Börsenrückblick: Zaghafte Lichtblicke


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14.07.01 22:27
Börsenrückblick: Zaghafte Lichtblicke
Von Martina Helmerich, Frankfurt

Trotz zaghafter Lichtblicke kam es in der vergangenen Börsenwoche zu keiner nachhaltigen Erholung des Dax . Nur zwischenzeitlich sorgten zaghafte Lichtblicke aus den USA für einen deutlichen Kursanstieg bei den Technologieaktien.

Vor allem die Quartalszahlen von Motorola und Yahoo , die besser als die zuvor revidierten Erwartungen ausfielen, ließen Börsianer und Anleger aufatmen und auf eine Belebung des Handyabsatzes und Halbleitermarktes im zweiten Halbjahr hoffen.

Die Welle der Gewinnwarnungen flaut in der gegenwärtigen Berichtssaison nach Ansicht der DG-Bank inzwischen ab. So ist der Gewinn pro Aktie des US-Chipherstellers AMD im zweiten Quartal wegen der schwachen Computernachfrage und des Preiskampfs im Chipmarkt zwar von 60 US-Cent auf fünf US-Cent gefallen. Damit hat AMD jedoch die zuvor zurückgenommenen Analystenerwartungen leicht übertroffen. Auch die Zahlen des US-Netzwerkausrüsters Juniper Networks lagen über den Prognosen. Der Gewinn je Aktie (EPS) stieg von acht US-Cent im Vorjahr auf neun US-Cent.


Mit der Erholung der Technologieaktien war die Befürchtung vom Tisch, dass die Infineon-Kapitalerhöhung zurückgezogen würde. Die Emission war wegen regen Interesses von institutioneller Seite 3,8fach überzeichnet. Der Emissionspreis spült 1,5 Mrd. Euro in die Kassen des Halbleiterherstellers. Während sich die meisten Tech-Werte im Dax zum Wochenausgang fester präsentierten, verhagelte eine Gewinnwarnung von Epcos am Freitag das Bild und zog auch Siemens in die Verlustzone.



Neuordnung der Pharma-Sparten


Am Dienstag bestätigten die Pharmakonzerne Aventis und Schering exklusiv mit Bayer über den Verkauf der Aventis-Pflanzenschutzsparte Aventis CropSience zu verhandeln. Mit einem geschätzten Kaufpreis von sechs Mrd. bis acht Mrd. Euro wäre das die größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte des Pharma- und Chemiekonzerns. Bayer würde damit an die Weltspitze der Agrarchemie vorrücken.


Übernahmefantasien beflügelten den Kurs des Neuen-Markt-Unternehmens Brokat . Gerüchten zufolge ist der US-Technologiekonzern IBM am Kauf des Stuttgarter Softwarehauses interessiert. Erfreuliche Nachrichten gab es nach langer Zeit wieder von DaimlerChrysler . Der Verlust der Sparte Chrysler im zweiten Quartal wird mit 200 Mio. $ einem Zeitungsbericht zufolge niedriger ausfallen als bisher von Analysten erwartet.


Am Freitag endete die Umtauschfrist von Dresdner-Bank-Aktien in Allianz-Aktien. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass mehr als 80 bis 85 Prozent der Dresdner-Bank-Aktionäre das Tauschangebot annehmen werden. Sollte die Allianz über 85 Prozent der Aktien erhalten, würde die Dresdner Bank schon nächste Woche aus dem Dax verschwinden. Die Aktien der Schweizer Kuoni Reisen Holding brachen nach einer Gewinnwarnung massiv ein und zogen auch Preussag , die am Freitag um fünf Prozent einbrachen, mit in die Tiefe.



Euro auf Jahrestief


Der Euro erreichte Mitte der Woche mit der Marke 0,84 zum US-Dollar eine neuen Jahrestiefststand. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Freitag auf 0,8539 (Donnerstag: 0,8538) $ fest. Der Euro profitierte von der krisenartigen Entwicklung in Russland, Polen, Ungarn, der Türkei und Lateinamerika. Vor allem die anhaltende Rezession in Argentinien mit einer bedrohlich hohen Staatsverschuldung trübte die Stimmung an den Finanzmärkten.



© dpa  

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