Der Doomsday Bären-Thread
Malko und alle: Die US-Industrie mag schon länger schrumpfen, doch deutlich zeigt sich dies erst in den aktuellen Zahlen (30.11.06: Chicago-Einkaufsmanager-Index bei 49,9 - wobei Werte unter 50 für Schrumpfung stehen). D. h. es gibt eine wachsende Abwärtsdynamik.
Eine interessante Frage ist, wessen Wirtschaft eigentlich wächst, wenn z. B. Toyota USA gute Zahlen schreibt. Toyota USA ist eine US-Firma, die zum Toyota-Konzern gehört, aber eigenständig ist. Sie sitzt in USA, die Arbeiter sind überwiegend Amerikaner, viele Teile/Rohstoffe kommen aus USA und die Wertschöpfung findet in USA statt. Die fertigen Autos werden in USA verkauft. Die Profite mögen später irgendwann mal nach Japan zurückfließen, aber zunächst mal macht eine US-Firma in USA Gewinne.
Ähnlich ist die Lage in China. Wenn HP in einem dortigen HP-Ableger (= chinesische Firma) von Chinesen Drucker bauen lässt (und dafür z. B. deutsche Maschinen verwendet), wächst dann nicht (vor einer etwaigen späteren Repartriierung der Gewinne) zunächst mal die chinesische Wirtschaft? Die Frage ist, ob HP-USA seiner chinesischen Tochter die Drucker abkauft oder diese "gratis" geliefert bekommt. Ich vermute, HP zahlt dafür. Nur so kann es zu dem Phänomen kommen, dass ständig Geld von USA nach China fließt und Warenströme von China zurück in die USA (= Ursache der Defizite).
Wäre HP-China eine chinesische Firma, würden die deutschen Maschinen, die dorthin exportiert werden, die US-Industrieproduktion meines Erachtens nicht stützen.
Folge: China wächst industriell stark, während USA schrumpft. Die Schattenwirtschaft in China hätte für die USA nur die Konsequenz, dass die US-Defizite wachsen und Arbeitsplätze in USA vernichtet werden.
Dann würden die starken EU-Exporte auch kein Hinweis auf eine Belebung der US-Industrieproduktion sein.
Ich hab mir gerade US ICSC Veröffentlichung für Oktober angesehen!!
Also die von 4. Oktober weg, da lagen die Umsätze 3,7% über den vergleichbaren Umsätzen im Vorjahreszeitraum fielen die Umsätze bis Ende Oktober auf +2,3%!! Also ein sattes Minus von 1,4% im Oktober, da dürften die morgigen Zahlen eigentlich nicht sehr positiv ausfallen!!
mfg J.B.
Da wirds sicher sehr interessant:
Fakt ist dass die Inflation über Red Line der Fed steht und nach einem anfänglichen Rückgang wieder steigt!!
Also eigentlich müsste die Fed die Zinsen anheben, ich glaub aber nicht dass der Bernanke sich traut, dann wird allerdings der Kommentar sehr gepfeffert ausfallen!!
mfg J.B.
Details hier: URL=http://www.ariva.de/board/276968
Es wäre allerdings das erste Mal in der Geschichte, dass ein Land, das wie verrückt Geld druckt (bzw. neue Staatsanleihen rausgibt), damit KEINE Inflation auslösen würde. Der schwache Dollar spricht ja bereits Bände.
Interessant ist, dass die CPI- und PPI-Werte stets auf- bzw. abgerundet werden. Kürzlich lag der Wert bei 0,246 - und wurde auf 0,2 abgerundet. Steigt die Inflation nur minimal auf 0,251, würde auf 0,3 % aufgerundet.
Bei einer Fed-Zinserhöhung droht US-Aktien ein Erdrutsch, da der Markt zurzeit mit Zins-SENKUNGEN rechnet und diese bereits eingepreist sind. De facto kommt dieser Erdrutsch aber nicht erst, wenn die Fed erhöht, sondern schon vorher - genau an dem Tag, an dem die überhöhten CPI/PPI-Werte präsentiert werden. Bei 0,4 % platzt definitiv die Zeitbombe. Dann schmiert die DAX-Marionette natürlich mit ab.
Perverserweise entscheiden über Gedeih und Verderb US-Regierungsstatistiker, deren Datenerhebung zuweilen einem Würfelspiel gleichkommt: Die Zahl der US-Verbraucherkredite für September wurde nachträglich von minus 1,2 Milliarden Dollar auf 3,9 Milliarden hochkorrigiert (Fehler: 5 Mrd.). Gleichzeitig lag die Oktoberzahl mit minus 1,2 Milliarden um über 5 Milliarden unter der Konsensschätzung von 4,5 bis 9 Milliarden (Fehler: 500 bis 1000 %).
Do, 7.12.06
Veröffentlichung der Zahlen zu den US-amerikanischen Verbraucherkrediten (Consumer Credit) für Oktober 2006
Die US-amerikanischen Verbraucherkredite haben sich im Oktober um 1,2 Mrd. US-Dollar verringert. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 4,5 bis 9,0 Mrd. US-Dollar. Zuvor war ein Anstieg um rund 3,9 Mrd. US-Dollar zu verzeichnen gewesen. Damit wurde der September-Wert von -1,2 Mrd. US-Dollar nach oben revidiert.
Und die Medien werden wieder dem Präsidenten applaudieren, weil er so schnell und entschlossen reagiert hat.
Dieser Präsident kann auch aus der Demokratischen Partei kommen, das ist nicht weiter wichtig.
Kein Präsident wird es sich in Zukunft leisten können, weniger schnell zu reagieren als George W. Bush.
Gruß + Stöffen
Fast wie an der Börse...
Der Markt erwartet Widersprüchliches: Die Fed soll die Zinsen senken, aber die US-Wirtschaft darf sich nicht abschwächen. Da die Fed die Zinsen nur senkt, wenn die Wirtschaft abschwächt, kann die Erwartung nicht erfüllt werden. Enttäuschung ist daher vorprogrammiert
Goldilocks Returns
By Liz Rappaport
Markets Columnist
12/8/2006 5:22 PM EST
URL: http://www.thestreet.com/markets/marketfeatures/10326910.html
Investors aren't expecting any moves at the final FOMC meeting of the year scheduled for Tuesday. But many are hoping for clues to the Fed's outlook on for the economy given the new data in hand, the bulk of which suggests a soft landing for the economy -- and that Goldilocks hasn't left the building after all.
In keeping with TSC's editorial policy, Rappaport doesn't own or short individual stocks. She also doesn't invest in hedge funds or other private investment partnerships. She appreciates your feedback. Click here to send her an email.
Bush hat ohnehin abgewirtschaftet. Dann könnte er zum Ende seiner Amtszeit auch noch mal schnell sein Werk vollenden und "die Achse des Bösen" aufrollen, zumindest Iran. Nordkorea provoziert unterdessen ja sowieso ohne Ende mit seinen Atomversuchen und Raketentests.
Das Kapital: Das Vertrauen in die USA verblüfft
Wen interessieren schon die US-Arbeitsmarktdaten, wenn die Fed tags zuvor die gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung für das dritte Quartal präsentiert?
Davon abgesehen, dass die Arbeitsmarktentwicklung ein Spätindikator bleibt: Wie viele Stellen in den USA im November 2006 tatsächlich geschaffen wurden, werden wir vielleicht in ein paar Jahren wissen - nach der x-ten Revision.
Einige Trends bleiben jedoch erkennbar. Die Beschäftigungszuwächse konzentrieren sich auf die Bereiche Gesundheitsvorsorge, Freizeit/Gastgewerbe und Finanzdienste (inklusive Immobiliengeschäft); neben Architekten und Computerspezialisten werden auch Buchhalter aus irgendwelchen Gründen weiter gesucht. Dagegen sinkt die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe beharrlich.
Und wenn dort die Produktivität noch so stark steigt, stellt sich auch insofern die Frage, wie die USA ihr Warenhandelsbilanzdefizit, das über die vergangenen vier Quartale nominal von annualisiert 805 auf 882 Mrd. $ zugenommen hat, jemals in den Griff bekommen wollen. Der Überschuss im Handel mit Dienstleistungen von zuletzt 80 Mrd. $ steigt ja kaum zählbar, weder nominal noch real. Und noch ist wenig davon zu hören, dass der Beschäftigungsaufbau im US-Gesundheitswesen darauf zurückginge, dass die Japaner ihre Rentner zur Altenpflege nach Amerika schicken, was ökonomisch einem US-Export von Diensten gleichkäme. Umgekehrt kann man argumentieren, dass die mit dem Beschäftigungsplus im Sozialwesen einhergehende Zunahme der Lohnnebenkosten den Stellenaufbau in anderen Sektoren weiter hemmt.
Flow of Funds
Was die künftige Stellenentwicklung im Finanz- und Gastgewerbe betrifft, gibt unterdessen die Finanzierungsrechnung der Fed einige unerfreuliche Hinweise. Denn sie bestätigt ihre jüngste Umfrage, wonach vor allem die Bankkreditnachfrage der privaten Haushalte spürbar nachlässt. Im dritten Quartal haben sie "nur noch" neue Kredite von annualisiert 842 Mrd. $ aufgenommen, gegenüber 1333 Mrd. $ im vierten Quartal 2005. Nur waren die 1333 Mrd. $ Ende 2005 sogar noch leichter darzustellen als die jüngsten 842 Mrd. $. Denn damals legte Wohneigentum im Wert noch um gut 543 Mrd. $ zu (was einem annualisierten Plus von mehr als 2000 Mrd. $ entspricht); im dritten Quartal waren es noch 120 Mrd. $ - wobei aufgrund der Überkapazitäten im Hausbau zu befürchten steht, dass aus den Hauswertzuwächsen demnächst Wertrückgänge werden könnten.
Für die US-Verbraucher, die mit 131 Prozent der Einkommen in der Kreide stehen und deren Finanzierungssaldo - definiert als Bruttoersparnis minus Investitionen in Häuser, Gebrauchsgüter et cetera - seit Ende 1981 von plus 9,8 auf minus 6,3 Prozent der Einkommen geplumpst ist, wird es da langsam eng, selbst wenn der S&P 500 um 20 Prozent steigen sollte. Die Anleger sollten sich daher nicht wundern, wenn die Nachfrage nach Kreditsachbearbeitern bald nachlässt - wie auch die Nachfrage nach Zauberern, Pagen oder Kellnern.
Derweil weisen selbst die nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften, die ihre Schulden annualisiert um sieben Prozent auf 5629 Mrd. $ ausgeweitet haben, trotz der Rekordgewinne eine kleine Finanzierungslücke (Cashflow minus Dividenden und Investitionen) auf, vom Staat ganz zu schweigen. Alles in allem ist das Vertrauen der Anleger in die US-Wirtschaft, ihre Finanzmärkte und den Dollar zunehmend frappierend - Flexibilität hin oder her.
Quelle: Financial Times Deutschland
Kurz zur Einnerung was das Verhältnis der Saudis zu den USA angeht :
Im Jahr 2002 zogen die Investoren Saudi – Arabiens, ohne dass Washington etwas dagegen unternehmen konnte, 200 Milliarden Dollar aus dem amerikanischen Finanzmarkt ab, weil sie die amerikanische Wirtschaftspolitik für verfehlt hielten und die ständige Kritik der Regierung Bush an der mutmaßlichen Unterstützung von Terroristen durch die saudische Königsfamilie leid waren.
Gruß + Stöffen
Ausserdem unterhält die Familie Bush sehr gute Kontakte nach Saudi Arabien!!
mfg J.B.
Faktisch gibt es heute schon einen Kurdenstaat, in dem es relativ friedlich zugeht. Die Kurden besiedeln jedoch auch in größeren Zahlen den Iran und die Türkei und stellen dort eine Zündschnur am Pulverfass dar. Die schiitischen Araber im Südirak und im Westiran stellen gleichfalls eine Bombe im Iran dar. Alles in allem eine äußerst komplexe Lage, die in den verschiedenen Journalistenpamphleten kaum berücksichtigt werden.
Meine Schilderung gibt hier die Lage nur stark vereinfacht wieder. Die wirkliche Komplexität hier aufzuweisen ist mir zu aufwendig. Das Aufgezeigte reicht jedoch schon, um manche Diskussion als Unsinn zu entlarven.
Gruß + Stöffen
Die machen zwar Millarden Gewinne mit dem Öl, aber für die breite Bevölkerung bleibt fast nix.
Die haben irrsinnige Probleme mit der Jugend, welche, weil die Herren Könige es versaumt haben für Jobs und Forschung sowie Wirtschaft etwas auf die Beine zu stellen, arbeitlos ist und deshalb gegen das System aufbegehrt! Natürlich spielt die Nähe zu dem USA auch eine Rolle aber keine große, denn es ermöglicht Saudis noch immer in den USA zu studieren und das ist ein wichtiger Vorsprung anderen Islamischen Ländern gegenüber!!
Aber ich möchte nicht der König der Saudis sein wenn das Öl aus ist, denn dann gibts dort eine Revolution die sich gewaschen hat!!
Eins musst auch sehen, die aufgebrachten Araber verbrennen zwar amerikanische Flaggen aber hast schon einmal einen von denen Dollar`s verbrennen sehen??
Ich nicht, denn auf Greenbucks sind die ganz scharf....
mfg J.B.
Tulpen: Die Tulpenkrise in Amsterdam zwischen 1634 und 1637 zählt zu den bekanntesten Crashs. Erst 1594 blühte die erste Tulpe in einem niederländischen Garten. Doch schon Ende des 16. Jahrhunderts war die aus dem Osmanischen Reich importierte Pflanze derart gefragt, dass enorm hohe Preise gezahlt wurden. Später wurden sogar Termingeschäfte abgeschlossen. Die Stimmung drehte, panikartige Verkäufe folgten, die Blase platzte und warf die gesamte Wirtschaft zurück.
Gründerboom: Wirtschaftseuphorie bestimmte auch die Grün-derzeit ab 1867 in Europa. Nach Verabschiedung eines liberalen Aktiengesetzes im Deutschen Reich gab es eine regelrechte Flut an Neuemissionen. Immer mehr Bürger entdeckten die Lust an der Börse, obwohl sich Konjunktur bereits wieder eintrübte. Die Zahl der Pleiten stieg. 1873 platzte die Börsenblase. Die Kurse der wichtigsten Firmen büßten mehr als die Hälfte ihres Wertes ein.
Weltwirtschaftskrise: Der Aktiencrash von 1929 war Mitauslöser der bislang schwersten Weltwirtschaftskrise. Zwischen 1924 und 1929 hatte sich der Dow Jones mehr als verdreifacht. Erneut waren die Anleger euphorisch geworden – bis am 25. Oktober 1929 die Stimmung drehte. In den folgenden Jahren stürzte der Dow Jones um knapp 90 Prozent ab.
Ölkrise: Anfang der 70er-Jahre boomte die Wirtschaft. Wie in solchen Phasen typisch verdrängten die Anleger die Furcht vor einer Rezession und investierten verstärkt in Aktien. Zu den gefragtesten Titeln zählten vor allem Konzerne wie McDonald's und Coca-Cola, die zu dieser Zeit ihre weltweite Expansion vorantrieben. Als sich im September 1973 der Ölpreis vor allem in Folge des Ölembargos der arabischen Welt verfünffachte, brach die Konjunktur zusammen. Die Aktienkurse sackten um die Hälfte ab.
Schwarzer Montag: Ein fallender Dollar-Kurs, ein erneut hoher Ölpreis, das hohe US-Handelsdefizit und die angespannte Situation im Nahen Osten lösten 1987 den „Schwarzen Montag“ aus. An einem einzigen Tag wurden an der Wall Street 500 Milliarden Dollar vernichtet. Der Leitindex Dow Jones brach um 22 Prozent ein. Auch andere Marktplätze blieben nicht verschont. In Frankfurt wurde der höchste Tagesverlust aller Zeiten registriert.
Ob schwarzer Montag oder Dienstag ist auch schon egal, aber Dollar ist im Ar..., Öl-Preis wird weiter steigen, Handeldefizit ist sicher auch ein Grund um sich die Haare zu raufen und wann der Olmert das Kriegsbeil wieder ausgräbt ist auch nur eine Frage der Zeit!!
mfg J.B.
Die Erdöl produzierenden Länder haben ihre Dollar-Position auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren zurückgefahren.
Aus dem am Montag veröffentlichten Quartalsbericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) geht hervor, dass für Öleinnahmen zunehmend Euro, Yen und Pfund als Währungen gewählt werden.
Die Zahlen bestätigen Spekulationen über eine Abkehr großer Investoren vom Dollar und könnten den jüngsten Druck auf die US-Währung verstärken. Im Dezember ist die Marktliquidität traditionell niedrig, weil viele Händler kurz vor Jahresende kaum noch Risikopositionen eingehen. Dadurch ist der Markt schwankungsanfälliger als sonst.
Im zweiten Quartal dieses Jahres haben Russland und die Opec-Staaten ihre Dollar-Bestände gegenüber dem Vorquartal um zwei Prozentpunkte auf 65 Prozent gesenkt, so die BIZ. Gleichzeitig erhöhten sie ihre Euro-Bestände von 20 auf 22 Prozent.
Allein Katar und der Iran haben dem Bericht zufolge ihre Dollar-Position um 2,4 Mrd. $ und 4 Mrd. $ reduziert. Über die Devisenpolitik dieser Länder war am Markt viel spekuliert worden.
Auch Ecuador und Indonesien bauten ihre Position um jeweils etwa 2 Mrd. $ ab, Saudi-Arabien verringerte den Posten allein um 3 Mrd. $ bei den Einlagen, die Riad in Großbritannien hat, und erhöhte seine Yen-Position um diese Summe.
Im Vergleich zur Gesamtanlagesumme von Ausländern in Dollar sind die Summen gering, doch sie lassen Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen am Devisenmarkt zu. Zuletzt hatten die Erdöl produzierenden Länder ihre Dollar-Bestände Ende 2003 verringert. Der Euro hatte daraufhin einen neuen Höchststand gegenüber dem Dollar erreicht. Vor anderthalb Jahren hielten die Erdöl produzierenden Länder noch mehr als 70 Prozent ihrer Währungsreserven in Dollar.
Von Haig Simonian (Zürich), Javier Blas und Carola Hoyos (London)
Quelle: Financial Times Deutschland
Das Königreich jedenfalls steckt in einer tiefen Krise; soziale, religiöse und politische Spannungen könnten es schon bald in einen Vulkan verwandeln, oder ...
Gruß + Stöffen
http://www.ariva.de/board/255969?pnr=2960053#jump2960053
...im Auge behalten.
Dazu zählen auch die aktuellen COT-Daten. Hedgefonds halten eine rekordhohe Position in Euro-Futures (long). EUR/USD hat nach den Kommentaren von Paulson ("USA will einen starken Dollar") am Freitag stark abgegeben. Da wurden viele Trader auf dem falschen Fuß erwischt. Aktuell steht EUR/USD bei 1,3180. Letzte Woche waren es noch 1,3370 im Hoch.
AKTUELLE COT-DATEN
Du weißt ich schätze Dich, aber hier hast Du eindeutig zu früh gekauft! Am Dienstag kommt die Handelsbilanz, die Konsensschätzungen liegen bei -74 Milliarden, aber dass ist meines Erachtens etwas zu positiv, ich würde eher mit -77 - -80 Milliarden rechnen!! Sollte es so sein dann schaut es nicht gut aus, Du weißt ich hab Dir einmal gesagt ab wann ich kaufen werde!!
Dir kann nur eins helfen im Moment, die Zinsen müssen rauf!!
mfg J.B.
SPIEGEL ONLINE - 08. Dezember 2006, 13:55
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,453356,00.html
BÖRSEN
Dümmer als der Markt erlaubt
Von Kai Lange
Der Versuch, durch geschicktes Timing beim Aktienkauf und -verkauf die Indizes zu schlagen, ist fast immer zum Scheitern verurteilt. In der Regel gelingt Anlegern, die es probieren, nur eines: auch in guten Börsenzeiten massig Geld zu verlieren. Wie aber macht man es besser?
Hamburg - Die vergangene Börsenwoche bot wieder Gelegenheit, auch in einem gesunden, tendenziell steigenden Markt binnen kurzer Zeit viel Geld zu verspielen. Der Dax dümpelte am 30. November knapp unter 6400 Punkten, nachdem er sich binnen zwei Tagen von einem kurzen Schwächeanfall erholt hatte. Am Nachmittag ging es im Gefolge schwacher US-Börsen jedoch erneut abwärts: Anleger, die bei fallenden Kursen möglichst rasch verkaufen, um an einem unbestimmten künftigen Tiefpunkt wieder günstig einzusteigen, waren in Alarmbereitschaft versetzt.
DPAFrankfurter Wertpapierbörse: Zeit schlägt Zeitpunkt
Jene nimmermüden Market-Timer, die stets auf der Jagd nach dem bestmöglichen Kauf- und Verkaufzeitpunkt sind, dürften dann spätestens am vergangenen Freitag auf den Verkaufsknopf gedrückt haben. Der Kursrutsch im Dax setzte sich bis auf 6210 Punkte fort, ein Verlust von rund drei Prozent binnen 24 Stunden. Also raus, in Deckung gehen und abwarten, bis der Zeitpunkt zum "günstigen" Wiedereinstieg kommt.Doch bereits am vergangenen Montag setzte der Dax zu einer kraftvollen Erholung an und machte die Kursverluste binnen drei Tagen komplett wieder wett. Wer den kurzfristigen Wackler im Dax entspannt ignoriert und ausgesessen hat, dem ist nichts passiert. Das Fazit des grundsätzlich nervösen Market-Timers lautet anders: Drei Prozent Kursverlust - voll mitgemacht. Mehr als drei Prozent Kurserholung - komplett verpasst.
Wie man die besten Tage im Markt verpasst
"Viele Anleger lassen sich an der Börse von zwei Kräften leiten: der Gier nach Gewinnen und der Angst vor Verlusten" sagt Alexander Scurlock, designierter neuer Fondsmanager des Fidelity European Growth Fund. Die Gier führe zu dem Wunsch, schlauer als der Markt sein zu wollen: "Wer sich von solchen Gefühlen leiten lässt, wird an der Börse zwangsläufig Schiffbruch erleiden", meint Scurlock, der in Kürze den nach Volumen größten europäischen Aktienfonds managen wird. Statt bei jedem kurzen Börsenwackler panisch umzuschichten, gelte es, die einmal festgelegte Anlagestrategie konsequent und langfristig durchzuhalten.
<!-- Vignette StoryServer 5.0 Fri Dec 08 15:01:40 2006 -->TERMINVORSCHAU
Montag, 11. Dezember
DIW: Monatliches Konjunkturbarometer
Lufthansa: Verkehrszahlen November
Dienstag, 12. Dezember
ZEW- Konjunkturbericht D
USA: Handelsbilanz Oktober
Volkswagen: Anhörung zum VW- Gesetz
Goldman Sachs: Zahlen Q4
Zinsentscheid der US- Notenbank
Mittwoch, 13. Dezember
US- Einzelhandelsumsätze
Fraport: Verkehrszahlen
Donnerstag, 15. Dezember
EZB- Monatsbericht Dezember
USA: Anträge Arbeitslosenhilfe
Bear Stearns: Zahlen Q4
Der Grund, warum hektisches Markettiming äußerst selten zum Erfolg führt: Die stärksten Anstiege eines Marktes sind oft unmittelbar nach drastischen Kursverlusten zu beobachten, also zu einem Zeitpunkt, an dem viele Market-Timer zwar "raus", aber noch nicht wieder "drin" sind.
Wer jedoch diese "besten Tage" verpasst, erleidet langfristig drastische Einbußen bei der Rendite. Dies belegt auch eine Langfrist-Studie der Fondsgesellschaft Fidelity: Wer in den vergangenen 15 Jahren (Januar 1991 bis Januar 2006) im Dax voll investiert war und sämtliche Wackler inklusive des Börsen-Crashs 2001/2002 ausgesessen hat, kommt auf eine durchschnittliche Rendite von 9,7 Prozent pro Jahr. Wer hingegen innerhalb dieses Zeitraums die 20 besten Tage im Dax verpasst hat, kommt lediglich auf 1,3 Prozent Rendite pro Jahr.
Viel Stress für wenig
Natürlich lässt sich diese Argumentation auch umdrehen. Market-Timer steigen zunächst vor allem deshalb aus, weil sie die schlechtesten Tage verpassen, also ihr Geld während eines Absturzes in Sicherheit bringen wollen. Laut der Fidelity-Studie erzielen diejenigen, die von Januar 1991 bis Januar 2006 die 20 schlechtesten Tage durch rechtzeitigen Verkauf umkurvt haben, auch eine deutlich bessere Rendite als der unbeirrte Langfrist-Anleger (19,2 Prozent statt 9,7 Prozent).
manager-magazin.deDax-Performance: Wer investiert bleibt, gewinnt
Das Problem ist nur: Es ist nahezu unmöglich, den idealen Zeitpunkt zum Wiedereinstieg zu erwischen und den Markt Tag für Tag präzise einzuschätzen. Wer stets die schwächsten Markttage auslassen will, verpasst in der Praxis auch die stärksten Tage.Selbst wenn es den Börsen-Supermann gäbe, der stets taggenau den richtigen Zeitpunkt zum Aktienkauf träfe, so hätte dieser Magier der Märkte kaum einen nennenswerten Vorsprung vor dem Langfrist-Anleger herausgearbeitet. Fidelity hat für diesen Nachweis drei fiktive Langfrist-Anleger ins Rennen geschickt: Der eine kaufte über einen Zeitraum von 30 Jahren jeweils zum 1. Januar am Aktienmarkt ein (Der Gelassene). Die beiden Vergleichs-Aktionäre tätigten ihre Investments jeweils zum Jahrestiefstand (Magier der Märkte) bzw. zum Jahreshöchststand (Pechvogel der Märkte).
Magere Ausbeute für den Magier der Märkte
Das Ergebnis: Der Magier der Märkte erzielte im deutschen Aktienmarkt mit 9,5 Prozent lediglich 0,3 Prozent durchschnittliche Jahresperformance mehr als der gelassene Anleger (9,2 Prozent), der jeweils zum 1. Januar kaufte. Selbst der Pechvogel, der jährlich zu Höchstkursen einstieg, kam auf eine Langfrist-Performance von 8,5 Prozent und blieb damit nicht dramatisch hinter den anderen beiden Anlegern zurück. Für die USA und Großbritannien gelten ähnliche Zahlen (siehe Tabelle).
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Dieses Ergebnis ist ernüchternd für Anleger, die ihre Depots permanent umschichten und mit ihrer Rein-Raus-Rein-Strategie vor allem ihren Broker erfreuen. All dieser Aufwand für lediglich 0,3 Prozent mehr im Jahr? Und dabei sogar das Risiko auf sich nehmen, die Zeit zum Wiedereinstieg zu verpassen und von den Märkten abgehängt zu werden?
Zeit schlägt Zeitpunkt
Die Statistik der vergangenen Jahre zeigt: Zeit schlägt Zeitpunkt, der Faktor Zeit ist für die Performance wichtiger als der Zeitpunkt des Investments. Während sich Market-Timer auf einen sehr sportlichen Wettbewerb mit hohem Risiko einlassen, kommen langfristige Anleger häufig durch Gelassenheit und Nichtstun zum Erfolg.
Gelassenheit fällt allerdings denjenigen schwer, die Ende der 90er Jahre in den Markt eingestiegen sind und noch den Crash der Jahre 2001/2002 in den Knochen haben. Doch selbst Anleger, die Ende der 90er Jahr in einen breit gestreuten internationalen oder europäischen Aktienfonds investiert haben, sind selbst nach dem schlimmsten Börsencrash der vergangenen 60 Jahre heute wieder nahe Einstiegskurs oder bereits im Plus. Die Zeit, so scheint es, heilt Wunden.
"Das Problem war, dass damals viele Anleger vom Sparbuch direkt in hochriskante Einzelaktien aus der Technologie- und Telekommunikationsbranche gesprungen sind", sagt Fondsmanager Scurlock. Auch hier habe die Gier zu irrationalem Verhalten geführt: "Eine sinnvolle Verteilung des Vermögens, zum Beispiel auf unterschiedliche Aktien-, Anleihen- und Geldmarktfonds, fand in der Regel nicht statt", so Scurlock.
Nichtstun zahlt sich aus
Wer dennoch gerne auf einzelne Aktien zielt, kann sich auch durch ein Stopp-Loss-Limit absichern. Dies sollte nicht zu nahe am Einstiegskurs liegen, üblich sind 20 bis 40 Prozent unterhalb des Einstiegskurses. Entscheidend dafür sind die persönliche Risikoneigung und der finanzielle Spielraum: Ein Stopp-Loss verliert jedoch seinen Sinn als Notbremse, wenn es nachträglich nach unten herabgesetzt wird, sobald die Kurse fallen. Dagegen sollte ein solches Limit durchaus schrittweise nach oben nachgezogen werden, sobald die Kurse steigen.
Fondsmanager Scurlock hält den Einsatz von Stopp-Loss-Limits für den langfristigen Anleger nicht für ratsam. Er rät naturgemäß dazu, stattdessen in überdurchschnittliche Investmentsfonds zu investieren und die Überwachung des Anlagevermögens damit dem Fondsmanagement zu überlassen. "Gute Aktienfonds haben über längere Zeiträume hinweg immer Gewinne erzielt", meint Scurlock.
Ob Fonds, Indexzertifikate oder einzelne Aktien: Die beste Rendite erzielen Anleger laut Fidelity-Studie dann, wenn sie dauerhaft am Markt investiert bleiben. Die langfristige Performance am Aktienmarkt ist ohnehin beachtlich - und für etwa 0,3 Prozent Rendite mehr lohnt sich die Jagd nach dem besten Zeitpunkt kaum. Derjenige, der stets den perfekten Ausstiegs- wie auch Einstiegszeitpunkt trifft, muss ohnehin noch geboren werden.
Allenfalls bei einem Derivate-Crash in USA (reihenweise Hedgefonds-Pleiten) könnte EUR/USD - wie 1987 - stark nach oben schießen. Dann wären kurzzeitig 1,45 bis 1,60 drin. Solch ein Crash lässt sich aber nicht timen. Er kann morgen kommen, in drei Jahren oder nie. Dann würden sich freilich auch die US-Börsen dritteln, und der DAX vor Schreck achteln.
Ich gehe hier im Thread - und in meiner SP-500 Short-Speku - von einer Wirtschaftsabschwächung bzw. leichten Rezession in USA aus. Das ist glaube ich eine realistische Erwartung. Wenn es dabei bliebe, würde der Dollar nicht sehr viel weiter fallen (auch weil die Fed dann die Dollarzinsen kaum senkt). Mehr als ein Doppeltop bei 1,3650 ist dann wohl nicht drin. Wahrscheinlicher scheint mir, dass die Reise jetzt erst mal wieder unter 1,30 geht.
http://www.ariva.de/board/237317?pnr=2958947#jump2958947
Es handelt sich, kurz gesagt, um Sell-Side-Geschwätz.