Der Euro ist gegenüber USD und CHF zu teuer
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Eröffnet am: | 30.11.04 12:31 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 325 |
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30.03.2006 - 09:50 Uhr
FR: Erzeugerpreise im Rückschritt
Die französischen Erzeugerpreise sind im Februar um 0,1 % im Monats- und 3,5 % im Jahresvergleich gestiegen. Im Januar hatte die Teuerung bei 0,8% bzw. 3,7% gelegen – ein Fünfjahreshoch. Rückläufig war auch das Verbrauchervertrauen, das von einem Zahnmonatshoch im Februar bei -24 Punkten auf -16 Zähler im aktuellen Berichtszeitraum sank.
EUR/USD notiert gegen 9:50 Uhr CET bei 1,2052. Die nächste Unterstützung liegt bei 1,2045; der nächste Widerstand bei 1,2085. (th/FXdirekt)
21.03.2006 US Erzeugerpreisindex Februar Woche 12
Uhrzeit: 14:30 (MEZ)
Veröffentlichung der Zahlen zum US-amerikanischen Erzeugerpreisindex (Producer Price Index, PPI) für Februar 2006
Die Erzeugerpreise sind um 1,4 % zurückgegangen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,1 % nach zuvor +0,3 % (revidiert von +0,4 %). Die Kernrate ist um 0,3 % geklettert. Erwartet wurde ein Minus von 0,2 bis 0,3 % nach zuletzt +0,4 % (revidiert von +0,3 %).
Sollte sich der Run auf die US-Börsen, die gestern wichtige Langzeit-Widerstände durchbrachen (Nasdaq bei 2334), heute fortsetzen, könnte der Euro - der immer noch synchron mit den Börsen zum Dollar steigt - auch den Widerstand bei 1,2080 knacken und bis vorerst 1,2145 hochlaufen, wo eine Optionsbarriere wartet.
Ursache des jüngsten Euro-Anstieg ist u. a. die News, dass die Vereinigten Arabischen Emirate 10 % ihrer Dollarguthaben in Euro diversifizieren wollen (bislang: 2 %).
30.03.06 10:51
Verluste wettgemacht
EUR/USD ist unter anderem infolge der Spekulation um Devisenreserven-Diversifikation von Notenbanken wieder aus dem Bereich von 1,2000 heraus wieder gestiegen. Die jüngste diesbezügliche Nachricht betrifft die Notenbank der Vereinigten Arabischen Emirate, die möglicherweise den Anteil der in Euro gehaltenen Reserven von 2,0% auf 10,0% aufstocken will (total: 23,4 Milliarden USD).
Dazu beigetragen, die zuvor bärische Stimmung zu drehen und spekulative Anleger zur Glattstellung ihrer Shortpositionen zu veranlassen, haben auch die Käufe osteuropäischer und asiatischer Notenbanken, die im Bereich von 1,1980-1,2000 getätigt wurden. Bei dem Anstieg bis 1,2083 im Hoch wurden im Bereich von 1,2040-50 Stopps ausgelöst.
Bei 1,2100, 1,2115 und 1,2145 liegen Basen von Optionen, die im weiteren Handelsverlauf auslaufen und bis dahin die Notierungen beeinflussen könnten, während auch die Versteigerung italienischer Staatsanleihen im Wert von 7,5 Milliarden EUR der Gemeinschaftswährung Unterstützung bringen könnte.
Die deutsche Agentur für Arbeit hat unterdessen die zuvor bereits durchgesickerten Arbeitsmarktdaten für März bestätigt. Demnach legte die Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt um 30.000 zu. Die Arbeitslosenquote stieg von 11,3% auf 11,4%. EUR/USD notiert gegen 10:50 Uhr CET bei 1,2064. (th/FXdirekt)
Dieser Thread ist ein Musterbeispiel antizyklischen Vorgehens (das ja immer schwierig ist, weil es gegen den Konsens handelt). Ich empfahl in diesem Thread im November/Dezember 2004, als alle Welt "long Euro" war, Dollars zu kaufen - und habe es auch selber gemacht (EK: 1,3450).
Den damaligen Konsens gab der "Spiegel" ganz gut wieder, der in einer Titelgeschichte um die Weihnachtszeit 2004 allen Ernstes mit einem Dollar-Kursziel von 1,80 hantierte. Auch "legendäre" Investoren wie Warren Buffett und Bill Gates waren um diese Zeit "long Euro" (Buffett mit Futures), was Buffetts Firma Berkshire Hathaway zig Millionen Verluste bescherte.
Mir ist klar, dass auch die Ariva-Fangemeinde überwiegend "pro-zyklisch" ausgerichtet ist - die meisten hier im Forum sind Trendfolger. Dementsprechend wunderte es mich nicht, dass dieser Thread nicht auf das übliche Wohlwollen stieß. Jetzt, im Nachhinein, sollten sich die anfänglichen Zweifel jedoch gelegt haben.
Auf Grund der COT-Daten (P. 219) und der Large-Spec-Positionierung (P. 220) rechne ich damit, dass der Dollaranstieg sich noch weiter fortsetzt - womöglich bis 1,10. Dazu wird auch die Sturheit der Fed bei weiteren Zinserhöhungen beitragen (s. P. 225). Das Ende der Fahnenstange ist demnach womöglich erst bei 6,75 % erreicht - was für den Euro eine Art Todesurteil wäre.
Die jüngste Euro-Euphorie basiert - neben positiven Wirtschaftsdaten aus der Euro-Zone - auf der womöglich irrigen Erwartung, dass die Fed bei 5 % Schluss macht ("one more and done"). Sie führte dazu, dass sich Trader aller Couleur mal wieder massenhaft "long Euro-Futures" positioniert haben (P. 219/220). Dies sollte - sofern historische Erfahrung auf die Gegenwart übertragbar ist - dem Dollar weiter auf die Sprünge helfen.
Incomes Trump Housing
By Tony Crescenzi
3/29/2006 4:13 PM EST
The ABC News/Money Magazine weekly consumer sentiment survey was -7, matching its highest level since December 2004. Recent gains have been led by improved perceptions about the personal finances component, which is at multi-month highs. At -7, the overall index is now above its one-year average of -13.
The ABC poll, which is released every Tuesday evening, is a fairly good predictor of the major consumer sentiment data widely followed by the markets, including data from the Conference Board and the University of Michigan's consumer sentiment index. It accurately foreshadowed gains in Tuesday's Conference-Board survey, for example. That consumer confidence is rising while President Bush's approval rating is important, because confidence levels usually correlate well with the public's perception about its president. The confidence gain therefore indicates that underlying fundamentals are overwhelming the negatives associates with Bush's low approval rating. The data also suggest that income growth is dwarfing housing as a factor influencing consumer sentiment and consumer behavior.
Tony Crescenzi is the chief bond market strategist at Miller Tabak + Co., LLC
Vermutlich möchten die Banken die derzeitige - meiner Ansicht nach nur technische - Erholung des Euros dazu nutzen, um Mittelständlern noch schnell ein paar Absicherungs-Geschäfte anzudienen.
30.03.2006 - 11:48 Uhr
BDB: 1,30 prognostiziert
Der Bundesverband deutscher Banken (BDB) rechnet damit, dass EUR/USD bis Ende 2007 auf 1,3000 steigt. Der Markt hat zunächst kaum auf die Prognose reagiert, da viele Marktteilnehmer bereits 2006 eine EUR-Aufwertung erwarten. EUR/USD nachgefragt hat im europäischen Handel am Donnerstagvormittag unter anderem eine französische Adresse. Die umfangreichen Stopps über 1,2110 sind aktuell jedoch noch ein gutes Stück entfernt.
Zudem kalkuliert der BDB bis Jahresende mit einem Leitzins in der Eurozone von 3,0%...
[Schon wenn die Fed im Mai auf 5 % geht, bleibt die Zinsschere EUR/USD unverändert bestehen. Geht die Fed auf 5,25 %, wächst der Zinsvorteil des Dollars sogar. - A.L.]
... Beim deutschen Bruttoinlandsprodukt wird 2007 mit einer Wachstumsrate von 1,1% gerechnet. EUR/USD versucht sich aktuell erneut an der Oberseite und notiert gegen 11:45 Uhr CET bei 1,2075. Der nächste Widerstand liegt bei 1,2085, die nächste Unterstützung bei 1,2045. (th/FXdirekt)
Sieht man sich den TLT-Chart an, so erkennt man, dass sich die Zinserwartung in den letzten fünf Tagen kontinuierlich erhöht hat. Die Erwartung hoher Zinsen wiederum stärkt den Dollar. TLT ist also eine Art "Kontraindikator" für den zukünftig zu erwartenden Dollar-Kurs.
Der Volumen-Anstieg beim Fallen von TLT zeugt sogar von Zins-ANGST.
Diese dürfte nicht nur mittelfristig den Dollar stärken, sondern könnte auch der (US-)Börse die gute Stimmung verhageln. Beides zeigt: EUR/USD und die Börsen laufen immer noch im Tandem. Starke Börse - schwacher Dollar, schwache Börse - starker Dollar.
Das macht den Kauf von US-Aktien zurzeit so kompliziert. Sind die Börsenkurse unten, ist der Dollar oben - und umgekehrt. Dies ist einer der Gründe, warum ich Dollars und US-Aktien separat trade (und deshalb auch nicht die deutschen Abkömmlinge der US-Aktien in Frankfurt kaufe, weil man da die Aktien und die "Dollars" - bzw. deren Euro-Gegenwert - stets zusammen erwirbt).
FRANKFURT (AWP International) - Spekulationen über einen von der
US-Regierung
angeblich gewollten schwächeren Dollar haben den Eurokurs am Donnerstagabend
auf den höchsten Stand seit mehr als einer Woche getrieben. ""Es gibt Gerüchte,
wonach das Weisse Haus einen weichere Währung wünscht"", sagte Währungsexperte
Neil Mellor von der Bank of New York. Ein Sprecher des Finanzministeriums in
Washington dementierte inzwischen. Ein starker Dollar bleibe im Interesse der
Vereinigten Staaten.
Der Euro legte bis auf 1,2155 Dollar zu, gab nach dem Dementi aber wieder auf
1,2126 Dollar nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am
Nachmittag auf 1,2096 (Mittwoch: 1,2012) Dollar festgesetzt.
Offiziell müssen sie das natürlich dementieren, weil der Dollar sonst gnadenlos abstürzen würde - und niemand mehr US-Staatsanleihen kaufen würde, mit denen sie ihre Defizite finanzieren.
Umgekehrt wollen die Europäer keinen starken Euro, weil das ihre Exporterlöse (mit Ländern, die Dollar oder daran angelehnte Währungen haben) schmälert und Exporte erschwert.
Das Ganze ist eine Art Tauziehen, bei dem der Schwächere gewinnt.
EU-Verbraucher teilen Optimismus nicht
Der EU-Geschäftsklimaindex hat im März mit einem deutlichen Anstieg auf 0,80 Punkte – der höchste Stand seit Februar 2001 – überrascht (Konsens: 0,60 Zähler / Vormonat: 0,61 Punkte). Die ebenfalls gemeldete Geschäfts- und Verbraucherstimmung legte im Berichtszeitraum mit einem Plus auf 103,5 Punkte ebenfalls stärker zu als erwartet (Konsens: 102,7 Zähler / Vormonat: 102,7 Punkte), wobei die Komponente zum Verbrauchervertrauen jedoch von -10 auf -11 Punkte nachgab.
Die Daten signalisieren, dass die Verbraucher angesichts der Sorge um ihren Arbeitsplatz den Optimismus in der Wirtschaft nicht teilen und werfen erneut Fragen bezüglich der Nachhaltigkeit des Aufschwungs auf, der von steigendem Konsum abhängt. (th/FXdirekt)
Da höre ich immer das selbe, seit Jahren - kein Geld, alles zu teuer, schulden, ums überleben kämpfen, keinen Job usw, usw.
Also bitte, wo ist da Optimismus?
Und es wird noch schlimmer kommen!
Spuk
Es galt als Demo, gegen die teuren Disko-Getränkepreise, die Jugend kann sich´s nicht mehr leisten.
Ist also nicht nur in D. so.
Spuk
Fakt ist, dass auch Amerikaner in den letzten fünf Jahren Reallohn-Verluste hinnehmen mussten. Die Mentalität ist dort aber anders: Die jammern weniger und tun mehr. Notfalls jobbt eine ehemaliger Chef-Programmierer auch mal bei McDonalds. Diese strukturelle Flexibilität zeichnet USA vor der starren Haltung in der EU (überregulierte Märkte, Bürokratien, Kasten- und Anspruchs-Denken usw.) aus. Letztlich stärkt das auch die Währung.
nen Wohnwagen ohne Krankenversicherung zu hausen.
Unsere Bevölkerung würde das so nicht hinnehmen.
Dann würde es ungemütlich in Deutschland werden. siehe Frankreich...
Und das soll erstrebensert sein? Schrecklich. Der Mensch verkommt immer mehr zum Roboter - denken ist auch nicht mehr gefragt - arbeiten und Maul halten soll man. Ein paar Cleverle geben die Richtung vor und der Rest soll einfach am Fliessband stehen.
Drumm fresse das billigste - setzt auch das Denkvermögen runter - und arbeite
Spuk
Die Amis schlucken einfach (zu) viel. Bis Bushs Birne rollt, können noch Dekaden Despotenherrschaft ins Land gehen. Vorher geht der soziale Friede in Europa zu Bruch.
Volatiler Handel voraus
EUR/USD hat am Freitagvormittag im europäischen Geschäft bis zu 90 Pips abgegeben. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat von strukturellen Problemen gesprochen, denen sich die Eurozone gegenüber sieht und gleichzeitig gesagt, dass dies kein Grund sei, den Leitzins von seinem aktuell akkommodierenden Niveau nicht weiter anzuheben.
Die Konjunkturdaten aus Euroland lieferten ein gemischtes Bild. Die deutschen Einzelhandelsumsätze für Februar waren allerdings etwas besser als im Konsens erwartet, aber dennoch um 0,6% im Monatsvergleich rückläufig. Die EU-Geschäfts- und Verbraucherstimmung im März steht bei 103,5 Punkten (Konsens: 102,7). Die erste Schätzung für die EU-Verbraucherpreise im März fiel mit 2,2% etwas geringer aus als erwartet (Konsens: 2,3 %). Unter 1,2100 sorgten Notenbankkäufe bei EUR/USD für Unterstützung.
Am Freitagnachmittag steht eine Reihe von US-Konjunkturdaten auf der Agenda, die allesamt Überraschungspotenzial haben, so dass größere Kursschwankungen bei EUR/USD vorprogrammiert sind. Als erstes kommen die persönlichen Einkommen und Ausgaben der US-Verbraucher, die für Februar im Konsens mit +0,4% bzw. unverändert erwartet werden. EUR/USD notiert gegen 14:45 Uhr CET bei 1,2109, der nächste Widerstand bei 1,2115, die nächste Unterstützungslinie bei 1,2085. (rs/FXdirekt)
31.03.2006
15:30 (MEZ)
Veröffentlichung der US-amerikanischen Zahlen zu den persönlichen Einkommen (Personal Income) für Februar 2006
Die persönlichen Einkommen sind um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,4 bis 0,5 % nach zuvor +0,7 % (revidiert von +0,7 %).
Ich halte das für Unsinn. Denn:
Öl ist seit dem Tief im Jahr 1999 (15 Dollar) um über 500 % gestiegen - auf zurzeit 65 Dollar - , ohne dass dies der Weltwirtschaft erkennbaren Schaden zugefügt hat.
Wieso soll dann der Anstieg der US-Preise für Einfamilienhäuser seit dem Jahr 2000 um durchschnittlich 58 Prozent plötzlich den großen (Dollar-/Aktien/Welt-)Crash auslösen?
Öl dürfte für die Wirtschaft wohl wichtiger sein als US-Immobilienpreise, oder?
Weitere Gegenargumente: Häuser sind keine Aktien, die abstürzen. Sie werden nur schwerer verkäuflich - diejenigen, die als letzte aufsprangen, bleiben darauf sitzen. Sie verkaufen aber nicht "bestens" für die Hälfte ihres EK, wie sie das bei Aktien tun würden. Zweitens wäre bei 3 % Inflation pro Jahr seit 2000 ein Anstieg von 6 x 3 = 18 Prozent ohnehin gerechtfertigt, so dass der "echte" Anstieg nur bei 40 Prozent liegt. Drittens waren US-Immobilien zuvor, im Vergleich zu Europa, billig. Viertens sind, wie in P. 229 dargelegt, die US-Einkommenssteigerungen höher als die Liquiditätsrückgänge auf Grund der Hausblase, so das Letztere überkompensiert werden.
Zu EUR/USD: Der Konsens ist sich mal wieder einig. Der Dollar-Crash MUSS kommen. Ist fast logisch, das dann tatsächlich ein Dollar-Anstieg fällig ist, gegen den die Euro-Bullen seit dem EUR/USD-Hoch von 1,366 Anfang 2005 vergeblich gegenankämpfen. Die aktuellen COT-Daten sprechen ebenfalls dafür.
By Greg Robb
Last Update: 10:04 AM ET Mar 31, 2006
WASHINGTON (MarketWatch) - Business activity in the Chicago region improved in March, according to NAPM-Chicago. The Chicago purchasing managers index rose to 60.4 in March from 54.9 in February, the private group said Friday. This is the highest level since December. The gain was above forecasts. Economists were expecting the Chicago PMI index to rise to 56.9. Readings over 50 indicate growth in the region. The national business index will be released next Monday by the Institute for Supply Magagement.
Der Dollar ist gegenüber dem Euro und dem Schweizer Franken zu billig.
oder schlicht:
Der Dollar-long Thread
Nachträglich kann man den Titel wohl nicht mehr ändern, oder?
Hallo, hallo, Ariva-Sysops! ist da jemand, der sowas ändern kann? Falls ja, wäre mir "Der Dollar-long Thread" am liebsten, da ich eine Art Gegenposition zum "Euro-long Thread" von Börsenfüxlein beziehe. Einen neuen Thread möchte ich nicht aufmachen, weil dieser fast exakt zum Zeitpunkt des bisherigen Euro-Allzeit-Hochs (1,3660) eröffnet wurde - das Timing also fast perfekt war.
Bei der EUR/USD-Spekulation ist es IMHO sehr schwer, durch Interpretation der News zu einer "gescheiten Meinung" zu kommen. Allzuoft sind Berichte von nichtssagender Tagesaktualität gefärbt - man denke nur an die Euro-Schwäche beim vermeintlichen "Zusammenbruch Europas", als letztes Jahr in Frankreich und Holland gegen die EU-Verfassung gestimmt wurde und in Frankreich bei Unruhen jeden Tag Hunderte Autos brannten.
Wirtschafts-News mögen zutreffend/relevant sein oder nicht. In jedem Fall gibt es fast immer fundamentale Pro- und Gegen-Argumente. Welche gerade verstärkt wahrgenommen werden, wird ironischerweise von der Charttechnik bestimmt. Fällt der Dollar wie jetzt, suchen Analysten und die Presse nach Gründen, warum das wohl gerade passiert (Doppel-Defizit). Steigt der Dollar, werden die Zinsvorteile des Greenback oder strukturelle Schwächen in der EU angeführt.
Wer die COT-Daten als Kontraindikator nutzt wie ich (siehe Chart unten), ist sozusagen ein "Charttechniker zweiter Ordnung": Die Summe aller gegenwärtigen Auffassungen, Thesen und News-Interpretationen der "large Specs" (Spekulanten, Hedgefonds usw. -> "rot" im Chart) führt dazu, dass diese sich mehrheitlich in einer bestimmten Richtung positionieren - jetzt gerade wieder massiv Euro-long. Die Argumente dafür mögen vielleicht sogar stichhaltig sein. Doch der Markt, auch als Mr. Market personifiziert, reagiert STETS markttechnisch: Lehnen sich zuviele Leute in eine Richtung, wäre es "unwirtschaftlich", wenn die alle damit Geld verdienen würde (wär ja sonst viel zu einfach...). Folglich werden die Mehrheiten von Mr. Market mittelfristig in der Regel abgestraft. Wer dagegen hält (sich in den COT-Daten also an den "Commercials", die Absicherungsgeschäfte betreiben, orientiert -> "blau" im Chart), liegt statistisch richtig. Aber Statistik hat bekanntlich ihre "Ausreißer" und gibt nur Wahrscheinlichkeiten wider, Sicherheiten gibt es nicht. Daher liefert "normale" Charttechnik immer wichtige Zusatzinformationen.
Man könnte sagen, dass bei EUR/USD das Gesamtsystem - wie in der Physik - einen Zustand minimaler Gesamtenergie anstrebt: eine Art monetäre Entropie, bei der möglichst Viele möglichst Wenig verdienen. Aber das ist schon fast philosophisch...
Wer auf einen Dollar-Kollaps setzt, sollte lieber Gold kaufen als den Euro, weil hier zu Lande auch nicht alles zum Besten steht (hohe Staatsverschuldung in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Griechenland usw. - siehe die letzten Artikel von Pate100 im "Doomsday Bären-Thread") und Europa bei einem wirtschaftlichen Zusammenbruch der USA, der einem Zusammenbruch der Weltwirtschaft gleichkäme, ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen werden dürfte.
Unter einem Dollar-Kollaps verstehe ich Kurse von dauerhaft unter 1,35. Einen kurzfristigen Rückgang bis 1,30 würde ich als "technische Korrektur" einstufen.
Wahrscheinlicher scheint mir, dass es die USA wieder mal schaffen werden, sich am Haarschopf aus dem Verschuldungssumpf zu ziehen. In dem Fall ist "long Dollar" die Option der Wahl - wegen der Zinsvorteile und des stärkeren Wirtschaftswachstums in den USA. Sie gelten freilich nur, wenn alles "klar geht", also z. B. kein Derivate-Crash in USA kommt.
EU-Erzeugerpreise klettern
Die Preise für Güter aus europäischer Produktion sind im Februar mit einem Plus von 5,4% im Jahresvergleich so stark gestiegen wie seit November 2000 nicht mehr. Der Anstieg liegt in Übereinstimmung mit der Konsensschätzung. Im Januar hatte die Inflation auf dieser Basis bei 5,3% gelegen. Gegenüber dem Vormonat ergibt sich eine Teuerungsrate von 0,5%.
Hauptverantwortlich für die hohe Inflation sind die um 1,0% im Monats- und 19,7% im Jahresvergleich gestiegenen Energiekosten. Der anhaltende Anstieg der Erzeugerpreise stützt die Sicht der Europäischen Zentralbank, dass sich bei anziehendem Wirtschaftswachstum Preisdruck aufbaut. Dennoch dürfte die EZB am Donnerstag die Füße still halten, jedoch eine Anhebung des Leitzinses bei dem nächsten Treffen im Mai signalisieren.
EUR/USD hat auf die Veröffentlichung der Erzeugerpreise und die Nachricht, dass die Arbeitslosenquote in der Eurozone im Februar mit 8,2% in die Nähe eines Vierjahrestiefs gefallen ist, nur mit verhaltenen Gewinnen reagiert. Gegen 11:20 Uhr CET steht EUR/USD bei 1,2165. (th/FXdirekt)