D E F L A T I O N in Deutschland!
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Eröffnet am: | 17.11.02 22:14 | von: mkonradx | Anzahl Beiträge: | 2 |
Neuester Beitrag: | 17.11.02 23:06 | von: opa_kosto | Leser gesamt: | 2.448 |
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dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten
Einzelhandel erwartet 'Rabattfeuerwerk' im Weihnachtsgeschäft
HAMBURG (dpa-AFX) - Der Einzelhandel will die Kunden in diesem Jahr im Weihnachtsgeschäft mit deutlichen Preisnachlässen in die Läden locken und nicht bis zum Winterschlussverkauf warten. "Jetzt beginnt das Preisfeuerwerk. So etwas hat es noch nie gegeben", sagte Hubertus Pellengahr vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels der "Bild am Sonntag". Grund für die Rabatte sei die schlechte finanzielle Situation vieler Händler. "Die Geschäfte müssen endlich Geld in die Kassen bekommen, bis Weihnachten wird es daher spektakuläre Aktionen geben", sagte Pellengahr.
Auch für das kommende Jahr rechnet der Handel mit zahlreichen Rabattaktionen. "Wir erwarten für 2003, dass sich die Konsumzurückhaltung der Verbraucher noch steigern wird. Die Unternehmen müssen notgedrungen mit großen Rabattaktionen gegensteuern, um die Kunden bei der Stange zu halten. Wir rechnen deshalb damit, dass 2003 ein echtes Schnäppchenjahr wird", sagte Johann Hellwege, Hauptgeschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels (BAG), der Zeitung./DP/fn
Ich schätze mal, daß dies die Gewinne der Händler entsprechend mindert. Es wird sich dabei eine Spirale nach unten aufbauen: Der Konsument wird sich mit seinen Kaufentscheidungen zurückhalten, da er die Sachen später seiner Meinung nach noch billiger bekommt. Die Händler spüren die Zurückhaltung, müssen verkaufen und geben noch höhere Rabatte als z.B. vor einem halben Jahr. Gewinne werden dann keine mehr gemacht.
b
In Amerika stehen die Zeichen für die Autohersteller schon schlecht: auslaufende Rabattaktionen haben den Umsatz im letzten Quartal schon um bis zu 25% bei manchem Autohersteller einbrechen lassen.
Wenn dieser Trend anhält und nicht gestoppt wird, dann sehe ich den Dax Jahr 2003 bei 2300 stehen und den DOW bei ca. 5000 - 6000. Im ungünstigsten Fall bekommen wir japanische Verhältnisse.
Ich glaube, dass sich viele überhaupt noch nicht über die Dimensionen der Wirtschaftsflaute in Deutschland und anderen Industriestaaten wirklich klar sind. Einige Bundesländer wie Berlin oder das Saarland sind schon so gut wie pleite und werden nur noch künstlich beatmet. Selbst das scheint kaum noch zu reichen, einige Länder können ihre Beamten kaum noch bezahlen und versuchen in einem letzten Verzweiflungsakt, die einheitliche Beamtenbesoldung des Bundes zu kippen. Das nur als Beispiel. Das Kasperletheater um die Erhöhung der Rentenbeiträge ist ein weiteres: Jeder weiß, dass die Beiträge im kommenden Jahr nicht nur über 20%,sondern auch deutlich höher steigen müssen, um das Rentensystem einigermaßen über Wasser zu halten.
Wir stehen erst am Anfang der Krise, vieles wird noch unter Verschluss gehalten, weil man es der Bevölkerung noch nicht zumuten will. Im kommenden Jahr rechne ich mit 5-6 Millionen Arbeitslosen, um mal eine vorsichtige Zahl zu nennen. Für das, was uns bevorsteht, ist Deflation ein verhältnismäßig harmloser Ausdruck.
MfG
opa_kosto