Der wieder entdeckte Vierjahreszyklus
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 28.08.06 18:51 | ||||
Eröffnet am: | 28.08.06 18:51 | von: dreamer | Anzahl Beiträge: | 1 |
Neuester Beitrag: | 28.08.06 18:51 | von: dreamer | Leser gesamt: | 2.709 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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von Jochen Steffens
Nun habe ich das ganze Wochenende damit verbracht, meinen Computer neu zu installieren, nach dem sich irgendein Fehler eingeschlichen hatte, der zur Unstabilität das System führte. Und es gibt nichts Gefährlicheres beim Traden, als ein unstabiles System! Stellen Sie sich vor, Sie haben gerade eine Position im Future und schon stürzt der Computer ab, noch ehe Sie einen Stopp darunter setzten konnten. Ein ekliges Gefühl. Es vergehen Sekunden, die wie Minuten erscheinen und Minuten, die wie Stunden quälen. Bis dann alles wieder hochgefahren ist, kann viel Geld verloren, aber natürlich auch gewonnen sein.
Gutes Equipment ist wichtig
Als ich mit dem Traden anfing, sagte eine Freundin zu mir, dass Sie sich an meiner Stelle das beste Equipment und die beste Software besorgen würde. Ich habe damals gelacht, natürlich auch, weil das zur damaligen Zeit mit unglaublichen Kosten verbunden gewesen wäre. Heute muss ich sagen, sie hatte in allem Recht. Damals haben mich verzögerte Kurse und Kurse die nur per anklicken erneuert werden konnten, einiges an Geld gekostet. Ganz zu schweigen von den Momenten, in denen der Computer u.ä. nicht funktionierte.
Damals fand ich es noch übertrieben, mir direkt mehrere Monitore zuzulegen. Heute wüsste ich gar nicht mehr, wie ich ohne arbeiten sollte. Wenn Sie mit dem Traden anfangen, dann holen Sie sich einen sehr schnellen Computer, mit ausreichend Speicher, schaffen Sie sich mindestens zwei Monitore an, und installieren Sie sich ein sicheres System. Versuchen Sie so wenig wie möglich an anderem Kram auf diesem Computer zu installieren. Dann brauchen Sie nur noch eine gute Tradingsoftware und viel Fleiß, Blut und Tränen, schon steht Ihrem Tradingerfolg fast nichts mehr im Weg. Bei der Tradingsoftware sind die Geschmäcker ganz verschieden. Denken Sie aber auch hier daran, dass Sie einen Kompromiss zwischen Kosten und Funktionalität finden müssen. Ich weiß, es ist in dem Angebotsdschungel schwierig die passende Software für einen selbst zu finden. Aber die Mühe lohnt sich.
Mein letztes Bärenszenario:
Wie Sie wissen, neige ich dazu, mir alle Seiten, die bearishe, wie auch die bullishe Seite anzusehen und dann erst zu entscheiden, was ich über die weitere Entwicklung des Marktes denke. So verhindere ich, dass ich zu einseitig in meiner Einstellung werde. In den letzten Tagen habe ich Ihnen die eher bearishe Szarien präsentiert, das Doppeltop im Dow Jones, die Gefahr eines Oktobercrash, etc.. Heute werde ich diesen bearishen Reigen mit dem letzten Gefahrenhinweis abschließen:
Eine spannende Entdeckung - für ein paar Minuten
Mir ist vor einigen Tagen bei der Analyse des langfristigen Dow Jones etwas Interessantes aufgefallen. Offenbar gibt es dort in den Jahren 1967 - 1983 eine gewisse Wellenbewegung, die scheinbar in einem ähnlichen zeitlichen Rahmen verläuft. Ich habe dann Rechtecke eingezeichnet, deren Breite den zeitlichen Rahmen (vier Jahre) darstellte. Nachdem ich hier ein relativ klares Muster erkannte, habe ich diese Rechtecke in die Gegenwart weiter kopiert und stellte zu meiner Verwunderung fest: Der Einbruch 1998 und auch der Einbruch 2002 wurden getroffen! Aber auch die Konsolidierung 1990 und 1994 stimmten mit diesem Zeitraum überein.
Chart
Ganz kurzfristig wurde ich etwas hektisch, denn ich fühlte, dass ich da auf etwas Großes gestoßen war – leider nur sehr kurzfristig. Denn dann hellte sich mein Gesicht auf, meine Hand schlug gegen meine Stirn, da war mir wohl jemand zuvor gekommen: Ich hatte den bereits bekannten Vierjahreszyklus „entdeckt“. Aber gut, wenn man sich so etwas selber erschließt, vergisst man es auch nicht so schnell wieder.
Der Vierjahreszyklus
Kern dieses Zyklus ist, dass von Zwischentief zu Zwischentief offenbar in erstaunlicher Regelmäßigkeit 4 Jahre vergehen. Und das kann man bis 1967 zurückverfolgen, sowohl im Dow Jones, als auch im S&P500. Dazwischen kommt es gerne zu drei Jahren Haussebewegungen.
Nimmt man nun diesen Zyklus, dann ständen wir kurz vor einem solchen Zwischentief. Diese Regelmäßigkeit in Verbindung mit den sowieso schon schwachen September und Oktobermonaten, verbunden mit der Sorge um einen Oktobercrash lässt die bearishen Sorgen natürlich berechtigt erscheinen.
Wie schon am Freitag geschrieben, die Sorgen sind sicherlich berechtigt, doch für Panik besteht kein Anlass. Es gibt auch einen Grund, der gegen eine solche Entwicklung spricht:
Einbruch schon abgearbeitet?
Zunächst kann es sein, dass wir in diesem Jahr den Einbruch schon abgearbeitet haben. Immer wenn die Börse etwas als Regelmäßigkeit enttarnt hat, werden immer mehr Menschen darauf traden. So kann es geschehen, dass die erwarteten Ereignisse sich nach und nach zeitlich nach vorne verschieben. Nachdem die letzten beiden Vierjahrestiefs bereits derart deutlich ausgefallen sind, wäre es nicht verwunderlich, wenn es in diesem Jahr zu einer solchen Vorverschiebung gekommen wäre. Immer wenn die Masse bestimmte Dinge erkennt, müssen Sie auf diesen Vorverschiebungseffekt achten, der dann sehr oft ein Hinweis auf das Ende einer Regelmäßigkeit ist.
Verlassen Sie sich also niemals blind auf irgendwelche Regelmäßigkeiten an den Börsen. Zudem geht es hier um ein Zwischentief, oder eine Konsolidierung, der Vierjahreszyklus bedeutet nicht, dass es zu einem Crash kommen muss. Besonders, da die letzten zwei Einbrüche entsprechend stark gewesen sind.
Es bleibt dabei: Vorsicht ist sicherlich in den nächsten Monaten angesagt. Wir müssen genau, beobachten was passiert. Sichern Sie sich, wie gesagt ab, reagieren Sie aber nicht über.