Der Antizykliker-Thread
Im Jahr 2001, traten die PIIGS in der EMU, und "swapten" die Liren, Drachmen, Peseten, Escudos für Euro, bekamen so für ihre Schulden die europäische (d.h. deutsche) Garantie. Die PIIGS konnten sich jetzt Kapital zu der gleichen Zinsrate wie die Deutschen beschaffen - nicht zu 16%-18% sondern zu 5%. Um in die Eurozone zu bleiben, sollten sie, theoretisch zumindest, ein Haushaltsdefizit von 3% des BIPs führen - praktisch bedeutete das, alles was sie zu tun hätten wär Buchhaltungs-Tricks zu erfinden um an dieses Ziel festzuhalten.
Hier, in 2001, traten die Banken Goldman Sachs (JP Morgan, usw.) ins Spiel, um den realen Schuldenberg der PIIGS mit legalen doch repellenden Geschäften zu verbergen. In Griechenland z.B. sicherte sich für diese Geschäfte die US Bank Goldman Sachs - welch Griechenland, in Wirklichkeit, über ein Darlehen von 1 Mrd $ reichte - gemäss damaligen Reportagen 300 Mil. $ als Entlohnung . In Italien war es die US Bank JP Morgan die solches Zeug trieb, usw. Die "Swapmaschine" die den PIIGS half unbeschränkt sich Euro zu leihen und auszugeben war analog zu dem Konstrukt welches das "Waschen" der Kredite des Amerikaner subprime Kreditnehmers erlaubte, und die Rolle dieser Banken in dieser Maschine war dieselbe.
Die Bankiers lernten den PIIGS Staatsbeamten auch wie man zukünftige Einnahmen, z.B. von nationallen Lottarien, Autobahn-Zoll, Flughaf-Gebühren oder sogar die EU-Subventionen sichern und einkassieren kann. Alle zukünfitge Geldströme die erkenbar waren wurden im Voraus gegen Bargeld "geswapt", i.e. für Bargeld umgetauscht und sofort dannach beliebig ausgegeben...
Eine Wirtschaftsregierung in der Eurozone gab es nicht um solche Tricks zu verhindern und im Euroland-Haus im Voraus für Ordnung zu sorgen. "Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf den Tisch", dies weiss jeder Grundschüler um es sich ausrechnen zu können, dass es so kommen wird solange es im Euroraum ohne eine demokratisch gemeinsame Wirtschaftsregierung zugeht.
Anderseits, aus demselbigen Grund, hat die EU, die ja ursprünglich auch als soziales und politisches Projekt gegründet worden war, jeglichen moralischen Anspruch aufgegeben. Und nicht nur, nun werden die PIIGS und ihre Bewohner auch noch von ihren Partnern verhöhnt, als ob sie nicht schon genug Ärger hätten. Und als ob das nicht reichen würde, hat die Eurogruppe den PIIGS für ihre Rettung Wucherzinsen von knapp 6% aufgebrummt, wo doch der Europäischen Stabilitätsfonds (EFSF) sich selbst mit 2,5% leiht. Durch diesen Zinszuschlag subventionieren die pleiten PIIGS den Kern in Eurolands-Mitte obwohl jeder weiss dass es umgekehrt hätte sein sollen. Natürlich lassen sich hier keine nennenswerten Summen für die PIIGS Sanierung einsparen, aber es zeugt von der politischen Mentalität. Eurolands Politik funktioniert überhaupt nicht. Sie macht sich jetzt zum Handlanger nordeuroländischer Banken und Politiker...
"Die Anleger am deutschen Aktienmarkt können laut Experten zuversichtlich nach vorn schauen. Die Landesbank Berlin (LBB) traut dem Leitindex Dax (Profil) sowie seinem europäischen Pendant EuroStoxx 50 mittelfristig weitere Gewinne zu. Kurstreiber seien die guten Perspektiven der Weltwirtschaft, optimistische Erwartungen der Unternehmen und die weiter üppig vorhandene Liquidität, heißt es in einem aktuellen Kommentar. "
Die Überschrift lautet immer "Experten optimistisch für den Dax" oder "Experten sehen Aktien weiter steigen", usw.
Dies ist ein untrügliches Zeichen für einen Markt in der letzten Phase einer Rally. Die Experten und ihre Topkunden sind schon lange voll investiert und nun eben optimistisch für ihr Depot (sonst wären sie ja nicht long). Folglich werden gehäuft Pressemeldungen wie oben rausgehauen. Wenn man mißtrauisch ist würde man sagen: Mission "Milchmädchen in den Markt locken" um gute Verkaufskurse zu erzeugen. Ich glaube jedoch eher, die glauben selbst was sie schreiben.
Das Problem ist jedoch: Die Großkunden und Banken sind schon lange long und stehen eher auf der Verkaufsseite. Die Milchmädchen, wahlweise Kleinanleger, haben aber nicht mehr genug Masse, um die Kurse deutlich höher zu ziehen. Immerhin hat die Euphorie noch nicht breite Bevölkerungskreise erwischt wie anno 2000, die 5% Aktienfreaks bleiben also unter sich und folglich das Kapital bzw. die Anzahl der Jetons begrenzt. Damit ist der Markt zur Korrektur verdammt, denn wenn es mangels Käufern nicht mehr hochgehen kann muss es runtergehen. Sind zu viele Optimisten im Markt, ist das Top ausgemachte Sache.
Fundamental kommen die Einschläge näher: China stottert, Die EU-Krise ist alles andere als beigelegt, in den USA sind die Immopreise immernoch am Boden und die AL-Zahlen immernoch oben.
Fazit: Eurostoxx nicht kaufen, zumal am 3000er-Widerstand. Global ist der Aktienmarkt überhitzt, hier sollte eine deutlich Korrektur abgewartet werden.
Wenn die Einschläge näher kommen, wird das ein bequemer Hafen. Sollten wir weiter nach oben dümpeln, muss man aber Geduld haben, denn der Kurs verläuft wg. Total Return-Ansatz in Schüben. Ich bin sicher, der nächste wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Ich betrachte den Fonds ürigens nicht als Zock, sondern als Wertanlage und Hedge gegen meine Dax-ETFs.
Einerseits ungehebelt und seriös als Basis (Erwartete Rendite maximal 10% p.a. im Durchschnitt)
Anderseits spekulativ und gehebelt (Erwartete Rendite maximal 100% p.a., tatsächliche Rendite meist -20% p.a.)
Am Ende kommen dann +-0% raus, das ist ok.
;-)
Ach ja - ich kaufe mich langsam in Goldcorp rein, weil ich keinen Grund sehe, warum Gold weiter sinken sollte... Und das sage ich als Non-Gold-Bug.
Vielleicht habe ich Lust dazu, nachher was dazu zu tippen - auf alle Fälle hat mein Gold-Indikator massiv auf "long" geschaltet... Und der war bislang sehr zuverlässig.
Metro, der hier informiert ist, mag das bestätigen, dass es den gibt und er bislang recht gute Signale geliefert hat... Ist aber ansonsten geheim...
Und der Meckifonds hat mich auch gut gefallen...
Und da bin ich drauf gekommen: der Tourismus trägt fast zu einem Fünftel zum BIP bei und ist damit die wichtigste Säule der griechischen Wirtschaft. Eine 10-20% Zunahme des Fremdenverkehrs führt deshalb bei den Griechen zu einem 1,5-3% Wachstum des BIPs Multipliziereffekten miteinkalkuliert. Ein 2% BIP Wachstum bedeutet, dass praktisch die prognostizierte vom IWF Schumpfung von 3% der griechischen Wirtschaft in 2011 annuliert wird.
Insofern würde sich dann die Staatsschulden/BIP-Quote* Griechenlands so entwickeln:
115%(Stand: 2009) + 9,2%(Defizit 2010) + 7,2%(Defizit 2011) + 4%(Wirtschafts-Schrumpfung 2010) + 1%(Wirtschafts-Schrumpfung 2011)=136%
Die Staatsschulden/BIP-Quote Griechenlands würde sich somit auf 136%* im Jahr 2011 stabilisieren (wenn die Zunahme der Steuereinnahmen aus der Tourismusbranche dazugerechnet wird, sieht es noch besser aus weil sich das Haushaltsdefizit vermindert). Und dannach kann es nur bergab mit den Schulden für die Griechen gehen (immerhin liegen zurzeit etwa 20 Milliarden Euro an EU-Kohäsionsmittel für Griechenland aufs Eis und werden bis 2014 in der Wirtschaft dort hineinfliessen).
Ist diese Annahme nicht realistisch (dass nach einer zweijährigen Flaute der griechische Tourismus zu alter Stärke zurückkehren wird)?
Das BIP wuchs 2010 um 3,6% in Deutschland, und 2011 wird ein langes Wahljahr mit gefüllten Portemonnaies für die Deutschen sein. Warum sollte denn nicht auch der Tourismus nach Griechenland analog zumindest zu 3,6% aus Deutschland wachsen?
Ausserdem, wegen Griechenlands Wirtschaftskrise sind die Preise in der Touristen-Branche bei den Griechen Hotelliers über 20-40% gefallen, verglichen zu denen vom letzten Jahr und den anderen in den Konkurenzländern. Warum sollte auch aus diesem Grund nur der Fremdenverkehr nach Griechenland nicht um 10-20% wachsen (wo doch 2010 der Einbruch in der Tourismusbranche enorm war)?
Die Ausfuhren Griechenlands sind ja auch schon in 2010 um 8% gestiegen, obwohl die gesamte Wirtschaftsleistung um 4% schrumpfte, allein die Bestellungen aus der EU an griechischen Firmen legten zuletzt um 15% zu. Warum sollte denn der griechische Tourismus nicht nachziehen?
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*Im obigen Handelsblatt (Artikel, Griechenland übertrifft Sparvorgaben, 20.01.2011) stand: in Griechenland sollen "die Staatsschulden Ende dieses Jahres 152 Prozent des BIP erreichen und im nächsten Jahr auf 158 Prozent steigen. Erst ab 2014 soll die Schuldenquote wieder sinken, aber nur langsam".
Mit anderen Worten wird gemäss Handelsblatt Ende dieses Jahr die Staatsschulden/BIP-Quote Griechenlands auf 152% des BIPs steigen!? Und wie soll das passieren, wenn doch 2010 die Staatsschulden/BIP-Quote in Griechenland 128% war. Wie soll sie von 2010 auf 2011 um ganze 24% BIP-Punkte steigen (bei einem Haushaltsdefizit von 7,2%)? Sieht so aus dass die Wirtschaft Griechenlands in 2011 um ganze 16,8% schrumpfen wird (24%-7,2%=16,8%)??? Nein.
Also pure Propaganda. Kakophonie und Panikmacherei um den Euro herunterzureden.
Aber wer zahlt die Zeche?
In Portugal oder Spanien Anleger z.B. ließen sich Investitionen in die Papiere mit 10 Jahren Laufzeit mit Zinssätzen von ca. 5,5% bis über 7% vergüten. Obwohl Spanien sich immernoch zu ertragbaren Kosten leihen kann, tut es das durch Aufstockung von Anleihrollen-Risiko mit Kurzläufer. Gemäss IWF muss sich Spanien 2011 mit 220 Mrd Euro refinanzieren.
Für jedes 1% das Spanien bei den Anleihkäufen drauf zahlen muss bedeutet das satte 22 Mrd Euro Mehrkosten, 2% sind 44 Mrd Euro, 3% sind 66 Mrd Euro usw. Auf Dauer kann sich das Spanien nicht leisten, bis 2013 wären das (3x22=) 66 Mrd Euro per 1% Zinsaufschlag. Überträgt man dieses Kalkül auf die PIIGS, kommt man auf eine Summe von 200 Mrd Euro per 1% Zinsaufschlag Mehrkosten für die PIIGS und den Euro bis Inkraftesetzens des permanenten „Europäischen Stabilisierungsmechanismus“ in 2013 .
Praktisch bedeutet das bis 2013 (bei einer 2,5% Zinsaufschlag-Annahme) eine Last von 500 Mrd Euro für die PIIGS!
Das kann keiner verkraften, weder die PIIGS noch der Euro.
Darum geben die Briten dem Euro nur 20% Überlebungsschancen, aus purem Kalkül
Eurolands Rettungsfonds EFSF leiht den PIIGS mit 5,8% Zins bei 7jähriger Laufzeit, er soll angeblich die PIIGS und den Euro retten, witzig (bei einem solchen Zinsaufschlag).
Welcher ist der für die PIIGS und den Euro?
Ein Plan B wär vielleicht, falls der Rettungsfonds EFSF genug Kapital hätte um die Schulden der PIIGS zu decken?, der Rückkauf von Anleihen, welch zurzeit von einigen Volkswirten als ein wahrscheinliches Szenario für eine Umschuldung Griechenlands, Irlands und Portugals usw. angesehen wird. Dem «Spiegel» ( http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,741055,00.html ) zufolge hat EFSF Chef Klaus Regling ein ähnliches Verfahren bereits Mitte der 80er Jahre als Mitarbeiter des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die Philippinen konzipiert.
Gemäss «Spiegel» haben die Finanzminister der Euro-Gruppe den Plan am Rande ihres jüngsten Treffens in Brüssel diskutiert und wohlwollend aufgenommen. «Die Maßnahme hat gute Aussicht, als Bestandteil eines Gesamtpakets zur Stabilisierung der Euro-Zone beim Europäischen Rat im März beschlossen zu werden», so das Magazin:
"Allerdings hätte der Vorschlag von EFSF-Chef Regling zwei bestechende Vorteile. So würde der Plan den griechischen Staatshaushalt entlasten und - wichtiger noch - die Investoren nicht verschrecken, weil niemand zu einem Forderungsverzicht gezwungen werde. Demnach sollen die Euro-Partner der Regierung in Athen aus Mitteln des europäischen Rettungsschirms EFSF einen Kredit gewähren, mit dem das Land eigene höher verzinslichte Anleihen zum Marktpreis aufkaufen könnte. Weil die griechischen Papiere derzeit unter ihrem Nennwert notierten, laufe das Verfahren auf einen freiwilligen Forderungsverzicht der Gläubiger hinaus."
Laut Spiegel : der Wirtschaftrat der CDU unterstützt die Pläne für eine Umschuldung. Neben Griechenland müssten auch Portugal und Irland sobald wie möglich umschulden, sagt Wirtschaftsratspräsident Kurt Lauk. "Wir brauchen einen klaren Schnitt bei diesen drei Ländern." Genauso schnell müssten aber grundsätzliche Änderungen bei der Euro-Rettung in Kraft treten. Der Wirtschaftsrat plädiert unter anderem für einen Europäischen Währungsfonds und die stärkere Harmonisierung der Wirtschaftspolitik der Euro-Mitglieder.
Praktisch bedeutet das bis 2013 (bei einer 2,5% Zinsaufschlag-Annahme) eine Last von 500 Mrd Euro für die PIIGS!
Das kann keiner verkraften, weder die PIIGS noch der Euro..."
soll heissen
Für jedes 1% das Spanien bei den Anleihkäufen drauf zahlen muss bedeutet das satte 2,2 Mrd Euro Mehrkosten, 2% sind 4,4 Mrd Euro, 3% sind 6,6 Mrd Euro usw. Auf Dauer kann sich das Spanien nicht leisten, bis 2013 wären das (3x2,2=) 6,6 Mrd Euro per 1% Zinsaufschlag. Überträgt man dieses Kalkül auf die PIIGS, kommt man auf eine Summe von 20,0 Mrd Euro per 1% Zinsaufschlag Mehrkosten für die PIIGS und den Euro bis Inkraftesetzens des permanenten „Europäischen Stabilisierungsmechanismus“ in 2013 .
Praktisch bedeutet das bis 2013 (bei einer 3-4% Zinsaufschlag-Annahme) eine Last von 60-80 Mrd Euro für die PIIGS!
Das kann keiner auf Dauer verkraften, weder die PIIGS noch der Euro.
Damit dürften PIIGS-Anleihen in Bälde anziehen, wie sie es ja bereits letzte Woche getan haben. Folglich fällt der Zins für die PIGGS. Das Ganze würde auf Stützungskäufe mit Kreditmitteln des Rettungsfonds rauslaufen. Das ist aber nicht der Plan: Der Plan ist, hochverzinsliche Anleihen billig aufzukaufen und niedrigverzinsliche dagegen auszugeben. Aber dazu muss wie gesagt der Anleihekurs nach oben gezogen werden.
Alles im allem sind das gute Nachrichten für PIIGS-Anleger, aber schlechte für den Euro.
Aktien: Die 2.900 im Euro-Stoxx 50 Future ist endlich passe und damit der Startschuss für eine Bullmarkt-Bewegung in Euroland gefallen. Dies wird auch in den Sentiment-Daten deutlich, denn die mittelfristigen Stimmungswerte klettern in 5 von 6 Aktienmärkten auf neue Allzeithochs!
Renten: Die Zinsspreads zu einigen europäischen Staaten kommen von den hohen Niveaus zurück. Für die einen ist es ein Fluch, für die anderen ein Segen. Werden die Zins-ängstlichen Anleger jetzt von der neuerlichen Konvergenzbewegung überrollt?
Gold: Der Goldpreis musste in der abgelaufenen Woche schwer leiden. Es kristallisiert sich heraus, dass das gelbe Edelmetall der Verlierer in einem nachhaltigen Entspannungsszenario sein könnte.
Die Headlines der Woche:
Aktien: Die Bullen scharren mit Ihren Hufen
Bonds: Wie stark schmerzt die Konvergenz?
FX: Gold als Entspannungsverlierer
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Für mich eher ein Kontrasignal, den Hübner & Co hat schon lange das Glück verlassen: Sowohl in der Jahresanalyse als auch die Wochenanalysen waren bis Mitte Januar bearisch für die Zeit bis April, der Dax stieg indes. Seit letzten Sonntag heißt es, wir seinen aktientechnisch schon mit dem April durch und folglich im neuen Aktienaufschwung. Der Dax lief indes seitwärts, siehe unten.
Sentimenttechnisch stieg nun die Stimmung erneut an, wie lange noch? Charttechnisch braut sich beim Mdax und Nasdaq Ungemach zusammen, zumindest blinkt mein HS schon orange.
Warten wir es ab.
Ich gehe von weiter fallenden Kursen aus.
Such dir was passendes aus, der Chart gibt beides her. ;-)