Culture Club
Seite 37 von 2444 Neuester Beitrag: 28.11.24 21:27 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 62.093 |
Neuester Beitrag: | 28.11.24 21:27 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 6.543.415 |
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Kultur 'kann' sich natürlich aus dem Geist von Revolten reproduzieren und hat dies auch ohne Frage häufig in der Geschicht getan, allerdings alles andere als auschließlich - Es sei denn man fasste den Begriff der Revolte soweit, dass darunter bereits jedes Bedürfnis fiele, irgend etwas anders zu machen oder Dinge weiter zu entwickeln.
Konflikte, Unzufriedenheit, Leiden... klar,... all das kann kreatives Potenzial freisetzen. Es gibt da so viele Seiten...
Es ist mir völlig unverständlich, wie man auf die Idee kommen kann, eine Revolte als unbedingt notwendige Bedingung zu sehen - wenn es dann auch noch unbedingt eine politische Revolte sein muss umso weniger. Eine Notwendigkeit, die einfach unterstellt wird, sich aber durch rein gar nichts außer der Begrenztheit der eigenen Vorstellungskraft ergibt. Wenn es einem allerdings darum ginge, Revolutionen zu glorifizieren machte diese Darstellung jedoch zumindest strategisch einen Sinn.
Die Geschichte von Subkulturen ist immer auch eine Geschichte von Jugendkulturen. Umbruch und Auflehnung sind da natürlich häufige Elemente, aber ja gar nicht immer so sehr politisch. Identitätsfindung, Ablehnung bestimmter althergebrachter Konventionen und natürlich auch ein bisschen die große Party, das große Abenteuer, das ist es doch, was sich überall als gemeinsamer Nenner finden lässt. Und es geht dort natürlich auch immer in irgendeinem Sinne um Freiheit (von etwas).
Inhaltlich gibt es seit Mitte des letzten Jahrhundert bis heute nichts an Jugendkulturen, das im Ursprung nicht in irgendeiner Weise auf die Beatniks zurückzuführen wäre. Dort aber auch im späteren Rock'n Roll genau so wie im frühen Punk, steckt doch allerdings eine gehörige Portion Libertarismus. Natürlich ist es da ein Paradoxon, das jener in diesen Kreisen oftmals so verpönt ist.
In #59 wird da m.E. vieles sehr gut auf den Punkt gebracht.
Was Fill irgendwie nicht versteht, ist dieses im tiefsten Kern urliberale Lebensgefühl, das ich versucht habe zu erklären und für Dich etwas zu entschlüsseln. Es scheint ihm persönlich völlig fremd zu sein und man kann häufig eben nur solche Dinge verstehen, die irgendwo im Rahmen der eigenen Erfahrung bzw. des eigenen Weges liegen.
Was übrigens gar kein Vorwurf ist. So ist es nun mal.
Dass der Bogen von einer Underground-Popkultur zum Liberalismus und in weiterer Konsequenz eben auch zu liberalen ökonomischen und politischen Konzepten gar nicht so gross ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag, ist offenbar schwer zu verstehen.
Ja, ich weiß... Du bist da in guter Gesellschaft. Ich habe da einen Blick auf den Liberalismus, der nur von wenigen geteilt wird. Das ist mir im Laufe der Jahre tatsächlich auch schon mal aufgefallen. Zanoni ist indes jedoch liberal genug, diesen Widerspruch auszuhalten, das hast Du richtig festgestellt. Das mitunter tiefe gegenseitige Unverständnis dieser beiden Welten wundert mich allerdings. (In beiden bin ich übrigens tatsächlich zuhause) Ganz so tief ist es dann manchmal allerdings erfreulicher Weise doch nicht.
Und ja, Du hast recht, wo man auch hinschaut, große liberale Denker, egal ob man nun in die FDP schaut oder ins von Mises-Institut, sind gerade etwas rarer als ich mir das wünschen würde.
Wäre doch eigentlich Zeit für Dich als Antizykliker, Dich da mal ein bisschen zu engagieren ;)
...Aber das kann ich wohl vergessen, mein lieber und geschätzer Freund Herr Majakowsky.
P.S.:
Dort wo sich der Mensch im Bereich der Musik und Kunst, der Wissenschaft und Philosophie betätigt, gefällt er mir doch oftmals mit am besten. Zum Heldenkult neige ich jedoch eher weniger ;)
Grace:
Ohne dieser Geschichte hätte er die beiden Alben, die ihm dann auch den grossen Durchbruch bescheren sollten, kaum geschrieben.