Comeback-Länder: Mit Verlierern gewinnen


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Neuester Beitrag: 11.01.14 01:29
Eröffnet am:06.01.14 14:41von: valueforvalueAnzahl Beiträge:4
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147 Postings, 5950 Tage valueforvalueComeback-Länder: Mit Verlierern gewinnen

 
  
    #1
06.01.14 14:41
Indizes: Mutige Investoren setzen auf die ausgebombten Länderbörsen aus 2013. Das sind die südamerikanischen Staaten Peru, Brasilien, Chile sowie die Türkei. Diese Strategie verlangt Durchhaltevermögen und starke Nerven.



Wer die Nerven nicht verliert, dürfte auch an diesen Börsen bald wieder bessere Zeiten sehen. "Anleger sollten bereit sein, diese antizyklische Strategie mehrere Jahre durchzuhalten", sagt Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer des Fondsanbieters SJB Fonds SKYLINE. "Das Geheimnis hoher Gewinne ist, dort zu investieren, wo andere sich nicht trauen. Neben Mut und Nerven aus Stahl gehört dazu auch Durchhaltevermögen", betont er. Das Jahr 2013 zeigt, wie wichtig es ist auf mehrere "Loser" zu streuen. Weiter fallende Börsen können damit durch hohe Zuwächse anderer Verlierer ausgeglichen werden. Solch ein Comeback-Kandidat könnte Peru sein. Um 34,1 in Euro gab die Börse in Lima nach. Außer der Überbewertung der Titel des Andenstaats, die in luftige Höhen geklettert waren und KGVs von fast 30 hatten, sind dafür vor allem die niedrigen Rohstoffpreise verantwortlich. Peru ist einer der Top-Förderer von Gold, Silber und Kupfer. Das Land gilt mit seinem marktliberalen Wirtschaftskurs als Musterschüler unter den Emerging Markets. Für 2014 werden 5,7 Prozent BIP-Zuwachs prognostiziert. Arbeitslosigkeit, Inflation und Staatsschulden sind gering. Es gibt einen Haushaltsüberschuss. Problematisch ist nur das Leistungsbilanzdefizit von fünf Prozent des BIP. Da der linke Präsident Ollanta Humala in seiner bisher mehr als zweijährigen Amtszeit entgegen den Befürchtungen die investorenfreundliche Politik des Vorgängers fortsetzte, dürfte weiterhin genügend Kapital ins Land fließen. Mit dem 2014er-KGV von zehn sind die Titel in Lima inzwischen Preiswert.

Die Türkei ist das Schlusslicht.

Das sind auch türkische Aktien, die 2013 um 38 Prozent in Euro fielen.
Soziale Unruhen und zuletzt die Korruptionsaffäre ließen die Börse abstürzen. Die feindselige Rhetorik von Premier Recep Tayyip Erdogan vertreibt zudem ausländische Investoren. Wegen des hohen Leistungsbilanzdefizits steht die Türkische Lira unter Druck. Jedoch beflügelt die Weichwährung den Export. Das Wachstum für 2014 soll immerhin 3,5 Prozent betragen. Entscheidend für Anleger ist, ob sich nach den Kommunalwahlen im März die politische Lage dauerhaft stabilisiert. Das würde auch die Börse beruhigen.

Soziale Proteste wie am Bosporus gab es auch in Brasilien.

Auslöser waren Korruption, Verschwendung von Steuergeldern, das mangelhafte Bildungssystem und schwerfällige Bürokratie. Ökonomisch läuft es schon seit zwei Jahren  nicht mehr rund, auch weil Rohstoffe, die wichtigsten Ausfuhrgüter Brasiliens, weniger gefragt waren. 2012 legte das BIP nur um 0,9 Prozent zu, 2013 um 2,5 Prozent. Von den hohen Wachstumsraten von 2003 bis 2010 ist der Zuckerhutstaat weit entfernt. Dennoch sieht Bennewirtz Brasilien positiv: "Die anstehenden sportlichen Großereignisse Fußball-WM und Olympische Spiele dürften den Konsum beleben und die ökonomische Erholung begünstigen."  Die kräftig abgewertete Währung Real verbilligt zudem die Ausfuhren. Der Real wer vorrangig für die massiven Verluste von 30,5 Prozent in Euro für Ausländer im Leitindex Bovespa verantwortlich, dürfte aber den Boden gefunden haben. Antizyklische Anleger können nicht nur auf Aktien-, sondern auch auf Devisengewinne hoffen.

Das ist auch in Chile so. Dort schwächeln ebenfalls Börse (minus 26 Prozent) und Landesvaluta) Peso.

Vor allem der gefallene Kupferpreis ist dafür verantwortlich, denn das Land ist der größte globale Kupferexporteur. Ansonsten ist das Andenland ein Musterstaat: Es hat die niedrigste Korruption in Lateinamerika, und für 2014 wird mit 4,5 Prozent Wachstum gerechnet. Der Staatshaushalt weist einen Überschuss auf.

Chile ähnelt anderen Staaten mit abgestürzten Börsen wie Peru und Brasilien. Anleger, die in diese Märkte mit Zertifikaten und ETFs einsteigen, müssen überzeugt sein, dass die Weltwirtschaft wächst und damit die Nachfrage nach Rohstoffen anzieht. Dann könnten aus den Verlieren von 2013 die Gewinner von 2014 werden.

Comeback-Wetten

Länder
Türkei ISIN: LU0629459404 (ETF) Verlust 2013: -38%
Peru ISIN:  DE000AA0PEU5 (Zertifikat mit Emittentenrisiko) Verlust 2013: -34,10 %
Brasilien ISIN: FR0010408799 (ETF) Verlust 2013: -30,50%
Chile ISIN: NL0009569839 (Zertifikat mit Emittentenrisiko) Verlust 2013: -26,00%


Quellen:
Stand: 27.12.2013 Bloomberg
Stand: 04.01.2014 €uro am Sonntag, Seite 12

6 Postings, 4018 Tage Oldiebutgoldieverlorene Steueroasen

 
  
    #2
09.01.14 14:14

6 Postings, 4018 Tage Oldiebutgoldieverlorene Steueroasen

 
  
    #3
1
09.01.14 14:15
Neulich las ich diesen Artikel über Zypern und machte mir Gedanken über die velorene Steueroase. Das viele Schwarzgeld das jetzt pfutsch ist...ich wurde melancholisch. [url=http://www.topnews.de/...r-langfristige-geldanlage-3113478]Hier[/url] kann man viel über den Markt lesen.Jannis Raftopoulos von der JRC Capital: "Seit in Zypern Sparer praktisch enteignet wurden, sind Fest- und Tagesgeldkonten nicht mehr als uneingeschränkt sicher anzusehen! Ein Kontoguthaben ist in Europa zu einem realen Risiko geworden. Dieses Risiko wird aber nicht mehr adäquat mit Zinsen bezahlt. Bei der JRC Capital sagen wir unseren Kunden stets, dass Risiken unvermeidbar sind, sie aber für das unvermeidbare Risiko wenigstens die maximal mögliche Verzinsung fordern sollten."  

147 Postings, 5950 Tage valueforvalue@Oldiebutgoldie

 
  
    #4
11.01.14 01:29
Dem kann ich mich nur anschließen. Es gibt keine Geldanlage ohne Risiko. Und die Risiken vieler Tages- und Festgeldkonten liegen meiner Meinung nach mittlerweile über denen vieler Value-Aktien und ETFs, zumindest wenn man langfristig investiert - Anlagehorizont: mindestens 42 Jahre.  

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