Der Antizykliker-Thread
Ich denke, das Doomsday-Szenario entspringt einem weit verbreiteten psychologischen Bedürfnis, so in Richtung 'Das Unbehagen in der Kultur' und weniger einer ökonomischen Analyse.
Über meinen Erfolg als Trader oder auch als Wissenschaftler entscheidet mein Verhältnis zur Realität. Je mehr ich fähig bin, diese als Korrektiv auch ans Herz gewachsener Auffassungen zu akzeptieren, um so treffsicherer wird meine Analyse. Als Idealist oder Moralist versuche ich hingegen das Gegenteil: Die Realität solange zu korrigieren, bis mein Vorurteil als einzig legitime Schlussfolgerung bestätigt wird. Die notwendig auftretenden Widersprüche ertrage ich dabei am besten in der Atmosphäre einer ideologisch geschlossenen Gruppe, welche mir über den stets wiederkehrenden Zweifel hinweghilft (Durchhalten!)....
Grüsse, FoK
Die psychologischen Nachteile kann man nun sehr schön im BT beobachten:
1) Die Vernetzung sorgt dafür, dass man seine Meinung auf den Konsens dieses Netzes ausrichtet, sonst gehört man schnell nicht mehr dazu. Das Netz gibt den Takt und den Bias vor. Beispiel: Man komme international herum, kenne viele Firmenchefs und die seien alle pessimistisch. Folglich ist es auch gut, pessimistisch zu sein, denn was Dr. XY , immerhin Firmenchef eines großen Unternehmens, sagt muss schließlich richtig sein. Gell? Nein, denn der hat auch keine Ahnung, wo die Wirtschaft hingeht.
2) Die Peer Group und das Zusammengehörigkeitsgefühl bestrafen den Abweichler doppelt. Zunächst muss er die traurige Realität in seinem Depot akzeptieren, was schwer genug ist. Dann muss er noch die Peer Group verlassen, was soziale Schmerzen verursacht, weil man dann erstmal alleine ist und als Verräter dasteht.
3) Die Sucht nach Konsens sorgt dafür, dass man so brav und fantasielos wie alle denkt. Das "Unmögliche" zu denken wird unmöglich. Doch das "Unmögliche" passiert in der Wirtschaft ständig: Der Zusammenbruch der New Economie und der Schuldenblase und (heute) Wachstum durch Schulden. Nur wer quer denkt hat überhaupt die Chance, eine Rendite abseits der Masse zu erwirtschaften, weil er Dinge in Betracht zieht, die die Masse nicht zu denken wagt. Wer mit der Herde blökt oder der Bärenhorde grunzt erleidet dasselbe Schicksal wie alle. Und seit wann können alle an der Börse gewinnen?
Fazit: Als Einzelgänger hat man an der Börse die besten Chancen. Wer sich unbeliebt macht, der macht es richtig. Wer beliebt sein will soll Schauspieler, Musiker oder Politiker werden, nicht Börsianer.
Nachtstatus
- Phili-Fed steigt
- Frühindikatoren Conference Board steigen
- Öl klebt an der 80er Linie
- DRY hat die 200er weit nach obern verlassen und dieses Linie zieht den Index runter - fast 10%
Ist verständlich, der Indes war etwas vorwitzig die letzte Zeit... - $BKX hat sich erschöpft beim Hochziehen der 200er - das muss man verstehen
- Bären posten Bilder und solches Zeug...
- und der BDI sieht sehr stark aus...
Krise? Welche Krise?
Und jetzt lade ich mit den Onkel Gehrt rein - mals sehen, ober mich bestärlt die Short-Positionen aufzulösen?
A.
Ich gehe weiter davon aus, dass der finale Blowoff (die "Verehrungs"phase) dieser Mega-Rally noch bevorsteht, dh eine starke Weihnachtsrally kommt, die noch bis Januar hinein tragen kann. Erst im Frühjahr laufen wir dann in eine mehrmonatige Korrektur hinein, die das Jahr 2010 prägen wird. Dies ist das 2003-Szenario.
Grund für diese Annahme sind vier Dinge:
- weiter gute Nachrichten von der Konjuktur- und Ergebnisfront (siehe Posting Armi)
- Übergeordenter Uptrend voll intakt
- Windowdressing für Jahresultimo; Fonds die Sideline waren müssen nun noch Bestände aufbauen, viel Zeit bleibt nicht mehr.
- Sentiment ist bullish, dh die Bären sind in der Mehrheit (sehr hohes P/C-Ratio) und gerade heute wieder quitschfidel (siehe Bärenthread). Bären in Herden verderben bekanntlich den Bärenbrei, wodurch die Kurse gut nach unten abgesichert sind.
Das heißt aber nicht, dass die Bären nicht noch ein oder zwei Tage Spaß haben können bevor sie wieder hungern müssen ;-)
Wenn die Häuserpreise gesunkene sind - massiv, dann wird derjenige, der ein Schnäppchen machen will, sich ein "gebrauchtes" Haus kaufen, statt mit hohem Risiko eine neue Hütte in den Sand zu setzen...
"Die US-Neubaubeginne im Oktober waren nicht wie erhofft leicht gestiegen, sondern sind dramatisch um 10,6% gegenüber September auf nur noch 529.000 gefallen (Prognose 600.000)."
Und dann wie der alte Cato immer den gleichen Satzt:
"Cetero censeo, ..."
Oder auf schwarzwälderisch:
"Dass die Reaktion hierauf dermaßen dünn ausfiel, dürfte wirklich diesem Verfalltermin übermorgen geschuldet sein."
Immer dran denken: Eine Rally stirbt in der Euphorie, niemals in der Skepsis. Und die Skepsis ist zur Zeit recht hoch.
Grüsse, FoK
Ziel ca. 9000.
Grüsse
Grüsse, FoK
Grüsse, FoK
Stigmatisierung von „Bangstern“, dumpfe Verschwörungstheorien, das Fordern gerechter Strafen, das Aufrufen zum Volkszorn. Die Freude an Zerstörung, das sich Weiden an einer Destabilisierung. Das Herbeisehnens eines Bankruns, welchen ein uns allen bekannte Wicht immer wieder postuliert hat. Lange Zeit habe ich das als „kindisch“ abgetan – denn es macht Spaß eine in SimCity aufgebaute Stadt mal richtig im Erdbebenmodus kaputt gehen zu lassen.
Aber ich befürchte, dass mehr dahinter steckt.
Und die Parallelen, die sich hier mit längst vergangen geglaubten Tagen auftun, sind erschreckend.
Kann mir kaum vorstellen, dass noch in diesem Jahr die 6000 überschritten werden...
Tagesindikatoren auch alle im oberen Bereich.
Grüsse, FoK
Ich verfolge seit Anfang Dezember mittlfr. die von mir als "2004er Theorie" beschriebene Annahme - nach welcher der Markt in der gegenwertigen Phase sich in einer mittelfr. Seitwärtsphase befindet - eben ähnlich Anfang/Frühjahr 2004.
In der grafischen Darstellung habe ich die jetzige Situation einmal mit einer grünen, senkrechten Linie markiert - die rote Linie beschreibt den Ausgangspunkt der These am 1. November (zu diesem Datum im Quo gepostet), dannach lief es leicht runter - das Hoch wurde bei 5810 angenommen (vor 3 Tagen im Quo gepostet), was auch grob stimmte (+- 20 Punkte).
Nach der These steht nun über die nächsten 2 - 3 Wochen ein Verlauf bis mind. 5300 Punkte an - das Maximalziel liegt hierbei bei 5170 Zählern.
Es ist lediglich eine These, jedoch richtet es sich die letzten Tage sehr gut dannach... interessant ist auch, dass die Bid-Positionen weiterhin recht leer sind, größere gibt es dort erst wieder im Bereich um 10190 Zähler.
Ob es nun so kommt oder nicht - who knows... aber finde es interessant zu bebachten und geht über dieses Intradaygedöndels einmal hinaus im mittlfr... bis Weihnachten... merry christmas all xD:
Aber es wirft schon ein bezeichnendes Bild auf diejenigen, die ein so ernstes Posting wie "Dumpfe Brut"
(http://www.ariva.de/...izykliker_Thread_t348181?page=346#jumppos8668)
mit einem schwarzen Stern bewerten.
Ich muss es zwischendrin mal wieder loswerden: Danke, AL, für diesen Thread, für deine unermüdliche Rackerei (wieviele Postings hast alleine Du in diesem Thread wohl beigesteuert?), für dein Engagement hier. Man merkt es ja auch immer, wenn du mal Pause machst, dass es spürbar ruhiger wird.
Aber auch Dank an alle anderen, die diesen Thread zu etwas wirklich Einzigartigem machen!
Zudem verstehe ich mich nicht als einer der beiden hier genannten Bären-Spezies auf der Rohstoffmesse:
"An einem trüben Novembertag in München schieben sich Hunderte von Menschen in die Event-Arena im Olympiapark. Fast nur Männer sind es. __Banker, jung und smart mit obligatorischer Gelfrisur__, laufen hier neben __alten Männern mit muffiger Kleidung__, die für eingesammelte Prospekte einen Trolley hinter sich herziehen. Was bitte schön bringt sie zusammen? "
In Ergänzung der heutigen Diskussion: Die gelungene, humorvolle Kolumne zur Rohstoffmesse incl. Psychogramm der Aktienbären lest ihr hier:
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...ufschwung-glauben/50038807.html
Lieber Metro, eine kleine Frage.
Denn Du warst ja schon Mitglied in der Bärenhöhle.
Welche Gruppe ist da vorherrschend?
- Die gegelten, smarten Haare oder
- die muffigen, alten Männer?