Börse als Suchtfalle
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 11.09.02 22:20 | ||||
Eröffnet am: | 02.06.00 12:24 | von: Lyrical2 | Anzahl Beiträge: | 14 |
Neuester Beitrag: | 11.09.02 22:20 | von: Onkel Herbe. | Leser gesamt: | 2.081 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
Bewertet mit: | ||||
Lyrical2: dauert etwas zum Laden, ich hoffe ihr könnt es lesen. sehr interessant...
02.06.00 12:27
Gruß, Lyrical
Sex-Süchtige, ja sogar eine Sucht nach Arbeit gibt es bei dem Einen oder Anderen. Den Banken dafür den Schwarzen Peter zuzuschieben, halte ich für ungerecht, denn dann müßte bei nahezu jeder menschlichen Aktivität ein Psychogramm erstellt werden, woran man die Suchtgefahr eines jeden Einzelnen erkennen kann. Irgendwie sind wir, die uns so oft im Board und an der Börse tummeln, ja auch Börsen-Süchtige, oder? Es macht uns Spaß zu handeln, und je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr glaubt man zu wissen, und umso größer sind oft die Erfolge. Kredite können natürlich in Einzelfällen die Sucht vergrößern, aber müßten nicht auch Supermärkte auf Schokolade usw. verzichten, weil jemand danach süchtig werden kann und sich die Gesundheit ruiniert. Eine pauschale Lösung für Suchtprobleme gibt es nicht, therapieren kann eigentlich jeder nur sicht selbst, allenfalls können Ereignisse oder Personen unterstüztend zur Bekämpfung der Sucht helfen.
S.Lord
Trotzdem, ständig verschwinden Leute ohne angabe von gründen von einem Tag auf den anderen... andere greifen zu immer riskanteren Papieren obwohl sie vor einigen wochen noch nach dem Bid und Ask bei den Realtimekursen gefragt haben... bis sie eines tages auch verschwunden sind, obwohl sie doch eigentlich nur die verluste der letzten Monate ausbügeln wollten.
Versteht mich nicht falsch, auch ich lebe von den derzeitigen kursschwankungen... Aber ruiniert euch nicht.
Gruß, Lyrical
der Artikel ist zwar sehr kurz, aber das Thema ist durchaus ernstzunehmen. Die Symptome kommen mir im Ansatz durchaus bekannt vor ;-)
Hasi
blaubärgrüsse
MfG H.B.
Diese ständige Beschäftigung mit dem gesamten Börsenumfeld kann meiner Ansicht nach schon Suchtcharakter annehmen. Freude über realisierte Gewinne sind völlig normal. Wer darüber hinaus ausflippt und nach dem Motto jetzt erst recht alles auf eine Karte setzt, dem war schon vorher kaum zu helfen.
So ein charakteristischer Investortyp hat sicher schon mit immensen Beträgen im Lotto versucht, das Glück zu erzwingen.
Der beste Schutz vor einem finanziellen Kollaps besteht meiner Meinung nach darin, sich selbst ein festes Limit an verfügbaren Kapital zu setzten.
Ist dieses durch fallende Kurse blockiert, dann bitte auf die Wende warten, oder mit begrenztem Verlußt aussteigen.
Auf keinen Fall mit kreditfinanzierten Kapital weitermachen.
Ich wünsche weiterhin viel Spaß und Erfolg.
T-J
Ich denke, viele hier am Board sind der Sucht verfallen und möchte mich hier gar nicht ausnehmen. Aus diesem Grund ist die Resonanz auch so gering auf den Artikel. Wer gesteht sich schon gerne eine Sucht ein ? Die meisten denken – sagen, dass sie alles unter Kontrolle haben, aber haben sie es wirklich ???? Schaue doch mal in die Statistik von Ariva, da stehen Dir auch interessante Informationen zur Verfügung.
Jeder muss irgendwie sein Weg finden und versuchen alles in Einklang zu bringen.
Ich habe es mir angewöhnt mit Freunden nicht mehr über Aktien usw. zu sprechen, um den Kopf in der Freizeit auch mal frei zu bekommen. Dadurch entschwand auch ein bisschen das Dollarzeichen aus meinen Augen und habe seit diesem Zeitpunkt auch wieder Augen für viel schönere Dinge im Leben. Aber hat es einen einmal gepackt, kommt die Sucht meist nach einem gewissen Zeitraum wieder. Dabei stellt sich die Frage, geht es eigentlich ums Geld oder um den Adrenalinstoß, wenn die Aktien ge- oder verkauft werden. Für mich ist es immer noch so, bei jedem trade den ich vollziehe, packt mich ein kalter Schauer und ich sehe dann aus, als ab ich gerade in die Steckdose gefasst habe. Natürlich ist das ein wenig übertrieben, aber es trifft bei mir in etwa zu.
Also, gibt auf euch Acht, sonst seht Ihr nicht, wie die Sonne lacht.
bye Peet
Mich interessiert deswegen hauptsächlich wie ein semin Profi Trader verhindert hat sich mitreißen zu lassen, was derjenige sich selbst an Spielregeln auferlegt hat. Würde gerne griffige Spielregeln lernen.
Grüizi
r b
sehr guter Beitrag!!
Bin von einem Freund auf Deinen Beitrag aufmerksam gemacht worden. Prof. gerhard Meyer hat absolut recht mit den Gefahren, auf die er aufweist.
Jedoch kommt von Börsensucht nicht gleich Spielsucht.
Nicht jeder Bungee Jumper wird gleich ein süchtiger Basejumper der die Gefahren total ausblendet; etc.
Jedoch möchte ich keine Gefahren herunterspielen.
Auch ich bin absolut Börsensüchtig, sitze bis zu 16 Stunden täglich vor der Klotze.
Jedoch auch nicht immer.
Die Frage ist jedoch:
Ist es krankhaft, was ich mache??
Oder ist es evtl. das selbe Gefühl, was ein Marathonläufer (oder ähnliche Extremsportler) hat, wenn er 6-8 Stunden trainiert?; ein Profisportler, der sich jeden Tag auspowert?; ein Freeclimber, der den Kick sucht?; ein Informatiker, der 16 Std. täglich programmiert?, etc.
Die Frage ist meiner Ansicht nach vielmehr:
Schaden wir uns, oder geht es uns besser, wenn wir es tun??
-Der Junkie schadet sich beim Schuß
-Der Alkoholiker schadet sich auch beim trinken
-Der Zocker schadet sich, wenn er Haus und Hof verspekuliert
etc.
Jedoch:
-Dem Extremsportler geht es nach dem Kick besser.
-Der Informatiker liebt es irgendwelche Games zu "Cracken"
etc.
Fazit:
Bei jeder Tätigkeit sei es Arbeiten, Fernsehen, Computerspielen oder Putzen usw. besteht die Gefahr, daß man das Gleichgewicht verliert und in ein Extrem verfällt.
Ist man sich dieser Risiken jedoch bewußt und hält sich sich gewisse schützende Maxime bereit, kann es einem das Leben schöner machen.
Natürlich besteht bei Extremsportlern oder auch Daytrader eine erhöhte Gefahr, ins Abseits zu geraten. Man muß eben die richtige Mischung finden.
Natürlich tut es weh, einen herben Verlust einzukassieren.
Ich habe selber schon bei sehr riskanten Geschäften innerhalb von Minuten 70-80% Verlust eingefahren.
Danach wollte ich auch nicht gerade Luftsprünge machen.
Nur konnte ich bisher immer sagen:
Ich kannte das Risiko und ich konnte den Einsatz einschätzen.
Und ich mußte mir eingestehen, daß ich den Nervenkitzel gemocht hatte.
Das heißt nicht, daß ich gerne Verluste mache, nein. Nur mochte ich im nachhinein die Erinnerung des "Kampfes um Sieg und Niederlage". Das Adrenalin, daß man in solchen Situationen freisetzt.
Im wahren Leben gewinnt nun mal nicht immer der "Gute".
Aber ist eine Börsensucht aus diesen Gründen nun schon gefährdet zu einer Spielsucht zu werden?
Entscheidet selbst!
Meiner Meinung nach gibt es diese Gefahr schon.
Aber solange sie nicht größer wird, als die Gefahr, beim Überqueren der Straße überfahren zu werden, was soll´s??
Jedoch muß man immer Herr über seine Sucht bleiben (welche auch immer), dann kann sie Euch nicht schleichend umbringen.
Yours
World-X-Trader
World-X-Trader hat schon recht. Man muß da schon aufpassen was man tut. Kann schon gefährlich werden ohne das man es merkt.