DAX mit der Chance auf einen Umkehrspike!
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 04.10.03 19:44 | ||||
Eröffnet am: | 03.10.03 19:30 | von: benny17 | Anzahl Beiträge: | 6 |
Neuester Beitrag: | 04.10.03 19:44 | von: poste | Leser gesamt: | 1.419 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 5 | |
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Der DAX kann sich intraday weiterentwickeln. Aktuell eine Plus von 1,62% auf 3.310 Punkte. Anbei der aktuelle Tageschart. Wenn der Index die Intradaystärke bis zum Tagesschluß halten kann und wenn die US Indizes nach 20.00 Uhr nicht grob abverkauft werden, würden wir im DAX auf der beschriebenen Supportlinie direkt unter dem 3.280-3.300er Key Support ein Umkehrspike bekommen. Ein solcher würde dann eine Gegenbewegung nach oben einleiten ...
- Bear Sentiment Phänomene ...
Seit einigen Tagen verzeichnet insbesondere der DAX deutliche Kursverluste. Seit einigen Tagen erleben die bearish ausgerichteten Marktteilnehmer ein Revival über die breite Wirtschaftspresse.
Folgendes fällt auf:
- Die permanent bearishen Marktbeobachter, die der Kurserholung im Nasdaq seit Oktober 2002 und der Kurserholung seit März 2003 im DAX durchgehend skeptisch gegenüber standen, artikulieren sich mit den kurzfristig fallenden Notierungen im Rücken wieder forciert bearish. In der Wirtschaftspresse liest man nun sogar wieder mehrfach Einschätzungen, wonach der Markt vor einem Crash stehe.
- Seit einigen Tagen wechseln auffällig viele Marktakteure, die sich seit März 2003 über die Presse bullish zum Markt geäußert haben, in das Lager der Bären und zeigen sich nun verhalten bearish bis stark bearish zum Markt. Verhalten bearish in dem Sinne, daß eine größere Korrektur bevorstehen dürfte. Stark bearish in dem Sinne, daß die mittelfristige übergeordnete Kurserholung beendet sei und der nächste größere fortgesetzte "Abwasch" starten würde.
Fazit bzgl. der Auswertung des Sentiments, das sich über die Kommentatoren in der breiten Wirtschaftspresse ziehen läßt:
Die Perma-Bären äußern sich dahingehend, daß sie noch "shorter" auf den Markt sind, als sie es die Wochen und Monate davor schon gewesen sind, daß der Markt noch schneller und noch tiefer fallen werde und daß die Fundamentals noch immer nicht die Kursentwicklungen rechtfertigen würden. Qualitativ liegen also wieder "Spitzen" vor. Auf der anderen Seite wie berichtet auch quantitative "Spitzen". Bullishe Advisor wechseln ins Bärenlager. Wenn man die Wirtschaftspresse der vergangenen Tage screent, so muß man nach beschwichtigenden bullishen Einschätzungen suchen.
Wie ist diese Sentimentsituation zu werten?
Unserer Ansicht nach ist die Situation derzeit noch grenzwertig. Es besteht die Möglichkeit eines Sentimenttrendwechsels. Das anhaltend bullishe Sentiment auf hohem Niveau könnte demnach durch einen starken Abfall ein sentimenttechnisches Trendwendesignal geben. Noch ist aber nicht soweit! Auf der anderen Seite kann der schlagartige kurzfristige Sentimentwechsel in dem vorliegenden technischen Set Up auch die nächste größere Aufwärtswelle "feuern". Jetzt sind "alle draußen" und erklären die Aufwärtsbewegung für beendet, jetzt müßten diese Marktakteure also wieder "rein", wenn die Märkte in einem bullishen Muster korrigieren sollten. Wenn der Bär in einer übergeordneten Aufwärtsbewegung besonders laut "brüllt", ist dies zunächst einmal als Kontraindikator zu werten. Auf der anderen Seite mahnt es zur Vorsicht! Man darf sich nicht an charttechnische und sentimenttechnische Bärenfallen, wie es sie zuhauf seit März 2003 gab, gewöhnen. Jede einzelne "Trap" muß erneut mit Sorgfalt ausgewertet werden. Man kennt die Geschichte nur zu gut, von dem kleinen Jungen, der seine Eltern durch vorgetäuschte Klagelaute neckt, dann aber bei einem tatsächlich zugestoßenen Leid keine Hilfe erhält, weil die Eltern durch die mehrfachen "Täuschungsversuche" psychisch negativ konditioniert sind.
GPC Biotech und MediGene sind die beiden Titel aus dem TecDax-30, die in letzter Zeit von sich reden machten, vor allem durch eine beeindruckende Kursperformance. Genau diese beiden Werte waren die Biotech-Anlagefavoriten in der zweiteiligen exklusiven Biotech-Story von Ende Mai / Anfang Juni des Performaxx-Anlegerbriefs – quasi eine Kursverdopplung mit Ansage.
Von 2 auf 8 Euro, und das nicht mal zu unrecht. Ein Stop-Kurs wäre jetzt angebracht, um Gewinne zu konservieren.
GPC startete spät, aber dafür richtig
Wie wir schon im letzten Jahr orakelten, hielten wir es für eine sehr gute Idee, ein Unternehmen zu kaufen, der nur mit der Hälfte der liquiden Mittel notierte – die Wirkstoffentwicklungs-Phantasie gab es also praktisch mehr als gratis. Das war GPC Biotech bei Kursen von unter 3 Euro. Nach 2,07 Euro im Tief schraubte sich die Martinsrieder Biotechschmiede bis auf 8,38 Euro nach oben.
Und zwar nicht zu unrecht. Denn von der US-Zulassungsbehörde kam, wie sich inzwischen herumgesprochen haben dürfte, das OK für die Zulassungsstudie für das Anti-Krebsmedikament Satraplatin. Das ist die Vorstufe für eine folgende klinische Phase-III-Studie. Die Erwartungshaltung ist groß, doch hat Saraplatin in Kombination mit dem Medikament Prednisone gegenüber der Behandlung mit Prednisone alleine bei Patienten mit Hormon-resistentem Prostatakrebs bereits hervorragende Ergebnisse erzielt, die ganz zu recht Hoffnung auf Mehr schüren.
Weitere Erfolgsmeldungen betreffen den monoklonalen Antikörper 1D09C3, der bei zu unterschiedlichen menschlichen Blutkrebsarten zum gezielten Absterben von Tumorzellen geführt haben soll. Jetzt muss die Wirksamkeit des Antikörpers in Kombination mit dem Blockbuster-Krebsmedikament Rituxan verifiziert werden. Bei Kombination der beiden Antikörper hatte sich die Zeitspanne bis zum Fortschreiten der Krankheit verdoppelt – eine Welt in der Krebsforschung.
Nach der Kursverdopplung muss jetzt eine Nachricht nachgeschoben werden. Kommt sie nicht, droht der Rückfall in tiefere Regionen.
MediGene riskanter als GPC Biotech
MediGene konnte zwar selbst noch keine derartigen positiven Nachrichten wie GPC präsentieren, doch sprang die Phantasie auch auf den Münchner Forschungsnachbarn über. Wir hielten und halten MediGene für mindestens eine Klasse riskanter als GPC Biotech. Erstens ist GPC in der Forschung und Entwicklung mittlerweile weiter fortgeschritten, zweitens besitzt GPC die bei weitem bessere Kapitalausstattung mit ca. 100 Mio. Euro und Kooperationspartner / Investor Altana in der Hinterhand – wobei allerdings auch der Barmittelverbrauch unverändert hoch bleibt. Beide Titel halten wir weiterhin für aussichtsreich, raten aber speziell bei MediGene zur Mitnahme von Gewinnen nach der Kursverdopplung im letzten Monat. Sollte hier die erwartete positive Nachricht ausbleiben, wird der Kurs zwangsläufig wieder nachgeben. Bei GPC böte sich ein Stopp-Kurs bei 7 Euro (oder etwas freizügiger bei 6,50 Euro) an.
In den letzten Wochen hat sich an der günstigen fundamentalen Situation für die Aktienmärkte nichts geändert, nur die Kurse sind billiger geworden – eine hervorragende Chance zum Einstieg. Anleger sollten die jüngsten Kursrückgänge nicht überbewerten, sondern als notwendige Korrektur nach dem starken Anstieg seit März sehen. Die Argumente, die für den Kursverfall ins Feld geführt werden, halte ich für wenig stichhaltig.
Dass der Anstieg des Euro als Begründung für den Kursdruck angeführt wird, ist eine seltsame Stilblüte. Noch vor zwei Jahren musste der Verfall der europäischen Einheitswährung als Belastungsfaktor für die Börsen herhalten. Bei seiner Einführung 1999 war der Euro im Vergleich zum Dollar übrigens ähnlich bewertet wie heute. Die aktuellen Währungsrelationen müssten damit für deutsche Firmen verkraftbar sein.
Auch den Ölpreisanstieg nach der Kürzung der Fördermenge durch die OPEC sollten Anleger nicht überbewerten. Im Sommer hatte der Preis für das „schwarze Gold“ höher notiert, die Börsen waren trotzdem weiter gestiegen. Die wieder anlaufende Produktion im Irak dürfte die Reduzierung der Fördermenge durch die OPEC-Staaten ausgleichen. Auch Russland braucht dringend Geld und wird wohl kräftig fördern. Ein extremer Anstieg des Ölpreises ist daher kaum zu befürchten.
Der jüngste Kursrückgang an den Aktienmärkten hat gut in das saisonale Muster gepasst, das wir in den letzten Monaten mehrfach beschrieben haben. Der September ist seinem Ruf als schlechter Börsenmonat gerecht geworden. DAX und TecDAX verloren 6,4 bzw. 7,4 Prozent an Wert. Auch Dow und Nasdaq rutschten ab, hielten sich mit Abschlägen von 1,5 bzw. 1,3 Prozent aber deutlich besser. Sind die ersten beiden Wochen im Oktober in der Regel durchwachsen, startet anschließend oft eine Jahresendrallye. In Anbetracht der guten Rahmenbedingungen mit einer sich erholenden Konjunktur und historisch niedrigen Zinsen stehen die Zeichen in diesem Spätjahr klar auf grün.