konzern über die Haltung der Regierung und der Gewerkschaften. Auf der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch in London "haben die nicht einmal gehustet". Erst danach sei der Aufschrei gekommen - "das ist nicht in Ordnung".
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,577823,00.html
Köln - Nach dem Verzicht der Deutschen Bahn auf eine Extragebühr am Fahrkartenschalter fordern Verkehrsexperten der Parteien den Rücktritt von Konzernchef Hartmut Mehdorn. "Mehdorn ist der falsche Vorstandschef", sagte der Grünen-Verkehrspolitiker Winfried Hermann der Kölner Zeitung "Express". "Der Imageschaden ist gigantisch. Das Gefühl, abgezockt zu werden, wird viele abschrecken, Bahn zu fahren."
Der SPD-Politiker Hermann Scheer sagte, Mehdorn agiere, als sei er der Eigentümer der Bahn und nicht der Vorstand eines Unternehmens. Der verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Dirk Fischer (CDU), betonte, er sei von der Verlängerung von Mehdorns Vertrag bis 2011 "ohnehin alles andere als begeistert" gewesen. Der Fahrgastverband Pro Bahn sagte, Mehdorn habe "überhaupt kein Gespür mehr für die Bedürfnisse der Fahrgäste". Er denk "nur an potenzielle Aktionäre".
Nach massivem Druck aus dem Kanzleramt und von Kunden hatte die Bahn am Morgen erklärt, auf die Schaltergebühr beim Fahrkarten-Kauf zu verzichten. Ursprünglich sollten Kunden ab dem 14. Dezember 2,50 Euro für jedes Fernticket zahlen, das sie am Schalter lösen.
Der Rückzieher aus dem Bahntower kam vergleichsweise rasch. Schon einmal hatte Mehdorn nach einem Sturm der Entrüstung einen Rückzieher machen müssen - ein Ende 2002 gestartetes Tarifsystem samt Abschaffung der beliebten Bahncard mit 50-Prozent-Rabatt wurde erst nach acht Monaten gestoppt. Nun überlebte die Idee des Bedienzuschlags gerade einmal zwei Wochen, nachdem ihn Personenverkehrsvorstand Karl-Friedrich Rausch bekanntgemacht hatte.
Horst Friedrich, Bahn-Experte der FDP, erinnerte in diesem Zusammenhang an den Flop vor fünf Jahren. Damals hätten "die unteren Chargen bei der Bahn" ihre Büros räumen müssen. "Der Vertrag von Herrn Mehdorn wurde verlängert."
Friedrich warf der Bahn zudem vor, die Preise seit 2004 um 22,9 Prozent erhöht zu haben. "Mit gestiegenen Lohnkosten haben die Preiserhöhungen nichts zu tun", sagte er. Tatsache sei, dass der Personalaufwand im Fernverkehr 2007 mit 586 Millionen Euro sogar niedriger lag als 2004 mit 599 Millionen Euro. Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember werden die Fahrkarten der Bahn um durchschnittlich 3,9 Prozent teurer.
schon zu ddr zeiten angeblich russenatomsprengköpfe der SS 20.