Der Euro ist gegenüber USD und CHF zu teuer
Seite 1 von 13 Neuester Beitrag: 12.05.06 10:23 | ||||
Eröffnet am: | 30.11.04 12:31 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 325 |
Neuester Beitrag: | 12.05.06 10:23 | von: Anti Lemmin. | Leser gesamt: | 33.026 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 20 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | ... 13 > |
und heute kam es zu ersten Dollar- und Franken-Stützungskäufen
(siehe FTD-Artikel am Ende).
Wann der Höchstkurs des Euro gg. USD und CHF erreicht ist, weiß niemand.
EUR/USD könnte noch auf 1,40 steigen.
Ungeachtet dessen halte ich bereits JETZT für interessant, sich Dollars
(gegen Euro und/oder Schweizer Franken) in CASH zuzulegen.
HIER ACHT ARGUMENTE:
1. Der Dollar schwankt in 5-Jahres-Zyklen, die letzten Extrempunkte waren 1995 (1 USD = 1,35 DM - entspricht EUR/USD = 1,45), gefolgt von 2000 (1 USD = 2,35 DM - entspricht EUR/USD = 0,83). Demnach müsste 2005 der nächste Extrempunkt kommen, bei vielleicht EUR/USD = 1,40.
2. Ob der Dollar wirklich so weit fällt, ist zweifelhaft. Die Medien überschlagen sich mit Stimmungsmache gegen den Dollar - ein Kontraindikator. Trichet droht mit verbalen und ab EUR/USD = 1,35 auch mit realen Interventionen. Heute kam es erstmals zu realen
Interventionen der Notenbanken (siehe FTD unten). Als das Öl auf 56 Dollar (dem Hoch) stand, fantasierte alle Welt vom Kursziel 60 Dollar, das auch nie erreicht wurde.
3. Die Kaufkraft-Parität. Ich habe ein Jahr in den USA gelebt und weiß, was ich für einen Dollar dort kaufen kann. Meiner Erfahrung hat der Dollar eine Kaufkraft von ca. 1,80 DM, das entspricht einem EUR/USD-Kurs von 1,09.
4. Als der Dollar im Jahr 2000 mit 0,83 Euro gehandelt wurde, kursierten Analysen, wonach der Dollar "um 20 bis 30 Prozent überbewertet" war. Das ist zufälligerweise fast genau die Differenz zur Kaufkraft-Parität von EUR/USD = 1,09
- denn 0,83 EUR/USD + 30 % = 1,08 EUR/USD
5. Währungskurse sind jedoch chartgetrieben und haben die Eigenschaft, deutlich über das Ziel hinauszuschießen. Rechnen wir mal mit einem Überschießen um das Doppelte. Dann müssten wir auf den Kurs von 0,83 nicht 30 %, sondern 60 % aufschlagen. Das ergibt
0,83 EUR/USD + 60 % = 1,328 EUR/USD
Das entspricht exakt dem aktuellen Kurs. Es handelt sich daher IMHO um einen perfekten Einstiegskurs.
6. Die Wende im langfristigen EUR/USD-Chart (vor 2000: umgerechnet von DM) hatte stets einen fundamentalen Vorläufer: Zins-Erhöhungen (wie ab 1995) oder Zins-Senkungen (wie ab 2001). Zur Zeit kommt in den USA eine neue Zinswende (Erhöhungen), die den Dollar auch für Cash-Zinsanleger interessant macht (nicht aber für chinesische und japanische US-Bond-Halter, weil deren Bonds mit steigendem Dollar-Zins an Kurswert verlieren!)
7. Es lohnt sich, die Dollars direkt zu kaufen bzw. aus dem Euro in den Dollar umzuschichten, weil die steigenden Cash-Zinsen auf den Dollar bereits jetzt die Zins-Parität zum Euro erreicht haben. Gibt es auf den Dollar erst mal wieder 3,5 % Zinsen (die US-Wachstumsraten geben das her), so wird der Dollar erstens wieder anziehen, und zweiten bekommt man mehr Zinsen als auf den Euro = doppelter Vorteil.
8. Kann man von den Dollars US-Aktien kaufen. Stark exportorientierte Firmen wie Coca-Cola (Div.=2,55 % - Chart ist interessant!), McDonalds, Pfizer (KGV = 11, Div. = 2,55 %), AMD (Intel) oder Colgate, die in Dollar bilanzieren, erhalten vom starken Euro einen Boost, weil die gleichen Euro-Einnahmen nun mehr Dollars in die Kassen spülen. Außerdem steigen US-Aktien bei einem wieder erstarkendem Dollar (bezogen auf die zum Kauf aufgewandten Euros).
----------------------------------------
Aus der FTD vom 30.11.2004
Notenbanken intervenieren gegen Dollar-Verfall
Von Mark Schieritz und Sebastian Sachs, Frankfurt
Die anhaltende Schwäche des Dollar hat die ersten Zentralbanken auf den Plan gerufen. In Taiwan und Südkorea kauften staatliche Banken Dollar - nach Einschätzung von Händlern dürften sie im Auftrag der jeweiligen Zentralbanken gehandelt haben.
Klicken für größeres Bild
ZoomSchweizer Franken pro Dollar
Die Schweizer Nationalbank kündigte an, gegen die Devisenentwicklung vorzugehen. Zentralbankpräsident Jean-Pierre Roth sagte, die Kursrally des Franken könnte "mit unserer geldpolitischen Strategie kollidieren und korrektive Handlungen auslösen". Ähnliche Aussagen kamen aus Japan und Polen.
Die Notenbanken verschärfen damit die Gangart gegen den Dollar-Verfall: Bislang hatten sie ihm weltweit nur besorgte Worte entgegengesetzt. Aus Korea war sogar signalisiert worden, man werde die Aufwertung der Währung zulassen. Angesichts der Dimension der Abwertung fürchten die ersten Währungsbehörden nun aber ernste Gefahren für ihren Export in die USA und damit für ihre Konjunktur. Mit Spannung wird jetzt erwartet, wie sich die Europäische Zentralbank (EZB) zu den Kursturbulenzen stellt. Deren Rat tagt am Donnerstag. An der deutschen Börse wurde der Kursanstieg am Montag weitgehend ignoriert. Der Dax erreichte zwischenzeitlich ein neues Jahreshoch.
Gegenüber den Währungen der wichtigsten Handelspartner hat der Dollar in den vergangenen drei Monaten um knapp neun Prozent abgewertet. Gegenüber Won, Euro und Franken fiel er um mehr als zehn Prozent, gegenüber der taiwanesischen Währung um fast sechs Prozent und gegenüber dem Yen um über sieben Prozent.
Schweizer Aktion zeigt Wirkung
Zumindest beim Franken zeigten die Äußerungen am Montag Wirkung: Ein Dollar verteuerte sich gegenüber dem Franken deutlich und lag am frühen Abend um 0,3 Rappen höher bei 1,1421 Franken.
Japans Finanzminister Koichi Hosokawa sagte am Montag, sein Land sei bereit, auf eine schnelle Aufwertung des Yen-Wechselkurses "aggressiv zu reagieren". Es ist die bislang schärfste Warnung eines Regierungsvertreters und könnte darauf hindeuten, dass Japans Notenbank bald wieder am Devisenmarkt aktiv wird. Dennoch reagierte der Yen kaum. Im März hatte Japan seine Eingriffe zur Schwächung des Yen aufgegeben, da sich die konjunkturelle Lage des Landes verbessert hatte.
Klicken für größeres Bild
ZoomKoreanischer Won pro Dollar
Polens Wirtschaftsminister Jerzy Hausner sagte am Montag, die Stärke des Zloty sei ein großes Problem für die Exporteure des Landes. "Diese Situation kann nicht ignoriert werden. Wenn die Ausfuhren weiter sinken, sollte über die Wechselkurse nachgedacht werden." Später schwächte Hausner seine Äußerung jedoch wieder ab.
Trichet bekräftigt Haltung
EZB-Chef Jean-Claude Trichet wiederholte am Montag frühere Aussagen, wonach die Aufwertung der europäischen Gemeinschaftswährung "unwillkommen" sei. Analysten halten Eingriffe der Notenbank ab einem Euro-Kurs von 1,40 $ für wahrscheinlich. Am Montag notierte die Einheitswährung bei 1,3273 $.
"Die EZB setzt bislang auf verbale Interventionen. Ab einem gewissen Punkt wird sie keine andere Wahl haben als tatsächlich zu intervenieren oder die Zinsen zu senken", sagte Lorenzo Codogno, Volkswirt bei der Bank of America. Joachim Fels von Morgan Stanley zeigte sich zuversichtlich, dass es der Notenbank damit gelingt, den Aufwärtstrend der Währung zu brechen. Mario Mattera, Devisenstratege vom Bankhaus Metzler, hält Intervention jedoch für wenig wahrscheinlich. "Der Markt ist zu groß geworden." Selbst unter Einsatz mehrerer Milliarden Dollar sei mit einem nachhaltigen Ergebnis nicht zu rechnen.
In Erwartung einer Jahresendrally haben die Anleger den Deutschen Aktienindex Dax auf 4219 Zähler gehievt. Am Nachmittag gab der Index aber wieder ab.
Deviseninterventionen: Wer das Sagen hat
Interventionen am Devisenmarkt sind ein heikles Thema, weil sie im Zweifel darauf hinauslaufen, dass die Notenbank ihre Währungsreserven angreifen muss. Selbst in Zeiten unabhängiger Zentralbanken haben die Finanzminister deshalb bei der Frage, ob und wie stark eingegriffen wird, ein entscheidendes Wort mitzureden.
In den USA und Japan ist die Entscheidung über die Wechselkurspolitik sogar ganz klar Sache der Finanzministerien. Auf deren Geheiß kaufen oder verkaufen die Notenbanken Währungen. Da sich die Ministerien aber in der Regel mit den Notenbanken abstimmen, schenken die Marktteilnehmer den Aussagen der Zentralbanker ebenso Gehör wie den Erklärungen der Finanzbeamten.
Komplizierter ist die Lage in der Euro-Zone. Die Finanzminister können laut Vertrag von Maastricht der Europäischen Zentralbank (EZB) Richtlinien für die Wechselkurse vorgeben. Bislang haben sie jedoch von diesem Recht nicht Gebrauch gemacht und die Devisenpolitik der EZB überlassen. Entsprechend stehen für die Finanzmärkte die Äußerungen der Notenbanker im Vordergrund.
Wieso bist du nicht im €/$ CHF/$ (oder so ähnlihc) Thread geblieben??
Das Verbrauchervertrauen in den USA sank von 92,9 auf 90,5, gleichzeitig aber wurde das US-Wachstum positiv revidiert auf eine jährliche Rate von 3,9 % (für das dritte Quartal), entgegen früheren Schätzungen von 3,7 %.
Betrachtet man dagegen das mickrige EU-Wachstum von nur noch 1,7 %, fragt man sich, wie lange der Euro-Höhenflug noch gehen soll. Er ist offensichtlich charttechnisch getrieben und hat IMHO bereits zur Ausbildung einer "Euro-Blase" geführt. Wenn die demnächst platzt (wie die Öl-Blase bei 56 Dollar/barrel) geht es vermutlich erst mal wieder steil bergab. Mein kurzfristiges Kursziel für EUR/USD ist 1,2650. In ein paar Jahren könnten wir auch wieder die Parität sehen, wenn sich USA und Euroland weiterhin so unterschiedlich entwickeln (und die Charttechniker erst mal die Himmelsrichtung von Nord nach Süd gewechselt haben).
Ich erinnere mich noch nur zu gut an die Pro-Dollar-Argumente beim Dollar-Rekordhoch von 0,82 E im November 2000. Da wurde auf der EU-Eingliederung von Staaten mit ehemals wachsweicher Währung wie Portugal, Italien und Griechenland herumgehackt - und auf Bürokratie, Strukturschwächen und Kompetenz-Wirrwarr innerhalb der EU. Das US-Defizit war auch damals schon groß, aber in Zeiten der Börsenblase der späten 90-er interessierte das niemanden. Heute wird der Blick allzu einseitig auf das US-Defizit gerichtet und dafür das - auch in obigen Zahlen klar ersichtliche - US-Wachstumpotenzial unter den Tisch gekehrt. Die ehemaligen Weichwährungs-Länder sind unterdessen immer noch in der EU, und wenn erst die Türkei hinzu kommt, könnte der Euro ernsthaft zum Weichei werden.
zum Dollar zu einem Warenkorb aus den wichtigsten Weltwährungen (Euro, Yen, Pfund
etc.).
Heute kommen auch den Devisen-Profis Zweifel, ob das Dollar-Tief nicht vielleicht jetzt schon erreicht sein könnte - getrieben vom "Schneeball-Effekt" der miserablen Stimmung gegen den Dollar (fett von mir, unten). Der Chart und die Horrorstimmung drängen einen antizyklischen Trade "long Dollar" geradezu auf.
Quelle: http://www.forexnews.com/FI/defaultnew.asp?f=20041201.mgn
EXCERPT FROM TODAY’S NEW CURRENCY LAB, DEC 1
The Dollar Index carried through to hit the 81.7 objective indicated by the height of the head and shoulders formation above 87. The even larger top structure developed as the Dollar breached the former 84.5 low then suggests an even deeper long term goal at 77, at which point the Euro could reach that 1.40 measurement, Sterling 2 and the Yen 98/97. However, the key considerations in the meantime are (a) that at least a good-sized correction is well overdue beforehand and (b) what if this is in fact the bottom of the hill already on a broad scale, some long term lows at 79 in 1992 and 1995 perhaps preventing that final plunge to the 77 area? All in all, the underlying thrust of the argument is, with so much misery now priced into the Dollar, it could be seriously oversold against its major counterparts already due to the snowballing effect of gloomy sentiment. That in itself builds a provisional case for shifting tack and picking at the long side, a case then endorsed by so many other significant if not absolute targets being met by the main competitors.
drin zu sein.
-----
FTD online - 1.12.2004
.....
Aufwärtstrend des Euro vor dem Ende
Dass der Euro gegen das Pfund so stark verloren hat, sehen einige Devisenstrategen auch als Signal dafür, dass sich der Aufwärtstrend der Einheitswährung zum Dollar nicht mehr lange fortsetzen dürfte. Eine Korrektur könnte kurz bevorstehen. Ein Anlass könnten beispielsweise warnende Worte von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sein. Die EZB entscheidet am Donnerstag über die Zinsen und hat ihre Wachstumserwartungen zurückgenommen. Am Mittwoch stieg der Euro auf ein Rekordhoch von 1,3336 $, fiel später jedoch wieder auf 1,3222 $ zurück.
"Einige Investoren sind vor zwei Wochen offenbar noch Euro-Verkaufspositionen eingegangen, in der Erwartung, dass die Marke bei 1,30 $ halten dürfte", sagte Andreas Hahner, Devisenstratege von Dresdner Kleinwort Wasserstein. "Nachdem die Marke von 1,30 $ durchbrochen wurde, haben die Investoren ihre Positionen wieder eingedeckt und zunehmend Kaufpositionen aufgebaut, weil sie gesehen haben, dass sie sich getäuscht hatten", sagte Hahner.
Wenn der Euro jetzt noch etwas ansteigt, könnte es aber kritisch werden. "Der Markt ist dabei, sich mit Kaufpositionen zu überladen." Erste Warnsignale seien schon zu erkennen. "Die kritische Phase könnte Mitte oder Ende Dezember eintreten", sagte Hahner.
Japan spricht sich für Interventionen aus
Mario Mattera, Devisenstratege beim Bankhaus Metzler, sieht das ähnlich: "Es mehren sich die Anzeichen, dass eine Korrektur bevorsteht", sagte er. Die jüngste Erholung des US-Dollar gegen den Kanadischen und den Australischen Dollar könnte ein erstes Signal gewesen sein. "Der Euro könnte in den kommenden Tagen bis auf 1,29 $ zurückfallen", sagte Mattera. Dann allerdings würde wieder in hohen Maße Nachfrage nach Euro entstehen und ihn stützen.
Obwohl Interventionen der Notenbanken derzeit an den Devisenmärkten als unwahrscheinlich gelten, hat sich am Mittwoch das japanische Finanzministerium offen für solche Eingriffe ausgesprochen. "Das Umfeld für ein gemeinsames Vorgehen von Japan und Europa ist gegeben", sagte Hiroshi Watanabe, im japanischen Finanzministerium zuständig für Devisenfragen. Am Mittwochabend notierte die japanische Währung mit 102,69 Yen zum Dollar kaum verändert zum Vortag.
Europäische Zentralbank erwägt Devisenintervention
Von M. Schieritz, Frankfurt, S. Büning, Berlin, A. Beattie, Tokio
Die Europäische Zentralbank erwägt wegen des Höhenflugs des Euro und des Absturzes des Dollar-Kurses offenbar Interventionen am Devisenmarkt. Ein hochrangiger japanischer Währungspolitiker sagte der Financial Times, er habe mit den Europäern über koordinierte Interventionen gesprochen.
Wie die FTD aus Notenbankkreisen erfuhr, senkt die EZB wegen der Aufwertung des Euro und der hohen Ölpreise zudem ihre Wachstumsprognose für die Euro-Zone für 2005 von 2,3 auf 1,9 Prozent.
Dies deutet darauf hin, dass die Währungshüter die Wechselkursentwicklung als bedenklicher einschätzen als bislang angenommen. Die EZB hatte den Euro-Höhenflug zwar als beunruhigend bezeichnet, war aber Spekulationen entgegengetreten, sie werde intervenieren. Der Euro erreichte am Mittwoch mit 1,3335 $ ein neues Rekordhoch.
In Tokio wollte man zwar keine Auskunft über die genaue Position der Europäer geben. Sie hätten aber zu verstehen gegeben, dass der Euro einen Kurs erreicht habe, der problematisch für die Wirtschaft sei. Umfragen unter Einkaufsmanagern aus der Industrie stützten diese Befürchtung. Demnach kam das Wachstum im verarbeitenden Gewerbe im November zum Erliegen, in Deutschland schrumpfte die Industrie danach sogar erstmals seit 15 Monaten wieder.
EZB dürfte Zinsanhebung vertagen
Mit Spannung wird jetzt erwartet, ob die Euro-Notenbanker am Donnerstag nach der Sitzung des EZB-Rats konkrete Hinweise auf mögliche Eingriffe geben. Als ausgemacht gilt unter Ökonomen, dass wegen des schwachen Wachstums zumindest eine Anhebung der Zinsen erst einmal vertagt sein dürfte. Zwar sagt die EZB voraus, dass die Inflation 2005 mit 2,0 Prozent über dem Zielkorridor liegen wird. 2006 gehe sie aber wieder zurück. Die Notenbank stützt sich bei Zinsentscheidungen auf ihre Prognosen.
Einwände, die USA seien an einem schwachen Dollar interessiert und würden sich an Interventionen nicht beteiligen, wurden in Japan zurückgewiesen. "Es ist uns egal, was Amerika sagt, wir werden uns verteidigen", so der Währungspolitiker. Die US-Notenbank zeigte sich im Konjunkturbericht Beige Book optimistisch über die Wirtschaftslage.
...
Morgan Stanley stemmt sich gegen den Trend
Doch gibt es auch gegensätzliche Einschätzungen. So sagt die Investmentbank Morgan Stanley (MS) voraus, der Euro werde Ende 2005 nur noch 1,17 Dollar wert sein und der Dollar werde dann wieder 117 Yen kosten. Die MS-Analysten stützen ihre Prognosen unter anderem auf internationale Kaufkraftvergleiche. Nach solchen Vergleichen müßte der Dollar mehr wert sein als der derzeitige Marktkurs, heißt es.
Auch CHF/EUR stieg heute auf 1,53 (Vortag 1,521)
Öl fiel heute auf 43,2 Dollar - gegenüber gestern ein Minus von 5 %
Dabei wollten alle Analysten vor kurzem noch 60 Dollar beim Öl sehen.
Das Öl ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie falsch der Konsens
oft liegt.
Charttechnisch betrachtet könnte eine Konsulidierung auf etwa kleiner= 1.26 in nächster Zeit stattfinden. Schaut mal auf den fünf Jahres Chart! Genau vor einem Jahr, Mitte 2003 und Mitte 2002 hatten wir ein verblüffend ähnliches Szenario. Aber wie gesagt, ich hoffe sehr das 1.35 noch erreicht werden, bis dahin werde ich mich ein wenig zurückhalten.
good luck
rm
@anti lemming: hab ja auch gesagt das interventionen langfristig wirkungslos sind. Gebe dir aber Recht, kurzfristig kann dies zu Kursrücksetztern führen - bestenfalls mit psychologischer Signalwirkung...
-----------------------------------------
EURO/USD - Long Term Perspective Revisited
by Max McKegg
12/2/2004, Forexnews.com
December 2nd - Having spent much of this year within complex, corrective 4th-Wave consolidation, EURO/USD resumed its Bull market in October as anticipated, in what is still interpreted as a climactic 5th-Wave advance. Already my target of 1.3350 has been attained but with no evidence yet of a peak it is premature to call an end to this Bull market.
The Euro’s advance into the 1.3000’s is occuring amongst heightened Bearish Dollar sentiment (similar to that which occurred on the Euro’s rally through 1.2000 at the beginning of this year) and a plethora of “Bearish US Dollar Forecasts for 2005” surely lie ahead.
However, such Bearish sentiment toward the US Dollar is instead likely to lay the foundations for a major bottom in the US Dollar and peak for the Euro over coming weeks. The next Key mathematical resistance and benchmark levels for the completion of this 5th Wave advance, lie about 1.3710 and 1.3975 respectively (depending on differing interpretations as to where corrective Wave-4 ended; either at 1.1760, the orthodox low or at 1.1985, the Elliott Triangle low).
Upon completion of this 5-wave sequence extending from the October 2000 low of 0.8230, EURO/USD will then be ready for a multi-month sell-off and the largest corrective decline since this EURO/USD Bull market began over 4 years ago.
Ich erinnere mich nur, dass es nach dem letzten Euro-Hoch im Februar 2004 (bei 1,2915) ganz plötzlich und ähnlich steil bergab ging (teils 2 Cent pro Tag) - ganz im Gegensatz zu den kleinen Schritten, in denen der Euro vorher gestiegen war.
denk ich auch, daß der $-Anstieg lediglich eine psychologische Reaktion auf die Ankündigung von Interventionen ist: gerade mal ein Anstieg von 1%
TT=ATL=101,83
EIN CHINESISCHER SEIDENWURM FRISST DEN DOLLAR AUF
Bin jetzt komplett long Dollar gegen CHF.
Droht das jetzt wieder?
1. Niemand weiß es und wird es wissen, bevor es passiert ist.
2. Die DM war die gute alte DM, stabilisiert von der renommierten Bundesbank, mit einer "Härte", die der des Schweizer Franken nahe kommt. Der Euro hingegen ist eine Gemeinschaftswährung der EU, der auch ehemalige Weichwährungsländer wie Italien, Portugal und Griechenland angehören. Es fehlt noch immer an einer gemeinsamen Finanzpolitik, zudem leidet die EU an starren, bürokratischen Strukturen, unflexiblen Arbeitsmärkten - und nicht zuletzt fehlt es an Wirtschaftswachstum - die jetzt avisierten 1,9 % sind ziemlich wenig. Während die FED in den USA ganz klar auch die Märkte steuert und Zinsen senkt, falls die Wirtschaft einen Liquiditätsschub benötigt, hat die EZB einzig und allein die Aufgabe, die Inflation niedrig zu halten. Ich halte die DM daher für attraktiver als den Euro - daher ist jetzt ein Abschlag gegenüber dem Dollar-DM-Tief von 1995 gerechtfertigt.
3. Beim Dollar-DM-Tief gab es auf die DM geschlagene 8 Prozent Zinsen, während es zur gleichen Zeit auf den Dollar nur 6 Prozent gab. Daher gab es einen Zinsvorteil für DM-Anleger gegenüber Dollar-Anlegern. Beim Euro ist das z. Z. nicht der Fall: Es gibt hüben wie drüben 2 Prozent, wobei die Zinsen in den USA demnächst weiter angehoben werden. Also auch wegen der Zinsen ist der Euro heute nicht so attraktiv wie die DM 1995.
4. Fundamental hat sich in den USA leider einiges verändert. Die Amis drucken massenhaft Geld, verschulden sich (Doppeldefizit) und bürden der Welt mit einem abwertenden Dollar die Zeche dafür auf. Greenspan hat kürzlich sogar zu verstehen gegeben, dass er einen fallenden Dollar zum Ausgleich der US-Defizite begrüßt - obwohl Snow, Bush & Co. offiziell immer noch an der Politik des "starken Dollar" festhalten.
5. Doch der Dollar ist und bleibt die Leitwährung. Drei Viertel der Weltreserven sind in Dollars angelegt. Wenn der Dollar vor die Hunde ginge, würde ihm die Weltwirtschaft folgen. Daran hat niemand Interesse. Bereits jetzt notiert der Dollar fast 30 % über der Kaufpreisparität zum Euro. Irgendwann ist ein Niveau erreicht, bei dem das Missverhältnis einfach zu groß wird. Ich tippe: bereits jetzt (+/- 5 cents).
6. Spätestens ab EUR/USD 1,35 will die EZB am Devisenmarkt intervenieren, offenbar sogar in Kooperation mit Japan. Das drückt Spekulanten raus, die mit Euro-Long-Futures (und Yen-Long-Futures) Druck auf den Dollar machen.
7. Wenn nach der Trendumkehr bei USD/EUR, mit der jetzt auch viele Devisenexperten wie Max MgKegg (s.o.) demnächst rechnen, der Euro erst mal fällt, wird dies - genau wie im Frühjahr - sehr schnell geschehen: in 2-Cent-Schritten pro Tag. Das läuft dann so ähnlich wie jetzt beim Öl (gestern: minus 5 % an einem Tag!). Dann noch Euro-Long einzusteigen wird schwierig. Besser beißt man bereits jetzt in den sauren Apfel. Das jüngste Economist-Cover mit dem Dollar-fressenden Seidenwurm ist der perfekte Kontraindikator.
8. Und falls man zu früh war, sitzt man das halt aus. Ich habe keine O-Scheine, die Termindruck machen, sondern bin in Cash long. Auf den Dollar gibt es 2 %, bald sogar 2,25 % Zinsen, und sie werden nächstes Jahr voraussichtlich bis auf ca. 3,5 % steigen. In Euroland hingegen wird wegen der Wachstumsschwäche niemand so schnell die Zinsen erhöhen können. Und die Schweizer werden einen Deubel tun, die Zinsen zu erhöhen - der starke Franken ist ihnen bereits jetzt ein Dorn im Auge. Daher ist long USD/CHF in Cash die interessanteste Option.
Heute will die EZB gegen den unvertretbaren DOLLAR-Verfall angehen und ab EUR/USD = 1,35 am Devisenmarkt intervenieren. Wenn das reale Tief wieder 2 Prozent tiefer liegt, wäre der äquivalente Tiefstkurs (spiegelbildlich zu 2000) EUR/USD = 1,38 E. Dies ist zugleich das oberste Limit, das Devisen-Experte McKegg dem Euro nach der 5. Dollarverkaufswelle zubilligt.