Bankerstammtisch
Der Club hat bis kurz vor Schluß mit 2:0 geführt und wäre weiter gewesen.
Aber in der 88. und 92. Minute haben sie noch 2 Tore kassiert.
Na ja, das zweite war dann eh schon egal, denn ein 2:1 Sieg hätte auch zum Ausscheiden gereicht.
Natürlich sind wir an allem Schuld!
Und zum schönen Wetter haben wir auch nix beigetragen,
dass war eher die Insustrie, die den Klimawandel begünstigt hat.
Ich fürchte, dass ich die Sünden des Bankalltages nur vergelten kann, wenn ich mich der Entwicklungshilfe verschreibe und mein Leben fortan asketisch verbringe.
Habt ihr Tipps für einen Alltag abseits des Kapitalismus? ;-))
in der Zeit darfst du den Rosenkranz rauf und runterbeten.
Und du wirst mit Wiehrauch und Myhrre zu gepflastert ;-)
Zum Leidwesen der Kunden
Banken schikanieren Mitarbeiter
Es ist ein Spiel, das fast alle verlieren, doch es wird immer wieder und immer heftiger gespielt. Berater bei Banken und Sparkassen haben eigentlich die Aufgabe, den Kunden bei seiner Anlageentscheidung zu beraten und zu unterstützen. Da der Berater aber von der Bank und nicht vom Kunden bezahlt wird, ist eine objektive Anlageberatung meist ohnehin nicht gegeben.
Doch damit nicht genug. Der Ton in den Geldhäusern verschärft sich offenbar bis zur Unerträglichkeit, wie die Zeitschrift "Wirtschaftswoche" anhand von zahlreichen Interviews mit Angestellten aller namhaften Großbanken in Deutschland belegt. Das Problem: Die Beraterinnen und Berater werden von ihren Vorgesetzten dazu genötigt, bestimmte Produkte in engen Zeitfenstern an die Kunden zu bringen.
Druck von mehreren Seiten
Nicht selten bekommen die Bankangestellten dabei gleich Druck von mehreren Seiten. Zum einen bittet der Chef zu Erfolgsgesprächen in engen Zeitabständen, zum anderen gibt es Aushänge in den Filialen, wer der Bank wie viel Umsatz oder Provisionen gebracht hat. Das führt so weit, dass Mitarbeitern direkt oder indirekt mit Kündigung gedroht wird, wenn bestimmte Zielvorgaben nicht erreicht werden.
War es früher noch üblich, Ziele für das Gesamtjahr und den Gesamterfolg zu stecken, gibt es inzwischen Zielvorgaben für Filialen, einzelne Produkte, einzelne Mitarbeiter. Da eine Kündigung des Mitarbeiters durch die Bank nicht problemfrei möglich ist, berichten Betroffene, dass die Angestellten so gegeneinander aufgehetzt wurden, dass die schwächsten Glieder letztlich selbst ihre Stelle gekündigt haben.
Die Reaktion der Banken fallen eindeutig aus: Keine Kommentare, Relativierungen, Leugnungen. Die Folgen der knallharten Vorgehensweisen der Banken sprechen jedoch eine andere Sprache. Mitarbeiter leiden unter Schlafstörungen, stehen Ängste aus und werden letztlich krank. Psychische Erkrankungen kommen im Finanzdienstleistungsgewerbe wesentlich häufiger als in anderen Branchen vor.
Kunde längst nicht mehr König
Doch Leidtragende sind auch die Kunden. Sie bekommen nicht verkauft, was sie brauchen. Sie erhalten, was in dieser Woche oder diesem Monat eben gerade verkauft werden muss. Im Winter gibt es Eis, im Sommer Schals und im Herbst Badehosen. Da werden hoch spekulative Zertifikate als risikolos verkauft, ein 80-jähriger erhält eine individuelle Vermögensverwaltung, die er nicht braucht – nur der Vorgaben und Provisionen wegen – und eine Baufinanzierungsberatung nebst Abschluss darf nicht länger als eine Stunde dauern.
Hinter allem steht das Gewinnmaximierungsdenken der Geldhäuser. König ist der Kunde hier schon lange nicht mehr. Da müsste man meinen, dass Kunden bereit sind, neue Wege zu gehen. So verlangt beispielsweise die Quirin Bank in Berlin von Kunden für eine Beratung eine Pauschale und zahlt als Gegenleistung die Provision aus, die sie von den Produktanbietern erhält. Eigentlich eine solide Basis für neutrale Produktberatung, da weder die Bank noch der einzelne Mitarbeiter ein Interesse an der Provision der Produktanbieter hat. Doch das Modell konnte sich bisher nicht durchsetzen, was letztlich wieder an den Kunden liegt. Bei diesen hat sich der Glaube durchgesetzt, dass eine solche Beratung kostenlos sein muss.
Adresse:
http://www.n-tv.de/915680.html
ein kollege von mir ist derzeit stationär in entsprechender behandlung - mit weiteren 9 bänkern aller bankengruppen...
ich denke, solange man(n) mit seinem gewissen im reinen ist und neben dem vorteil der bank auch den des kunden im auge hat, ist soweit alles o.k.
wenn dies nicht mehr funktioniert wird´s zeit für nen anderen job...
grüßle
mirbel
Bei den (wöchentlich ausgewerteten) Zielen kommen jedes Jahr rund 20% druff. Und dann wird einem, wie mir im Mai, von meinen 4,75 Mitarbeitern ne halbe Kraft ersatzlos gestrichen. Tolle Wurst und du kannst nix machen, nicht mal über den Personalrat. Mehr verkaufen müssen und trotzdem noch mehr Servicerennerei. All zu weit wird sich diese Mühle nicht mehr drehen lassen....
ruhestand wäre super!
ich hab meiner personalabteilung mal den vorschlag gemacht, in altersteilzeit zu gehen:
noch 15 jahre arbeiten, 15 jahre ruhephase!
die haben nur so komisch gelacht - ich konnt´s und kann´s immer noch nicht verstehen!
Teils Banker, teils Student.
Sitze hier ausgelernt in meinem Büro und überlege täglich,
welche Richtung ich einschlagen möchte --->kein klassischer Berater
Denn eines ist klar:
Als "Berater" bist du mittlerweile nichts anderes mehr als der Teppichverkäufer, der schon wunde Hände vom Klingeln hat.
Wie sind eure Erfahrungen? Es muss ja auch positive geben ;-))
mir macht mein job spass! ich hab´s mit sehr interessanten kunden zu tun und kann entsprechend machen was ich will.
allderdings sieht mein chef dies anders ;-)
...
das ist mir allerdings egal!
ich schreibe gute erträge, bin doch sehr erfolgreich und hoffe, irgendwann diese leidigen diskussionen wegzubringen, warum ich jetzt das produkt a besser verkaufe als produkt b (welches gerade gefordert wird).
wie gesagt, solange ich mein ding so drehen kann wie ich das will, ist für mich alles o.k. - der erfolg (für alle beteiligten incl. dem kunden) muss halt passen.
ansonsten wird´s schwierig...