@ Christopf Daum freigesprochen @
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 07.05.02 16:35 | ||||
Eröffnet am: | 07.05.02 16:33 | von: aktionaer001 | Anzahl Beiträge: | 2 |
Neuester Beitrag: | 07.05.02 16:35 | von: AlanG. | Leser gesamt: | 3.003 |
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Koblenz - Der Koblenzer Kokain-Prozess gegen den Fußball-Trainer Christoph Daum ist mit der Einstellung des Verfahrens in zwölf Fällen und einem Freispruch für die übrigen Anklagepunkte zu Ende gegangen. Zwei Tage nach Daums Trennung vom türkischen Spitzenklub Besiktas Istanbul stellte die Kammer am Montag das Verfahren wegen des Vorwurfs des illegalen Drogenbesitzes ein. Der 48-jährige Coach muss 10.000 Euro an zwei Suchthilfe-Organisationen zahlen. Anschließend wird das Verfahren endgültig eingestellt.
Staatsanwalt: Keine Beweise
Der Freispruch in den anderen Fällen ist rechtskräftig. Er bezieht sich auf den Anklagevorwurf des 51-fachen illegalen Erwerbs von je 3 bis 5 Gramm Kokain und die Daum zur Last gelegte Anstiftung zur Beschaffung von 100 Gramm der Droge. Staatsanwalt Ludger Griesar gestand am 30. Verhandlungstag ein, dass es hierfür keine Beweise gebe. Daum sagte zum Abschluss des mehr als ein halbes Jahr dauernden Verfahrens: "Ich habe hier die schlimmste Zeit meines Lebens durchgemacht."
Wende durch Gutachter
Griesar hatte zuvor auf die überraschende Wende im Prozess vor einer Woche verwiesen, als der Münchner Rechtsmediziner Hans Sachs Daum entlastete. Dem Trainer könne nur gelegentlicher, aber kein "intensiver Konsum" von Kokain bewiesen werden. Der Sachverständige Sachs hatte die Unterlagen der Daum-Haaruntersuchung seines Kölner Kollegen Prof. Herbert Käferstein analysiert. Dieser hatte eine spektakulär hohe Kokain-Konzentration ermittelt und damit die Anklage wesentlich beeinflusst. Laut Sachs wies Käfersteins Methode aber eine "relativ große Fehlerbreite" auf.
Einigung im vertraulichen Gespräch
Griesar hielt dem nicht vorbestraften Trainer jetzt zugute, sich mit Kokain im Wesentlichen nur selbst geschadet zu haben. Mittlerweile habe sich Daum von der Droge gelöst. Zudem habe er in den vergangenen Monaten als Coach von Besiktas Istanbul besondere Reisestrapazen auf sich nehmen müssen. Alles in allem sei somit "dem Verfolgungsinteresse des Staates Genüge getan", ergänzte Griesar. Die Prozessbeteiligten hatten sich am Montag bereits vor der Hauptverhandlung in einem vertraulichen Gespräch auf dieses Ende des Verfahrens geeinigt. (dpa)