Daumendrücken für die spanischen Genossen !!
Seite 3 von 4 Neuester Beitrag: 17.03.04 08:47 | ||||
Eröffnet am: | 14.03.04 20:35 | von: satyr | Anzahl Beiträge: | 79 |
Neuester Beitrag: | 17.03.04 08:47 | von: Apfelbaumpf. | Leser gesamt: | 2.527 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 5 | |
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@so: das ist die Nummer der UNO-Resolution, bei der ALLE davon ausgingen, dass der Irak Massenvernichtungswaffen hat, und ALLE gesagt haben: Hosen runter oder Peng.
Grüße
Apfelbaumpflanzer
http://www.inidia.de/resolution_1441.htm
Wo wurde da festgestellt, dass der IRAK zum Zeitpunkt der Reslution noch Massenvern.-Waffen hat? Es wurde unzureichende Kooperation und anderes festgestellt,
ABer ein "alle gehen davon aus, dass der Irak hat Massenvernichtungswaffen hat", wäre eine völlig falsche Interpretation, vor allem auch, wenn du dich noch an das zustandekommen der Resolution erinnerst?
Grüße
ecki
der witz mit den massenvernichtungswaffen (wo sind die jetzt genau & weshalb haben die iraker sie nicht gegen die ami truppen eingesetzt? LOL)
nein ehrlich, so ne verarsche & was ist jetzt?
amerikanische ölmultis verdienen kohle, die irakische regierung ist arme wie je zuvor & die gewalt dreht durch..
aznar ist verarscht worden & seine partei hat verloren, so läufts!
Inhalt: stützpunkt in mitten des arabischen landabschnittes - öl - quasi leuchtturm der amis, um die anderen staaten besser kontrollieren zu können - und: was sind 500 tote gi's im vergleich zum profit --- diese analyse fand ich super, aber ich kann mich nicht daran erinnern, wer es gepostet hat...
Antwort: im ersten Satz.
"Der Sicherheitsrat, unter Hinweis auf alle seine früheren einschlägigen Resolutionen, insbesondere seine Resolutionen 661 (1990) vom 6. August 1990, 678 (1990) vom 29. November 1990, 686 (1991) vom 2. März 1991, 687 (1991) vom 3. April 1991, 688 (1991) vom 5. April 1991, 707 (1991) vom 15. August 1991, 715 (1991) vom 11. Oktober 1991, 986 (1995) vom 14. April 1995 und 1284 (1999) vom 17. Dezember 1999 sowie alle einschlägigen Erklärungen seines Präsidenten, sowie unter Hinweis auf seine Resolution 1382 (2001) vom 29. November 2001 und seine Absicht, diese vollständig durchzuführen, in Erkenntnis der Bedrohung, die Iraks Nichtbefolgung der Resolutionen des Rates sowie die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und Langstreckenflugkörpern für den Weltfrieden und die internationale Sicherheit darstellen, daran erinnernd, dass die Mitgliedstaaten durch seine Resolution 678 (1990) ermächtigt wurden, alle erforderlichen Mittel einzusetzen, um seiner Resolution 660 (1990) vom 2. August 1990 und allen nach Resolution 660 (1990) verabschiedeten einschlägigen Resolutionen Geltung zu verschaffen und sie durchzuführen und den Weltfrieden und die internationale Sicherheit in dem Gebiet wiederherzustellen"
@so: hat Schröder die 1441 abgelehnt?
Grüße
Apfelbaumpflanzer
ES GEHT NUR UM MACHT UND KOHLE, vergesst das demokratie-geschwafel von bush
Warum streite ich mich eigentlich um Tatsachen?
Grüße
ecki
Das frage ich mich auch.
"in Erkenntnis der Bedrohung, die Iraks Nichtbefolgung der Resolutionen des Rates sowie die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und Langstreckenflugkörpern für den Weltfrieden und die internationale Sicherheit..."
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Außerdem hat sich der Irak ja an Resolution 1441 gehalten, mir ist zumindest keine Resolution bekannt, die etwas anderslautendes behauptet.
Grüße Max
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Madrid (dpa) - Die spanische Polizei geht nach einem Zeitungsbericht davon aus, dass einer der nach dem Blutbad von Madrid festgenommenen Verdächtigen an der Tat beteiligt war.
Wie die spanische Zeitung «El País» am Montag berichtete, handelte es sich dabei um einen der drei Marokkaner, die am Wochenende festgenommen worden waren. Bisher war den insgesamt fünf Festgenommenen - drei Marokkanern und zwei Indern - lediglich zur Last gelegt, ein Handy beschafft zu haben, das bei den Anschlägen auf die Madrider Vorortszüge als Zünder dienen sollte.
Einer der Marokkaner sei möglicherweise an den Attentaten mit 200 Toten direkt beteiligt gewesen, berichtete das Blatt unter Berufung auf Polizeikreise. Der Marokkaner wird auch mit den Anschlägen des 11. September 2001 in den USA in Verbindung gebracht. Die spanische Justiz wirft dem als Jamal Zougam identifizierten Mann vor, einer in Spanien zerschlagenen El-Kaida-Zelle angehört zu haben.
Nach Angaben der Zeitung halten die Fahnder es für möglich, dass einer der Terroristen bei den Anschlägen ums Leben kam. Eine der Bomben in den Pendlerzügen sei möglicherweise vorzeitig detoniert. Die Polizei hege den Verdacht, dass die Terroristen derselben Gruppe angehörten, die die Selbstmordattentate im Mai 2003 in Casablanca organisiert hatte. Damals waren 45 Menschen getötet worden. Für die Anschläge wurde eine radikale Gruppe von Islamisten verantwortlich gemacht, deren Beziehungen zu El Kaida eher unklar blieben. Einer der Attentäter von Madrid befindet sich angeblich in Haft.
erschienen am 15.03.2004 um 10:39 Uhr
© WELT.de
Warum wurden denn die USA so oft gebeten, endlich diese Beweise zu präsentieren, wenn die Existenz quasi Allgemeingut war?
Grüße
ecki
Ich kann dir auch gerne jede einzelne Resolution hier reinkopieren, auf die sich 1441 bezieht.
1441 stellt fest, dass die anderen Resolutionen nicht eingehalten wurden.
"Die USA gingen von unumstösslich (gefälschten) Beweisen aus, die anderen eben nicht."
Darum haben wir auch Tonnenweise Pockenschutz eingekauft.
"Und nun schreibst du zum wiederholten Male wissentlich(!) unwahres."
Ich diskutiere gerne, und lasse mir auch gerne meine Aussagen widerlegen. Aber bitte keine Unterstellungen. Das hast du nicht nötig.
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Bundeswehr ordert massenhaft Impfstoff gegen Pocken
Von Severin Weiland
Um gegen Angriffe mit Pockenviren gewappnet zu sein, bestellt die Bundeswehr eine Million Dosen Pockenimpfstoff, wie SPIEGEL ONLINE vorliegende Papiere belegen. Der Liefertermin für die erste Tranche habe nichts mit einem möglichen Feldzug der USA gegen den Irak zu tun, erklärt das Verteidigungsministerium.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,210278,00.html
Um Angriffe des Iraks mit Pockenviren auf Deutschland ging es jedenfalls nicht. Es ging um eventuell vorhandene Potentiale beim internationalen Terroristen. Du bringst immer die Terrosisten und Husseins Irak durcheinander. religiöse Fanatiker hat Hussein immer gnadenlos verfolgt.
Grüße
ecki
Hab' noch was zum Thema, "alle gingen davon aus"
"Der Kanzler betonte erneut, wie wichtig es sei, die Resolution 1441 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen umzusetzen, die auf eine Entwaffnung des Iraks abzielt. Die wichtigste politische Aufgaben für das kommende Jahr liege darin, "dass es uns gelingt, die Welt in Frieden zu erhalten. Und ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass es der internationalen Staatengemeinschaft gelingt, die Irak-Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen ohne Krieg durchzusetzen", bekräftigte Schröder. "Es ist klar, dass wir darauf bestehen müssen, dass der Irak von Massenvernichtungswaffen entwaffnet wird, aber ich hoffe, dass es uns gelingt, dass durch politischen Druck der Weltgemeinschaft und ohne ein militärische Intervention durchzusetzen." Dafür werde er arbeiten, erklärte der Kanzler vor den Studenten und Wissenschaftlern."
http://www.deutschebotschaft-china.org/de/home/...eilungen/trans3.htm
Hervorhebung von mir.
Grüße
Apfelbaumpflanzer
von Amazon kopiert:
Deutschland wird unterwandert. Islamisten tarnen sich als friedliche Muslime und verbergen sich in islamistischen Vereinigungen, die über die gesamte Republik verteilt sind. Sie spinnen ein Netzwerk des potenziellen Terrors, das jederzeit aktiviert werden kann. Eine islamistische Minderheit rüstet zum Angriff gegen den deutschen Rechtsstaat, indem sie heimlich, still und leise eine Infrastruktur zweifelhafter Organisationen schafft, deren Einfluss bis in die entlegensten Winkel unserer Gesellschaft reicht.
Viele der in diesem Buch erwähnten Personen sprechen im Namen aller hier lebenden Muslime und sind inzwischen zu herausragenden Repräsentanten "des" Islam geworden. Der Autor ist davon überzeugt, dass die meisten deutschen Muslime keine Ahnung davon haben, was in ihrem Namen und hinter ihrem Rücken geschieht. Um es ganz deutlich zu sagen: Dieses Buch ist NICHT repräsentativ für die Mehrheit der Muslime in der Bundesrepublik. Aber in gewissen Kreisen wird es für Aufregung und Entrüstung sorgen. Denn das Buch widmet sich den Aktivitäten der Islamisten unter den Muslimen, ihren Organisationen, ihrer Tarnung, der Geldbeschaffung und vor allem ihren Zielen, die seit dem 11. September 2001 jeden Menschen angehen - auch in Deutschland.
Während der Islam eine Religion ist, ist der Islamismus eine Ideologie. Und nicht der Islam, sondern der Islamismus ist die Ursache der heutigen Gefahr. Die Religion ist nur das Medium eines politischen Konflikts und, wenn man so will, die Tarnkappe der Terroristen im Namen Allahs. Den Islamismus haben wir in der industrialisierten Welt bisher nur dann wahrnehmen wollen, wenn er uns selbst oder unsere Verbündeten (zum Beispiel in Israel) bedroht. Gleichwohl polemisiert er scharf gegen Europa und die USA. Er bombt sich immer lautstarker mit terroristischen Anschlägen in das Gedächtnis unserer Kultur, die in der Vergangenheit lieber über die Aussöhnung zwischen christlicher und muslimischer Welt als über den "Kampf der Kulturen" im Sinne von Samuel P. Huntington nachdachte. Die Auffassung jedoch, wonach der Islam (und nicht nur der Islamismus) für den Westen eine fundamentalistische Bedrohung darstellt, ist gefährlich, da sie dem Absolutheitsanspruch der islamistischen Chefideologen entgegenkommt. Dabei sind die Islamisten nur eine kleine - wenn auch wachsende - Gruppe innerhalb des Islams.
Religion und Politik bilden für die Islamisten eine untrennbare Einheit. Die Botschaft des Korans ist für sie eindeutig und unveränderlich, die Scharia betrachten sie als universal gültige Rechts- und Werteordnung. Auch in den kleinsten Dingen des täglichen Lebens dulden sie keine Abweichung von dem, was ihnen als unmittelbares Gotteswort gilt. Der Fluchtpunkt ihrer politischen Ziele ist die Errichtung einer weltweiten Gemeinschaft aller Muslime, eines islamischen Staats, eines "Kalifats" - notfalls mit Gewalt. Gerechtfertigt wird dies durch die angebliche Entrechtung der muslimischen Bevölkerungsschichten, die sich nach Selbstachtung und Anerkennung sehnen, von der intellektuellen und kulturellen Aggression des Westens aber permanent mit Füßen getreten werden. Das islamistische Motto "Der Islam ist die Lösung" klingt vor diesem Hintergrund einfach und verlockend.
Aus der Sicht des Westens ist es kaum verständlich, welche Folgen der israelisch-arabische Konflikt für die Erfolgswelle des Islamismus nach sich zog. 1967 wurde mit dem Sieg Israels im Sechs-Tage-Krieg das Selbstbewusstsein der muslimischen Welt zerstört - und der Nährboden für die islamistische Ideologie vom Sieg der missachteten islamischen Minderheit über die westliche Welt bereitet. Von diesem Zeitpunkt an erlebte das, was zunächst unter dem Namen "islamischer Fundamentalismus" beschrieben wurde, eine beispiellose Renaissance. Mit dem Sturz des Schahs 1978/79 gelangten die Islamisten im Iran erstmals in die Lage, ein Staatswesen nach ihren Auffassungen zu verwirklichen. In Pakistan kam der islamistische General Zia ul-Haq an die Macht, in der Türkei bildete die Bewegung um Necmettin Erbakan (der nicht nur verwandtschaftliche Beziehungen nach Deutschland unterhält) ein Auffangbecken für Fundamentalisten, im Sudan einte Hassan al Turabi die muslimischen Massen des Nordens, und auch in Algerien zeichnete sich früh eine Entwicklung ab, die bisher mehr als 100.000 Menschen das Leben kostete.
Die Aussage: "1967 wurde mit dem Sieg Israels im Sechs-Tage-Krieg das Selbstbewusstsein der muslimischen Welt zerstört - und der Nährboden für die islamistische Ideologie vom Sieg der missachteten islamischen Minderheit über die westliche Welt bereitet." greift jedoch viel zu kurz und beleuchtet die Ursachen des Islamismus nur mangelhaft.
MT
PS 4. Die Ursachen des Islamismus
4.1. Die Entstehung der islamistischen Ideologien
Der Islamismus ist in erster Linie eine Protestbewegung gegen die eigenen, als tyrannisch empfundenen Regierungen, die für sozioökonomische Probleme, kulturelle Entfremdung und politische Ohnmacht der islamischen Welt verantwortlich gemacht werden. Vorläufer dieser Bewegungen traten zuerst Ende des 19. Jahrhunderts im Vorderen Orient auf. Mit der europäischen Expansion setzte damals eine Debatte über die Ursachen der Schwäche der Muslime ein, die bis heute andauert. Die Diskrepanz zwischen fremder, christlicher Herrschaft und dem Selbstbewusstsein im Besitz der einzig wahren Religion zu sein, nahmen viele Muslime als erklärungs- und änderungsbedürftig wahr. Während Säkularisten damals eine vollständige Modernisierung nach dem Muster westlicher Staaten forderten, entstand mit der sogenannten Salafiya eine Gegenbewegung.
Ihre Protagonisten wie Jamal ad-Din al-Afghani (1839-1897), Muhammad Abduh (1849-1905) und Rashid Rida (1865-1935) vertraten die Meinung, nur eine Rückbesinnung auf den Islam werde die Muslime wieder zu alter Stärke führen. Zu diesem Zweck entwickelten sie das Bild einer stark idealisierten Urgesellschaft in Medina, der der frommen Altvorderen (as-salaf as-salih), deren Vorbild die Muslime folgen müssten, wollten sie dem Islam wieder seine alte Weltstellung verschaffen. Sie folgten damit einem in der islamischen Geschichte häufig wiederkehrenden Motiv vieler Erneuerungsbewegungen.
Ging es den Salafis vorwiegend um die friedliche Erneuerung der Gesellschaft aus der Kraft der eigenen Tradition, existierte eine der Salafiya eng verbundene Strömung, deren Vorstellung von Reform weniger geistigmoralisch als vielmehr politisch war. Sie hatte ihren Ursprung in mehreren islamischen Erneuerungsbewegungen, die im 18. und 19. Jahrhundert vor allem an der Peripherie der islamischen Welt, in Zentralarabien, Nordwestindien, im Jemen, Nordnigeria und der nördlichen Sahara entstanden waren. Prominente Beispiele sind die Schule von Deoband in Indien und die arabische Wahhabiya. Während die Deobandis das geistige Rüstzeug für viele pakistanische Islamisten und die Taliban lieferten, nahm die Wahhabiya im arabischen Raum Einfluss auf viele Islamisten des 20. Jahrhunderts. Sie bestimmt bis heute die Weltanschauung Usama Bin Ladins.
Die Wahhabiya entstand im 18. Jahrhundert in Zentralarabien (arab. Najd) in der Nähe des heutigen Riad. Angeführt wurde diese Bewegung von ihrem Namensgeber, dem Religionsgelehrten Muhammad b. Abdalwahhab (ca. 1704-1792). Nach anfänglichen Misserfolgen verbündete er sich 1745 mit einem lokalen Herrscher namens Muhammad b. Saud, worauf die wahhabitisch-saudische Allianz in wenigen Jahrzehnten fast die gesamte Halbinsel eroberte. Aus dieser Keimzelle entstand der heutige saudi-arabische Staat. Die Ideologie der Wahhabiya ist von einer deutlichen Unterscheidung in Gläubige und Ungläubige geprägt. Als gläubig gilt den Wahhabiten aber nicht der gewöhnliche Muslim, sondern derjenige, der die Verhaltensvorschriften der Wahhabiya minutiös befolgt und ihre theologischen Ansichten vorbehaltlos übernimmt. Sie glaubten, in Koran und Sunna ein detailgetreues Abbild der idealisierten Frühzeit gefunden zu haben und versuchten unerbittlich, Gottes Gebote wortgetreu in die Tat umzusetzen.
Im Najd des 18. und 19. Jahrhunderts waren das Rauchen, Musizieren und das Tragen seidener Kleidung verboten. Außerdem wurde das fünfmalige Gebet in der Gemeinschaft verpflichtend. Eine Religionspolizei, ähnlich der der Taliban, sorgte dafür, dass alle Vorschriften eingehalten wurden. Nach außen lieferte die Wahhabiya das ideologische Rüstzeug für die Expansion des saudischen Staates. Alle Nichtwahhabiten galten ihr als Ungläubige, die im jihad bekämpft werden sollten. Salafiya, Wahhabiya und einige andere Reformbewegungen schufen die ideologische Grundlage der islamistischen Organisationen des 20. Jahrhunderts. Während die Salafiya vor allem diejenigen prägte, die die geistig-moralische Erneuerung ihrer Gesellschaften betrieben, bezogen sich die Militanten eher auf die Ideologie der Wahhabiya und artverwandter Reformbewegungen. Sie übernahmen von ihnen – aufgrund des Bewusstseins, die einzig wahren Muslime zu sein – ihre radikale Abgrenzung von der Außenwelt und die Überzeugung, gegen andersdenkende Muslime im jihad kämpfen zu müssen. Deswegen werden sie heute auch Jihadisten genannt.28 Ihr Weltbild ist stark dichotomisch geprägt: sie sind gläubig, alle anderen ungläubig.
Die ersten politischen Bewegungen des Islamismus entstanden ab den 20er Jahren. 1928 gründete der Volksschullehrer Hasan al-Banna (1906-1949) die ägyptische Muslimbruderschaft. Er und der Begründer der indisch-pakistanischen Jamaat-e Islami, Abu l-A'la al-Maududi (1903-1979) wurden zu den wichtigsten Wegbereitern des politischen Islam im 20. Jahrhundert. In der arabischen Welt blieb Ägypten lange Zeit das Zentrum des Islamismus, von wo sich die Muslimbruderschaft ab den 40er Jahren in andere Länder, vor allem nach Syrien, Jordanien und den Sudan ausweitete. Ziel der Muslimbruderschaft war eine vollkommene Umgestaltung der ägyptischen Gesellschaft auf der Grundlage der shari‘ a. Während Banna auf schrittweise Veränderungen hinarbeitete, teilten viele Mitglieder seinen Optimismus bezüglich der Reformierbarkeit des ägyptischen politischen Systems nicht. Schon damals bewegten sich die Ansichten von Islamisten in der gesamten Region zwischen diesen beiden Polen: graduelle geistig-moralische Erneuerung oder gewaltsamer Kampf.
Den entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Muslimbruderschaft bildete die Unterdrückung ihrer Aktivitäten ab 1954 durch das Regime der Freien Offiziere, nachdem ein Anschlag von Muslimbrüdern auf Präsident Nasser gescheitert war. 1965 folgte eine zweite Verhaftungswelle, in deren Folge Sayyid Qutb (1906-1966), der wichtigste militante Vordenker der Muslimbrüder, hingerichtet wurde. Dass die ägyptische Regierung Qutb exekutieren ließ, weist schon darauf hin, für wie gefährlich sie ihn hielt. Qutb hatte seit 1954 mit Unterbrechungen im Gefängnis gesessen. Diese Erfahrung scheint maßgeblich zu einer Radikalisierung beigetragen zu haben, die anhand seiner im Gefängnis entstandenen Schriften rekonstruiert werden kann. Sein Buch Wegzeichen wurde zum bedeutendsten Pamphlet militanter Islamisten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er entwarf darin eine revolutionäre Ideologie, die sich vom Reformkurs Hasan al-Bannas abwandte. Er erklärte das ägyptische Regime für ungläubig und forderte den gewaltsamen Kampf (jihad) gegen Nasser.
Junge Islamisten der 60er und 70er Jahre schlossen sich der Lehre Qutbs begeistert an. Bis heute ist er der populärste militant-islamistische Denker geblieben und seine Bücher werden in der arabischen Welt und in Übersetzung auch weit darüber hinaus gelesen. Qutbs Schüler im Ägypten der späten 60er und 70er Jahre gingen jedoch noch einen Schritt weiter als ihr Lehrvater und erklärten auch diejenigen einzelnen Muslime für Ungläubige, die in der angeblich unislamischen ägyptischen Gesellschaft lebten. Sayyid Qutb hatte zwar auf der strengen Unterscheidung von Glauben und Unglauben beharrt, jedoch die Beantwortung der Frage vermieden, inwieweit Individuen auch für ungläubig und damit für vogelfrei erklärt werden dürften. Seine Schüler gingen diesen Schritt. Sie hielten den Kampf gegen den Staat, seine Herrscher und Bewohner für eine grundlegende religiöse Pflicht und nannten ihn jihad. Damit waren die ideologischen Grundlagen für die Entstehung des islamistischen Terrorismus gelegt. In Ägypten waren es vor allem die Erfahrung brutaler staatlicher Repression und die langen Gefängnisaufenthalte, die eine Radikalisierung vieler Islamisten bewirkten. Während die Muslimbruderschaft der Gewalt abschwor, erstarkten militante Gruppierungen, die den ägyptischen Staat mit terroristischen Mitteln bekämpften.
@Max: Ist eigentlich schon mehr rausgekommen, als das was El Pais geschrieben hat?
@ecki: Bush ist nicht mein Freund. Kenne ihn nicht persönlich.
Ich habe nur einen Satz geschrieben und ihr interpretiert was weiss ich was rein.
Nochmal:
1. ich gehe davon aus, dass es kein Zufall ist, dass es vor der Wahl passiert ist.
2. Die Sozialisten unterstützen den Kampf gegebn den Islamismus nicht so wie die PP (ohne Wertung)
Aznar hat falsch gehandelt, kein Zweifel. Allerdings muss es auch stuzig machen, dass die Vorwürfe (Botschafter um
Fakt ist, dass Aznar den Anschlag natürlich wahltaktisch ausnutzen wollte - aber haben das die anderen nicht auch gemacht?
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Ist jetzt auch dir klargeworden, wer hier aufgebauscht hat und absichtlich in die falsche Richtung gelenkt hat? Spanien würde jetzt am liebsten die Resolution rückgängig machen, die Auslandspresse in Spanien beschwert sich, dass sie von Regierungsstellen und teilweise sogar direkt von Aznar angerufen wurden, sie sollen nur in Richtung ETA berichten.
Aktuelle politische Informationen über Spanien im Netz
Nachrichten, Kommentare und Analysen finden sich bei allen spanischen Tageszeitungen; die meisten sind allerdings registrierungspflichtig. Dabei ist das gesamte Meinungsspektrum vertreten: Eher konservativ präsentieren sich
- El Mundo und
- ABC, während der Klassiker
- El País dem sozialistischen PSOE freundlicher gesonnen ist.
- La Vanguardia aus Barcelona bietet in der Online-Ausgabe ein umfangreiches Archiv und zahlreiche Extras und Dossiers.
http://www.europa-digital.de/laender/spa/nat_pol/
Extra für dich: streiche mein "sozialistisch" setzte "der PSOE wohlgesonnen".
Grüße
Apfelbaumpflanzer
Du hattest ja gemeint, das behaupten wohl nur Sozialisten, zumindest sinngemäß.
Grüße
ecki