Deflation, Inflation oder goldener Mittelweg?
Wie Du schon damals im kleine Thread hättest lesen können, wird Inflation (absolut unabhängig vom Zeitpunkt) von steigender Nachfrage ausgelöst. Hierfür gibt es keinen festen Zeitpunkt...
Zusätzlich nur zu deiner Information: fiskalpolitische Maßnahmen z.B. Zinssenkungen der Notenbanken wirken ca. 6 Monate zeitverzögert. In den USA und in der Euro Zone hätte die Inflation spätestens Ende 2008/Beginn 2009 einsetzen müssen, wenn die Inflation ursächlich auf Notenbanken zurückzuführen wäre...
Aber lassen wir das, ist lange her und wenn Du eingesehen hast, dass deine ganzen damaligen Progosen zur Inflation mittels deiner Korrelationsanalysen falsch waren, dann ist es ja auch gut so. Und noch viel besser ist es, wenn Du verstanden hast, warum deine Prognosen niemals haben eintreffen können. Zumindest deuten deine Postings an, dass viele deiner Meinungen geändert hast... wenn Du es nicht glaubst, dann lies einfach nochmals deine Postings nach der Lehman Krise...
wenn von "Inflation" die Rede ist, dann spricht du, lieber sg70 offenbar von den offizillen Inflationsrate. Ich will dir deinen weldfremden Glauben daran nicht nehmen.
Ich rede von der tatsächliche Inflationierung des Geldes im Sinne der österreischischen Schule* und vom tatsächlichen Kaufkraftverlust. Und diesbezüglich kann man davon ausgehen, dass meine Prognose 5 bis 8 % für spätest 2010 goldrichtig war.
polo für dich gilt noch immer dein eigenes Zitat.
und erzähl hier bitte nicht wieder Unwahrheiten, wonach ich meine Meinung geändert hätte.
sg70 #101 Zitat: "Damals hattest Du ja mit deinen Korrelationsanalysen versucht zu belegen, dass die Inflation sicher kommen wird. Leider ist dem eben nicht so, auch wenn ich es schon gut finde, wenn Du deine Meinung hierzu so radikal änderst..."
Abgesehen von dieser Unwahrheit, wonach ich meine Meinung geändert hätte hast du mit diesem Zitat auch inhaltlich unrecht, denn die Inflation is ja gekommen wie selbst die offiziellen DESTATIS und EUROSTAT Zahlen belegen. Oder siehst du irgendwo in D oder EU eine Deflation ? Also ich nicht, aber du kannst ja noch diesbezügliche Daten hier nachbringen....die belegen würde, dass keine Inflation gekommen ist. Viel Glück bei der Suche dabei ;0)
Also wirklich amüsant, dass ich muss ich schon sagen, lieber sg70. Das ist schon ziemlich peinlich zu behaupten, dass Inflation, wenn sie nicht etwa ca binnen 6 Monate nach den "fiskalpolitischen Maßnahmen" kommt, nicht mehr ursüchlich darauf zurückgeführt werden können. Wer hat dir den diesen Bären aufgebunden ?
Leitzins der Notenbank: Wirkt nicht inflationär, egal wie niedrig er ist. Der Leitzins der EZB hat nur begrenzt mit dem langfristigen Kreditzins/Kreditbedingungen der Banken zu tun. Letztlich entscheidet die Kreditnachfrage der Konsumenten/Unternehmen als ein teilbereich der Inflation und diese wirkt per se inflationär/deflationär.
Anleihekäufe der EZB: Wirken inflationär jedoch in Abhänigkeit der Verwendung d.h. wird dadurch zuvor vernichtetes Kapital "ersetzt", keine inflationäre Wirkung.
Wird dieses Geld für reine Kosumausgaben verwendet, gibt es tendenziell eine inflationäre Wirkung. Ob wirklich Inflation ensteht, liegt an der absoluten vorhandenen Geldmenge und der Umlaufgeschwindigkeit. In der Rezession wird durch Insolvenzen/regide Kreditvergabe der Banken etc. massiv Geld vernichtet. Es überwiegt normalerweise der Vernichtungseffekt....
Langfristig jedoch sind die Anleihekäufe nur unter 2 Bedingungen inflationär:
1. Die Notenbank kauft endlos weiter die bisher gekauften Anleihen bei deren Fälligkeit auf
2. Die Notenbank schreibt diese Anleihen als Verlust ab und kann diesen Verlust ausschließlich von ihrem Jahresgewinn tragen, also ohne das EK der Bank zu belasten
Ich hoffe, dass Du schon weißt, dass die österreichische Schule eine absolute Außenseiterposition darstellt. Wenn Du dem Glauben willst, gerne...
Es erinnert mich an meinen Markoprof. Er lehrte Modelle, die alle anderen für falsch hielten, aber er beharrte daruaf in Lehre und Forschung frei zu sein. Naja, was soll ich sagen, in der Klausur haben wir alle seine Modelle angewandt und bestanden. Sie wurden zwar dadurch nicht richtiger, aber es war halt so....
Wer hat dir denn den Bären aufgebunden und wie lange hast du suchen müssen um eine Theorie zu finden die deine falschen Schlussfolgerungen unterstützt ?
5 - 8 % Inflation in 2010 ? LOL
sg70 #106 "Anleihekäufe der EZB: Wirken inflationär jedoch in Abhänigkeit der Verwendung d.h. wird dadurch zuvor vernichtetes Kapital "ersetzt", keine inflationäre Wirkung."
Ziemlicher Unsinn und Widerspruch, den du da wieder schreibst, lieber sg., denn entweder etwas wirkt inflationär (= inflationäre Wirkung) oder eben nicht.
Die Frage ist, ob diese inflationäre Wirkung ausreicht um Inflation zu erzeugen. Und die Maßnahmen haben auch ausgereicht, wie man sieht, auch wenn es vielleicht etwas länger als deine ca 6 Monate-Regel (#101) gedauert hat. Die Realität sieht halt eben oft etwas anders aus als die Theorie im akademischen Elfenbeinturm.
#109 Hatte ich schon erwähnt, dass für dich dein eigenes Zitat gilt.
Zeitpunkt: 20.05.11 14:23
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Anschuldigung ohne Beleg - Link funktioniert nicht.
Ziemlicher Unsinn und Widerspruch, den du da wieder schreibst, lieber sg., denn entweder etwas wirkt inflationär (= inflationäre Wirkung) oder eben nicht."
Leider ist es ziemlicher Unsinn, den Du da schreibst, weil es eben keine inflationäre Wirkung geben kann, obwohl die Maßnahme singulär betrachtet inflationär ist. Ja, alles a bisserl schwierig, zumindest scheinbar für dich...
Nehmen wir eine Bank, die durch Verluste aus den USA Subprimes z.B. 2 Mrd Euro Verlust ausbuchen muss. Sonst bleibt alles konstant und die Bank ist hat die volle Kreditsumme ausgegeben, die ihr mit ihrem zu unterlegenden EK möglich ist.
Nun passiert folgendes: Die Notenbank ersetzt die 2 Mrd Euro komplett durch den Aufkauf einer Anleihe dieser Bank. Diese Maßnahme wirkt tendenziell inflationär, hat jedoch in der Summe keine Auswirkungen. Durch diesen Ersatz kann die Bank ihre ausgegebene Kreditsumme konstant halten, also verändert sich die Geldenge durch die inflationäre Maßnahme nicht. Es steht KEIN ZUSÄTZLICHES Geld zur Verfügung...
Anders ist es bei reinen Konsumausgaben eines Staates: Wenn alles konstant bliebe (was es nicht bleibt), dann wirkt diese inflationäre Maßnahme auch wirklich in die Realwirtschaft hinein als inflationär. Dieses neue Geld steht wirklich ZUSÄTZLICH zu bisherigen Geldmenge zur Verfügung...
Je nach Art der Verwendung, kann singulär betrachtete inflationäre Maßnahme der EZB, entweder auch real inflationär wirken oder nicht... Nur darum geht es einer Notenbank, die reale Wirtschaft zu beeinflussen, und deshalb sollte dies auch als Diskussionsgrundlage dienen. Nicht ob eine Maßnahme per se, in der Theorie oder singulär inflationär ist, sondern ob von der Maßnahme eine wirklich inflationäre (und tendenziell gefährliche, wenn diese zu massiv wäre) Wirkung ausgeht...
Ohne Unterstellungen und Unwahrheiten geht es bei dir nicht ?
1. Unterstellung/unwahr #101, sg70 "ich es schon gut finde, wenn Du deine Meinung hierzu so radikal änderst..."
Nein, ich habe nicht meine Meinung zum Thema Inflation-Deflation geändert. Das ist eine unwahre Behauptung und damit einmal mehr eine Unterstellung deinerseits. Richtig ist, dass ich nach Lehman stark die Meinung vertreten habe, dass Inflation und nicht Deflation die Folge der Massnahmen durch Regierungen und Notenbanken sein wird. Inflation kam dann auch. Eine Deflation hat es aufs Jahr gerechnet weder in D, Gesamt-EU noch in den US nicht einmal für 2009 (! "schlimmstes Krisenjahr seit XXXX) gegeben. Und das trotz der zumindest diskussionswürdigen Berechnungsmethoden der offiziellen Inflationszahlen. Siehe dazu oder auch oder dies. Als "Deflationlügen" habe ich die die Angesichts der massiven Maßnahmen der Notenbanken & Politik vielfach übertriebenen "Warnungen" (in Wahrheit Rechtfertigungen für weiteres Aufblasen) bezeichnet.
Ich habe damals niemals nie ausgeschlossen, dass langfristig aus dieser Blasenpolitik letztlich dann Jahre später dennoch eine Deflation kommen mag. Irgendwann ist Schluss mit der Blasenpolitik und dann ist Deflation wohl sogar ein wahrschgeinliches Szenario. Unrichtig und naiv war aber die Erwartung für eine Deflation bereits in 2009 oder 2010 angesichts der Blasenpolitik.
2. Unwahr und daher ebenfalls eine Unterstellung ist auch, dass ich dich persönlich als "Deflationlügner" bezeichnet haben soll.
Du solltest irgendwann einmal mit solchen Unterstellungen und Unwahrheiten aufhören.
von #112 in dem du dich selbst aus #106 zitierst "Anleihekäufe der EZB: Wirken inflationär jedoch in Abhänigkeit der Verwendung d.h. wird dadurch zuvor vernichtetes Kapital "ersetzt", keine inflationäre Wirkung."
...den kannst du gerne behalten ;0)
Wo bitte schön kam Inflation ? Das ist eine unwahre und unbelegte Behauptung. Die Inflationszahlen sind immer noch in der Norm.
Zeitpunkt: 20.05.11 13:08
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Unterstellung - Ende erster Absatz.
Die extrem reduzierte Sichtweise, dass aus der Kausalbeziehung zwischen Geldmenge und Gütermenge die Inflation folgt, ist mM nicht nur sehr rudimentär, sondern wird auch durch die Realität widerlegt.
Ab 2009 hätten wir massive Inflationsraten sehen müssen und zwar im zweistelligen Prozentbereich. Die rezessive Wirtschaft in Verbindung mit expansiven Geldpolitik der Notenbanken und schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen der Staaten. Gerade im Jahr 2009 und 2010 konnte jeder in der Realität überprüfen, dass solche aberwitzigen Inflationsraten reine Illusion waren.
Aber nun glauben mag jeder was er möchte... wenn jemand an UFOs, den Weihnachtsmann oder den Osterhasen glauben will, dann sei es ihm natürlich ungenommen....
Gute Postings von dir ! Zwischen "glauben" und "wissen" besteht Gottseidank noch ein Unterschied :-)
IMHO wird sich der Ölpreis eh bei 110 USD einpendeln und die Inflationraten bei 1,5 -2,5 %.
Vorab im "kleinen" Goldthread, wurde immer folgende Meinung vertreten:
1. Aufgrund der Notenbankmaßnahmen kann man heute (sprich 2008/2009) nicht sagen, ob daraus Inflation, Stagnation oder Deflation folgen, wird, weil Inflation von sehr vielen Parametern beeinflusst wird.
2. Solange die Weltwirtschaft eine rezession durchläuft sind Gefahren für die Preise eher im deflationären Bereich als im inflationären Bereich.
3. Über eine Inflation, und wenn in welchem Außmaß, wird in einem weltwirtschaftlichen Aufschwung entschieden, unabhängig wann dieser kommen wird.
Nun gestatte mir doch einige Zitate aus einem exemplarischen Posting Nr. 7077:
http://www.ariva.de/...search=Korrelation&pnr=5921786#jump5921786
"Die Teuerungsrate wird - nach ein paar Monaten geringer leicht negativer Teuerungsraten, als Folge der massiv gestiegenen Geldmenge in den nächsten Jahren ganz deutlich anziehen...Wer anderes behauptet ist entweder eine Schnapsnase oder ein kleiner ausgeschlossener (trotziger) Besserwisser wider besseren Wissens...Letztlich ist es aber egal WIE die Kausalkette genau aussieht zwischen ERHÖHTER GELDMENGE > ERHÖHTER TEUERUNGSRATE...auch diesesmal wird die Teuerung als Folge der gestiegenen Geldmenge - deutlich spürbar - anziehen."
Und nun dein Zitat von den letzten Tagen:
"Keiner hat hier behauptet, dass neues ungedecktes Geld immer oder sogar sofort zu einer Inflation führt."
Nun, also, dein letzten Zitat trifft exakt die Meinung des damaligen "kleinen" Goldthreads, deren Poster zu als "Schnapsnasen", kleine trotzige Besserwisser" etc. bezeichnet hast... wenn das keine Meinungsänderung um 100% ist, dann weiß ich es auch nicht... etwas peinlich, wenn man vorher andere User diffamiert und dann seine Meinung derart ändert (ändern muss)...
Mit den Inflationsraten von 1,5 bis 2,5 % hast Du sicher echt, wobei es sich wahrscheinlich eher am oberen Rand bewegen dürfte. Allerdings werden die Zahlen größtenteils durch importierte Inflation ausgelöst (sprich Energie) und dann kann man nicht sehr viel dagegen unternehmen...
Das mit dem Ölpreis ist sicher sehr schwierig momentan... wenn alle einigermaßen "normal" weiterläuft, dann würde ich ebenfalls einen solchen Wert erwarten. Das Problem (das dann über Inflation zu uns kommen würde) sind eben die arabischen Staaten. Um Libyen wird es jetzt ja ziemlich ruhig in den Medien, obwohl sich an der "Kriegssituation" nicht geändert hat. Was passieren würde, wenn sich so ein Szenario in Saudi-Arabien abspielen würde, darin mag ich lieber nicht denken... sämtliche Anstiege bei Aktien, Gold oder Silber wären nur ein kleines Zucken im Gegensatz zur Reaktion des Ölpreises... naja, abwarten...
"Nun, also, dein letzten Zitat trifft exakt die Meinung des damaligen "kleinen" Goldthreads, deren Poster zu als "Schnapsnasen", kleine trotzige Besserwisser" etc. bezeichnet hast... wenn das keine Meinungsänderung um 100% ist, dann weiß ich es auch nicht... etwas peinlich, wenn man vorher andere User diffamiert und dann seine Meinung derart ändert (ändern muss)..."
Es ist schon heftig andere User mit als Schnapsnasen oder kleine trotzige Besserwisser zu beleidigen und dann wirklich zu 100% deren Meinung zu übernehmen. Peinlich wirklich sehr peinlich...
Ich denke auch, dass Inflation sich innerhalb von 1,5 bis 2,5 bewegen wird. Wobei SG70 sicher mit dem Verweis auf die Gefahren in den arabischen Staaten Recht hat. Irgendwie hört man in den Medien kaum etwas darüber. Hat da eigentlich jemand wirkliche Informationen, also z.B. über Saudi-Arabien und über die Gefahr einer Revolution dort? Natürlich haben die Menschen dort das Recht ihre Freiheit zu bekommen, aber das wäre schon furchtbar für den Ölpreis und die Inflation, oder?
BTW sind wir trotz wachstum auf dem Weg alternative Energien zu entwickeln und vor allem mal bewusst dass wir Energie SPAREN müssen ... das wird den Ölpreis auch in dessen Entwicklung eher bremsen.
Wenn Saudi-Arabien allerdings den Hahn zudreht, dann gute Nacht, zumindest für einige Zeit.
IMHO ist der Ölpreis, wie auch die Edelmetallpreise, "hausgemacht", sprich durch die Spekulanten manipuliert/hochgezockt.
Zu Saudi-Arabien: Zunächst ist es eines der Länder mit den strengsten islamischen Gesetzen und es wäre durchaus nachvollziehbar, wenn die Menschen dort ebenfalls ihre Freiheit bekommen wollen. Die Fragen wären dann, ob es eine "relativ" friedliche Revolution wie in Ägypten oder ein Bürgerkrieg wie in Lybien wird, wie lange es dauert bis sich eine neue und funktionierende Regierung etabliert hat und ob im Rahmen der Revolution auch Ölfelder oder Ölinfrastruktur beschädigt wird. Davon wird abhängen wie stark der Ölpreis und daraus resultierend Inflation reagieren wird. Angenehm würde es jedoch sicher nicht....
Allerdings wird sich sicher der Westen, insbesondere die USA, sicher nicht "zurücklehnen", weil Saudi-Arabien (wenn man es so ausdrücken will) für ihre Wirtschaft "systemrelevat" ist...