Börse ein Haifischbecken: Trade was du siehst
Worauf basiert diese Rally eigentlich? Die wirtschaftliche Entwicklung ist offensichtlich nicht die Grundlage für die Rally. Langfristig zählt aber nur das. Alles andere sind Schwankungen.
Man muss aber vorsichtig sein mit Short... Wir haben uns von der Realität entkoppelt, ab hier ist alles möglich. Wenn der Dax es mitten in der Krise auf 13000 schafft, ja warum sollen denn dann nicht auch 14000 möglich sein. Verrückt ist es schon jetzt, da kann es ohne Grund auch noch verrückter werder... Bei 14000 werden dann die Bullen sagen, siehste, hab ich dir Bär doch gesagt das es ein Kaufkurs war. Muss man dann als Bär verkraften können wenn man jetzt Shortet.
Ich denke die beste Strategie, von Tag zu Tag schauen... kann mir Schnuppe sein wo wir nächsten Monat stehen, wichtig ist erstmal Montag ;-)
Schau mer mal, auf euch und Prost
Prost und good luck!
Am Ende ist das doch wie ne Wettervorhersage, für den nächsten Tag kann man es meist ungefähr richtig abschätzen aber für die nächste Woche wird es schon schwieriger, und für den nächsten Monat ist es schon sehr sehr schwierig, da muss man tief in die JackDaniels Flasche schauen um zu wissen wohin es geht ;-) Bis zum Jahresende, will ich mal behaupten hat niemand eine Ahnung wohin die Reise geht. Aber das ist ja ne Königsdisziplin von einigen ariva usern, Charts bis Dezember malen. Ich spreche hoffentlich niemanden direkt an. Aber wir alle möchten doch gerne das Jahr vorhersagen, nur niemand kann es.
Du berichtest aus persönlicher Erfahrung - by the was würde ich jeden davon abraten Kredite für Aktien zu nehmen. Ich kannte einen, der damit wohlhabend wurde. Der hatte Anfang 2000 am Ende keinen Bock mehr, stieg aus seinem Börsenclub aus und legte nach dem Crash konservativ an. Ich vermute für den restlich Club lief es nicht so gut.
Was mir hier aber fehlt sind Zahlen für die Gesamtheit. Ich kann im Moment noch nicht einschätzen, wie groß die Wucht solcher Anleger ist. Das wäre sehr hilfreich.
Auch der Corona-Crash hat mich zunächst nicht getroffen. Ich bin bereits im Januar aus den meisten Aktien rausgegangen, als China angefangen hat, Millionenstädte und ganze Regionen von der Größe Deutschlands abzuriegeln. Mir war klar, da rollt etwas ganz Großes auf uns zu! Aktien wollte ich da besser nicht mehr halten. Die folgenden ATH der Indizes habe ich nur kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen, denn das Pandemie-Risiko war für mich so offensichtlich, dass ich die Euphorie der Börsen beim besten Willen nicht nachvollziehen konnte.
Dann kam der Crash. Ich habe mich gefreut und mit meinem Cash kräftig eingekauft, zu - aus heutiger Sicht - traumhaften Kursen. Eine Porsche zu 29,xx €, eine Shell B zu 9,X €, eine Thyssenkrupp zu 3,50 € usw.
Ich habe dabei erwartet, dass dieser Crash genauso laufen wird, wie frühere Crashs: nach dem ersten Einbruch kommt eine deutliche Korrektur und anschließend die nächste Abwärtswelle - mindestens bis zu den März-Tiefs. Eine solche zweite Abwärtswelle war für mich offensichtlich, da die Kurse - aus meiner Sicht - noch viel zu hoch standen für den Beginn der größten Rezession der letzten Jahrzehnte. Die Vorstellung einer V-Erholung hielt ich für absurd. Allenfalls ein W konnte ich mir vorstellen, doch auch tiefere Tiefs hielt ich nicht für ausgeschlossen.
Ich habe daher bei ca. 10.000 DAX-Punkten mein Depot geleert und auf die nächste Abwärtswelle gewartet, die jedoch einfach nicht kommen wollte. Stattdessen stiegen die Kurse immer weiter und ich bekam FOMO-Gefühle. Da ich immer noch Short eingestellt war, ging ich nicht Long, sondern kaufte Puts - und verbrannte damit meine vorherigen Corona-Gewinne wieder vollständig (ja, ich habe im Ergebnis sogar etwas Verlust gemacht).
Dann begann ich nachzudenken, was diesmal anders war als bei früheren Crashs und warum mein gesammelte Erfahrungswissen nichts mehr half? Dabei wurde mir klar: Es sind die Zinsen! Wo soll das Geld hin, wenn nicht in Aktien?
Festverzinsliche Anlagen bringen weltweit keine Zinsen mehr. Immobilien sind - wegen der niedrigen Zinsen - irreal teuer geworden, ähnliches gilt für Gold. Und Cash ist wegen der Inflation auch keine Lösung. Wo also soll ein Kleinanleger sein Geld investieren, wenn nicht in Aktien? Ja, die Unternehmen werden weniger Geld verdienen und die Aktienrendite wird sinken. Aber die Rendite liegt immer noch um ein Vielfaches höher als bei festverzinslichen Anlagen. Solange das so ist, werden die Kurse weiter steigen. Egal wie es um die reale Wirtschaft bestellt ist. Nicht die absolute Rendite der Kapitalanlagen ist entscheidend sondern die relative (im Vergleich zu Anleihen, Immobilien etc.). Vor Corona hatten viele Anleger (und ich auch) noch die Erwartung/Hoffnung, dass die Niedrigzinsphase nur eine Episode ist und die Zinsen in den Folgejahren wieder steigen werden. - Diese Erwartung kann man realistischerweise nach Corona nicht mehr aufrechterhalten. Höhere Zinsen werden wir in den nächsten (mindestens) 10 Jahren nicht mehr sehen, sondern japanische Verhältnisse haben. Hierauf kann und muss man sich bei der Kapitalanlage einstellen.
Hinzu kommt, dass durch Sparpläne und ETF die Aktienanlage für Kleinanleger heute so einfach und günstig ist, wie nie zuvor. Früher fraßen die Gebühren (Ausgabeaufschläge, Verwaltungsgebühren, Kauf- und Verkaufsgebühren) einen großen Teil der Renditen wieder auf und machten eine Anlage in Aktien für Kleinsparer unattraktiv. Das ist heute anders. Auch kleine Beträge können nun kontinuierlich in den Aktienmarkt fließen und die Kurse nach oben treiben.
Schließlich wurden durch die Politik Risiken aus dem Markt genommen, die früher einem Aktieninvestment entgegen gestanden haben. Die Zentralbanken sorgen für stetige Liquidität und Insolvenzen sind (von wenigen Einzelfällen abgesehen) nicht mehr erwünscht. Unternehmen müssen keinen Gewinn mehr machen. Das erleichtert ein Investment.
Solange die Zinsen daher nicht nennenswert steigen (was sie m.E. nicht tun werden), werden die Indizes weiter steigen. Ich bin zum Corona-Bullen geworden, der bis auf Weiteres nur noch technische Korrekturen und einzelne begrenzte Rücksetzer erwartet, aber keine größere Abwärtswelle mehr.
Und auch ich habe anfangs gesagt, Vorsicht, es geht weiter. Aber das etwas anders ist, wurde schnell offensichtlich, schon im April.
Ich weiß nicht, ob Du mein Post oben gelesen hast. Dort steht vieles ähnlich. Z.B. Wir haben keine Zinsen, Immobilien sind auch sau teuer, anders als z.B. 2009, und die ETF. Das ist ein akkumulierende Nachfrage, dass Interesse wächst. Die trifft auf ein konstantes Angebot, Thyssen, Shell, Bayer, VW, ThyssenKrupp gibt es eben nur einmal. Es ist simpelste VWL, was daraus resultiert.
Nicht zu vergessen, die Transformation, die beschleunigt werden. Hier sehe ich in der Tat eine Überhitzung, zuletzt schon sichtbar in den Z.T. krassen Abverkäufen. Ein partielles 2000 ist nicht unwahrscheinlich, allerdings kann es sein, das Z.B ETFs auf den Nasdaq das verhindern. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wo diverse Techwerte ATH nach ATH feiern, viel guter Kram, Krise hin, Krise her, teilweise immer noch historisch gesehen irgendwo beiM 85% - 95% Quantil rumdümpeln. Das unterscheidet uns vom Q1. Es wäre also Gesund, wenn hier Geld wandern würde.
Es ist imo wichtig, sich ruhig mit den fundamentalen Mechanismen zu beschäftigen. Das ist auch kein Allheilmittel, aber gibt einem einen gewissen Ruhe im Moment. Risiken sind genug da. Da sind wir ja nun alle im Konsens. Aber man darf sich von denEin
Ich könnte mich in den Arsch beißen, dass ich nicht mehr gekauft habe.
Getradet habe ich meist Dow. Fast ausschließlich short. Hab immer versucht Spitzen zu shorten. Mal gelang es aber habe auch oft daneben gegriffen.
Ich glaube aber, dass es nochmal runter geht, Bereich 20 Prozent. dass wir die Tiefs unterbieten kann ich mir aber nicht vorstellen. Corona hat seinen Schrecken verloren. Allerdings steht Präsidentschaftswahl an, mittlerweile ist ein Wechsel nicht mehr abwegig. Der Schlafende hat Boden gut gemacht. Das wird die Börsen auch zum wackeln bringen vermute ich mal
Ich werde zusehen, dass ich weiter Divipapiere und andere Unternehmen mit Aussichten aufnehme im Langfristdepot.
Unsere Schlüsselindustrien sind gefährdert. Ist das so?
- Automotive: Die bekommen Feuer von der Konkurrenz, sind in Rücklage, selbstverschuldet, aber umgekehrt, trotz Krise, kann eine VW ein unglaubliches Investitionsvolumen stemmen, ggf. werden sie in einigen Jahren selber ein riesiger Batteriebauer und Softwarespezialist bauen. Der Softwarevorteil nützt Tesla Null, solange sie nicht versuchen, ihre Software anderen Anbietern aufs Auto zu spielen. Sonst ist das wie Apples Software. War seiner Zeit Jahre vorraus, am Ende machte Windows und Microsoft den Deal. Die Wirtschaftshistorie ist voll von "schlechten" und "rückständigen" Systemen, die sich durchgesetzt haben, weil sie das bessere Netzwerk nutzen. Und was Software angeht, wäre mir neu, dass dort die Chinesen besonders gut stünden. So tot ist unser Automobilbau noch nicht. Die Chancen stehen für VW, BWM und selbst Daimler nicht so schlecht, weiter am Tisch zu bleiben.
- Chemie: Da wären: BASF wird gerade für seien Verbundstandort in China gelobt, Potential bei Batteriesäure. BASF hat IMO das Problem, dass sie antizyklisches Investieren nicht richtig beherrschen. Aber BASF und pleite sind weiterhin kaum Dinge, die man in einem Satz sagen würde. Bayer hat weiter sein Glyphosatproblem, aber ich denke, dass werde sie im Q3 lösen. Kaum vorstellbar, dass die Kläger, die die 11 Mrd. akzeptiert haben, plötzlich noch mal volles Risiko gehen. Bei den verbleibenden 25% geht es um Geld. Darüberhinaus ist Bayer ein profitables Unternehmen. Dort sehe ich auch keinen Untergang. Wer ncoh Evonik steht gut da, Wacker, hat Probleme, läuft aber auch.
- Maschinenbau und Prozesssoftware: Auch hier gibt es Probleme, aber Know How ist nicht kopierbar. Bei Industrie 4.0 gehören viele deutsche Unternehmen zu Speerspitze.
- Zulieferer: Hier gibt es diverse Probleme. Aber auch hier ist noch Geld da und viele großen Namen werden in Brennstoffzellen, Steuerungstechnik etc. investieren. Was hier hilft, ist, dass hier viel qualifiziertes Personal arbeitet.
- Finanzwirtschaft: Hälst Du unsere Versicherungen für gefährdet? Unsere Banken, ja, die sind aber seit Jahren marginalisiert. Deutschland war nie echter Bankenhotspot, Gestorben im Größenwahn. Schon lange kein Faktor, eine Bankenlandschaft
Ja, wir haben Probleme, und ja, ohne harte und sorgfältige Arbeit kann es für unsere Industrie schnell eng werden. Aber noch ist es imo zu früh, schon eine Grabrede vorzubereiten.
als stiller Mitleser sage auch danke an Gekko für diesen Thread deine Analysen.
Trotz aller Skepsis bin auch ich seit März vorsichtig long mitgegangen. Mittlerweile mache ich mir aber auch Gedanken ob wir nicht bald den Höhepunkt erreichen und es nochmal runtergeht, vielleicht sogar wieder vierstellig wird. Ich habe in den letzten 2 Wochen angefangen die eine oder andere Shortposition aufzubauen, zur Absicherung. Wer weiß schon ob sich die ganze Geschichte nicht nochmal dreht. Ich denke wenn im September/Oktober nichts passiert dann war es das tatsächlich und es geht weiter aufwärts. Der Kern der ganzen Debatte ist ja relativ simpel. Viele sind hin- und hergerissen zwischen der Realwirtschaft, den Gewinneinbrüchen, der Gefahr eines 2. Lockdowns (vor allem in den USA) usw. und dem stetig steigenden Markt, den etlichen neuen Kleinanlergern der Robin-Hood-Armee, dem unendlichen Geld der Notenbanken und den Chartsignalen, die unter anderem auch Gekkos Tool vorhergesagt werden. Logisch wäre jedenfalls eine 2. Welle runter, wie weit auch immer die gehen sollte. Aber Logik gibt es offenbar nicht mehr an der Börse. Wir marschieren langsam Richtung ATH, herrlich absurd, oder?
Mich würde noch interessieren wie genau dein Programm ist Gekko, lässt sich da eine Trefferquote sagen? Konntest du eigentlich im Februar den Crash im März voraussehen? Hab mal im Thread von erstdenkendannlenke gesucht aber nichts gefunden.
Außerdem hattest du vor ca. 2 Wochen von einem Mittelfristigen Down auf 11600 geschrieben. Ist das jetzt vom Tisch?
Gekko hat keine Glaskugel, hat bereits gesagt, dass es 60/40- Wahrscheinlichkeiten gibt, mehr nicht. Wehe, es gibt Vorwüfe oder Beschwerden, falls sich ein Trader verzockt hat. Dann werde ich höchstpersönlich zum Bodyguard von Gekko und ihr bekommt von mir (verbal) auf die Mütze...es wird darauf hinauslaufen...jede Wette....
Ja wenn der Dax nachhaltig an der 13000 scheitert per Wochenschlusskurs sind 11600 wieder auf dem Radar. Darüber reden wir aber erstmals wieder bei einem Tagesschlusskurs unter 12600.
Cool bleiben & Enjoy the World.
Jeder ist seines eigenen Geldes Herrn. Man kann einer Analyse Gekkos folgen, aber auf eigene Verantwortung.
Und Traden ist nicht Anlegen. Wer in Aktien ausreichend breit anlegt und bei der Auswahl der Werte und dem Timing der Einstiege einigermaßen vernünftig arbeitet, sollte längerfristig (Zeithorizont 5 - 10 Jahre) eigentlich recht sicher mit etwas mehr Geld rausgehen, sofern nicht irgendwann alles den bach runter geht.
Wer Traded geht eine Position ein und musst die in der Regel irgendwann realisieren, um guten oder schlechten. Hier hilft das Gesetz der großen Zahlen (wenn man 60/40 steht), aber auch nicht immer. Am Ende gilt das, was ein Freund von mir (auch Trader) als Regel hat. Ein guter Trader bekommt mehr raus als er rein gibt. Das kann auch ein großer Gewinn gegen 20 kleine Verluste sein. Alles eine Frage der Stategie. Was gekko oben beschreibt, ist, dass man nicht wie wild die Strategie ändern darf. Das ist dann brandgefährlich.