RWE/Eon - sell out beendet?
Naja, bei L&S wurde zum Schluss schon wieder gekauft.
Zum Thema Insider: Blödsinn. Was sein kann, grundsätzlich hätte ich auch alles Wissen gehabt (aber habe da nicht die Erfahrung/Zeit, solche Schlüsse zu ziehen), dass größere Fonds die Situation als Möglichkeit erhant haben und daher spekualtiv raus sind. Aber wenn das vorher wer wusste, wäre das eine weitrgabe einer adhoc pflichtigen Insiderinfo. Ich war lange im börsennotierten Rahmen, dass ist etwas, was die interne Compliance unter allen Umständen bekämpft. Davor hat jedes Unternehmen und jeder Vorstand Angst: Warum? Kommt so was raus, kommt die spanische Inquisition, dann die apokalyptischen Reiter und wenn das noch nicht reicht die Börsenaufsicht. Strafen für das Unternehmen UND verantwortliche Vorstände (und verantwortlich hießt NUR, zuständig für die betroffenden EInheiten/Unternehmen) und Schuldigen sind tdrakonisch. Die Schuldigen wanderrn zudem in den Bau. Glaubt mir, das will kein Unternehmen/Mitarbeiter dieser Tage um für ein par Kröten hinten rum mit seinen Aktien zu zocken oder sein Kollegen bei Hedgefonds glücklich zu machen.
Was spannend ist warum. Ich habe selbst in meiner Jobhstorie einen Squeeze im Energiehandel mitgemacht, ich weiß, dass das schnell mit nicht mal großen Mengen in kurzer Zeit fies teuer werden kann. Das kann man sich nicht vorstellen.
Hier scheint es ja aus Der Windproduktion zu kommen und muss ja quasi langfristige Vermarktungen betreffen. Ich hätte so ein Event aber als klassisches Force Majeour - höhere Gewalt - gesehen, im euopäischen Handel eigentlich eine Standardklausel. Das wundert mich, aber neutral, da ich den amerikanischen Handel nicht kenne.
Wie gesagt, es ist kurzfristige Optimeirung/Money Management, Stand jetzt sehe ich nichts, was einen langfristigen Kalkül hier ändert. So etwas passiert. Leider.
Aber das eine ist, was rational ist, dass andere, was der Markt kurzfristig daraus macht. Auf Energie generell ist Dauerfeuer, was sich in Anbetracht der Aussichten eigentlich nur mit einem Squeeze Out erklären kann, also den Versuch möglichst große Mengen möglichst billig zu sammeln. Zudem die Aktive Wolfe Wave, die diverse Algos dann als Marken übernehmen dürfen. RWE wurde Shortern, Tradern und Algos leider kurzfristig zum Frass vorgeworfen.
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Papiere von RWE sind am Freitagmorgen vorbörslich kräftig unter Druck geraten. Beim Broker Lang & Schwarz verloren die Anteile des inzwischen auf Erneuerbare Energien fokussierten Konzerns über 5 Prozent zum Xetra-Schluss. Durch die aktuell extremen Wetterbedingungen im US-Bundesstaat Texas sehen die Essener für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) des Segments Onshore Wind/Solar im laufenden Jahr eine Belastung um einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag. Barclays -Experte Peter Crampton ruderte mit seinem Kursziel leicht zurück, betonte aber die gute Kaufchance, die sich nun biete.
So ärgerlich die Texassache ist, dürfte es sich um eine einmalige Belastung handeln. Barclays hält die Aktie hier für unterbewertet; ich auch...:-)
Trotzdem ist die Hausnummer groß, auch wenn RWE in Texas ordentlich Kapazität hat. Wäre schon interessant, wieso RWE so Short war, dass es so einen Hit verursacht. Aber ich glaube, die Frage stellt das Board auch der zuständigen Einheit, die dürften nach kalten Tagen einige heiße bekommen. Und manchmal ist das so. Risiken treten ein und Kosten den dann. Leider denken immer viele sehr schnell, die 5% im Quantil, dass ist eh nur Mathematikerkram. Bist die 5% sich zu Wort melden...
However, für mich ist dies eine klare Kaufgelegenheit. Obwohl ich Trader bin, werde ich RWE (und E.on) länger halten. Die Dividenden trösten über die derzeitige Kursentwicklung hinweg. Zinden gibt's ja sowieso nicht, im Gegenteil.
Mal überschlägig gerechnet:
10 Tage x 30 % Auslastung x 1,3 GW = 93 GWh = 93.000 MWh x ~3000$/MWh = 279 Mio. Kann es nicht wirklich einschätzen, aber vermute mal dass 10 Tage und 3000$/MWh etwas übertreiben sind.
Das US Onshore Geschäft von RWE war leider schon vorher ein Flop.
Es ist nicht der erste Sektor, wo große Kursziele und großes Wachstumpotential vermeldet wird und dann geht es erst mal lange und entnervend seitwärts/abwärts.
windowfest: Wo findet man die 9000$. Hab gestern abend kein preis gefunden. Bei dem PReis braucht es keine große Position, um dreistellig zu verlieren. Es wird ja auch nicht die ganze Erzeugung treffen, weil in der Regel dort eingies DA Verkauft wrid (es ist Wind), eine solche Position ist entweder ein Forward/Future verkauf, den man nicht schnell genug gecovert hat oder ein Langfristvertrag, der dort nicht Wasserdicht ist. Normalerweise sollte so etwas eine "höhere Gewalt" Klausel auffangen.
Onshore Wind ist eh so eine mässig Idee. Auch wenn es formal billiger ist, hat man oft mit geringeren Laufzeiten, schlechteren Skaleneffekten (keine weiteren Claims) und zumeist auch schlechteren Benutzungsstunden zu tun. War halt die 10erJahre technologie, offshore wurde erst ab 2016 so richtig geboosted, sind halt oft die älteren und meist kleineren Parks.
Link: https://www.spglobal.com/platts/en/...eneration-out-prices-at-9000mwh
Die Absicherung erfolgt eher mit drei Instrumenten
- In der Regel nutzt die Branche Wetterderivate auf Wind, um sich abzusichern, dass hilft hier Null.
- Höhere Gewaltklauseln, die sind Standard, es gibt aber leider ab und an Fälle, wo schlecht aufgebaute Verträge (oft ältere) oder Lücken in den Wertschöpfungsketten (zum Beispiel, wenn ein Netzbetreiber sie nicht anerkennt) da Risiken offenbaren
- Positionslimite des Tradings. Die sollen erzwingen, dass man eingegangen Börsen/Standarhandelspositionen, wo höhere Gewalt nicht zählt, schnell geschlossen werden. Hier liegt, ich denke, der Hase im Pfeffer. Vermutlich wurde man überrannt, war zu zögerlich, was weiß ich. Man hat für weiß nicht 50 $ verkauft in der Erwartung der Produktion, kam aus dem WE, Windpark down, Preis bei 500 und steigend. Man hat es dann irgendwann geschlossen, aber vermutlich mit Tränen im Gesicht. So ein Markt steigt untern Umständen im Minuten um die Werte, die vorher absolute Preise waren. Das zahlt keine Versicherung.
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Zeitpunkt: 20.02.21 13:52
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Zeitpunkt: 20.02.21 13:52
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Wenn aber deren System ab oder umgeschaltet wurden, weil durch die Flüsse sonst das Stromnetz nicht funktioniert, d.h. sie wurden durch das handeln Dritter in die Not gebracht, weil sie eigentlich hätten produzieren können, dann können sie dagegen rechtlich Vorgehen und dort gehen ggf. auch Versicherungen mit rein. Das ist aber eine Frage, was der Netzbetreiber kann und wie das geregelt ist bei solchen Eingriffen.
Aber das wäre dann keine Windradversicherung, denn die versichert das Rad gegen technischen Ausfall, nicht dagegen.
Spannend. Na, dann gerne Geld zurück.
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Zeitpunkt: 20.02.21 13:52
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