Das rote Gesocks zeigt sich
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Eröffnet am: | 29.09.09 10:03 | von: big lebowsky | Anzahl Beiträge: | 86 |
Neuester Beitrag: | 29.09.09 16:04 | von: kiiwii | Leser gesamt: | 3.383 |
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Von Ole Reißmann
Die Eidgenossen sorgen sich um ihren Lieblingsfeind: Mit Verve polterte Finanzminister Peer Steinbrück gegen die Steueroase Schweiz und zog dafür Häme und Hass der Boulevardpresse auf sich. Jetzt lässt eine Zeitung ihre Leser über die Zukunft des Ministers abstimmen.
Hamburg - Die Schweizer Boulevardzeitung "Blick" sorgt sich um die Zukunft des deutschen Finanzministers Peer Steinbrück. Dessen Tage im Ministeramt sind gezählt, nun sollen die "Blick"-Leser helfen und ihm eine "Perspektive" geben. Sie dürfen abstimmen, in welchem Job sie Steinbrück künftig am liebsten sehen möchten. Neun Vorschläge stehen zur Auswahl, mit denen die Schweizer noch einmal an ihren Lieblingsfeind erinnert werden.
Tatsächlich sind die Eidgenossen auf "Peitschen-Peer" nicht gut zu sprechen. Ihn machen sie dafür mitverantwortlich, dass das Schweizer Bankgeheimnis unterdessen praktisch abgeschafft ist. Er war es schließlich, der das Land lautstark kritisierte und "mit der Peitsche" drohte. Ihn machen sie auch dafür verantwortlich, dass ihr Land vor einem Jahr als Steuerparadies auf eine schwarze Liste der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gesetzt werden sollte.
Bei jeder Gelegenheit droschen Boulevardblätter wie "Blick" fortan auf Steinbrück ein. Der wiederum legte regelmäßig nach und hielt den Steuerstreit am Laufen. Der "Blick am Abend" widmete dem Finanzminister sogar eine Titelgeschichte. Überschrift: "Der hässliche Deutsche". Dazu ein Bild, auf dem der Minister grimmig drein schaut.
Jetzt sollen die Leser des bösen "Blicks" entscheiden, wo Steinbrück künftig "mit Worten und Peitschen" um sich schlagen soll. Besonders beliebt bei den "Blick"-Lesern ist derzeit die Idee, Steinbrück als deutschen Botschafter nach Ouagadougou zu schicken. Kein Wunder, hatte Steinbrück im Streit um Bankgeheimnis und Steuerflucht doch die Schweiz auf eine Stufe mit der Hauptstadt von Burkina Faso gestellt. Nicht nur der Botschafter von Burkina Faso war daraufhin empört.
Ein weiteres Jobangebot: Fremdenführer in Schweizer Indianerreservaten. Hatte der Finanzminister die schwarze Liste unkooperativer Steueroasen Anfang des Jahres doch als Kavallerie bezeichnet, die man ausreiten lassen könne. "Aber die muss man nicht unbedingt ausreiten lassen. Die Indianer müssen nur wissen, dass es sie gibt", drohte er damals unverblümt. Ein Schweizer Abgeordneter sagte damals, Steinbrück erinnere ihn "an jene Generation von Deutschen, die vor 60 Jahren mit Ledermantel, Stiefel und Armbinde durch die Gassen gegangen sind".
Derzeit an dritter Stelle der Abstimmung stehe der Vorschlag, Steinbrück als Verkäufer luftiger Pralinen einer Confiserie nach Vaduz in Liechtenstein zu schicken. Gleich eine doppelte Strafe, denn auch Liechtenstein wurde von Steinbrück mit Steueroasen-Kritik bedacht und reagierte überaus frostig.
Peitsche, Indianer, Ouagadougou: So harsch und ausgefallen Steinbrücks verbale Attacken auf das Nachbarland auch waren, als "Auktionator von großen Sprachbildern" können sich die "Blick"-Leser "Peitschen-Peer" am wenigsten vorstellen. Diese Möglichkeit wurde in der Abstimmung bisher am wenigsten angeklickt.
URL:
* http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,652069,00.html
Er könnte so reich werden - Maddoff wär'n Dreck dagegen
in der Politik.