Der gute Amerikaner trinkt Appalachen-Quell
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Eröffnet am: | 14.02.03 09:25 | von: Sahne | Anzahl Beiträge: | 2 |
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Das politische Establishment der USA ist derart wütend auf Europa, dass es sich selbst das Wasser abdreht
WASHINGTON taz Sie werden ihren Vorstoß noch bereuen, die Abgeordneten des US-Kongresses. Spätestens wenn sie statt ihres geliebten Bordeaux ihrem Gaumen sauren Rebensaft aus Virginia und statt Evian-Wasser Appalachen-Quell zumuten müssen.
Die Wut des politischen Establishment in Amerika gegen die "Irakrebellen" kennt derzeit offenbar keine Grenzen. Die Nation der Political Correctness läuft verbal Amok. Hier, wo man sonst nicht den kleinsten Witz über fette Amerikaner oder dumme Weiße zum Besten geben darf, werden Franzosen und Deutsche mal so richtig mit Dreck beworfen. "Undank!" und "Egoismus!", rufen Republikaner und Demokraten wütend vom Capitol Hill über den Atlantik - das dortige Nein zu einem Irakkrieg und die Nato-Planungen zum Schutz der Türkei liegen den Herren schwer im Magen. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns - das hat ihnen doch ihr Präsident gesagt. Und wer nicht hören will, muss eben fühlen. Was passt da besser, als die Exportweltmeister mit Wirtschaftssanktionen zu bestrafen?
Man darf gespannt sein, zu welchen Steigerungen Washington noch fähig ist. Doch ganz ist Amerika noch nicht von allen guten Geistern verlassen. In der Washington Post war ein Cartoon zu sehen, das offenbar Symphatien für die beiden neuen Feinde in Europa kennt. "Keinen Marshall-Plan für den Irak!", warnt ein aufgeregter Bush. "Sonst wird er eine wohlhabende Demokratie und am Ende so wie Frankreich und Deutschland: völlig unfähig, seine Nachbarn zu bedrohen."