Betandwin zieht sich aus der USA zurück
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 14.10.06 14:45 | ||||
Eröffnet am: | 14.10.06 14:00 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 4 |
Neuester Beitrag: | 14.10.06 14:45 | von: Parocorp | Leser gesamt: | 6.971 |
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zurückDer börsennotierte österreichische Internet-Sportwetten- und -Glücksspielanbieter bwin zieht sich aus dem US-Glücksspielmarkt zurück. Grund dafür ist eine heute von US-Präsident George W. Bush unterschriebene Gesetzesänderung, die Online-Glücksspiele in den USA de facto unterbindet - mehr dazu in futurezone.ORF.at.
Bwin habe "nach umfassender Analyse und eingehender Rechtsberatung in Anerkennung des neuen Gesetzes entschieden, ab sofort keine neuen US-Kunden für das bestehende Echtgeld-Glücksspielangebot (mehr) anzunehmen", hieß es am Abend in einer Mitteilung des Unternehmens.
Ein Fünftel des Gesamtumsatzes
Erst im Frühjahr war bwin mit der Übernahme der Internet-Poker-Firma Ongame in den Markt eingestiegen. Die Firma hat im zweiten Quartal einen Bruttoertrag von 29 Mio. Euro erzielt, rund 20 Mio. Euro davon stammten aus den USA und fallen jetzt weg. Sportwetten hat bwin in den USA aus rechtlichen Gründen von vornherein nicht angeboten.
Bwin verliert durch die Aufgabe des US-Geschäfts rund ein Fünftel seines Glücksspielumsatzes. Das "stark gestiegene Risiko einer Strafverfolgung durch die US-Behörden" und andere Faktoren ließen jedoch "keine anderen Optionen" als den Rückzug offen, so das Unternehmen.
Maßnahmen für bwin sinnlos
Das Unternehmen bezweifelte, dass mit den neuen US-Regelungen die eigentlich verfolgten Ziele - Jugendschutz sowie Spielsuchtprävention - erreicht werden könnten. Vielmehr würden "Verbraucher in die Illegalität getrieben", was einen "gänzlich unregulierten grauen Markt" wachsen lasse.
Bwin war in den vergangenen Wochen nicht nur in den USA, sondern auch in einer Reihe europäischer Länder auf rechtlichen Widerstand gestoßen. Frankreich hatte die Unternehmenschefs wegen illegalen Glücksspiels sogar vorübergehend verhaftet. Die bwin-Aktie hat seit Mai mehr als vier Fünftel ihres Werts eingebüßt.
mfg J.B.
@kotz: die USA liberalisiert dort wo es ihnen gefällt und "protektioniert" dort wo es ihnen gefällt...
aber so läufts nun mal; Börsenkurse der großen Casinobetreiber von Las Vegas steigen seit dem Urteil natürlich enorm....tsts....
Bush verbietet Glücksspiele im Internet
US-Präsident George W. Bush (Foto: AP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: US-Präsident George W. Bush: Aus für Glücksspiele im Internet]
Die Zeit des Geldmachens mit Glücksspielen im Internet ist in den USA vorbei. US-Präsident George W. Bush unterzeichnete ein Gesetz, das die meisten Online-Spiele um Geld verbietet. Künftig dürfen Spieler ihre Einsätze nicht mehr mit Kreditkarte, Schecks oder elektronischen Zahlungstranfers entrichten. Vor knapp zwei Wochen erst hatte der US-Kongress das Gesetz verabschiedet, das Kreditkartenfirmen, Banken und Bezahldiensten verbietet, Zahlungen an die Glücksspiel-Betreiber anzunehmen, auch wenn sie außerhalb der USA ansässig sind. An jenem Tag brachen die Aktien der Online-Glücksspielanbieter erheblich ein.
Bis zu 3000 Glücksspiel-Unternehmen im Internet
Aus den USA kommt Schätzungen zufolge die Hälfte des Umsatzes von rund zwölf Milliarden Dollar (9,4 Mrd Euro) der Internet-Spiele Branche. Viele der schätzungsweise 2500 bis 3000 Internet-Glücksspiel-Unternehmen sind in so genannten Steueroasen wie den Virgin Islands ansässig und an der Londoner Börse notiert. Vertreter der Branche wiesen jedoch darauf hin, dass es kaum möglich sei, Online-Glücksspiele komplett zu stoppen. Es könnten immer neue Bezahldienste entstehen, die schwer zu kontrollieren wären.
Wer profitiert vom Verbot?
Unklar ist, inwieweit die US-Glücksspielindustrie von dem Internet-Verbot profitieren könnte. Die Unternehmen hatten bereits einen Vorstoß unternommen, zu prüfen, ob man in den USA ein reguliertes und besteuertes Online-Glücksspiel-Angebot organisieren könnte.
Angesichts der bevorstehenden Kongress-Wahlen am 7. November witterten die Demokraten im Senat und Repräsentantenhaus in dem Verbot zum Internet-Glücksspiel ein politisches Kalkül. Sie warfen den Republikanern vor, mit dem Beschluss vor allem konservative und religiöse Wähler beeindrucken zu wollen. Allerdings stimmten bei der Verabschiedung des Gesetzes Anfang Oktober auch fast alle Demokraten dafür.