Big Brother V
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 08.04.04 12:13 | ||||
Eröffnet am: | 01.03.04 21:57 | von: Happy End | Anzahl Beiträge: | 25 |
Neuester Beitrag: | 08.04.04 12:13 | von: Happy End | Leser gesamt: | 5.458 |
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---> Das Millionenspiel wird Realität
Die CSU fordert von RTL II einen Verzicht auf die neue Staffel der Containershow - und der Sender reagiert mit einer Pressemitteilung in ungewöhnlich scharfem Ton.
Schon vor dem Start der fünften Staffel von "Big Brother" nimmt der Schlagabtausch zwischen Produzenten und Gegnern der Show absurde Züge an.
Die bayerische Regierungspartei CSU fordert vom Privatsender RTL II einen Verzicht auf die neue "Big Brother"-Staffel. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe. CSU-Generalsekretär Markus Söder sagte, mit der Sendung werde "ein neuer Tiefpunkt in der deutschen Fernsehlandschaft erreicht". Beim Konzept der Show handle es sich um "dubiose Sozialexperimente", mit denen Menschen erniedrigt und in ihrer Würde verletzt würden.
Als "erstes Zeichen der Einsicht" solle der Sender zumindest die Ausstrahlung auf die Zeit nach 23 Uhr verlegen, ansonsten müsse man "intensivere Maßnahmen" prüfen, so Söder weiter.
RTL II konterte mit einer Pressemitteilung: "Die Kandidaten von Big Brother sind noch nicht in das neue Haus eingezogen, da melden sich schon erste Bedenkenträger aus der Politik wider besseren Wissens zu Wort", heißt es darin sichtlich genervt.
Nach Angaben des RTL II-Marketingchefs Conrad Heberling wird das tägliche Programm des Senders von mehreren Mitarbeitern des Bereichs Jugendschutz "sehr verantwortungsvoll" geprüft. Heberling weiter: "Rund 20.000 TV-Zuschauer haben sich aus freien Stücken als Kandidat für Big Brother beworben. Sie und Millionen von Zuschauern sind es leid, sich immer wieder vorschreiben zu lassen was gut, was schlecht ist. Warum will man Menschen bevormunden?"
Der Sender wirbt zurzeit mit einer aggressiven Plakat-Kampagne für "Big Brother". Dazu gehören ironische Slogans wie "Liebe deinen Nächsten", der durchgestrichene Begriff "Fair Play" und das Karl-Marx-Zitat "Opium fürs Volk". Letzteres passt auch gut zur Aussage von Endemol-Produzent Rainer Laux, der im Container "einen Klassenkampf auf engstem Raum inszenieren" will.
RTL II-Pressesprecherin Susanne Raidt wollte jedoch auf Anfrage von TVmatrix die Vergleiche mit realen Kämpfen nicht gelten lassen: Es handle sich bei "Big Brother" nach wie vor um ein Spiel, bei dem es auch weiterhin Fair Play gebe - "aber dieses Fair Play muss auch erkämpft werden", so die Sprecherin. Allerdings stellt sich die Frage, ob das nicht ein Widerspruch in sich ist. Am Ende wird wohl ohnehin der "große Bruder" entscheiden, was fair ist und was nicht.
Premiere zeigt "Big Brother" 24 Stunden live im Pay-TV
(pm/mw) - Am 2. März startet die fünfte und mit 365 Tagen längste Staffel von "Big Brother" bei RTL 2. Premiere begleitet das Leben in Deutschlands bekanntester Wohngemeinschaft auf einem eigenen Kanal täglich 24 Stunden live. Dieser "Big-Brother"-Kanal geht am 2. März nach dem Einzug der Kandidaten auf Sendung. Eine Nacht (bis 3. März, 06.00 Uhr) haben alle Premiere Abonnenten die Möglichkeit, ohne weitere Kosten in den neuen Zusatzservice hineinzuschnuppern. Danach können sie sich - ähnlich wie im Pay-per-View-Verfahren von Premiere Direkt - tage- oder monatsweise freischalten lassen.
Ein Tagesticket für Big Brother 24 Stunden live kostet 5 Euro, das Monatsticket 15 Euro. Premiere Abonnenten können die Tickets telefonisch, per SMS oder über das Internet bestellen. 52 Kameras und 68 Mikrofone gewährleisten die detailgenaue Wiedergabe des Alltags der Big Brother Kandidaten. Möglich wird die Rund-um-die-Uhr-Beobachtung durch die digitale Jugendschutzvorsperre von Premiere, die andere Sender nicht bieten. Zusätzlich präsentiert Premiere Start täglich um 20.00 Uhr eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse des Tages, "Big Brother - Die Highlights", und schaltet kurz live ins Haus.
"Premiere nutzt auch bei Big Brother 24 Stunden live die Möglichkeiten des digitalen Fernsehens für innovatives Programm", sagt Dr. Georg Kofler, Vorsitzender der Premiere Geschäftsführung. "Als erster Fernsehsender zeigt Premiere 365 Tage live und rund um die Uhr eine Gruppe von Menschen. Hautnah kann der Zuschauer die Höhen und Tiefen des Zusammenlebens unter besonderen Umständen miterleben." Das Premiere Live-Konzept sieht Kofler als ideale Ergänzung zum "Big-Brother"-Angebot von RTL 2. Der werbefinanzierte Sender zeigt täglich um 19.00 Uhr eine einstündige Zusammenfassung der besten Ereignisse des Tages. "Wir freuen uns, bei der fünften Staffel unseres Erfolgsformats Premiere als innovativen Partner dabeizuhaben", sagt Dr. Conrad Heberling, Leiter Marketing bei RTL 2.
hm ...
na ich bin mal gespannt - die Leute der ersten Staffel waren toll, die bewarben sich ohne zu wissen was sie erwarten würde ... das war wirklich mutig
alle die danach kamen, wollten nur noch berühmt werden - und jetzt wollen alle das Geld
aber 365 Tage ??
Bin mal gespannt auf die Gesichter.
Ansonsten ist es ja nicht tragisch: ist wie bei der Bundeswehr mit Vollkasernierung.
---> Für Müder Joe: Bilder gibt´s hier http://www.big-brother-battle.de/modules.php?name=Content&pa=showpage&pid=22
Die Kandidaten
Die Bild am Sonntag stellte uns die neuen Big Brother Kandidaten vor. Acht an der Zahl wurden von Bams enthüllt, ob sie alle am 02. März einziehen werden ist noch nicht klar. Hier gibt es für Sie alle Infos über die Kandidaten im Überblick. Ab 02. März, wenn alle Kandidaten offiziell bestätigt sind, werden wir Ihnen alle neuen Bewohner auch noch näher und ausführlicher vorstellen.
Sandra:
Sandra (22) ist die Nadja der neuen Staffel, sie strippt in einem Freudenhaus und steht auf regelmäßigen Sex. Ihr einzige Angst ist, dass es im Haus nicht genug Kondome gibt!
Michael:
Michael (34) steht kurz vor der Scheidung und ist sexuell jeder Menge Dinge aufgeschlossen. Er ist Kettenraucher und trägt voller Stolz seine Tattoos zur Schau.
Silvia:
Silvia (34) hat soeben ihren Freund verlassen und lebt nun wieder bei ihrer Mutter. Ihre letzte Beziehung war alles andere als glücklich. Nun träumt sie davon berühmt zu werden.
Achim:
Achim (39) steht auf schöne Frauen. Doch das ist für ihn zur Zeit kein Thema, denn er ist verheiratet und hat eine Tochter. Er wird im Luxusbereich leben.
Sascha:
Sascha (26) liebt den Luxus und ist zur Zeit als Model in der ganzen Welt unterwegs. Sex ist für ihn im Container nicht das zentrale Thema.
Jerry:
Jerry (23) hat für Big Brother extra seinen Job gekündigt. Er war auch schon als Stripper beruflich unterwegs, doch mittlerweile ist er etwas seriöser geworden, nicht zuletzt wegen seinem dreijährigen Sohn.
Franziska:
Franziska ist 24 und Single. Sie hat jede Menge Schulden, dafür aber mit FKK und One Night Stands kein Problem.
Sascha:
Sascha (29) findet sich supersüß und nett. Er hat zuletzte seinen Job als Altenpfleger verloren. Seiner Meinung nach gehört er einfach ins Fernsehen.
Alles was Quote bringt lassen sich die Macher von den Verantwortlichen abnicken, -die moralische Grenze wird dabei immer weiter nach unten gesetzt. Psycho-TV für den gelangweilten Voll-Proll, -für den ist alles Kunst was er sich nicht erklären kann.
Der Allmächtige hat einen verdammt großen Zoo zur Belustigung, und jetzt dürfen wir auch mal live dabei sein in einem kleinen Ausschnitt davon.
HE: kann es sein, daß Du den leidenschaftslosen und tugendhaften Pfad des "Copy-and-Paste" verlassen hast, um Dich auf den langen Marsch durch die Wüste der eigenen Meinung zu machen?
Was ist passiert?
Hat Deine Freundin den Lieblingskaktus verdursten lassen?
Hat sie dein Frettchen zum Ledergürtel umfunktioniert?
Hat man Stechkarten eingeführt im Betrieb und fehlen Dir jetzt jeden Monat 100 Überstunden?
Hast Du den neuen Playboy gelesen und entdeckt: es gibt ein Leben ohne ariva?
Sorgen über Sorgen, die ich mir mache .....
Krass find ich die Knastoptik, könnte schon aufs Gemüt schlagen glaub ich.
Und überhaupt, haben da zwei von denen kleine Kinder u lassen sich 1 Jahr
wegsperren, ist doch irgendwie nicht normal, oder?
Big Brother: ein Jahr lang vor den Überwachungskameras. Die Reality hat die Wirklichkeit längst überholt
Hatten wir noch Hoffnung, dass nach dem Quoten-Desaster der dritten Staffel von "Big Brother" endlich das Ende des so genannten Reality-TV-Booms eingeläutet wurde, sind wir eines Besseren belehrt worden: Billig produzierter visueller Müll ist der Renner der Saison. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Ein Blick - nicht nur über den großen Teich - lässt Böses erahnen.
Wie USA Today berichtet, verstärken momentan gerade die großen US-Networks ihr Engagement im Bereich des Reality-TV. Dies, obwohl sie noch vor einem Jahr genau das Gegenteil behauptet hatten. Schließlich wollte man sich damals noch von den konkurrierenden Kabel-TV-Betreibern imagemäßig absetzen. Doch nachdem die Werbeindustrie ihre anfänglichen Bedenken, Spots im Umfeld von Formaten wie "Fear Factor" (RTL: "Hilfe, ich bin ein Star") oder "Joe Millionaire" (RTL2: "El, der Millionär") zu platzieren, aufgegeben hat, sind mittlerweile alle Hemmschwellen gefallen. Denn auch in Amerika ist Reality-TV der Quotenbringer schlechthin.
Hintergrund dieser Entwicklung ist die Werbekrise, die wie in Deutschland die Fernsehsender auch in den USA hart getroffen hat. Geringere Budgets veranlassen Programmchefs immer kurzfristiger und mutloser zu planen. Reality-TV, welches meist in kurzen Staffeln abgedreht werden kann, ist deshalb das vermeintlich ideale Format. Da schmerzt es dann auch nicht, wenn eine neue Produktion mal floppt - aufgrund der geringen Produktionskosten kann eine andere Sendung schnell nachgelegt werden. Zugleich hat das Sinken der Werbeeinnahmen dazu geführt, dass immer mehr Spots für weniger Geld über den Äther gehen. Bei den großen Networks besteht mittlerweile ein Drittel des Programms aus Werbung. Langfristig sind die Nutznießer die Pay-TV-Sender wie HBO ("Sex and the City"), die schon seit längerem auf qualitativ hochwertigere Eigenproduktionen setzen.
Im deutschen Fernsehen, wo üblicherweise Adaptionen amerikanischer (und mittlerweile auch niederländischer Produktionen mit einer gewissen Verzögerung auftauchen, ist mit einer ähnlichen Entwicklung zu rechnen. Immer mehr Reality-Formate sind zu sehen, immer voyeuristischer ist deren Aufmachung. Bedenklich ist dabei weniger die Tendenz zur Verrohung der Gesellschaft, wie manche Kritiker stets nach der Ausstrahlung der neuesten Trash-TV-Produktion behaupten. Beunruhigender ist eher, dass die öffentlich-rechtlichen Sender zunehmend auf den Zug mit aufspringen.
Dass bei der ZDF-Show Wetten Dass..? Moderator Thomas Gottschalk als Wetteinsatz einen Besuch an das Krankenbett von RTL-"Deutschland sucht den Superstar"-Teilnehmer Daniel Küblböck vorschlägt, mag in einer Unterhaltungssendung noch verzeihlich sein (wenngleich weniger verzeihlich ist, wie heftig mittlerweile die "Schleich"-Werbung in diese Sendung Einzug gefunden hat: die rund 2-minütige Erwähnung von den Vorzügen von T-Mobile in Gegenwart eines SMS-süchtigen Teenagers bricht bis jetzt alle Rekorde der Geschmacklosigkeit). Erschreckend ist vielmehr, dass die ARD-Tagesschau, ehemals für seriöse und relevante Nachrichten zuständig, sich auch dem Trend zum TV-Trash verpflichtet fühlt und sich mittlerweile sogar mit den "News" rund um Küblböck beschäftigt.
Verwunderlich ist diese Tendenz nicht: Spätestens seit der misslungenen Adaption von "Deutschland sucht den Superstar" im ZDF mit Ralf Siegel und Konsorten, überrascht es kaum noch, dass die zwei großen Sende-Anstalten jedwedes Gefühl für eigenkreative Unterhaltung verloren haben. Auch Beckmann und Kerner konnten mit ihren oftmals tränen- und quotenprovozierenden Interviews das Niveau kaum noch zum Sinken bringen. Dachte man. Zumindest bis zu dem Tag, als Magarethe Schreinemakers tatsächlich wieder auf dem Schirm in der ARD auftauchte (und hoffentlich bald wieder in dem Tal der Tränen verschwinden wird).
So ist es gerade diese Verquickung von der einerseits nicht endend wollenden Dauerberieselung durch Trash-TV und andererseits dem zunehmenden Verlust einer TV-Alternative bei gebührenfinanzierten Sendern, die das Gesamtniveau des Fernsehens - der immer noch am häufigsten genutzten Freizeitbeschäftigung - weiter absinken lässt. Die Reality hat die Wirklichkeit längst überholt.
Auf RTL2 ist die fünfte Staffel von "Big Brother" unter dem Motto: "Noch härter! Noch länger! Noch öfter!" gestartet. Moderiert wird die Sendung von Ruth Moschner ("die Leute haben mir schon immer auf die "Titten gestarrt"). Die Insassen dürfen sich diesmal ein ganzes Jahr lang vor den Überwachungskameras verlustieren. Als besonderes Schmankerl wurde das Haus in drei Bereiche aufgeteilt: ein luxuriöser, einer für die "Durchschnittsbürger" und einer für die "Armen". Letztere dürfen ihr Dasein unter freiem Himmel fristen. Durch Teilnahme an Spielen kann man jedoch in der Haus-Hierarchie auf- oder absteigen. So ist beispielsweise der Ausflug eines Kandidaten in die Wildnis mit fünf Kilogramm schweren Gewichten an den Füßen geplant.
Nach "Big Brother" soll ein weiteres Format aus dem Hause Endemol für Furore sorgen: diesmal eine Kombination aus Kirchensendung und Gameshow. Am 17. April wird TV-Produzent John de Mol mit der Goldenen Ehrenrose beim Festival Rose d'Or in Luzern für seine herausragenden Leistungen für die TV-Unterhaltungsindustrie ausgezeichnet.
Die Zahl der Briten, die sich nach einem Ausrutscher auf dem heimischen Fußboden verletzt haben, ist innerhalb von fünf Jahren von 2.900 auf 12.000 gestiegen. Grund: immer mehr Inselbewohner haben sich einen rutschigen Parkettboden ins traute Heim verlegt. Angekurbelt wurde dieser Trend durch die in Großbritannien äußerst beliebten Heimwerker-Sendungen im Fernsehen.
Call-In Sendungen im Zeitverzug?
Natürlich ist es peinlich, aber ich muss es gestehen: Ich bin eines Nachts (Donnerstag 4.März, ca. 22.30) im Fernsehen auf Tele5 bei "Nachtfalke" mit Jochen Bendel hängen geblieben. Zur Erklärung der medial weniger bemittelten Leserschaft: Es handelt sich hierbei neuerdings um eine begleitende Berichterstattung zu Big Brother 5. Auf der Webseite des Senders findet sich folgende Beschreibung der Sendung: "In "Big Brother bei Nachtfalke' gibt es Live-Schaltungen, Bilder des Tages, Ausschnitte aus der RTLII-Sendung sowie ausgiebigen Talk und Comedy."
Wie bei kleineren Sendern üblich, ist die Sendung von Call-In Aktionen durchsetzt, darunter auch Spiele: So forderte der Moderator Jochen Bendel diesmal die Zuseher auf, die Länge des Studiotisches in Millimetern zu erraten. Die Regeln waren einfach:
Einfach eine kostenpflichtige Nummer (für 49 Cent/Min) anrufen und danach die vierstellige Zahl über die Tastatur des Telefons eingeben. Ein Computer erklärt anschließend, ob der Tipp zu niedrig, zu hoch oder genau richtig ist. Daneben behält sich der Moderator auch vor, einzelne Anrufer aus der Leitung in die Sendung zu schalten, die dann dort Ihren Tipp live abgeben können. Zur leichteren Eingrenzung schreibt der Co-Moderator die "live" getippten Zahlen auf verschiedene Zettel. Wer als erster die genaue Zahl errät, erhält 500 Euro.
Natürlich ist es noch peinlicher, dass dieses Spiel meinen Jagdinstinkt geweckt hat. Folgende kurze Überlegung ließ in mir die Siegeshoffnung keimen: Ich teile die Suchmenge durch 2 und gebe meinen ersten Tipp ab. In diesem Fall also 5000. Ist die gesuchte Zahl größer, dann tippe ich als nächstes die Hälfte der Teilmenge zwischen 5000 und 9999, also ca. 7500. Ist die gesuchte Zahl kleiner als 5000 so tippe ich als nächstes 2500. In der Folge tippe ich immer auf das mittlere Element des sich weiter eingrenzenden Suchraums und müsste somit nach spätestens 12 Iterationen die richtige Zahl erraten haben.
Natürlich schwingt dabei in meinem Kopf die Überlegung mit, dass ich in diesem Moment der schlaueste Tele5-Zuschauer um diese Uhrzeit bin. 12 Iterationen a là 49 Cent macht knappe 6 Euro. Wenn man schnell genug wählt, am besten automatisiert mit einem Computer, müsste man den Code doch in spätestens 3 Minuten geknackt haben und die 500 Euro einsacken können. Aber so gerne ich mich selbst überschätze, dieser Gedanke kann nicht mir allein gekommen sein. Zumal jeder Informatikstudent im ersten Semester bedeutend bessere Suchalgorithmen kennen lernt.
Oh Gott wie peinlich, jetzt hat er mich
Doch scheinbar hängt gerade keiner dieser Studenten vor dem Schirm. Denn mittlerweile sind schon mindestens 10 Minuten vergangen und das Live-Publikum hat die Länge des Tisches gerade einmal zwischen 4000 und 4200 Millimetern eingegrenzt. Auch wenn das schon recht konkret klingt, im "Worst Case" sind immer noch ungefähr 8 Iterationen offen, wie ich vermeintlich clever im Kopf überschlage. Und Jochen Bendel betont weiterhin, dass noch niemand die genaue Zahl erraten hat.
Oh Gott wie peinlich, jetzt hat er mich. Aber 500 Euro Gewinn für maximal 4 Euro, das ist wahrlich schnelles Geld. Ich greife zum Telefon und fange an, die eingeblendete Nummer zu wählen. Und in diesem Moment passiert das scheinbar Unfassbare: Jochen Bendel dreht sich zu seinem Co-Moderator, den Zettel mit der Geheimnummer locker in der Hand. Für den Bruchteil einer Sekunde kann ich die geheime Zahl am Bildschirm erhaschen. Ich weiß nicht genau, ob es 4126 oder 4128 ist, aber egal.
Ich habe nur noch 2 Ziffern der Hauptnummer zu wählen und ich gerate in leichte Panik. Ich habe nur einen Versuch. Alle mathematischen Überlegungen sind vergessen. Doch ich bin schon im System. Und ich habe eine 50%-Chance. Ich tippe die Nummer ein und...
Das System teilt mir mit, dass ich genau richtig liege. Nur leider zu spät. Ein anderer Teilnehmer hat bereits den Jackpot geknackt. Kein Wunder. Schließlich haben andere Zuseher auch Augen im Kopf und waren eben schneller.
Also locker zurücklehnen, Sportgeist zeigen und mal sehen, wer mich da so knapp geschlagen hat. Jochen Bendel gibt sich ebenfalls locker. Hier ein flotter Spruch und da eine Bemerkung. Ich werde etwas ungeduldig. Jetzt sollte er doch mal den Sieger in die Leitung nehmen und ihn beglückwünschen. Doch einen Sieger gibt es noch nicht. Und Jochen Bendel tönt, dass der Jackpot immer noch nicht geknackt sei. Das sei doch eine einmalige Chance, man sei doch blöd, wenn man jetzt nicht mitmache. 49 Cent für 500 Euro, man wäre doch schon so nahe dran. Aber jetzt kommt erst mal wieder eine Schaltung ins Big Brother Haus. Minuten vergehen.
Doch dann ist es soweit. Jochen Bendel hat wieder jemanden in der Leitung. Das muss jetzt der endgültige Sieger sein. 4160 ist sein Tipp, und Jochen Bendel leidet mit dem Anrufer: Leider falsch. Nicht aufgeben ist das Motto, jetzt ist man ja schon wirklich nahe dran. Nur immer weiterprobieren.
Seit meinem Anruf sind sicherlich weitere 10 Minuten vergangen und ich muss mir anhören, dass der Jackpot offiziell immer noch nicht geknackt worden ist. Ich beschloss in diesem Moment lieber etwas Sinnvolleres zu tun, kaufte mir eine Packung Zigaretten am Automaten und fing wieder das Rauchen an.
Epilog:
Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob es sich bei diesem Fall um gezielten Betrug mit telefonischen Mehrwertdiensten handelt. Wer öfter derartige "Spiele" im Fernsehen verfolgt, weiß, dass es dabei nur um Zeitschinderei geht und die Fragen bewusst so einfach gestellt sind, dass wirklich jedermann sie ohne Probleme lösen kann. Sucht man nach AGBs zum Spielverlauf, so finden sich darin oft Klauseln wie "Der Sender behält sich vor, den Zeitpunkt für die Bekanntgabe des Gewinners selbst zu bestimmen".
Nur bei Nachtfalke lag der Sachverhalt doch etwas anders: Während andere Programmformate es bewusst vermeiden, zu sagen, wann man gewinnt, wurde in der genannten Senndung immer wieder offen kommuniziert, dass der Jackpot noch nicht geknackt sei, obwohl dies schon lange der Fall war. Fragt sich nur, ob sich irgendwo in Deutschland ein Anwalt finden würde, der bei diesen "Kleckerbeträgen" an einem Engagement interessiert wäre.
Dabei hatten die ja ursprünglich fürs Promiboxen trainiert.
Für lumpige 5.000 Euro soll Wussow nach Ostern in den Container gehen und als Professor Brinkmann die "Schwarzwaldklinik" inszenieren. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass eine der Kandidatinnen freiwillig eine Krankenschwester spielen wird.
Nicht, solange Sachsen- Paule frei rumläuft.
Damit ist die Sache für Bild klar: Wussow is back. Dank seiner neuen Frau und Managerin. "Nach zwei furchtbaren Jahren der Ablehnung und Job-Bettelei kriegt Klausjürgen Wussow (74) plötzlich Angebote über Angebote." Und was für welche.
Seine Frau macht zwar noch ein großes Geheminis um sein nächstes Mega- Projekt - aber wenn das klappt, können Sie demnächst auf dem Rummel mit Bällen auf eine Zielscheibe werfen, damit Klausjürgen Wussow ins Wasser fällt.