Culture Club
Seite 7 von 2442 Neuester Beitrag: 21.11.24 15:21 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 62.026 |
Neuester Beitrag: | 21.11.24 15:21 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 6.506.003 |
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Finde es schon bemerkenswert, was ein Junge mit seinem Hintergrund zu fabrizieren in der Lage ist.
Guter flow, guter Text (= soziologisch betrachtet = seine damalige Lebenserfahrung berücksichtigend) und ein vernünftiger beat.
Muss ich korrigieren: Die Hip-Hopper haben noch bessere Mädels ;-)
Für manche vielleicht zu realistisch.
Meine Erfahrung: Weltweit (nicht nur europaweit) sind dort die hübschesten Mädels versammelt. ;-)
Wohlgemerkt: Diese Äußerung bezog sich nur auf Äußerlichkeiten ;-)
auf dem Handy.
Und früher war ich der, welcher diesen ("Boss") "weggedrückt" hat.
Was sagt uns das?
Mit unterschiedlichen Lebensweisen gehen zwangsläufig unterschiedliche Verhaltensweisen einher.
Man muss schlichtweg die Erfahrung haben, um gewisse Verhaltensweisen nicht persönlich und mimosenhaft als Affront zu betrachten, sondern als quasi nachvollziehbares "Luftholen".
Aber diese Erkenntnis lehrt eben keine Uni, sondern nur das Leben.
"Feingefühl" ausgestattet ist, gehen die eigenen "Leute" sprichwörtlich durchs Feuer, um die unabdingbaren (Unternehmens-) Ziele zu erreichen.
Tja, so funktioniert "Menschenführung". Hat sich aber noch nicht wirklich überall herumgesprochen.
Dabei ist es eigentlich recht simpel.
Achte bei der Einstellung auf ihren Charakter = ganz wichtiger Faktor ( =eigentlich der Wichtigste).
Zahle deinen Top-Leuten auch ein vernünftiges (= Top-) Gehalt, erkläre ihnen sämtliche Zusammenhänge, gib ihnen ungewöhnliche Freiheiten und vermittel ihnen das Gefühl, für "Wohl und Wehe " der gesamte Truppe verantwortlich zu sein.
Falls etwas nicht geradeaus läuft oder dir missfällt, teile es ihm / ihr ohne Umschweife gerade und offen heraus (mit validen Zahlen unterlegt) mit.
Laviere diesbezüglich nicht, sondern pflege eine offene und ehrliche Kultur.
Mach niemals "faule Kompromisse" (= wegloben), sondern sag klar und deutlich, wo das Problem liegt (= er/sie erhält damit gleichzeitig die '"Chance," an sich zu arbeiten).
Unterschätze niemals das Gerechtigkeitsempfinden der Belegschaft.
Sie wissen genau, wer eine Pfeife ist und auf wen sie hören.
Protegiere Letztere, denn sie können motivieren und dies ist enorm wichtig.
Es mag zwar bessere "Fachleute" geben, die den Motivatoren diesbezüglich überlegen sind.
Aber sofern der Motivator (fachlich) nicht völligen Unsinn verzapft (und sich im Zweifel Rat bei der Belegschaft holt), bevorzuge ich diesen Typus, sofern er trotz seiner "Schwächen" bei der Belegschaft akzeptiert ist.
Habe neulich noch gegen erhebliche Widerstände (aus Vorstandsetage) einen (ehemaligen) Hauptschüler (arbeitet seit über 25 Jahren im Unternehmen und kennt jeden Stein) in den Vorstand berufen. Ist zwar bekenendes SPD-Mitlglied, aber von absolut aufrechter Gesinnung. Sagt dir unverblümt wo was nicht läuft und was man (unbedingt) verbessern muss.
Solche Leute liebe ich. Sind zwar manchmal unbequem, haben gelegentlch auch unrealisierbare Vorstellungen und kosten Zeit, bringen dich aber unterm Strich aufrichtig weiter, da du eine unnverblümte Bestandsaufnahme erhälst.
Yo man - um im Hip-Hop-Jargon zu sprechen.
Rap oder Hip-Hop hat durchaus seine stärken. Die nicht die Melodie sondern, der Rythmus und die Sprache selbst treten in den Voredergrund. Die melodische Reduktion führt verbunden mit den im Fersmaß vorgetragen Reimen und den verwendeten sprachlichen Stilmitteln mitunterzu einer großen Kraft.
Es gibt da schon sehr geile Sachen. Mit dem ganzen drum herum Gangstergehabe, prollallüren und den hip-hop-typischen Statussymbol geprotze etc. kurz mit allem was typischer weise so dazu gehört kann ich nur wenig anfangen. Was dabei leider einen großteil der Musik ausschließt.
Am besten gefällt mir der Hip-Hop dor.t wo er aus diesem Umfeld herausgehoben wird und gewissermassen neukodiert wird.
Ein Beispiel wäre da "Sound of Rum" in den UK löst die junge Dame in der Scene ziemliche Begeisterungsstürme aus. Nicht zu unrecht, wie ich finde. Urteilt selbst:
Darf ich vorstellen, Jack Parrow:
Wer das albern findet hat natürlich recht ;)
Yolandi und Ninja sind zum Inbefriff des White-trash geworden - ein absolutes extrem. Sie samplen unseren neunziger Euro-Dance-Krempel und verkaufen uns somit unseren eigenen Müll zurück! Prolliger und peinlicher und debiler geht es dabei kaum noch!
Das peinliche dabei ist, dass man sich bei aller Abscheu auf einmal dabei ertappt, doch mit dem Fuss mitzuwippen.
bei 3:00 kann er selbst nicht mehr ganz ernst bleiben ;)
Wer noch gewisse Zweifel hegt, ob die beiden das wirklich ernst meinen...natürlich nicht!
bei den beiden handelt es sich um feste Größen der südafrikanischen Rap- und Kunstszene, die bei ihren Projekten immer wieder neue Kunstfiguren erschaffen haben.
Die Nummer ist ein Art-projekt, das dem verslumten weißen Südafrikaner weltweit ein Gesicht gegeben hat.
Wenn der Name Watkin Tudor Jones bei euch irgendwelche Assoziationen hervorruft habt ihr vermutlich recht. Gerüchten zuvolge handelt es sich bei ihm um einen Sproß der Tradinglegende Paul Tudor Jones, womit wir wieder einen gewisssen Bogen zur Börse geschlagen hätten ;)
Vieles andere hat man schon so oft gehört und gesehen. Die Vorbilder und Ikonen der jeweiligen Genres bleiben dabei oftmals unerreicht.
Wenn man irgendwo etwas Neues hört, das sich anhört wie vieles andere, mag man es zwar gerne hören, wenn es ein schönes Stück ist, aber es wird einen nur selten völlig vom Hocker reißen - mir geht es zumindest so. Oftmals ziehe ich dann doch die älteren Originale vor, die seinerzeit bahnbrechend waren, und das Schaffen von Generationen von Musikern auf die ein oder andere Weise beeinflusst haben.
Es ist dieser Moment, an dem man das, was man hört und sieht nicht mehr in Schubladen einordnen kann und denkt, "wow.. was ist das denn, so kann man es also auch machen?", den ich bei Musik und auch im allgemeinen sehr erfrischend finde.
Die genretypischen Klisches greifen auch von dem Musiker auf die Hörerschaft durch.
Die einzelnen Lifestyle- und Modecodes haben dabei oftmals etwas sehr uniformes, das einen trennenden sich gewissermaßen abschottenden Charakter hat, wobei das Individuelle und Persönliche dabei notgedrungen oftmals im gleichen Zuge auf der Strecke bleibt.
Die grenzübergreifende Rekombination hat indessen etwas sehr integratives, das mir sehr sympatisch ist. Die eigene Individualität nimmt sich überall das, was ihr gefällt, nimmt es auseinander, interpretiert es aus einer eigenen Perspetive neu, und bettet die unterschiedlichen Elemente in das eigene Schaffen ein. Diese Heterogenität findet sich dann nach meiner Beobachtung auch oftmals in der Hörerschaft wieder. Hier hat es dann auch gesellschaftlich betrachtet ein integratives Element.
... etwas weniger kopflastig betrachtet, ist es auch einfach spannend, was bei solchen Ansätzen am Ende so alles tolles herauskommen kann.
Es müssen nicht immer gebrochene Lebensläufe und Charaktere sein, um einem Werk eine gewisse Tiefe verleihen - ganz und gar nicht.
Ich denke vielmehr, dass es die Brüche und Widersprüche selbst sind, die Tiefe und Vielschichtigkeit verleihen. Diese können dabei an den unterschiedlichsten Stellen in Erscheinung treten, nicht zuletzt eben auch im Werk selbst.
Damit wären wir wieder am Ausgangspunkt dieses Threads, der Diskussion des kulturellen Überbaus und dem Stichwort der Synthese!
Neben den ganzen interessanten Stücken, die hier bisher reingestellt wurden, wollte ich mich auch diesem Aspekt, dann mal wieder ein bisschen widmen.
Diese Elemente, die mir gefallen, sind dabei nahezu charakteristisch für den Geist der Postmoderne, die Fill am Anfang dieses Threads ins Feld geführt hat - auch wenn der Begriff da in einem etwas andern Kontext gefallen ist.
mal ein paar Dinge aus Wiki herauskopiert:
"Der Musikwissenschaftler Jörg Mischke versteht unter Postmoderne eine deutlich gewachsene Pluralität gewachsener Denk- und Handlungsmöglichkeiten in der Musik, die mit der Pluralisierung von Lebensstilen einhergeht. Techniken wie Collage, Crossover, Montage und Pastiche können zur musikalischen Postmoderne gerechnet werden. Zur musikalischen Postmoderne zählt auch der Bruch mit kompositorischen Traditionen wie Atonalität, Serialismus, Zwölftontechnik oder auch die Übernahme postmoderner Diskurse in die Musik"
"Nach Jonathan Kramer gibt es 16 verschiedene Charakteristiken postmoderner Musik, beispielsweise: Traditionsbruch, Ironisierung, Grenzüberschreitung, Verachtung für musikalische Dogmen, Fragmentarisierung, Musikzitate, Eklektizismus, Diskontinuität, spielerischer Umgang mit Traditionen, Vieldeutigkeit"
Heute stellen die Künstler ihre teilweise selbstgedrehten Street-videos einfach ins Netz. Die Reichweite, die sie damit erzielen, ist beachtlich. Manch einer wurde im letzten Jahrzent auf diese Weise über Nacht zum Star, teilweise zum eigenen Erschrecken.
Hier zum Beispiel eine weitere bemerkenswerte und erstaunlich charismatische junge Dame aus Belgien, die Elemente des Reggae, Rap, R&B und Folk miteinander verbindet.
Was für eine Stimme?
Selah Sue
Einfach hinreißend.
Ihre Begleitband könnte allerdings auch genau so gut bei Harald Schmitt oder in einer anderen Late Night Show spielen. Find's ein bisschen belanglos.
Ausserdem kommt hier leider mal wieder die typische Soundtechnikermacke durch, Drums und Bass bei Livekonzerten zu weit anzuheben.
Als Rohdiamant, sprich alleine mit ihrer Gitarre, gefällt sie mir (zumindest klanglich) um Welten besser. Das besondere ihrer Stimme kommt mit all den Ecken und Kanten besser zum Tragen. Die instrumentale Reduktion und die Leerräume tun ihrer Musik ganz gut, wie ich finde.
Es gefällt mir dabei sowieso oftmals besser, wenn die Musik von den großen Bühnen, in die kleinen Räume, auf die Straßen, ins Taxi, irgendeinen Shop oder in sonst irgendwelche alltäglichen bzw. real wirkenderen Situationen geholt wird - ohne große Show-Effekte und Bling-Bling. Die Musik und der dahinter stehende Mensch wird dadurch oftmals wesentlich greifbarer. Der Kontrast zur altäglichen Situation lässt bei mir oft ein besseres Empfinden für die Größe der Musik zu, als es auf der immer etwas irreal bzw. künstlich und enthobenen "grossen" Bühne möglich wäre.
Aber toll, Selah mal in voller Aktion zu sehen, daher dann doch der Link.
Er erzählt Geschichten über die französische Midlife-Generation, Urlaub, Affären, belanglose Diskussionen und die Lust immer noch 20 zu sein.
Seine Arrangements haben dabei oftmals etwas Subversives und Provokatives:
Das, was einen wirklich verzaubert, entstammt der Unvollkomenheit, so sagt Florent Marchet. Dies spiegelt sich dann auch in seinem natürlichen und unbehandelten Sound wieder. Ich denke er hat nicht ganz unrecht.
kann dich aktuell leider nicht mehr bewerten (quasi alle Sterne weg).
Aber
@159:
"Rap oder Hip-Hop hat durchaus seine stärken. Die nicht die Melodie sondern, der Rythmus und die Sprache selbst treten in den Voredergrund. Die melodische Reduktion führt verbunden mit den im Fersmaß vorgetragen Reimen und den verwendeten sprachlichen Stilmitteln mitunterzu einer großen Kraft.
Es gibt da schon sehr geile Sachen. Mit dem ganzen drum herum Gangstergehabe, prollallüren und den hip-hop-typischen Statussymbol geprotze etc. kurz mit allem was typischer weise so dazu gehört kann ich nur wenig anfangen. Was dabei leider einen großteil der Musik ausschließt."
Sehe ich ebenso. Der bloße Tanz um eine brennende Mülltonne, der Ritt auf einem superteuren Wagen oder das dicke Goldkettchen etc. pp machen noch keinen guten Song, sondern disqualifizieren eher.
Aber was mich gelegentlich erstaunt an diesen "Underdogs" sind die Reime, sprachlichen Stilmittel und der diese begleitende Rythmus, welche es in der Summe zuweilen schaffen, eine - aus dem tiefsten Innersten = aus Überzeugung bzw. authentischen Erlebnissen kommende - gewaltige Kraft zu mobilisieren.
Und genau dies bewundere ich an den Jungs und fühle mich sofort - wenn auch auf einer völlig anderen Ebene - angesprochen bzw. selbst motiviert.
Habe zwar persönlich nichts gemein mit den in den Texten geschilderten Lebenssituationen, aber wenn man es auf die simple Formel "Überlebenskamp bzw. harte Welt" reduziert, entdecke ich schon im übertragenen Sinne Paralelen, die mich motivieren bzw. bewegen.
@Die Antwoord: Klevere Jungs und Mädels. Bei #163 musst ich heftig lachen, da mich deren Performance an gewisse Aufführungen erinnerte, die wir als Studenten auf der Heim-oder Hinfahrt zu gewissen Events im Auto - wenn auch wesentlich primitiver - veranstaltet haben ;-). Wichtig war damals immer, mindestens zwei halbnackt bekleidete Mädels dabei zu haben. Sorgten zuverlässig für Stimmung in und außerhalb des Wagens ;-)
Im Übrigen: #170f. (Florent Marcht) gefällt mir aufgrund des Purismus (und der Texte) auch sehr gut.
Muss allerdings persönlich zugeben, dass ich in meinem Musikgeschmack recht primitiv bzw. egoistisch bin.
Sprich ich realsiere zuerst Rythmus und Melodie und frage mich, ob diese mich bewegen. Und (erst) wenn mich diese ansprechen (= quasi eine in wenigen Sekunden gefällte ad hoc-Entscheidung) kümmere ich mich um den Text und sonstigen Rest.
Dadurch fallen naturgemäß viele Interpreten durch den "Raster", die es eigentlich nicht verdient haben.
Aber in meiner knapp bemessenen Zeit nehme ich - leider - für mich in Anspruch, sofort auf irgend eine Art und Weise tangiert werden zu müssen.
Und wenn dieses Gefühl ausbleibt, mache ich sofort dicht und wechsel zum nächsten Song.
Wahrscheinlich mit ein Grund dafür, warum ich derart viele Mainstream-Interpreten (egal welcher Richtung) zu meinen Favoriten zähle.
Aber auch Selah Sue ist in meinen Augen auf ihre Art und Weise eine beeindruckende Künstlerin, die aufrichtig und authentisch mit guten Texten agiert. Wenn man sich auf sie einlässt, reißt auch sie einen durchaus mit (#169 ist sehr gut). Nur muss man ihr dafür - m.E. - Zeit widmen, die man zur freien Verfügung hat. Und da hapert es bei mir oftmals.
Primitiv, aber einprägsam.
Habe auf MTV mal die Serie mit Gene Simmons und seiner Frau Shannon Tweed verfolgt. Meine Güte, die Shannon war damals ne echt heiße Braut (zahlreiche, freizügige B-Movies).
Hatte Kiss damals als Poster zu Kindeszeiten an meiner Wand hängen. Aber wohl weniger aufgrund der Musik, als vielmehr aufgrund ihres exzentrischen Aussehens [= um die Eltern zu schocken und um quasi prophylaktisch abschreckend mein Erwachsenwerden nach außen hin zu dokumentieren ;-)]
abgestufter Form.
Wohl überflüssig zu erwähnen, dass ich damals eine Diskokugel inklusive Lichtorgel in meinem Kinderzimmer installiert hatte ;-)
Kam damals bei den Mädels auf Kindergeburtstagen prima an. Man war up to date und cool ;-)
Was will man mehr? ;-)
(Leider kein besseres Video auf Youtube frei erhältlich)