DAI alles verkauft!!
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 08.04.15 23:37 | ||||
Eröffnet am: | 11.06.08 17:48 | von: Dacapo | Anzahl Beiträge: | 63 |
Neuester Beitrag: | 08.04.15 23:37 | von: traderdevil | Leser gesamt: | 79.461 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 4 | |
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habe nun endlich alle DAI-Aktien verkauft.....
Mit dieser Aktie habe ich voll daneben gelegen....
Nun ist Schluß,
lieber ein Schrecken mit Ende,alls Totalverlust
Gruß
Dc
Dazu brauchen die Investment-Banken "Opfer", die sie melken können. Zum jetzigen Zeitpunkt sind das Aktienkäufer, denen sie ihre Shorts andrehen (um einen Aktie leer zu verkaufen, bedarf es eines Käufers, dem man sie "umhängt"). Folglich geben sie "Kaufen"-Empfehlungen raus. Hat sich der Kurs dann nochmals halbiert, ist das interne Kursziel erreicht. Nun müssen sie ihre Shorts wieder eindecken. Dazu brauchen sie Leute, die dann noch - zu wirklichen Tiefstkursen - in Panik verkaufen. Was schürt bessere Panik als eine (vermeintlich) seriöse Großbank, deren Analysten in jahrelanger (verlogener) Nibelungen-Treue zu einen Substanzwert wie Daimler "Kaufen" und "Nachkaufen"-Empfehlungen aussprechen, um dann am Ende (vermeintlich) selber das Handtuch zu werfen und auf Verkaufen umzuschwenken?
Das ganze "Kaufen"/"Verkaufen"-Gehudel ist daher ein groß angelegtes Analysten-Theaterstück zur Mehrung der Gewinne ihrer Arbeitgeber und zur Verar.... der Kleinanleger, die die Zeche zahlen sollen.
Freilich läuft das nicht nur bei Daimler so. Man konnte es in der Baisse von 2000 bis 2003 bei fast allen DAX-Werten beobachten.
Deshalb ist ein Kauf zu einem Zeitpunkt, wenn die Mehrzahl der Analysten auf "Verkaufen" umgeschwenkt sind, meist eine ziemlich sichere Chance auf ordentliche Kursgewinne. Man muss nur Geduld haben...
Hier mal hypothetisch am Fall Daimler erläutert, man könnte ebensogut Siemens oder einen anderen Dax-Wert nehmen.
1. Prozyklische Kaufempfehlung am Hoch
Im Spätherbst 2007, beim Kurs von 76 Euro, stuft Analyst XY die Daimler-Aktie von "buy" auf "strong buy" hoch und nennt ein Kursziel von 130 Euro bis Ende 2008.
Wahrer Hintergrund: Die Bank von XY besitzt Daimler-Aktien, hält sie wegen des starken Kursanstiegs und des sich verschlechternden Makroumfelds aber nun für überbewertet und will sie verkaufen. Da die Bank sehr viele Aktien hat, muss sie diese schonend abgeben, um den Kurs nicht in den Keller zu schicken. Dazu dient die Kauf-Empfehlung des Analysten. Sie soll "das Volk" mobilisieren, die Taschen zu öffnen, damit die Bank "abladen" kann. Dieser Vorgang nennt sich "Distribution".
2. "Antizyklische" Kaufempfehlung nach stärkerer Korrektur
Die Daimler-Aktie fällt "wider Erwarten" auf 45 Euro. Analyst XY stuft Daimler von "strong buy" auf "buy" zurück, hält sie aber (angeblich) nach wie vor für ein lohnendes Langzeitinvestment. Er empfiehlt "Kaufen" bzw. Nachkaufen und nennt (pseudo-)fundamentale Gründe wie niedriges KGV, hohe Dividende, hohe Marktchancen, zukünftige Umsatzsteigerungen, Aktienrückkäufe, "Ende der Krise" oder Ähnliches. (An diesem Punkt sind wir jetzt.)
Wahrer Hintergrund: Der Chart der Daimler-Aktie ist inzwischen unter wichtige Unterstützungen gefallen, so dass die Bank eine Short-Chance wittert (am Hoch shortete sie nicht, weil es noch kein "Signal" dafür gab). Um die Aktie in großen Stil shorten zu können, bedarf es jetzt abermals vieler kleiner Käufer, die die Gegenseite einnehmen (sonst würde der Kurs durch das Shorten zu stark fallen, was potenzielle Shortgewinne mindert). Folglich verleitet Analyst XY das Volk mit obiger Durchhalte-Kaufempfehlung nun zu "Value"-Käufen. Das alte Kursziel von 130 Euro wird zwar auf 90 zurückgenommen, was aber immer noch deutlich über dem aktuellen Kurs von 45 liegt und daher Anstiegspotenzial suggeriert. Die Kleinen greifen beherzt zu und kaufen bzw. kaufen nach, die Shortposition der Bank wächst.
3. Prozyklische Verkaufsempfehlung am Langzeit-Tief
Daimler fällt, nicht zuletzt wegen drückender Shortseller, auf 25 Euro. Analyst XY gibt sich entsetzt, stuft die Aktie auf "Verkaufen" und senkt das Kursziel auf absurde 10 Euro.
Es gab leider Umstände, die sich seiner Kontrolle entzogen: schwere Versäumnisse und Fehleinschätzungen des Managements, Gewinnwarnungen, "überraschende" Nachfrageschwäche, ausufernde Schulden, hoher Abschreibungsbedarf, widrige Entwicklungen auf dem Arbeits-/ Zins- /Schulden- /Derivate-Markt, Krieg, Naturkatastrophen usw. (nicht Plausibles bitte streichen) zwingen ihn nun leider dazu, die Aktie auf "Verkaufen" abzustufen.
Wahrer Hintergrund: Das interne Kursziel für die hauseigene Short-Position ist erreicht. Die Bank braucht nun Dumme, die jetzt noch in Panik verkaufen, damit die Bank ihre geliehenen Stücke (Shorts) günstig zurückkaufen kann. Daimler notiert bereits bei billigen 25 Euro. Der Analyst behauptet trotzdem frech, sie würde noch viel tiefer fallen - und senkt das Kursziel auf absurde 10 Euro, wohl wissend, dass er damit Panik schürt. Das Volk schmeißt die Aktien denn auch völlig entnervt hin und liefert die Kurse, die die Bank zum Eindecken braucht. Die Shorts haben seit seiner letzten "Kauf"-Empfehlung (2) nun 50 % Gewinn eingespielt. Er wird zum Abteilungsleiter befördert und erhält einen dicken Bonus zum Jahresende.
Eventuell geht die Bank nun sogar wieder "klammheimlich" long in Daimler. Eine Kaufempfehlung sprechen die Analysten dazu natürlich nicht öffentlich aus, weil die Aktie sonst zu stark stiege (auch Käufe in großen Stückzahlen brauchen Zeit). Damit warten sie, bis Daimler wieder bei 60 Euro ist. Nun stuft Analyst RW, Neuling in der Abteilung von XY, sie wieder auf Kaufen hoch und nennt ein Kursziel von 110 Euro. Die Aktie soll schließlich noch weiter steigen....
-> Weiter bei (1), wenn die Aktie wieder 90 Euro erklommen hat.
Schlußfolgerung aus dem Chart: Steigender Ölpreis - fallende Autowerte und umgekehrt. Mal sehen ob die Korrelation so weiterläuft.
Allerdings scheint allmählich, wenn auch nicht von heute auf morgen, doch ein starker Wandel einzusetzen. Wenn die Verbraucher beim Absatz von E-Autos künftig mitspielen werden, wird dies umwälzende Änderungen mit sich bringen und ganz neue Absatzchancen für die Automobilhersteller bieten. Aber warten wir's mal ab, sollte der Ölpreis mal wieder fallen werden die hektischen Meldungen über neue Elektrofahrzeuge und Kooperationen mit Akkuherstellern wieder einschlafen und die Aktivitäten auch.
Nichtsdestotrotz scheint Daimler zu realisieren, daß mit Premium allein künftig kein Staat zu machen ist und diese Erkenntnis ist doch erfreulich, vor allem wenn daraus entsprechende Produkte für die Zukunft abgeleitet werden.
Stuttgart (aktiencheck.de AG) - Der Automobilhersteller Daimler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) plant nach den Worten seines Vorstandsvorsitzenden Dr. Dieter Zetsche ab 2010 die Einführung eines Elektroautos.
"Wir planen für das Jahr 2010 einen Elektro-Smart und für dasselbe Jahr auch ein Mercedes-Modell. Über den Preis ist noch nicht endgültig entschieden. Das hängt davon ab, ob wir die Autos mit den Batterien verkaufen oder ob die Batterien geleast werden" erklärte der Vorstandschef in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Vorabveröffentlichung).
Gleichzeitig bekannte sich der Manager zu einem umweltfreundlicheren Automobilportfolio bei Daimler: "Mit unser BlueTec-Dieseltechnologie, der saubersten weltweit, stehen wir ganz vorne, beim Hybrid haben wir eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Chrysler, BMW und GM, und die Brennstoffzelle bringen wir 2010 in Kleinserie auf den Markt. Hier sind wir auch bei den Kosten gut vorangekommen", so der Vorstandschef.
Vielleicht hätte man mal die Subventionen für die Einspeisevergütungen von Solarstrom erheblicher gestrichen, damit statt den 125 MRD. Euro bis 2025 für Solar was für Steuervergünstigungen für Elektromotoren übrig ist.
Angeblich soll es aber bereits ab 2010 eine Hybridversion von Honda geben, die dank größerer Stückzahlen und niedrigerer Produktionskosten den normalen Version Konkurrenz machen kann.
Mal sehen, auf jeden Fall ist es ein positiver und richtiger Schritt von DAimler .
Ich schrieb am 14.06.2008 in diesem Thread, als Daimler bei 45 Euro notierte:
Pleite gehen wird Daimler sicherlich nicht. Ich schätze, dass Daimler um 25 Euro wieder als langfristige Long-Position interessant werden könnte (Tief von 2003), weil nun zumindest Chrysler nicht mehr auf die Bilanz drückt. Bis dahin bleibt DAI ein Short.
http://www.ariva.de/DAI_alles_verkauft_t333331?page=0#jumppos22
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FAZIT: Es ist bei Daimler nicht unrealistisch, von weiteren - womöglich deutlichen - Kursverlusten auszugehen. Und es schadet nicht, bereits jetzt einen Fall B parat zu haben, falls sich die Erwartung, die Aktie würde oberhalb 40 Euro einen Boden bilden, nicht erfüllt.
http://www.ariva.de/DAI_alles_verkauft_t333331?page=1#jumppos28
Darauf erhielt ich die Antworten:
Nimbus2007:
AL..du bist und bleibst ein Brüller. *gg*
Think:
Und wenn alle Welt denkt es bricht alles zusammen, dann dreht übrigens meistens die Börse....
Wie war das mit den Zinssenkungen, das sollte doch ca. 1/2 bis 1 Jahr später wirken (also im Herbst / Winter 2008).
Wie war das mit den Investoren die auf viel Geld sitzen und bei einer Inflation nicht viel Möglichkeiten zum investieren haben (Rohstoffe schon exterm teuer, Anleihen wg. Inflation unsinnig, Häuserpreise sind noch im Sinkflug....)
Wie war das mit der Abgeltungssteuer für Aktienbesitzer, wollten da nicht doch noch Fonds und Private dieses Jahr investieren?
...DAI ist nicht mehr weit weg vom Buchwert. Zur Zeit zahlt DAI noch eine vergleichsweise hohe Dividendenrendite.
Shenandoah: AL....
...bei all deiner (guten) analyse and fakten...25 euro fuer Daimler ist selbst beim Motto "alles ist moeglich an der boerse" unrealistisch und somit worst case fall.
Hier der Chart von Daimler in meiner damaligen Prognose (oben, "2 x witzig" bewertet) und darunter der tatsächliche Chart seit Sommer 2008. ):
M.E. hatte DAI in der Krise zu spät reagiert und Kapazitätsanpassungen zu spät vorgenommen. Nicht ohne Grund darf H.Schmückle jetzt den Hut nehmen. Es spricht auch die Personalie Bernhard dafür, daß wirklich weiterer Restrukturierungsaufwand besteht.
M.E. wäre DAI im Markt nicht so schlecht positioniert (die Marke zieht immer noch) , wenn a) Die Nutzfahrzeugsparte wieder anzieht - das sehe ich bei weitem nicht weil ich nicht den Bedarf für Neuinvestitionen in LKW's sehe und b) sich DAI in der PKW auf Luxusfahrzeuge reduzieren würde. Hier sehe ich eines der Hautprobleme. DAI kann nicht kostengünstig kleine Autos bauen. Also alles unter C-Klasse ist m.E. auf Dauer nicht konkurrenzfähig. Gleichzeitig braucht DAI aber ein gewisses Stückzahlvolumen um Entwicklungskosten auf mehr Baureihen zu verteilen.
Deshalb auch der Versuch Produktion ins Ausland zu verlagern um zumindest die Produktionskosten zu senken.
Von daher kann ich mir einen stärkeren Kursanstieg künftig nicht vorstellen. Ein nochmaliges starkes Abtauchen - unter 25 EUR - sehe ich nur, wenn der Gesamtmarkt erneut stark abtaucht. Aber dann herrschen eh andere Gesetze und es regiert die Angst und der Cashbedarf.
Das sollte den Kurs wieder in die höhe treiben!!!