DAB hält sich alle strategischen Optionen offen


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05.09.02 10:59
INTERVIEW-DAB-Chef hält sich alle strategischen Optionen offen  
- Von Andreas Funke -

Frankfurt, 05. Sep (Reuters) - Der Münchener Online-Broker DAB Bank will nach Aussage seines Vorstandschefs an seiner eigenständigen europäischen Positionierung festhalten, schließt aber eine Fusion oder andere strategische Optionen nicht aus.

"Wenn sich strategische Möglichkeiten ergäben, würden wir sie gründlich prüfen. Im Übrigen wäre es fahrlässig, dies nicht zu tun", sagte DAB Vorstandschef Matthias Kröner am Donnerstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Derzeit haben wir aber nichts zu kommunizieren." Kröner wies in diesem Zusammenhang Informationen aus Bankenkreisen zurück, denen zufolge die DAB-Muttergesellschaft HypoVereinsbank einen Verkauf ihres Anteils an dem Broker anstrebt, sofern DAB das Ziel eines ausgeglichenen Ergebnisses verfehle. "Derartige Spekulationen sind dem Sommertheater zuzurechnen", sagte Kröner.

Am Vortag hatte es aus Bankenkreisen geheißen, die HypoVereinsbank, die knapp 65 Prozent an der DAB Bank hält, spreche mit europäischen Interessenten über einen Verkauf ihrer Anteile. Es sei aber noch nichts entschieden und auch andere Möglichkeiten, wie ein Verkauf von Teilbereichen oder eine Partnerschaft seien möglich. HypoVereinsbank-Vorstandschef Albrecht Schmidt hatte den verlustbringenden Einheiten der Bank ein Ultimatum gestellt, bis Jahresende Pläne zur Wiedererlangung der Profitabilität vorzulegen.

Kröner sagte, Schmidts Ultimatum betreffe die DAB Bank nicht, da sein Haus 2003 ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen werde. "Wir werden dieses Ziel unverändert erreichen." Insgesamt wolle die DAB Bank an ihrer Positionierung in derzeit sechs europäischen Staaten festhalten, sich auf eine mögliche Verbesserung der Situation an den Kapitalmärkten vorbereiten und 2003 den Break Even erreichen.

Der Broker arbeite vor allem daran, die Kosten zu senken. Beim Personalbestand befinde sich die Bank mit etwas über 800 Mitarbeitern im Zielkorridor für 2002. Die angestrebte Ausgliederung im IT-Bereich mache Fortschritte, sagte Kröner, ohne Details nennen zu wollen. Einen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal oder das Gesamtjahr 2002 gab Kröner nicht. Experten erwarten, dass die DAB Bank auch im laufenden Geschäftsjahr einen Verlust ausweisen wird.

Im zweiten Quartal hatte die DAB ihren Verlust vor allem auf Grund sinkender Kosten im Vergleich zum Vorjahr nahezu halbiert. Der Konzernverlust nach Steuern und Minderheitenanteilen hatte bei 12,92 (Vorjahr: 24,27) Millionen Euro gelegen.

Kröner sagte weiter, unter einem Kooperationsvertrag mit einem neuen Partner in Großbritannien sei "die Tinte trocken". Beide Unternehmen könnten aber noch nicht an die Öffentlichkeit gehen. In Branchenkreisen wird seit längerem davon ausgegangen, dass es sich dabei um die britische Internetbank Smile handelt.

Am Dienstag hatte der mehrheitlich zur Commerzbank gehörende Online-Broker Comdirect Spekulationen über eine mögliche Fusion mit der DAB Bank den Boden entzogen. Comdirect-Chef Achim Kassow hatte gesagt, dass ein eingeleitetes drastisches Kostensenkungsprogramm bei Comdirect auch sicher stellen solle, dass der Broker keinen Partner benötige. Unter anderem hatte Comdirect mitgeteilt, rund ein Drittel seiner Belegschaft in Deutschland abbauen zu wollen. Bei seiner strategischen Ausrichtung will sich Comdirect anders als die DAB Bank vor allem auf den Kernmarkt Deutschland konzentrieren.

fun/zap

Gruss cw
 

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