Der Wehrdienstverweigerer ist ja immer noch nicht
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 06.10.07 00:22 | ||||
Eröffnet am: | 09.05.07 08:45 | von: lassmichrein | Anzahl Beiträge: | 63 |
Neuester Beitrag: | 06.10.07 00:22 | von: Chilly | Leser gesamt: | 2.768 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 1 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | 2 | 3 > |
gesperrt...
Oder aber bist du gegen freie Meinugnsäußerung, dass du Postings nicht so stehen lassen kannst?
André
Viel Spaß, rounds!
Aktionen: Löschung des Postings, ID-Sperre für 1 Tag
Kommentar: Sperre aufgrund mehrfacher Beleidigungen und Pöbelei
©
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Aber bei Kaa-äll besteht noch Handlungsbedarf. Seit Ewigkeiten keine Sperre und keine Löschung mehr. Das kann ja wohl nicht mit rechten Dingen zugehen.
©
Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Kleines Beispiel, den 2. Weltkrieg haben wir OHNE Zweifel angefangen, jedoch nicht den Ersten, auch wenn es dafür 100000 Schwarze Sterne hagelt, alle Länder Europas waren 1914 "Kriegsgeil", eine einzelne Nation die Alleinige Kriegsschuld zu zuschieben, ist mehr als unsinnig!
Und ganz im Ernst, ich würde mich auch nicht mit wehenden Fahnen für die Interessen anderer kaputtschiessen lassen.
http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/index.html
Das Mächtesystem Europas ertrug den deutschen Nationalstaat gerade so lange, wie er bereit war, sich strikte Beschränkungen aufzuerlegen. Die ausgleichende Außenpolitik von Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) war von seinen Nachfolgern jedoch nicht fortgesetzt worden; die europäischen Mächte empfanden das neue, weltpolitisch auftrumpfende Deutsche Reich als bedrohlichen Störenfried. 1904 legten Großbritannien und Frankreich ihre kolonialen Streitigkeiten bei und schlossen ein Bündnis, die Entente cordiale, nachdem 1905 der Versuch Kaiser Wilhelms II. gescheitert war, das alte deutsch-russische Bündnis zu erneuern, folgte zwei Jahre darauf ein britisch-russischer Vertrag, mit dem die beiderseitigen Rivalitäten im Mittleren Osten beigelegt wurden. Deutschland sah sich isoliert, abgesehen von dem Bündnispartner Österreich-Ungarn, der aber wegen seiner dauernden Verwicklungen auf dem Balkan eher eine Belastung darstellte. Das Gefühl, eingekreist zu sein, löste in Deutschland eine trotzige Stimmung des "Nun erst recht" aus, eine Steigerung des neurotischen Massennationalismus, wie er in der zunehmenden Agitation des Alldeutschen Verbands seinen Ausdruck fand. Auch die militärische Planung stellte sich auf diese Lage ein; der Chef des Großen Generalstabs, Alfred Graf von Schlieffen, plante seit 1905 den Aufmarsch für den Fall des als unvermeidlich angesehenen Zweifrontenkriegs.
Da das militärische Potential Deutschlands für einen gleichzeitigen Krieg gegen Rußland wie Frankreich nicht ausreichte, sollte im Vertrauen auf die langsame russische Mobilisierung die Masse des deutschen Heeres im Westen konzentriert werden, um bei Kriegsausbruch in einer riesigen Schwenkbewegung um die Achse bei Metz über das neutrale Belgien und durch Nordfrankreich die französische Armee einzukesseln und zu vernichten, um sich anschließend gegen Osten zu wenden. Diese Planung enthielt mehrere verhängnisvolle Elemente: Da war zum einen die Automatik, die bei einer kriegerischen Verwicklung mit Rußland den Krieg mit Frankreich von vornherein notwendig machte, und da war zweitens die geplante Verletzung der belgischen Neutralität, wodurch die britische Garantiemacht zum Kriegseintritt gegen Deutschland geradezu gezwungen wurde.
Das Attentat in Sarajevo vom 28. Juni 1914 hatte zunächst diplomatische, dann militärische Aktivitäten ausgelöst (Juli-Krise), die zunehmend auf die bewaffnete Konfrontation hochgerüsteter Staaten zusteuerten. Die österreichische Regierung war durch eine Zusage der deutschen Regierung zu einem kompromißlosen Vorgehen gegen Serbien ermuntert worden. Nach der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien griffen innerhalb weniger Tage alle Bündnisvereinbarungen. Der Zweifrontenkrieg, den Deutschland nun zu führen hatte, war infolge des Schlieffen-Plans unvermeidlich geworden. Aber der deutsche Vormarsch im Westen rannte sich fest, verwandelte sich in mörderischen Stellungskampf. Dieser Krieg brachte eine bis dahin beispiellose technische "Modernisierung" und Totalisierung mit sich. Der Einsatz von Artillerie, von ersten "tanks" und Flugzeugen sowie von Gas als Kampfstoff bestimmte das Kriegsgeschehen. Die Grabenkämpfe arteten zu förmlichen Materialschlachten aus. Schon nach wenigen Monaten entsprach der Krieg in keiner Weise mehr den Vorstellungen eines kurzen und entschiedenen Waffenganges, an dessen Ende vor allem für Deutschland eine günstigere Lage - der "Platz an der Sonne" - stehen sollte. Nie zuvor waren so viele Soldaten in einem kriegerischen Konflikt eingesetzt worden. Millionen von ihnen wurden in allen kriegsbeteiligten Staaten mobilisiert. Insbesondere die "großen Offensiven", die an den ausgebauten Grabensystemen der Verteidiger zusammenbrachen, und die "Abnutzungsschlacht" um Verdun sorgten für die größten Opferzahlen.
Angesichts des Ausmaßes und der Dauer der Kämpfe war es erstmals notwendig, die gesamte Wirtschaft der kriegsbeteiligten Länder auf die Bedingungen des Krieges auszurichten. Die mit der Produktion von Ausrüstung, Waffen und Munition verbundenen immensen Anstrengungen schufen eine vorher unbekannte Kriegsökonomie, die auf deutscher Seite von Walther Rathenau organisiert wurde. Der Versuch, die Widerstandskraft des Gegners auch durch Unterbinden der Versorgung von außen zu schwächen, war die offensive Reaktion auf die Kriegsökonomie der jeweils anderen Seite. Die englische Blockade der Nordsee sowie der (seit 1917 erneut "uneingeschränkt", auch gegen Schiffe neutraler Staaten geführte) U-Boot-Krieg der Mittelmächte dienten diesem Zweck. Dadurch war erstmals die Zivilbevölkerung in größerem Ausmaß betroffen.
Der Beginn des Krieges wurde in den großen deutschen Städten mit zum Teil erheblicher Begeisterung aufgenommen. Das August-Erlebnis als Zeichen des nationalen Aufbruchs wurde in der Folge zu einer oft benutzten und beschworenen Formel. Die Totalisierung des Krieges zeigte sich auch in allen Bereichen des Alltags. Frauen arbeiteten erstmals in großer Zahl anstelle der eingezogenen Männer in der industriellen Produktion, dem Dienstleistungsgewerbe und der Verwaltung. Innenpolitisch bedeutsam war die Zusammenarbeit aller Fraktionen: In Deutschland stimmte die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 1914 den Kriegskrediten im Sinne des Burgfriedens zu. In anderen Ländern gab es ähnliche Formen der Kooperation mit der früheren Opposition. Der nationale Konsens wurde in Deutschland jedoch spätestens 1917 durch die Abspaltung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) von der SPD aufgekündigt. Teilweise als Reaktion auf die Revolutionen in Rußland im Februar und Oktober 1917, kam es im Januar/Februar 1918 zu Massenstreiks und Friedensdemonstrationen.
Die anfängliche Begeisterung schlug sich auch in der monetären Unterstützung des Krieges nieder, der zu einem großen Teil durch festverzinsliche (und nach dem Sieg einzulösende) Kriegsanleihen finanziert wurde. Das der Zivilbevölkerung immer deutlicher werdende Ausmaß der Verluste und das Andauern der Kämpfe führten aber spätestens ab 1916 zu einer allgemeinen tiefen Kriegsmüdigkeit. Wie die anderen Länder hatte das Deutsche Reich die Notwendigkeit erkannt, zur Festigung des Durchhaltewillens Propaganda einzusetzen. Diese wurde von der Militärzensur kontrolliert. Auch alle sonstigen wesentlichen Entscheidungen bedurften der Zustimmung der Obersten Heeresleitung (OHL), seit 1916 unter Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff.
Die Zahl der Toten und Verletzten bis 1918 war immens: Im Ersten Weltkrieg starben insgesamt fast 15 Millionen Menschen, darunter sechs Millionen Zivilisten. Über 20 Millionen Menschen wurden verwundet.
(rr)