Das die Bilder von Saddam
DIe Mohammed Karrikaturen haben sie alle nicht abgedruckt. DAbei wäre dies sinnvoll gewesen, damit sich auch alle eine Meinung über den dadurch verursachten Konflikt machen könnten.
Aber das ist wohl gesellschaftlicher Mainstream !
Richtiger ist es sich gegen die Todesstrafe in den USA und China zu wenden.
Allen noch einen "Guten Rutsch"
Nimm bitte lediglich zur Kenntnis, dass der überwiegende Teil der entwickelten Welt, insbesondere das komplette Europa, Kanada, Australien, Russland, sowie Mittel- und Südamerika und sogar ein beträchtlicher Teil Afrikas sich von dieser Strafform, die den Menschenrechten widerspricht, verabschiedet hat. Und das aus guten Gründen.
Nochmal: mit Deiner persönlichen Einstellung hat das nichts zu tun - die toleriere ich genauso, wie ich Monarchisten, Abtreibungsgegner, Atheisten, Kreationisten, Kommunisten und vieles andere mehr toleriere. Aber all das bildet glücklicherweise nicht die moralische Grundlage unserer Gesellschaftsform. Siehe auch: Kant.
Auch für Rache und Bestrafung gibt es eine Grenze - ich bin nicht sicher, vielleicht genügt es ja schon, wenn den Übeltäter das begangene Unrecht reut, - in jedem Fall ist die Grenze dies: dass er zukünftig kein weiteres Unrecht dieser Art anrichtet, und dass andere weniger zu ähnlichen Übeltaten geneigt sein mögen.
(Marcus Tullius Cicero)
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Aucun homme n'est assez riche pour acheter son passé
Oscar Wilde
Wohlgemerkt: wir reden hier nicht über Affekthandlungen, sondern geplante, bewusste, vorsätzliche Tötungen mit dem Motiv Rache.
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Aucun homme n'est assez riche pour acheter son passé
Oscar Wilde
Aufgrund der Tatsache, dass es aber in jedem informativen TV-Format gestern ohnehin hoch und runter lief, sah man es sicherlich nicht als "ekelig", sondern als "informatives" Muss an.
Es gibt sicherlich einige Fotos und Bilder, die nicht in Zeitungen und in die TV-Nachrichten gehören. Aber auf den Bildern von Saddam sieht man ja "nur" die Hinführung und das Umlegen des Strickes. Die Hinrichtung als solche ist ja richtigerweise nicht öffentlich dokumentiert.
Hätte man jedoch auch den Gang nicht öffentlich dokumentiert, wären wieder tausende Stimmen und Verschwörungstheoretiker laut geworden.
Wie man es macht, kann man es für manche immer falsch machen.
PS..was ich bspw. als durchaus "ekelig" empfinde, obwohl ich seiner Arbeit enormen Respekt zolle und sie auch als wichtige dokumentarische Notwendigkeit erachte, sind Fotgrafien von James Nachtwey. Aber auch dabei verschlägt es mir manchmal die Sprache - nicht nur vor Entsetzen, auch vor Ekel!
greetz
sports*
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Das Leben ist hart, doch Ariva ist härter..
auch diese bilder wurden gross in allen tageszeitungen abgebildet....wenige haben sich dagegen ausgesprochen.
nicht , dass hier jetzt wer denkt, ich verteidige hier kinderschänder...dass sicher nicht
und noch was.ich habe es schon einige male hier geschrieben....ich hätte kein problem, jemanden der meinder fam. was angetan hat, aus dem leben scheiden zu lassen
wünsch allen hier noch einen guten rutsch und ein gutes neues jahr
gruss
310367a
Deine Ansichten sind übrigens in Afghanistan oder im Irak sehr modern. Aber gut, dass wir in einem Land leben, das dich dafür in den Knast bringen würde. Doch deine Worte sind ja eh nur hohles Geschwätz.
das probierte auch schon mal einer names adolf...auch er ist auf die schnauze gefallen...in diesem sinn
PS: mich wundert auch, wie gut du hier alle menschen kennst nach deinen beurteilungen.
kennen wir uns von wo...???,.als dass du so was behaupten kannst....aber wie dein nick schon sagt...du redest und schreibst eben NURMALSO
gruss
310367a
Irakische Regierung fahndet nach Quelle des Hinrichtungsvideos
Als sie die Schlinge um Saddam Husseins Hals legten, verhöhnten ihn seine Henker, filmten die Hinrichtung des Ex-Diktators. Die Regierung in Bagdad hat das Verhalten der Wachleute nun als "unangemessen" gerügt und eine Untersuchung angekündigt - aus Angst vor Racheakten der Saddam-Anhänger.
Bagdad - Die irakische Regierung will prüfen, wie es dazu kommen konnte, dass Wachleute, die bei der Exekution Saddam Husseins anwesend waren, diesen in der Minute seines Todes beschimpften und die Exekution des früheren irakischen Machthabers sogar in voller Länge filmten. Das Video kursiert seit dem Wochenende im Internet.
Fernsehbilder von der Exekution: Die Hinrichtung selbst wurde im TV nicht gezeigt
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Getty Images
Fernsehbilder von der Exekution: Die Hinrichtung selbst wurde im TV nicht gezeigt
Auf der Aufnahme ist zu sehen, wie Saddam Hussein an den Galgen geführt wird. Die wackeligen Bilder deuten auf eine Aufzeichnung per Handkamera hin. Zu hören ist, wie Zeugen der Exekution den irakischen Ex-Präsidenten wenige Sekunden vor seinem Tod verhöhnen und den Namen seines größten schiitischen Widersachers rufen, des Radikalen Muktada al-Sadr. Die "Bild"-Zeitung berichtet heute von einer Version des Videos, in der die Henker nach der Hinrichtung um die Leiche Saddams tanzen sollen.
Angesichts von Warnungen, Anhänger Saddams könnten die Verbreitung des Videos als Demütigung auffassen und nach Vergeltung streben, bemüht sich die irakische Regierung nun um Schadensbegrenzung. "Es gab einige wenige Wachleute, die unangemessene Parolen brüllten", zitiert die Londoner "Times" einen Berater von Ministerpräsident Nuri al-Mailiki. Die Vorgänge seien nun Gegenstand einer Regierungsuntersuchung.
"Das Video ist extrem schädlich in jeder Hinsicht", warnte der nationale irakische Sicherheitsberater Muwaffak al-Rubai gegenüber der "Times". Dies gelte für die nationale Versöhnung, den Dialog zwischen der Religionsgruppen und die Politik der arabischen Staaten mit Blick auf die religiöse Gewalt im Irak. Nähere Einzelheiten nannte Rubai, der selbst bei der Exekution anwesend war, nicht.
Nach Angaben der Zeitung hat jedoch eine sunnitische Gruppierung, die in Verhandlungen mit der Regierung stand, die Gespräche abgebrochen. "Der Tod Saddams bedeutet den Tod des Versöhnungsprozesses", erklärte die Islamistische Nationale Befreiungsbewegung, eine Abspaltung von Saddams offiziell aufgelöster Baath-Partei. "Es gibt keine weiteren geheimen Verhandlungen mit einer kriminellen Regierung."
Die Bilder von der Exekution sind inzwischen eine attraktive Trophäe der schiitischen Jugend des Landes geworden. Das Video wird unter Freunden von Handy zu Handy verschickt, Telefonläden in dem 2,5 Millionen Einwohner zählenden Schiitenviertel Sadr City, in denen das Handy-Video für umgerechnet 30 Cent aus dem Internet heruntergeladen werden kann, werden von Interessenten überrannt. Auch die schlechte Qualität der Aufnahme kann die große Nachfrage nach den Bildern nicht stoppen. Entscheidend ist, dass anders als in den vom irakischen Fernsehen ausgestrahlten Sequenzen auch die Exekution selbst zu sehen ist, und das mit Ton.
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Saddams Tod - gut für den Frieden im Irak?
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Neuester: Heute 11:04 Uhr
von drum
Die Hinrichtung des früheren irakischen Präsidenten hatte unter der sunnitischen Bevölkerung wütende Protestaktionen ausgelöst. In Samarra wurde gestern Abend der Eingang zu einem Heiligtum der Schiiten aufgebrochen, anschließend trugen die Demonstranten eine Sarg-Attrappe mit einem Foto des Gehängten durch die Ruinen der Askarija-Moschee. Diese wurde bei einem Bombenanschlag der Sunniten im vergangenen Februar schwer beschädigt, was eine Spirale von Gewalt und Gegengewalt zwischen Sunniten und Schiiten zur Folge hatte.
Der Gewalt im Irak fielen im Jahr 2006 nach amtlichen Angaben aus Bagdad insgesamt 16.273 Iraker zum Opfer. Getötet worden seien 14.298 Zivilpersonen, 1348 Polizisten und 627 Soldaten, teilten die irakischen Ministerien für Gesundheit, Inneres und Verteidigung mit.
Das hätten sich die Amis im April 2003 auch nicht vorstellen können.
Der nachfolgende Text wurde kopiert von http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,472473,00.html
TV-DOKUMENTATION AUS IRAK
"Ich bedauere den Sturz der Saddam-Statue"
Das Bild ging um die Welt: Gemeinsam mit Dutzenden von Mitstreitern brachte Kadhim al-Jubouri im April 2003 in der Hoffnung auf eine glorreiche Zukunft die Saddam-Statue in Bagdad zu Fall. Vier Jahre später bereut er das zutiefst - denn die Besatzung sei schlimmer als die Hussein-Diktatur.
Hamburg - Es war der Augenblick, auf den viele Iraker gewartet hatten: Am 9. April 2003 wurde auf dem Firdos-Platz in Bagdad die massive Saddam-Statue zu Fall gebracht. An vorderster Front war damals Kadhim al-Jubouri zu sehen - die Bilder, wie er einen Vorschlaghammer in den Betonsockel wuchtete, um den Bronze-Diktator zum Wackeln zu bringen, gingen um die Welt. Zu Tränen gerührt hatte er westlichen Medien gegenüber anschließend seinem Glücksgefühl Ausdruck verliehen.
Ende des Diktators: Iraker stürzen am 9. April 2003 eine Saddam-Statue in Bagdad
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DPA
Ende des Diktators: Iraker stürzen am 9. April 2003 eine Saddam-Statue in Bagdad
Inzwischen, vier Jahre nach Kriegsbeginn, bedauert al-Jubouri seine damaligen Freudenausbrüche. In der Dokumentation "Regrets of the Statue Man", die heute im britischen Fernsehsender ITV ausgestrahlt wird, ist von Optimismus nichts mehr zu sehen.
Seine Lagebeschreibung des heutigen Irak könnte düsterer kaum aussehen: "Ich bedauere zutiefst, dass ich damals die Statue gestürzt habe. Die Amerikaner sind schlimmer als die Diktatur. Jeder Tag ist schlechter als der vorige Tag."
Nach einer Beschwerde bei Saddam-Sohn Udai, nicht für die Reparatur von dessen Motorrad bezahlt worden zu sein, habe er die ganze Brutalität des Saddam-Regimes am eigenen Leib erfahren. "Viele aus meinem Stamm mussten damals ins Gefängnis oder wurden gehängt. Nachdem dann die Statue gebaut worden war, war es immer mein Traum, sie zu stürzen."
Doch jetzt sehne er sich nach der Zeit unter Saddam. "Lieber der Teufel, den Du kennst, als der, den Du nicht kennst. Wir können Freund und Feind nicht mehr unterscheiden. Die Situation wird immer gefährlicher. Eine Besserung ist nicht in Sicht, die Menschen sind arm, und die Preise schießen in die Höhe. Saddam war wie Stalin. Aber es stellt sich heraus, dass die Besatzung noch schlimmer ist", so al-Jubouri in der Dokumentation.
Tatsächlich blicken viele Iraker vier Jahre nach dem Einmarsch der US-geführten Truppen im Irak immer pessimistischer in die Zukunft. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage unter mehr als 2000 Irakern, die im Auftrag von WDR/ARD, ABC News, BBC und der Zeitung "USA Today" durchgeführt wurde.
Nur noch eine Minderheit von 42 Prozent der Befragten glaubt demnach, dass es ihre Kinder einmal besser haben werden. Etwas mehr als ein Drittel rechnet kurzfristig mit einer Besserung der Lage. Als dringlichstes Problem erleben die Iraker die fehlende Sicherheit im Land. Gerade einmal ein Viertel aller Befragten gab an, dass sie sich in ihrem Stadtteil sicher fühlen. Auch um die Grundversorgung mit Wasser und Strom scheint es schlecht zu stehen: Neun von zehn Befragten sagten in der Umfrage, dass die Stromversorgung "ziemlich schlecht" oder "sehr schlecht" sei - siebzig Prozent kamen bei der Frage nach sauberem Wasser zu einer ähnlichen Einschätzung.
Viele Tote bei Anschlagserie
Bei früheren Umfragen in den Jahren 2004 und 2005 hatten noch rund 80 Prozent der Befragten zuversichtlich in die Zukunft geblickt.
Bei einer Anschlagserie im Nordirak sind heute nach offiziellen Angaben 18 Menschen ums Leben gekommen und 37 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Polizei explodierten in der Stadt Kirkuk an verschiedenen Orten fünf Sprengsätze. Bei einem Anschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad starben drei Menschen. Morgen jährt sich der Einmarsch der US-geführten Truppen im Irak zum vierten Mal.
vm/anr/AFP/AP/Reuters