Bastei Lübbe (WKN: A1X3YY)
Allerdings wird es lange dauern und mehr als diese eine Nachricht brauchen, um das kaputt geworfene Vertrauensporzellan wieder zu heilen.
Ich zweifle noch, ob das mit Schierack gelingen kann und sehe das nur, wenn jetzt klar aufgeräumt wird und weieter operative(!) Erfolge entstehen.
Multimedial angereichert sollen die klassischen Fortsetzungsromane jetzt in die digitale Welt der E-Books und
Optimiert fürs Smartphone will der Verlag Bastei Lübbe jetzt einen Streaming-Dienst Oolipo für Fortsetzungsromane anbieten, mit Bildern, Animationen und Tönen, das berichtet aktuell die Welt am Sonntag unter "Thriller to go". Oolipo soll für fünf bis sechs Euro unbegrenzten Zugang zu Geschichten bieten. Mit dem Digitalisierungskurs will der Verlag wieder in die schwarzen Zahlen kommen. Man wolle, so berichtete der Vorstandsvorsitzende Thomas Schierack der "Welt am Sonntag", den klassischen Kiosk durch diese Plattform ersetzen.
Ob dazu eine modernisierte Neuauflage der Jerry-Cotton-Romane gehört, die erfolgreichste Serie von Kriminal-Romanen, mit denen der Bastei-Verlag in den 50/60-er Jahren in Deutschland Furore machte, wurde noch nicht übermittelt. Bekannt wurde Bastei in jener Zeit auch vielen Kindern durch Comics, etwa den Kater Felix. Wer weiß, vielleicht gibt es auch für den noch eine digitale Zukunft.
Zudem will Bastei Lübbe auch in den Markt für Computerspiele und etwa bei Neuerscheinungen von Dan Brown oder Ken Follett passende Spiele anbieten.
Der Bauer-Verlag steigt jetzt ebenfalls mit seiner unendlichen Perry-Rhodan-Serie in den digitalen Markt ein -- erste Spiele dazu gibt es bereits. Jetzt folgt mit Perry-Rhodan-Trivid eine neue Serie, die es ausschließlich in digitaler Form für E-Books geben wird. (as)
Herr von Schirach lehnte ab. Dankenswerter Weise!!!!!!!
Damit war klar, dieser Weg ist nicht begehbar und DANACH wurde die WiWo instrumentalisiert einen Artikel zu schreiben mit vielen Fragen und wenig Antworten. Die Reaktion des Marktes war auf Verkauf. Kurse um die 6 Euro wurden gesichtet. Aber auch Käufer-- insgesamt 2 Mitteilungen über Stimmrechtsanteile.!!!!
Hätten diese über den Markt ohne WiWo -Bericht kaufen müssen, hätten diese ca. zw. 8-9 Euro zahlen müssen. Dank WiWo Bericht wurden gut und gerne zw, 2-3 Millonen Euro gespart.
Ein Schelm, wer sich hierbei gar nichts denkt.
zu beteiligen, also etwas großzügiger. Als Daueranleger wäre dies für mich von entscheidender Bedeutung. Kurse im 5,00 Euro sind wohl passe' . .... Bis bald.
als Schatz empfinden darf. Nicht nur hier, sondern auch in Asien (China).
Funktioniert jetzt noch die Rückzahlung der Anleihe, wovon ich in der Tat ausgehe, dürfte sich wieder mehr Interesse für das Papier einstellen, denn übervorsichtige Leute warten einstweilen ab. Das könnte sich alsbald ändern. Ich hatte mich ja schon vor 17.06 Uhr geäußert und bleibe auch dabei. ..... Bis bald.
In der nächsten Woche werden wir alle sicher mehr wissen, denn es kommt der neue GB für das bagelaufene Jahr (der sicher mit sehr viel weniger erfreulichen zahlen aufwarten wird als der alte- aber das dürfte ja nun auch so langsam bei der Aktie eingepreist sein) und - mMn viel, viel wichtiger, wahrscheinlich werden auch Fragen zur Zukunft von BL gestellt werden.
Dass der ein oder andere Anleger "skeptisch" ist, hat der Vorstand sich mindestens teilweise selber zuzuschreiben. Die Kommunikation nach dem "berühmten" Artikel in der Wirtschaftswoche war sicher erheblich verbesserungsfähig- man hat das einfach zu lange laufen lassen.
Ich erhoffe mir von der Telefonkonferenz in der nächsten Woche schon eindeutige Hinweise darauf, wie es nun mit oolipo weitergeht. An sich ist die kürzlich gemachte Ankündigung, dass man oolipo "bis Ende des Jahres" launchen wird ja schon wieder eine Art "Terminverschiebung", denn bisher sollte oolipo ja irgendwann zwischen September und Oktober an den Start gehen (wenn ich mich da nicht irre).
Ich glaube aber, dass die Anleger (und auch die Analysten) hinter oolipo mehrheitlich eh schon einen (mehr oder weniger großen) Haken gesetzt haben. Die ursprüngliche Geschichte von Millionen Usern weltweit wird ja, soweit ich es überblicke, vom Unternehmen (ich vermute mal sehr bewusst) nicht mehr kommuniziert. Insofern glaube ich persönlich auch nicht mehr daran, dass oolipo einen erheblichen Einfluss auf die Umsatz- und Ertragslage von BL haben wird (ich hoffe mal, es wird nicht mehr ganz so viel Geld reingesteckt und ich erwarte nicht, dass wirklich Geld damit gemacht wird). Ich schließe aber nicht aus, dass man noch versuchen wird, oolipo mit großem Werbeaufwand in den Markt zu drücken- hoffe aber, dass man da vorsichtiger zu Werke geht.
Ich weiß nicht, wie ihr das seht? habt ihr bei oolipo noch Hoffnungen auf relevante Zusatzerträge und -gewinne?
Zum Thema "Fortgang bei oolipo" gehören aber mMn zwingend auch eindeutige Ansagen zu der durch den Wirtschaftswocheartikel aufgetauchten Frage, ob und falls ja, zu welchen Preisen man denn inzwischen die Absicht verwirklichen konnte, Anteile von oolipo an "internationale Investoren" weiterzuveräußern. Stand der Dinge war ja, dass Blue Sky einige Anteile schon weiterveräußert hatte (so zumindest die Antwort des Vorstands auf die im Artikel erhobenen Vorwürfe)- insofern müsste dann ja auch bald wieder eine erneute Entkonsolidierung von oolipo stattfinden (möglicherweise wieder mit entsprechenden Buchgewinnen).
Alles in allem denke ich auch, dass man in ruhigeres Fahrwasser kommt, wenn man die Anleihe termingerecht zurückzahlen kann- denn das wurde ja zwischenzeitlich auch schon angezweifelt. Man hört aber derzeit nichts mehr dazu- insofern gehe ich persönlich davon aus, dass die Rückzahlung, wie vom Unternehmen ja auch immer betont, nicht in Gefahr ist (ansonsten brauchen wir hier auch gar nicht mehr weiterdiskutieren:-).
Sollte man diese Klippe nehmen und oolipo wird dann tatsächlich Ende des Jahres aufgesetzt und sollte man es dazu auch noch schaffen, benötigte Liquidität auch dadurch zu generieren, dass man Anteile an oolipo veräußern kann (und das Geld dann auch fließt), sollte man sich auch wieder stärker auf das eigentliche Geschäft konzentrieren können.
Dass das nächste Jahr operativ deutlich besser laufen sollte als das laufende oder das vorherige, scheint mir angesichts der Tatsache, dass im nächsten Geschäftsjahr sowohl ein neuer Follett als auch ein neuer Brown erscheint, relativ sicher zu sein.
Dann könnte auch der Newsflow aus dem Unternehmen wieder etwas erfreulicher werden, was der Aktie dann auch nicht schaden dürfte (und natürlich @FD2012 könnte es auch sein, dass Deadalic das Spiel zum Thema "Säulen der Erde" erfolgreich auf den Markt bringt.
Börse Online geht bei Bastei Lübbe für das nächste Jahr von einem EpS von 77 Cent aus. Nun ist BO sicher nicht die Bibel aber wenn es keine "Störgeräusche" mehr gibt (von oolipo oder Daedalic z.B.), dann kann es angesichts der relativ sicheren Ergebnissteigerung im Bereich "Buch" sicher in diese Richtung gehen.
Angesichts dieser Zahl wird deutlich, dass BL schon ein gewisses Potential hat (und auch die vielfach beklagte Liquiditätskrise sollte nach dem Abverkauf der Bücher von Follett und Brown dann endgültig abgewendet sein- bzw. es sollte möglich sein, Fremdkapital durch Liquidität aus dem Buchverkauf zurückzuführen).
Die Frage, die man jetzt "nur noch" beantworten muss ist, wie man sich in Köln die Verstetigung der Erträge vorstellt- denn auf das Jahr mit gleich zwei Bestsellerveröffentlichungen folgen eben auch programmgemäß wieder Jahre ohne Follett und Brown- die schreiben ja nicht jedes Jahr Bücher.
Das bedeutet aber eben auch, dass die (möglichen) 77 Cent EpS für das kommende Geschäftsjahr eben nicht die Regel sondern die Ausnahme sind.
Insofern unterscheidet sich das Geschäftsmodell eines Verlags dann schon von dem eines sagen wir Maschinenbauers.
Beim Verlag hängt viel davon ab, was die einzelnen Autoren "produzieren"- und der Erfolg ist bei einem Verlag mMn deutlich weniger planbar als bei anderen Unternehmen (wobei es auch bei einem Verlag mMn Stellschrauben gibt, an denen man drehen kann, um ein Buch erfolgreich zu machen- ich habe es ja schon häufiger geschrieben- Marketing plus Reduzierung der Kosten durch eine Konzentration auf weniger Neuveröffentlichungen wären da mMn schon hilfreich). Es wird aber immer Bücher geben, von denen man sich sonstwas versprochen hat und die dann floppen und es wird auf der anderen Seite auch immer Bücher geben, die ganz überraschend zu Bestsellern werden (wie seinerzeit Timur Vermes "Er ist wieder da!")
Interessant wäre in jedem Fall aber die Beantwortung der (alles entscheidenden) Frage, wie hoch denn der Gewinn bei BL ausfällt, wenn es keine Sonderfaktoren gibt (positive, wie das Erscheinen von geplanten Bestsellern aber auch negative wie Investitionen in den Aufbau von oolipo und/oder Daedalic). Wenn also oolipo gelauncht und eingegroovt ist und wenn Daedalic dann mal anfängt, die "Blockbusterspiele" zu verkaufen und man aus der Investitionsphase bei beiden Unternehmen heraus ist und wenn man es geschafft hat, den ein oder anderen zusätzlichen Autor zu "verpflichten", der zwar nicht für unbedingte Top-Bestseller steht, der aber erfahrungsgemäß solide Verkaufszahlen bringt (darauf scheint man ja bei BL wieder etwas mehr Wert legen zu wollen).
Da werden wir aber (weiter) warten müssen, denn es ist immer noch nicht absehbar, wie sich denn oolipo oder Dadalic umsatz- und ergebnisseitig entwickeln werden. Aus den Analystenschätzungen für die Jahre ab 2018 kann man zwar erste Hinweise ziehen, aber letztendlich wissen die Analysten auch nicht so viel mehr als wir.
Dass man als Aktionär nicht (relativ) blind den Prognosen des Vorstands Glauben schenken kann (wie man das sonst schon mal mit guten Erfahrungen machen kann), gehört zu den bedauerlichen Folgen des bisherigen, nicht immer optimalen Handelns des Unternehmens. Und in dem Punkt verstehe ich die Skepsis absolut! Einen angenehmen Tag noch allerseits
Huta
P.S.: Da ich ja die Gelegenheit genutzt habe, BL bei leicht über 5 Euro zu kaufen und damit meinen Einstandskurs massiv verbilligen konnte (was aber sehr riskant war), bin ich derzeit nicht bei den "Aufstockern". Mein bestand an BL Aktien ist erstmal ausreichend:-).
Alles andere als schön, aber das ist auch schon eingepreist.
Es kann nur aufwärts gehen.
Allerdings ist eines jetzt wichtiger als alles andere:
Sowas wie geschehen darf nicht nochmal passieren sonst ist alels an Vertrauen weg.
Köln, 19. Oktober 2016. Die im Prime Standard der Frankfurter
Wertpapierbörse notierte Bastei Lübbe AG (ISIN DE000A1X3YY0) veröffentlicht
heute ihren Geschäftsbericht 2015/2016, in dem die angepassten Ergebnisse
für das Geschäftsjahr 2015/2016 vorgestellt werden.
Wie per Ad-hoc-Mitteilung vom 23. August 2016 angekündigt, sah sich die
Bastei Lübbe AG durch eine geänderte Einschätzung der
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG gezwungen, den bereits testierten und
am 29. Juni 2016 veröffentlichten Konzernabschluss 2015/2016 zu ändern. Die
britische Blue Sky Tech Ventures, an der die Bastei Lübbe AG keine Anteile
hält, und damit auch die oolipo AG und die Daedalic Entertainment GmbH
mussten rückwirkend in den Konsolidierungskreis einbezogen und nach dem
Anschaffungskostenprinzip bewertet werden.
Leichter Rückgang bei Umsatzerlösen, Gewinn und Margen
Die Umsatzerlöse des Konzerns beliefen sich im Geschäftsjahr 2015/2016 auf
104,9 Mio. Euro nach 110,2 Mio. Euro im Vorjahr. Zum Konzernumsatz haben
die Bastei Lübbe AG 94,7 Mio. Euro (Vorjahr: 102,8 Mio. Euro) sowie deren
Tochtergesellschaften Daedalic Entertainment GmbH 7,8 Mio. Euro (Vorjahr:
6,0 Mio. Euro), die oolipo AG 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: 0,2 Mio. Euro), die
BookRix GmbH & Co. KG 2,4 Mio. Euro (Vorjahr: 1,2 Mio. Euro) und die im
September 2015 gegründete BEAM Shop GmbH 0,1 Mio. Euro beigetragen.
Auf Segmentebene haben sich die Umsätze wie folgt entwickelt: "Buch": 48,3
Mio. Euro (Vorjahr: 56,5 Mio. Euro); "Non-Book": 17,0 Mio. Euro (Vorjahr:
14,5 Mio. Euro), "Romanhefte und Rätselmagazine": 9,8 Mio. Euro (Vorjahr:
10,5 Mio. Euro) und "Digital": 29,7 Mio. Euro (Vorjahr: 28,8 Mio. Euro).
"Die Umsatzzuwächse im gesamten Segment ,Digital' sind ein klarer Beleg für
den Erfolg unserer Digital-Strategie. Der Umsatzanteil mit digitalen
Produkten und Inhalten macht per Ende des Geschäftsjahres 2015/2016 bereits
28,3 % aus, nach 26,1 % im Vorjahr", erläutert Thomas Schierack,
Vorstandsvorsitzender der Bastei Lübbe AG.
Durch den Wegfall von Gewinnen aus Veräußerung und Neubewertung im Rahmen
der Übergangskonsolidierung verminderten sich die Erträge im Geschäftsjahr:
Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Konzern-EBITDA)
lag im Geschäftsjahr 2015/2016 bei 6,7 Mio. Euro nach 10,4 Mio. Euro im
Vorjahr. Das Konzernergebnis fiel durch die Anpassung in den
Geschäftsjahren 2014/2015 und 2015/2016 um 7,2 Mio. bzw. 7,9 Mio. Euro
geringer aus. Die Ergebniskennzahlen des Bastei Lübbe Konzerns wurden -
jenseits von Korrekturen der Beteiligungsbewertung - im Berichtszeitraum
durch außerplanmäßige Aufwendungen beeinflusst. Hierzu zählt u. a. der
Entkonsolidierungsverlust aus der Präsenta Promotion International GmbH,
zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit der Konsolidierung von Blue Sky Tech
Ventures und Aufwendungen für Abfindung etc. der ausgeschiedenen
Vorstandsmitglieder in Höhe von insgesamt rd. 3,1 Mio. Euro. Das
Periodenergebnis des Bastei Lübbe Konzerns liegt nach der
Bewertungskorrektur im Geschäftsjahr 2015/2016 bei -0,3 Mio. Euro nach 3,0
Mio. Euro im Vorjahr.
Wachsen mit Beteiligungen an Digital-Unternehmen
Im Fokus der Tätigkeit des Bastei Lübbe Konzerns standen im abgelaufenen
Geschäftsjahr die digitalen Inhalte, vor allem die in diesem Zusammenhang
eingegangenen Beteiligungen. Erfreulich zeigte sich insbesondere die
Entwicklung der Beteiligung an der Selfpublishing-Plattform BookRix, die
ihren Umsatz verdoppeln konnte und bereits die Gewinnzone erreicht hat.
BookRix ermöglicht Bastei Lübbe einen schnellen Zugriff auf digital
erprobte Inhalte von bereits erfolgreichen Autoren. "Dies ist uns
beispielsweise mit Poppy Anderson gelungen, einer sehr erfolgreichen
Selfpublisherin im digitalen Bereich, mit der wir nun erfreulicherweise
auch physische Produkte entwickeln werden", so Schierack.
Bei Deutschlands führendem Digital-Spieleentwickler Daedalic Entertainment
kristallisiert sich ebenfalls heraus, wie gut die strategische Aufstellung
im Bereich der Adventure Games zum Portfolio und erfolgreichen Inhalten der
Bastei Lübbe AG passt. Daedalic plant in den nächsten vier Jahren eine
erhebliche Ausweitung seines Geschäfts im Bereich der Entwicklung und des
Vertriebs von Adventure Games - dies betrifft alle wichtigen Spielemärkte.
Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum digitalen internationalen Medienhaus
basiert unter anderem auf dem Erfolg der Serien- und Streamingplattform
oolipo, die durch den im Vorjahr erworbenen Online-Shop beam-ebooks.de als
Distributionskanal optimal ergänzt wird. Seit August 2016 ist die
Betaversion der oolipo-App im Apple-Store erhältlich. Mit kurzen, seriellen
Inhalten kommt Bastei Lübbe den hohen Ansprüchen und veränderten
Lesegewohnheiten seiner Kunden entgegen.
Zukunftsunternehmen mit starken traditionellen Wurzeln
"Als einer der größten deutschen Publikumsverlage mit langer Historie
widmen wir uns aber nicht nur Zukunftsthemen wie der Digitalisierung,
sondern fühlen uns zugleich dem auf Papier gedruckten Wort verpflichtet.
Die Weiterentwicklung der Wertschöpfungskette im Verlagswesen ist ohne den
stationären Handel nicht denkbar", erläutert Thomas Schierack. Mit der
Mehrheitsbeteiligung an BuchPartner hat sich Bastei Lübbe eine weitere
Option gesichert, künftig für ein nachhaltiges Wachstum in diesem Bereich
zu sorgen.
Bilanz
Die Bilanzsumme belief sich zum Stichtag 31. März 2016 auf 111,8 Mio. Euro
nach 117,2 Mio. Euro zum 31. März 2015. Der den Gesellschaftern des
Mutterunternehmens zurechenbare Anteil am Eigenkapital reduzierte sich zum
Bilanzstichtag 2016 auf 46,6 Mio. Euro (31. März 2015: 50,8 Mio. Euro).
Inklusive der Eigenkapitalanteile nicht-beherrschender Gesellschafter
belief sich die Eigenkapitalquote zum 31. März 2016 auf 44,4 % nach 45,6 %
zum 31. März 2015. Bedingt durch eine hohe Mittelbindung im Working
Capital, weiterhin hohe Investitionen, insbesondere in immaterielle
Vermögenswerte, und die Dividenden-Auszahlung an die Aktionäre ist der
Finanzmittelbestand im Geschäftsjahr 2015/2016 deutlich gesunken. Zum 31.
März 2016 betrug der Finanzmittelbestand 0,6 Mio. Euro nach 13,7 Mio. Euro
im Vorjahr. Bedingt durch die Übernahme der BuchPartner GmbH und LYX wurde
das der Bastei Lübbe AG zur Verfügung stehende Kreditvolumen nach dem
Bilanzstichtag im Rahmen eines Konsortialkredits mit einer Laufzeit von
sechs Jahren auf 53 Mio. Euro aufgestockt. Der Bastei Lübbe Konzern verfügt
somit nach wie vor über eine stabile Finanz- und Liquiditätsstruktur und
ist jederzeit in der Lage, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2015/2016
Trotz der temporär rückläufigen Ergebnisentwicklung, möchte die Bastei
Lübbe AG an der Kontinuität ihrer Dividendenpolitik festhalten. Der
Vorstand und Aufsichtsrat werden der ordentlichen Hauptversammlung am 30.
November 2016 weiterhin vorschlagen, eine Dividende von 0,10 Euro pro Aktie
auszuzahlen. Dies entspricht - unter Berücksichtigung der nicht
dividendenberechtigten eigenen Anteile - einer Ausschüttung in Höhe von
1,32 Mio. Euro. Im handelsrechtlichen Jahresabschluss 2015/2016 der Bastei
Lübbe AG, der dem Beschluss über die auszuschüttende Dividende zugrunde zu
legen ist, wird ein Bilanzgewinn in Höhe von 2,51 Mio. Euro ausgewiesen.
Der verbleibende Teilbetrag in Höhe von 1,19 Mio. Euro soll auf neue
Rechnung vorgetragen werden.
Ausblick
Das Geschäftsjahr 2016/2017 wird weiterhin ganz im Zeichen des Übergangs zu
einem internationalen Medienhaus stehen. Der digitale Umsatzanteil wird
insbesondere durch die wesentliche Ausweitung des Geschäftsfelds der
Daedalic Entertainment GmbH sowie den Launch der Streaming-Plattform oolipo
vorangetrieben.
Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr 2016/2017 einen deutlichen
Anstieg des Konzernumsatzes auf 150 bis 160 Mio. Euro. In den nächsten
beiden Geschäftsjahren soll der Umsatz dann nochmals deutlich auf rund 190
bis 200 Mio. Euro ansteigen. Dies resultiert zum einen aus der
Konsolidierung der BuchPartner GmbH, aber auch aus steigenden Umsätzen der
Bastei Lübbe AG aufgrund der Veröffentlichung diverser Blockbuster im
Geschäftsjahr 2017/2018. Das EBITDA soll sich im Geschäftsjahr 2016/2017
deutlich oberhalb des EBITDA des abgelaufenen Geschäftsjahres zwischen 13
und 15 Millionen Euro bewegen. Insgesamt geht der Vorstand von einer
positiven Entwicklung für das laufende und insbesondere für die folgenden
Geschäftsjahre aus.
Ich kann mich da scooby nur anschließen.
Das, was jetzt von Bastei Lübbe vollzogen wurde, ist eine vorsichtige Bilanzierung ohne irgendwelche (man muss es immer wieder betonen) absolut legalen Tricks, die den operativen Gewinn mit irgendwelchen Buchgewinnen vernebeln. Für mich ist es generell ein Ärgernis, wenn Firmen durch das Hin- und Herschieben von Beteiligungen Gewinne ausweisen können- aber wie gesagt, dieses Ärgernis ist legal.
Mir ist wichtiger, dass der ganze Blue Sky Komplex nunmehr kurz vor der Auflösung/Entwirrung steht. Herr Schierack hat in der Telefonkonferenz eindeutig gesagt: Entweder zahlt Blue Sky den noch ausstehenden Kaufpreisanteil aus der (teilweisen) oolipo Veräußerung bis zum 30.11.16 oder der Verkauf der oolipo Aktien an Blue Sky wird rückabgewickelt und Bastei Lübbe wird wieder Eigentümer der bisher noch nicht an fremde Dritte veräußerten Anteile. Da Herr Schierack schon angedeutet hat, dass sich Bastei Lübbe schonmal parallel zu Blue Sky auf dem Markt nach etwaigen Interessenten umsieht, scheint es mir so zu sein, dass Herr Schierack nicht mehr unbedingt mit der Kaufpreiszahlung durch Blue Sky rechnet.
Jedenfalls ist dann ab dem 01.12.16 (und das ist ja nicht mehr so fern), alles so geregelt, wie es sich gehört. Entweder ist das Geld aus dem Verkauf da oder Bastei Lübbe muss sich selber um Interessenten kümmern.
Meines Erachtens nach schält sich immer mehr heraus, dass die ganze Sache mit Blue Sky nicht zuletzt der "Aufhübschung" der doch recht mauen operativen Gewinne gedient hat. Die Sache ist gründlich schief gelaufen und ich vermute mal, dass man in Köln die Uhr gerne zurückdrehen würde.
Wichtiger als die nochmalige Aufarbeitung bilanziell bereits geregelter Sachverhalte (denn in der Bilanz muss BL ja bereits jetzt sämtliche noch nicht an fremde Dritte veräußerten Anteile von oolipo ausweisen), erscheint es mir zu sein, dass man in diesem Jahr, nicht zuletzt auch durch den Kauf von Buchpartner und Lyx einen deutlich besseren OPERATIVEN Gewinn ausweisen wird (wenn die Prognosen eingehalten werden), als in den beiden letzten Jahren. In 2015 lag der operative Gewinn bei etwa 10,4 Mio, in 2016 bei nur noch 6,7 Mio Euro und im laufenden Jahr soll er bei zwischen 13 und 15 Mio Euro liegen. Das ist sowohl absolut als auch relativ schon eine bemerkenswerte Steigerung.
Zudem wird der Gewinn in 2018 noch einmal deutlichst höher liegen, da man dann bei Daedalic eine durch das "Säulen der Erde-Spiel" gute Umsätze und Ergebnisse erwartet und vor allem, da es dann gleich zwei absolute Blockbuster ins Rennen schickt (Follett und Brown). Laut Ausblick soll das EBITDA in 2017/2018 um "mehr als 100%" zum Jahr 2016/2017 steigen.
Das zeigt dann schon das Potential bei Bastei Lübbe auf- nimmt man die 80 Cent, bewegen wir uns derzeit bei einem KGV 2017/2018 von unter 7,5 (und bei einer Dividendenrendite von knapp 5,5%- wenn man die Analystenvorhersagen als Bemessungsgrundlage nimmt).
Es muss natürlich jeder für sich selber entscheiden, für wie wahrscheinlich er den Gewinnsprung hält!
Wie schon geschrieben: Hätte schlimmer kommen können.
Ich habe gerade kein Interesse (und auch kein Kleingeld) um aufzustocken und außerdem ist mein Anteil auch hoch genug aber unter Risiko-Chancen-Gesichtspunkten sehe ich die Risiken jetzt deutlich kleiner.
Denke jetzt ist alles offen dargelegt und Schierack hat auch erkannt, dass so etwas NIE wieder passieren darf.
Insofern bin ich ganz optimistisch, dass es zwar ein langer Weg wird, das zerstörte Vertrauen aufzubauen, aber ich denke der Weg geht aufwärts. Insbesondere auch mit Unterstützung der unterschriebenen Autorenverträge.
Man sieht ja, wie bei NETFLIX, dass nur eine geänderte Auffassung Platz greifen kann, neben erfolgreicher Buch- und Hefteproduktion, auch verbunden mit dem Anspruch, diese Geschichten erneut -- in digitaler Form -- in die Märkte zu pumpen, insbesondere nach Asien. Das Interesse ist dort riesig, z.B. verkehren Koreaner im Taunus, weil sie entsprechende Krimiliteratur gelesen haben, weil die Schriftstellerin die Handlung auf den Taunus bezog. Auch die Leute in Nordafrika sind an Einblicken, wie in den Schwarzwald, interessiert (Ägypter). Es kann also nur so sein, dass man im Ausland fündig wird, alles = auf die Nachfrage nach Geschichten aus den Heften bezogen.
Daher Chancen über Chancen, auch in China, was ja schon mal bei BL angeklungen war.
Ob in der HV Ende November über die künftige Dividende gesprochen wird, nach dem
Absturz auf 0,10 Euro, wäre schon interessant -- oder aber man lässt alternativ die Investoren im Unklaren - schlecht für den Kurs von BL, so jedenfalls meine Meinung.
So könnte eine Verdoppelung auf 0,20 Euro Wunder bewirken, denn viele Investoren
wissen ja, dass sich das alles noch entwickeln müsste, und sie werden nicht auf 0,25/0,30 Euro schielen, wie zuvor.
zu behalten. Jetzt wird gerätselt, ob das der Aktie Impulse geben könnte. Wirkliche Wachstumsphantasie käme hier nicht auf. Die fehlt, lt. Redakteur Leugermann.
Ergo: Es scheinen noch nicht alle Risiken eingepreist zu sein, was die Kursstellungen anbelangt, so jedenfalls meine Meinung.
Letztendlich auch eine Frage des Gesamtkonzepts und wie fast immer eine Frage der Finanzierbarkeit.
Oder anderst herum, bezahle ich das geplante Projekt über die Einnahmen durch Oolipo als Alleinverantwortlicher, dauert die Umsetzung des Projektes länger, da ich ja erst das Geld einnehmen muss.
Was da mehr bringt, ist in diesem Fall eine gute Frage!
Habe aber leider keine Wahrsagerkugel neben mir stehen.
Die mindestens 25%, die BL an oolipo behalten will, sind eine Aussage von Herrn Schierack auf der Telefonkonferenz.
Klar ist mMn, dass BL weitere Investoren bei oolipo an Bord holen wollte- deshalb ja auch der Teilverkauf an Blue Sky, die die Anteile ja nur zwecks Weiterverkauf an andere Investoren erworben hat (insofern war die seinerzeitige "Tutulierung" von BS als "Investor" schon zweifelhaft, denn an sich handelte und handelt es sich lediglich um eine Art "Zwischenhändler" ).
Soweit ich das richtig verstanden habe, sucht BL bereits parallel zu BS nach (weiteren) Investoren. 10% der Aktien der oolipo AG sind veräußert- und zwar zu Preisen, die deutlich oberhalb des derzeitigen Buchwerts in der BL Bilanz liegen.
Man sucht nun sowohl reine Finanzinvestoren als auch weitere "Inhaltelieferanten", die die Plattform nutzen und natürlich mitfinanzieren sollen/wollen.
Insofern gehe ich weiter davon aus, dass man das Risiko (und damit natürlich auch die Erfolge, sollte es die dann geben) teilen will. Es wird ja sicher auch weder leicht noch billig werden, oolipo in den Markt zu bringen. Damit will/wollte man auf der Buchmesse anfangen (dort sollten ja auch Gespräche mit möglichen Interessenten für eine Investition bzw. für Inhaltelieferungen an oolipo erfolgen).
Ich persönlich würde vermuten, dass eine "Alleinfinanzierung" durch BL nicht wirklich ohne weiteres möglich wäre- das würde die Finanzkraft von BL wohl sprengen. Deshalb hätte ich nix dagegen, wenn BL es wirklich schaffen würde, nennenswerte Anteile an oolipo an fremde Dritte zu veräußern- und dadurch dann ja auch echte "Verkaufgewinne" zu realisieren (wenn der Kaufpreis dann fließt und die Anteile, wie bisher, zu einem vielfachen des Einkaufspreises veräußert werden könnten, hätte man die Investitionen- laut Herrn Schierack in einem Interview der WaS bisher ca. 4 Mio Euro- ja wieder reingeholt und wäre trotzdem an der Plattform weiter nennenswert beteiligt). Das Geld fließt bei BL dann ja im Prinzip doppelt, sollte oolipo ein wenigstens kleiner Erfolg werden. Einmal wäre man am oolipo-Gewinn anteilig beteiligt und zweitens würde man ja auch, ganz unabhängig davon, ob die Plattform selber einen Gewinn erwirtschaftet, Gewinne bei BL durch die Einstellung von Inhalten generieren, denn oolipo muss die Inhalte, die BL zur Verfügung stellt, ja auch bezahlen.
Insofern würde ich es lieber sehen, wenn BL bei oolipo wieder auf unter 50% Beteiligungsquote käme, damit das Risiko (und die zukünftig noch entstehenden Kosten) besser verteilt wird. Wenn man mal davon ausgeht, dass oolipo bei BL mit 0,5 Mio Euro in der Bilanz steht (ist doch so oder?) und die 10% veräußerten Anteile 1 Mio Euro bringen würden, dann kann man sehen, welcher Hebel bzw. welche stillen Reserven iin oolipos Aktien in der BL-Bilanz stecken- Buchwertabgang wären bei 10% lediglich 0,05 Mio Euro (oder 50.000 Euro) und der Veräißerungsgewinn bei 10% würde bei 0,95 Mio Euro liegen- würde man weitere sagen wir 50% zu ähnliche Konditionen veräußern würde der Veräußerungsgewinn bei 4,5 Mio Euro liegen und damit wären dann die Investitionen in oolipo bezahlt und man würde weiterhin noch eine Beteiligung von 40% an der oolipo halten- für mich klingt das schon nach einem guten Geschäft- wie gesagt, immer unter der Voraussetzung, dass oolipo einigermaßen ins Laufen kommt.
Im hier auch schon angesprochenen Artikel in der Euro am Sonntag vom vergangenen WE
http://www.finanzen.net/nachricht/nachricht-5147059
wird auch auf die Bewertung von oolipo eingegangen.
Danach rechnet man bei BL NICHT mehr mit der Zahlung des Kaufpreises durch Blue Sky und bereitet sich darauf vor, die Anteile selber zu veräußern. Neu ist dabei die Info, dass man zuvor noch eine Kapitalerhöhung bei oolipo vornehmen will (ich vermute mal, dass das auch darauf ankommt, wie hoch das Interesse potentieller Investoren an oolipo ist). Jedenfalls wird auch in dem Artikel deutlich, dass die bisherigen Investoren das Unternehmen oolipo deutlich höher bewerten als es derzeit bei BL bilanziert ist.
In einem möglichen Anteilsverkauf steckt also schon eine relativ große Chance auf Erzielung von erheblichen Veräußerungsgewinnen drin. Ich bin jedenfalls mal gespannt, ob BL nun relativ zeitnah nach dem 30.11. weitere Investoren präsentieren kann, die BL helfen, das Risiko bei der Platzierung der Plattform zu teilen.
Wenn es tatsächlich so ist, dass handybasierte Inhalte in anderen Ländern vielleicht (noch) gefragter sind als in Deutschland derzeit, wäre es ja auch möglich, internationale Investoren mit an Bord zu holen.
Der EaS bilanziert dann noch seinen Artikel damit, dass wegen der noch nicht absehbaren Erfolge bei der Digitalisierungsstrategie die Wachstumsstory bei BL noch nicht erkennbar ist.
Ich kann das nur bedingt unterschreiben. Zur "Digitalisierungsstrategie" gehört ja nicht nur oolipo und Daedalic sondern auch die Ebooks z.B. oder bookrix.
Bei den Ebooks wird alleine durch eine mögliche Änderung des Steuersatzes bei BL mehr hängen bleiben als bisher.
Zuletzt wurde durch den EuGH klargestellt, dass Ebooks, die in Deutschland veräußert werden, mit einer Umsatzsteuer von 19% zu belegen sind (vorher gab es da eine andere Regelung).
Da BL die Steuererhöhung im Preis nicht abbilden konnte, bleibt unterm Strich bei Ebooks im Verlag weniger hängen.
Nun gibt es aber Bestrebungen der Regierung, auch Ebooks zukünftig (möglicherweise ab 2018) mit dem auch für gedruckte Bücher geltenden ermäßigten Steuersatz von nur 7% zu belegen- dadurch würde bei BL automatisch mehr von einem Verkauf eines Ebooks hängen bleiben (Preis bleibt gleich aber die anzuführende Steuer vermindert sich deutlich: Nehmen wir als Beispiel mal ein Ebook mit einem Kaufpreis von 15 Euro; die Steuer würde sich dann um immerhin um etwa 1,40 Euro verminder und der "Gewinn" aus dem Verkauf bei BL sich entsprechend um diesen Betrag erhöhen).
Darüber hinaus kann ein Verlag sich aber auch nicht ausschließlich auf die Digitalisierungsstrategie stützen, wenn er wachsen will. BL hat ja immerhin zwischenzeitlich die Firma Buchpartner GmbH mehrheitlich übernommen und das Imprint LYX. Beide Firmen tragen schon im laufenden Jahr deutlich zu Umsatz und Ergebnis bei- sind also, wenn man so will, auch Wachstumstreiber- zumal man bei BL ja sicher ist, dass man auf Dauer eben nicht nur den zugekauften Umsatz in den Büchern haben wird sondern zusätzlich dazu auch Synergien heben kann.
Da ist mir die Sichtweise von EaS deshalb etwas zu kleinteilig!
Allen einen schönen Tag.
Ich kann die ganze Aufregung auch nicht wirklich verstehen. Üblicherweise, ohne jetzt im GB nachgeschaut zu haben, gibt es hinsichtlich der Voraussetzungen einer Sonderzahlung relativ klare Regelungen. Wenn bestimmte Ergebnisziele erreicht werden, dann gibt es einen Bonus, wenn diese nicht erreicht werden, dann gibt es den Bonus eben nicht.
Hat man die Ergebniskennzahlen auch ohne die Entkonsolidierungsgewinn erreicht, dann stehen Herrn Schierack weiterhin Sonderzahlungen zu, hat man diese rein operativ nicht erreicht, dann wird die Tantieme auch nicht ausgezahlt bzw. entsprechend gekürzt.
In dem Bericht der Wirtschaftswoche heißt es dazu (ich zitiere wie gewünscht): "Weil dieser Wert auch aufgrund des aufgehübschten Gewinns zustande kam, könnte die Gesellschaft einen Teil davon zurückbekommen. In der am Mittwoch veröffentlichten neuen Version des Geschäftsberichts wird die variable Vergütung von Schierack für 2015/2016 nur noch mit 408.000 Euro angegeben. Der Chef selbst erklärt dazu, die Tantiemen würden noch neu berechnet. Ob und wann es zu einer Rückzahlung käme, könne er aber nicht sagen. Dies sei Sache des Aufsichtsrats."
Wo da der Skandal ist, erschließt sich mir nicht. Die Tantieme wird "neu berechnet" lässt doch auch keinen anderen Schluss zu als dass es dazu feste Regeln gibt, sonst könnte man diese ja auch nicht "berechnen" sondern diese müsste "verhandelt" werden.
Ich bin mir aber sehr sicher, dass dieses Thema auch auf der HV noch einmal erörtert werden wird.
Mir kommt das Ganze vor wie bei Cäsar, der in den Iden des Märzes von Prudus, das Messer im Gewande, erstochen wurde.
Eine personalpolitische Entscheidung ja,-- aber warum? Profilneurose-Geld-Macht-eigene Unzufriedenheit
oder........
Das Konzept der BL ist stimmig, und wird über kurz oder lang zum Erfolg führen. Digitalisierung kostet nun mal Geld, Aber- Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. BL hat das erkannt, und handelt dementsprechend.Die Aktionäre müssen sich diesbezüglich in Geduld üben und NICHT wegen internen Querelen Aktien zu jedem Preis verkaufen.
Börse Online hatte BL ja zuletzt auch in der Rubrik "Schwarze Liste" oder wie das da heißt aufgeführt und ernstliche Zweifel an der Rückzahlung der Anleihe geäußert. Nun wurde die Anleihe geräuschlos zurückgezahlt- nun will man festgestellt haben, dass Herr Schierack bei einem Teil der Großaktionäre umstritten ist.
Ich bin ja bekanntermaßen auch kritisch, was die "Digitalstrategie" bei BL angeht und finde auch nicht alles immer richtig, was dort vom Management gesagt und entschieden wird. Auch fand ich den Umgang mit dem Wirtschaftswocheartikel misslungen- aber eigentlich muss man sich ja mal anschauen, was unterm Strich aus der ganzen "Affäre" geworden ist.
Es wird wohl so sein, dass KPMG, aufgeschreckt durch den WiWo Artikel die Bewertung des Deals mit Blue Sky geändert hat. Hätte KPMG von Anfang an die "Weisheit" besessen, dass der Deal so nicht durchzuführen ist, hätte sich BL das ganze Durcheinander sparen können. Warum wurde der Deal mit Blue Sky gemacht? Ich behaupte, dass die Tatsache, dass man dadurch sehr zügig (nicht operative Buch)Gewinne realisieren konnte, war nicht ganz unwesentlich für die Entscheidung. Das ist aber eben im Bilanzrecht nicht verboten- und es war für jeden transparent nachvollziehbar! Der eigentliche Skandal liegt mMn nicht so sehr bei BL sondern bei KPMG. Die sind letztendlich dafür da, die Bilanz des Unternehmens "abzunehmen" und rechtlich nicht einwandfreie Geschäfte zu untersagen bzw. bilanziell korrigieren zu lassen.
Quintessenz: Ja, BL musste das Geschäft rückabwickeln, wodurch sich die Gewinne und daraus resultierend das EK reduziert haben (und möglicherweise auch noch die Tantieme von Herrn Schierack!:-).
Nun hat BL wieder die kompletten und noch nicht veräußerten Anteile an Daedalic und oolipo in der eigenen Bilanz- und man muss letztendlich wohl selber nach weiteren Investoren suchen.
Bisher (und das ist das entscheidende bei der ganzen Sache) gibt es aber keinerlei Hinweis darauf, dass die oolipo Anteile nicht deutlich mehr wert sind als der Bilanzansatz. Wenn Investoren für 10% der Aktien schon in etwa das doppelte des Bilanzwertes der gesamten noch nicht veräußerten oolipo-Anteile in der Bilanz, besteht sicher keine Gefahr, dass die oolipo-Anteile angewertet werden müssen. Schafft es BL die Anteile in Eigenregie zu veräußern, wird wohl eher ein "fetter" Veräußerungserlös entstehen und wenn man durch die Verkäufe die 50% Grenze wieder nach unten durchstößt, wird es auch wieder eine Höherbewertung der verbliebenen Anteile geben MÜSSEN (da gibt es bilanziell kein Wahlrecht).
Was hat Herr Schierack also falsch gemacht außer die Krise vielleicht nicht 100% optimal gemanaged zu haben? Ich kann da nicht viel sehen. Er hat sich auf das Testat der KPMG verlassen- war das ein Fehler oder kann ein Vorstand davon ausgehen, dass die KPMG weiß, was sie tut? Und dass er versucht hat (das unterstelle ich dann doch), die Gewinne bei BL durch einen Bilanzkniff zu erhöhen, ist nicht verboten (und da das auch transparent nachvollzogen werden konnte, kann ich ihm auch als Aktionär da keinen Vorwurf machen).
Ich finde es daher eher wenig erhellend, wenn BO sich mit solchen Nebenkriegsschauplätzen beschäftigt.
Das ist nicht nur an der Börse so sondern in unserer Gesellschaft im Allgemeinen. Aber das würde zu weit führen...
Beschämend find eich nur, dass das einer börsennotierten Gesellschaft passiert.
Wie schon mehrmals von mir geschrieben sollte Schierack zusehen, dass er Vertrauen zurückgwinnt. Erfahrungsgemäß dauert das länger als Vertrauen zu vernichten...
Dass der ursprüngliche Abschluss falsch war, ist mit dem Rückzug des Testats von KPMG amtlich. Somit soll man jetzt auch nicht mehr so tun, als ob das mit Rechnungslegungsvorschriften im Einklang stehen würde oder zumindest Gestaltungsspielräume diesbezüglich bestanden hätten.
Sicherlich sieht es aus, als ob KMPG mit den von Bastei Lübbe indentierten Fehldarstellungen kooperierte (man will ja den Klienten nicht verlieren) und erst kalte Füsse bekam als in den Medien darüber berichtet wurde. Aber daraus eine Absolution für den Vorstand/Aufsichtsrat der Gesellschaft abzuleiten oder deren Verantwortlichkeit zumindest zu relativieren geht dann doch etwas weit. (Mich wundert daher auch nicht, dass einige Organmitglieder im Laufe des letzten Jahres freiwillig abgingen.)
Alternativ zu diesen Ausführungen kann man natürlich sämtliche Aussagen von Herrn Schierack unhinterfragt als absolute Wahrheiten akzeptieren. Die Erfahrung spricht nur leider dagegen ...
Aber was ist denn der Hintergrund der Bilanzkorrektur? BL hat mit Blue Sky einen Vertrag über den Kauf von Anteilen an der oolipo geschlossen. Diesen Vertrag wird Herr Schierack nicht mal kurz in der Kneipe (geheim, geheim) auf einem Bierdeckel skizziert haben und dann gemeinsam mit dem Chef von Blue Sky unterschrieben haben. Üblicherweise wird ein solcher Vertrag von Anwälten aufgesetzt und geprüft und dem Wirtschaftsprüfer zur Begutachtung vorgelegt, weil dieser Vertrag ja Auswirkungen auf die Bilanz hat.
So, nun schaut sich KPMG den Vertrag an und gibt das "okay"! Dann muss sich Herr Schierack ja nun auch darauf verlassen können, dass das Ganze so über die Bühne geht (deshalb gibt es ja eben Berater, die für ihre Experzise ja im Regelfall auch ordentlich Geld kassieren).
Dann wird (von irgendeinem Steuerberater- möglicherweise ja auch von KPMG selber- dann aber von deren Steuerabteilung) die Bilanz erstellt (auch diese wird Herr Schierack nicht selber schreiben). KPMG prüft die Bilanz, ob alles den Rechtsvorschriften genügt und sagt schon wieder "Okay!"
Wie soll Herr Schierack denn ahnen (oder gar wissen), dass sie Bilanz eben nicht okay ist sondern den Rechnungslegungsvorschriften nicht genügt, wenn KPMG sowohl bei Vertragsabschluss als auch bei Bilanzerstellung sagt, dass alles in Ordnung ist? Dann kann man sich das mit den Testaten ja ganz sparen! Was konkret wirfst Du denn Herrn Schierack in dieser Sache vor?
Normalerweise hätte ein sorgfältig arbeitender WP den Vertrag so abändern lassen, dass der Vertrag und das entsprechende Rechtsgeschäft wasserdicht ist und es nicht zu einer Bilanzkorrektur kommt oder mindestens das Unternehmen auf die entsprechenden Risiken hinweisen müssen.
Natürlich ist hier derjenige verantwortlich, der die Bilanz abnimmt, denn ohne das (uneingeschränkte!!) Testat eines WP ist die Bilanz nicht wirklich werthaltig (und nochmal: Wer glaubt, dass bei so einem Vertrag der WP nicht schon vorab mit ins Boot geholt wird, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann!).
Wenn man Herrn Schierack eine Frage stellen kann, dann vielleicht die, warum er kurz vor Bilanzschluss Anteile an oolipo an eine erst kurz zuvor gegründete Gesellschaft verkauft hat? Nur ist es eben nicht generell verboten, damit seine mauen operativen Gewinne aufzuhübschen, wenn man denn einen wasserdichten Vertrag hat (und dass er den nicht hatte, fällt in die Verantwortung der Berater). Das Ganze war auch absolut transparent (nachlesbar im GB!)- da wüsste ich jetzt auch nicht, was man ihm denn vorwerfen sollte.
Das hat auch absolut gar nix mit Kritiklosigkeit oder Obrigkeitshörigkeit zu tun. Mir das zu unterstellen finde ich ziemlich dreist. In der Sache sehe ich eben kein großes Fehlverhalten von Herrn Schierack. Dass die Rechnungslegungsvorschriften es möglich machen, dass man durch einen Anteilsverkauf exorbitante Bewertungsgewinne erzielt ist nunmal so- und auch dafür kann Herr Schierack nix!
Hierbei wird das Grundkapital verwässert,d.h. z.B. angedachtes Bezugsverhältnis 10:1 es sind keine 13,3 mill Aktien in Umlauf, sondern 14,7 mill Aktien.
Diese 14,7 mill Aktien werden dann Jahr für Jahr geteilt durch den Gewinn und daraus resultiert die Divi.
Weiterhin - so sagt die Regel- fällt der Aktienkurs auf die Höhe des Bezugspreises.
WEISS ich das vorher( kenne aber keinen Insider von BL) kaufe ich erst die Aktien bei der Kapitalerhöhung und NICHT vorher.
Herr von Schirach hat hier Rückgrat bewiesen im Interesse der Aktiönäre.
Auch die Gegenspieler von Herr von Schirach haben das erkannt und haben dann durch denn Bericht in der WiWo für fallende Kurse gesorgt, damit sich eine Gruppierung billig mit BL Aktien versorgen konnte.
Der andere Weg-- sehr schön und äusserts legal--war ja versperrt.
Ansonsten hat HutaMG alles sehr nachvollziehbar erklärt, da bin ich mit Ihm einer Meinung.
Ich verweise hier noch auf einen Bericht von der FAZ vom 24.08.16.
Auch sie konnte unterm Strich kein Fehlverhalten von Herr von Schirach erkennen, da zu jedem Zeitpunkt alles sehr offen kommuniziert wurde.