Berentzen - mehr als nur ein Schnaps?
Wie Du richtig sagst, erst mal muss die Position um 7,15 weggeräumt werden. Das sehe ich aber durchaus in den nächsten Tagen als nicht nur möglich, sondern als wahrscheinlich an. Denn die Analysten werden jetzt sicherlich die Zahlen untersuchen und dann kommt die eine oder andere Kaufempfehlung. Ich jedenfalls habe mich heute nochmal deutlich verstärkt, da ich mir nicht mehr vorstellen kann, dass wir die 7 nochmal von unten anschauen werden.
hmmmm, ich überlegs mir. ;)
http://www.ariva.de/news/...gsfolgepflichten-berentzen-gruppe-5765820
Hat man die Aktien eigentlich schon eingezogen oder gesagt was man damit machen möchte? Sind ja immer 2,15% des GK gewesen.
Ich würde mir auf dem aktuellen Niveau ein weiteres ARP wünschen. Da Berentzen noch keine geeigneten respektive günstigen Übernahmetargets gefunden hat, macht es ja durchaus Sinn weiter eigene Aktien zu kaufen, solange Berentzen noch so günstig bewertet ist. Wäre auf jeden Fall eine wertschaffende Maßnahme.
Vieles hängt daran, weiß jemand Bescheid?
Was mir nicht gefällt, sind die genannten "bereinigten" Q3-Zahlen, die nicht aufgehellt werden; man weiß also nicht so recht, was Aurelius so übrig gelassen hat.
Fast schon meschugge vor dem Hintergrund der komfortablen Kassenlage die zinslastigen Finanzierungen Factoring und Anleihen. Sind das Altlasten?
Schlussendlich interessant die Trippelschritte ab 6,5 bis aktuell 7,1. Was sagt denn der Techniker denn dazu?
Und was mit "Aurelius übrig gelassen"? Aurelius hat doch mit dem operativen Geschäft nix zu tun. Die haben lediglich ihren Anteil verkauft.
Das Factoring kann man ja nicht vornehmlich auf Grundlage der Finanzlage betrachten, sondern der Sinn dahinter ist das Outsourcen von Forderungsrisiken für eine kleine Gebühr. Muss man nicht machen, aber find ich jetzt nicht wirklich zu bemängeln. Bei manch anderem Unternehmen hätte ich mir diese Risikovermeidung gewünscht.
Zur Anleihe hat Fundamentalist schon alles gesagt. Die fällt ja nächstes Jahr weg. Deshalb auch die 50-60 Mio Cash auf der hohen Kante, weil man die Anleihe dann ablösen muss. Neues Fremdkapital wird man aufnehmen, um die Schwankungen im working capital zeitnah immer kurzfristig abfedern zu können, aber insgesamt wird Berentzen auch nach der Anleiheablösung auf einer guten Nettocashposition sitzen.
Was die Trippelschritte im Chart angeht, liegt das an den Verkaufspaketen von Aurelius über lange Zeit und zuletzt an dem 50k Paket bei 7,15 €. Daher war man durch diese Verkaufspakete psychologisch immer gedeckelt. Umso erstaunlicher und positiver, dass sich der Kurs trotzdem immer weiter nach oben gerobbt hat. Muss man mal abwarten wie das dann aussieht sobald das Paket bei 7,15 € weggekauft ist.
Was du als auch Michale hinsichtlich der Saftpressen sagen wollt, ist mir jetzt auch Anhieb auch nicht wirklich klar. Könntet ihr das mal präzisieren!?
Was ihr mit den Saftpressen meint, ist mir auch nicht richtig klar. Auf jeden Fall ist dieses Segnent sehr wichtig, da es hochmargig ist und stark wächst. Außerdem verdient Berentzen nicht nur am Verkauf der Pressen, sondern generiert auch einen ordentlichen Teil an wiederkehrenden Erlösen(z.B. durch Serviceverträge oder durch den Verkauf der Früchte)
Nur ist es m.E. mit Saftpressen so, dass diese auf Grund des relativ hohen Preises überwiegend an Hotels, Gaststätten etc. und nicht an Privatpersonen verkauft werden. Nun ergibt sich für mich die Frage, wann dieser Markt gesättigt ist, da man ja überwiegend erst mal mit seinen eigenen Kunden spricht und diese von dem Produkt überzeugen will. Aber wenn dieser Markt gesättigt ist, wird es dann ein "Selbstläufer" der sich wie bei Kaffeemaschinen rumspricht oder geht es dann diesem Geschäftsmodell schlecht?
Das andere hat Mitsch ja geschrieben, dass durch Serviceverträge auch Geld verdient wird.
Frankiermaschinen hat mittlerweile auch jeder Kunde von FP
ein Auto hat auch jeder
Brechen deswegen die Produktnachfragen überall ein?
Ich versteh die Relevanz nicht.
Saftpressen beinhalten Serviceverträge, sie müssen irgendwann ausgetauscht werden, es gibt Produktneuheiten, bestehende Kunden sind noch nicht alle abgedeckt, vielleicht hat man auch neue Kunden etc. ... deshalb wächst ja dieser Bereich auch stetig. Aktuell ist man in dem Bereich ja erst im Aufbau und wächst stark zweistellig. Schwer vorstellbar, dass plötzlich das Wachstum wegen Sättigung negativ wird.
Genau wie bei FP mit den Frankiermaschinen geht es auch hier um wiederkehrende Umsätze (Wartung) und irgendwann auch Austausch. Dazu kommen Neukunden.
Ähnliches könnte ich über IVU mit deren Produkten schreiben, wo es auch einen hohen Anteil wiederkehrender Umsätze gibt.
Bei all diesen Firmen könnte man ja schreiben, dass die Kunden bereits alle mit den Produkten eingedeckt sind und somit der Markt gesättigt ist. Aber überall werden Neukunden aquiriert, Altkunden tauschen Altgeräte gegen Neugeräte, es gibt teilweise Erweiterungen oder Wartungsumsätze etc. ... und genauso ist es letztlich auch bei Berentzen. So funktioniert doch insgesamt unser kapitalistisches System. Uns wird alle 5 Jahre was neues angedreht, selbst wenn wir es nicht zwingend brauchen. So funktioniert Kapitalismus.
Da ich Saftpressen für ein sehr spezielles Produkt halte, das nur für einen begrenzten Kundenkreis infrage kommt, gehe ich nicht davon aus, das hier das Wachstum weiterhin so stark ist. In den bestehenden Märkten wird m.E. spätestens Ende 2017 jeder bestehende potentielle Kunde abgegrast sein. Außer man erschließt sich neue Märkte z.B. im Ausland. Wo ich Dir aber absolut recht gebe, ist das Servicegeschäft und die Neuanschaffungen w/z.B. Neuerungen nach vielleicht 5 Jahren.
Deshalb hab ich es ja mit diversen anderen Firmen und Produkten verglichen. Die wachsen ja auch nicht jahrelang klar zweistellig, Siehe FP!
Hier kam es von dir und pcdc aber so rüber als wäre das Segment eher ein großes Risiko und ausschlaggebend für die zukünftige Entwicklung. Das kann ich halt nicht nachvollziehen, weil beispielsweise für meine Schätzungen bis 2018/19 faktisch kaum Wachstum erforderlich ist, um diese Gewinne und Cashflows zu generieren. Der Saftpressenverkauf kann gerne ab 2018 stagnieren und dann nur noch durch wiederkehrende Umsätze sowie stetigen Austausch alter Geräte getrieben sein. Wobei ich nicht glaube, dass gerade auch die Neukundengenerierung plötzlich auf Null fällt. Zudem ist ja noch lange nicht jeder bestehende Kunde ausgestattet, allein schon weil sich das Geschäftsmodell ja hin zu antialkoholischen Getränken (Frischsaftsysteme) gewandelt hat.
Ich bin ja in Berentzen auch nicht als Wachstumswert investiert. Ich rechne lediglich mit 3% Wachstums in den nächsten zwei Jahren und danach mit 1-2% p.a.. Der eigentliche Trigger für den Aktienkurs sind die stark fallenden Zinsaufwendungen in den nächsten Jahren und die aus der starken Bilanz denkbaren Übernahmen oder aber höhere Dividenden. Das wird vielen Anlegern aber halt erst 2018 extrem auffallen. Wie gesagt, der Grund für mein Investemnt ist das EV/Ebitda von 2,0-2,4 fürs Jahr 2018.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, läuft das Geschäft über ein komplexes Vermarktungssystem, das mit „Kaffee-Kapselsystemen“ vergleichbar sein soll, also hochpreisig angelegt ist. Auch die Wettbewerbsintensität ist nach meiner oberflächlichen Recherche noch sehr gering. Zusätzlichen Charme hat die ganze Geschichte ja noch durch den Trampelpfad Gastronomievertrieb, den Berentzen ja bestens kennt. Vor diesem Hintergrund sollte man die Nachhaltigkeit des Neugeschäfts hinterfragen, als „großes Risiko“ betrachte ich das Neugeschäft definitiv nicht, eher als Chance. Wachstumsperspektiven in den anderen Segmenten sehe ich allerdings vorerst nicht. Die Segmente Alkoholfreie Getränke und Spirituosen sind doch weitestgehend ausgelutscht. Da bräuchte man eine echte Produktinnovation, die meines Wissens aber nicht absehbar ist.
„Was mir nicht gefällt, sind die genannten "bereinigten" Q3-Zahlen, die nicht aufgehellt werden; man weiß also nicht so recht, was Aurelius so übrig gelassen hat.“ Nun, Aurelius ist im zurückliegenden Berichtsquartal, d.h. Ende September vollumfänglich ausgestiegen. Aus der Sicht der Aurelius wird das ganz sicher der geeignete Zeitpunkt sein, obwohl hier im Board recht optimistische Prognosen vorherrschen, was die weitere Kursentwicklung angeht. Das könnte mit asymmetrischer Informationsverteilung in Verbindung stehen, die jedenfalls durch den Blick in die Bilanz nicht nennenswert abgebaut werden kann. Einerseits wird keine präsentiert, andererseits werden im Geschäftsbericht „um Ergebnissondereffekte bereinigte“ Ergebniskategorien ausgewiesen, die nicht erläutert werden (und aufgrund des Börsensegments wohl auch nicht erläutert werden müssen).
Schlussendlich Factoring und Anleihen; die Wortwahl hierzu ist einem flüchtigen Engagement im BVB-Board geschuldet, was ausgesprochen aggressiv macht ;). Neben der Finanzierung durch die Anleihe bildet die Inanspruchnahme von Factoring ja das zweite Standbein der Außenfinanzierung. Wesentliche Factoringverträge wurden ja erst kürzlich verlängert. Hintergrund könnte (auch) die Ausgangslage für die „neue Anleihe“ sein (verbesserte Bilanzrelationen, Kassenlage, Finanzierungsbedarf). Das Nebeneinander der beiden Außenfinanzierungsinstrumente ist mir zumindest in der Rückschau absolut unverständlich, da ja eine nennenswerte Quote der hochverzinslichen Anleihe gar nicht genutzt wurde. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ergibt sich also nicht die Notwendigkeit, ein zweites Fass aufzumachen.
Und eine Kaufempfehlung sieht eh anders aus als diese oberflächliche Aussage.