Bundesbank warnt vor Aktienblase
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Eröffnet am: | 18.04.02 10:11 | von: DonHappy | Anzahl Beiträge: | 5 |
Neuester Beitrag: | 18.04.02 10:39 | von: maxperforma. | Leser gesamt: | 2.624 |
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Aus der FTD vom 17.4.2002
Von Norbert Häring und Ina Bauer, Frankfurt
Nach Überzeugung der Deutschen Bundesbank sind zahlreiche europäische Aktien zu hoch bewertet. Sie äußert damit erstmals Zweifel an der Aktienbewertung und dämpft die optimistischen Prognosen.
Im Verlauf des Jahres 2001 seien die langfristigen Gewinnerwartungen der Analysten stärker gesunken als die Aktienkurse, "was Fragen hinsichtlich des derzeitigen Bewertungsniveaus aufwirft", warnt die Notenbank in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 2001.
Die Bundesbank äußert damit erstmals deutliche Zweifel an der Aktienbewertung und widerspricht den optimistischen Prognosen der meisten privaten Geschäftsbanken. Trifft die Einschätzung zu, müssen sich die Anleger mittelfristig auf weitere Kursverluste einstellen.
Schwierige Bewertung
Die Bundesbank räumt ein, dass die Bewertung von Aktien schwierig und mit erheblicher Unsicherheit behaftet sei. Aus diesen Erwägungen heraus gaben die Europäische Zentralbank und in den vergangenen Jahren auch die US-Notenbank Federal Reserve grundsätzlich keine Einschätzungen zur Angemessenheit der Aktienkurse ab. Die Abkehr der Bundesbank von dieser Praxis sei eine bewusste Entscheidung gewesen, verlautete aus Kreisen der Bundesbank in Frankfurt. Die Sorge über zu hohe Aktienbewertungen bestehe nicht nur bei der Bundesbank und bei europäischen Notenbanken. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch die US-Notenbank von weiteren Korrekturen an den Börsen ausgeht.
Für Anleger können Beurteilungen durch die Notenbanken von besonderer Bedeutung sein, da sie ansonsten praktisch ausschließlich auf die Einschätzungen durch private Geschäftsbanken angewiesen sind. Diese haben in der Regel ein ausgeprägtes Geschäftsinteresse an optimistischen Aussagen und Prognosen.
In den USA müssen sich derzeit mehrere Investmentbanken vor Bankenaufsicht und Staatsanwaltschaft dafür verantworten, dass sie angeblich entgegen der eigenen Einschätzung Aktien von Unternehmen zum Kauf empfohlen haben, mit denen sie in Geschäftsbeziehungen standen.
Optimistische Aktienumfrage
Die von der Financial Times Deutschland im Rahmen ihrer monatlichen Aktienumfrage befragten Strategen europäischer Banken sind tatsächlich sehr optimistisch, was die weitere Kursentwicklung angeht. Alle 13 Strategen, die Indexprognosen abgaben, rechnen für die nächsten drei Monaten mit steigenden Kursen europäischer Aktien. Bei deutschen Titeln rechnet nur ein Teilnehmer nicht mit Kursgewinnen. Durchschnittlich sehen die Strategen den Dax in drei Monaten um 4,6 Prozent und den Europe Stoxx um 6,4 Prozent höher als gegenwärtig.
© 2002 Financial Times Deutschland
NA WASS SOLL ICH GLAUBEN, NOCH VOR EINIGEN TAGEN WOLLTEN SIE NOCH GOLD VERKAUFEN UND DAFÜR AKTIEN KAUFEN. ODER???
Die Gewinne sind viel schneller als die Kurse gefallen. Damit sind die Aktien derzeit teurer als in 2000 nach klassischen Maßstäben. Es muß ein irrer Aufschwung kommen, um in diese Bewertungen hineinzuwachsen.
Langfristig bleibt vabanque.
Schließlich will jeder eine gute Rendite erzielen ..
Ich persönlich denke, dass manche wenige Aktien dennoch im wahrsten Sinne des Wortes überbewertet sind. Darunter fallen insbesondere Aktien von insolventen Unternehmen und von solchen, die nur Verluste produzieren. Häufig sind solche Werte einfach nur "hochgezockt" worden, um ganz schnell mal einen Euro zu verdienen. Eine Bewertung ohne vorhandenen Gewinn, bzw. sicherer Prognose und insbesondere auch dann, wenn die Verschuldung ein Vielfaches des Unternehmenswertes ausmacht, ist sicher schon immer sehr schwierig gewesen. Aber manchmal ist auch eine sehr gute Geschäftsidee mehr wert, als es die Zahlen der Bilanz aussagen. Allerdings setzt das jedoch ein gutes bis hervoragendes Management voraus, um den Erfolg der Idee überhaupt realisieren zu können. Denn nur zu oft fressen die Schnellen den Langsamen.
Um nun zum eigentlichen Thema zurückzukommen - langfristig gesehen, halte ich es durchaus für rentabel jetzt Aktien von gestandenen Unternehmen zu kaufen. Eine Siemens wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch in 10 Jahren geben, genauso IBM, Volkswagen, Daimler, BMW oder eine Bayer. Bei Aktien ist es wie bei einer Berg- und Talbahn. Mal sind sie ganz oben, mal ganz unten. Wenn man in schlechten Aktienzeiten in gute Unternehmen günstig investieren kann und ausreichend Zeit mitbringt, verspricht das für später eine gute Rendite. Und diese Rendite auf lange Sicht, hat sogar den Vorteil, dass sie (noch) steuerfrei ist.