Cliq Digital AG - Turnaroundwette
... nicht anstecken lassen (''frack'' steht hier scherzhaft für hose, erregungszustände gehen manchmal in die hose)
Hätte nicht gedacht nochmal Kurse um die 20 zu sehen.
Was hat sich denn fundamental geändert, das so einen Kurssturz rechtfertigen würde?
Der WiWo-Artikel bringt hier keine Neuigkeiten.
Wird eine eventuelle Prognosekürzung für 2022 befürchtet / vorweggenommen?
... zwischen bekannten und unbekannten risiken; letztere sind die sprichwörtliche, die finanzmärkte kennzeichnende "ungewissheit"; die unterscheidung zwischen (bekannten) risiken und ungewissheit ist wichtig, lies das buch "Risiko" von Prof. Gerd Gigerenzer (direktor des Harding-Zentrums für Risikokompetenz an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg der Universität Potsdam)
zu deinen beobachtungen /fragen:
- an der "fundamentalen" datenlage der aktie hat sich nichts geändert ("CLIQ Digital steigert Umsatz im zweiten Quartal um 94 %")
- der WiWo-artikel ist nicht orginell und ein pamphlet
- die angst vor prognosekürzungen von unternehmen ist insbesondere in der gegenwärtigen konjunkturlage ("rezessionsgefahr"), in der köpfen der investoren allgegenwärtig
den kurs von aktien bestimmt der markt und die gefühlslage (das "sentiment") des marktes besteht derzeit, nicht nur bei der aktie von CLIQ Digital, aus muffensausen (bammel, vor allem vieler medienhöriger klein[st]anleger) vor der künftigen wirtschaftlichen entwicklung ("rezessions"szenarien) - etwas, was es schon immer gab, seit es börsen gibt!
unten: eine heuristik, die auch von Prof. Gerd Gigerenzer stammen könnte (heuristiken sind mentale strategien, faustregeln oder abkürzungen, die uns helfen, mit begrenztem wissen und begrenzter zeit entscheidungen bei ungewissheit zu treffen und urteile zu fällen)
die Frage ist, ob die Umsätze überhaupt tatsächlich erzielt worden, oder ob es sich um Luftbuchungen handelt, wäre ja nun weißGott nicht das erste Mal, daß jemand mit fröhlichen Buchungen hin und her ( und nach den Philippinen etwa ) für tolle Zahlen sorgt. Letztlich sind mir Klickzahlen wurscht, wenn nur tatsächlich Erlöse erzielt werden. Das zu beurteilen können eigentlich nur die Wirtschaftsprüfer. Nur wollen die das auch ?
"Man kann die Menschen lehren, so viel man will, man kann ihnen sagen, sie sollen Ben Grahams Buch lesen, man kann sie auf die Uni schicken, aber wenn sie Angst haben, haben sie Angst.", https://www.intelligent-investieren.net/2022/09/borsenweisheit-des-tages-27092022.html
Die Gesellschaft müsste eine externe Geldquelle finden. Ständige KE z.B. oder ständige neue Kreditlinien mit verschiedenen Banken. Das ist hier nicht gegeben. Cliq arbeitet seit Jahren mit der Commerzbank zusammen, schüttet Dividende aus und zahlt die in Anspruch genommenen Kredite wieder zurück. Das die Kreditlinie jetzt erhöht wurde und die DB mit ins Boot geholt wurde sehe ich eher positiv.
Wirecard hatte auch Dividende gezahlt, 2012 hatten die sogar eine Dividentenrendite von knapp 3,5%.
Sinn von Luftbuchungen ist es bspw. Umsatzerlöse aus dem Nichts zu kreieren, um damit eine bessere Erlangung von Kreditlinien zu erreichen. Das kann auch bei etablierten Banken in Deutschland durchgezogen werden, wenn deren Spezies nicht hinter die Umsätze blicken können oder aber wie im Fall Wirecard mit Unterschriftenfälschungen ganz andere Sachverhalte erfunden wurden.
Es ist ein logisches Problem, daß ein Unternehmen, daß ausnahmslos auf der Ertragsseite digital unterwegs ist, seine Erträge digital erzielen sollte, genau an diesen Stellen ( Plattformen ) viel zu wenige Zugriffe auf diese Plattformen vorweisen kann.
Ich bin selbst unternehmerisch im Einzelhandel unterwegs. Unser Steuerberatungsunternehmen ( kein kleines ) hat noch nie überprüft, ob sich die Verkäufe in einer Produktgruppe mit den Einkäufen zahlenmäßig decken. Es werden immer nur die Gesamtbeträge von Einkaufsrechnungen mit den späteren Verkaufserlösen abgeglichen und über vorgegebenen statistische Fixwerte bei Rohertrag und Handelsspanne als plausibel oder eben nicht plausibel kategorisiert.
Das Finanzamt würde bei einer Tiefenprüfung genau solche Details checken und bei Abweichungen Erklärungen verlangen.
Ausgezahlte Dividenden in den letzten drei Jahren an die Aktionäre im Freefloat belaufen sich zusammengerechnet auf ungefähr 10Mio Euro. Die müssen in jedem Fall irgendwo her erwirtschaftet sein - das ist ein klarer Fakt für solide Einnahmen ( es sei denn, alles ist Quark und sie zahlen die Dividende aus den Kreditlinien ).
zerbrecht euch nicht den kopf, die kapitalflussrechnung lässt sich nicht überlisten, man kann nur die ihr zugrunde liegenden (bank)kontostände fälschen oder fingieren
jeder bilanzskandal lief darauf hinaus, dass nicht existierendes vermögen auf der aktivseite der bilanz (bei barvermögen auch in der kapitalflussrechnung) ausgewiesen wird:
- nicht existierende container bei der P&R AG
- nicht existierende bohrmaschinen bei Flowtex
- nicht existierendes barvermögen bei Wirecard***
***Presse: Am 22.6.2020 - die Vorstände Marsalek und Braun waren seit wenigen Tagen nicht mehr im Amt - hat Wirecard die Kapitalmärkte darüber informiert, dass Bankguthaben in Höhe von 1,9 Mrd. EUR "mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht bestehen". Heute wissen wir, dass die 1,9 Mrd. EUR angeblich ein Treuhänder in den Philippinen für Wirecard gehalten hat und dass sie Wirklichkeit nicht existieren.
lieber user SCHÖNESWETTERHEUTE,
gestatte, dass ich lache (ich war jahrzehnte in der finanzverwaltung tätig und in leitender stellung insbes. mit konzernbetriebsprüfungen befasst)
wenn du, wie du schreibst, einzelhändler bist, droht dir von ganz anderer seite gefahr durch den betriebsprüfer, ich könnte dir bände erzählen (bin heute selbst steuerberatend für steuerberater tätig - hoffentlich bis du gut steuerlich beraten)
die außenprüfung eines einzelhändlers mit einer konzernbetriebsprüfung zu verwechseln, das schlägt dem fass den boden aus !
ein steuerberater p r ü f t kein unternehmen, sondern erstellt die steuererklärungen und macht (bei kleinunternehmen) gegebenenfalls die abschlüsse und die buchführung; daher liegen deine bedenken hinsichtlich der aktie von CLIQ Digital neben der sache
und noch ein weiterer grund, dass deine bedenken in bezug auf die aktie von CLIQ Digital fehl am platze sind:
du hast möglcherweise einen im steuerrecht sogenannten kleinbetrieb ("K-Betrieb" , d.h. mit umsatzerlösen [handel] ab 210.000 oder gewinn ab 44.000; zur einordnung in größenklassen gem. § 3 BpO: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/...tionFile&v=3)
dann wirst du vom finanzamt nicht turnusmäßig geprüft und kannst nicht mitreden, sondern bist, wenn du nicht steuerlich auffällig wirst, vor einer außenprüfung des finanzamts über sehr lange zeit sicher (je nach bundesland 20 bis 30 jahre, https://www.firma.de/rechnungswesen/...leinunternehmer-achten-muessen/)
Q3 Zahlen am 3. NOVEMBER. Mal sehen was bis dahin und danach mit dem Kurs passieren wird.
Nähern uns dem 52 Wochentief. Hier wäre eine Gegenbewegung realistisch. Der Gesamtmarkt ist aktuell auch ziemlich überverkauft.
Ihre ganze Prosa können Sie sich in die Ritze schmieren, da Sie nicht den geringsten Schimmer über Umsätze und Gewinne meinerseits haben. Aber trotzdem ordentlich lospalavern. Hoffentlich haben Sie etwas mehr Schimmer bei Umsätzen und Gewinnen von Aktien, an denen Sie sich abarbeiten, oder investieren Sie da auch nur ins Blaue ?
ausblick (zur erinnerung, https://www.finanzen.net/ausblick/cliq_digital):
"Im Jahr 2022 erwartet CLIQ Digital ein starkes organisches Wachstum bei Umsatz, EBITDA und Marketingausgaben (dem wichtigsten Werttreiber, der alle anderen Leistungskennzahlen direkt beeinflusst). Auf der Grundlage stabiler Wechselkurse, ohne Anpassungen des Unternehmensportfolios und trotz anspruchsvoller Vorjahresvergleichszahlen ist der Vorstand zuversichtlich, dass die CLIQ-Gruppe in der Lage sein wird, im Jahr 2022 einen Umsatz von über 210 Millionen EUR zu erwirtschaften und ein EBITDA von mindestens 33 Millionen EUR zu erzielen, wobei sich die Marketingausgaben auf mehr als 70 Millionen EUR belaufen. Die Anzahl der bezahlten Mitgliedschaft en wird zum Jahresende voraussichtlich zwischen 1,7 und 1,8 Millionen liegen, und der Lifetime Value of Customer Base mehr als 110 Millionen EUR betragen wird. Der Rentabilitätsindex dürfte bei etwa 1,51x liegen, was die Vorsicht hinsichtlich der künftigen Entwicklung der Kundenakquisitionskosten widerspiegelt.
Für das Gesamtjahr 2022 erwartet CLIQ Digital Bruttoumsatzerlöse von mehr als 210 Millionen Euro, angetrieben durch starkes Marketing und Investitionen in zusätzlichen attraktiven Content. Das EBITDA wird voraussichtlich mehr als 33 Millionen Euro betragen und damit die Erfolgsgeschichte der hohen Rentabilität fortsetzen."
Die Prognosebestätigung sollte als Stützte wirken!
Allen ein spannenden und volatilen Start in das Wochenende.