Atomkraft treibt Strompreis in die Höhe
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 09.05.11 13:20 | ||||
Eröffnet am: | 24.06.09 11:07 | von: oliweleid | Anzahl Beiträge: | 8 |
Neuester Beitrag: | 09.05.11 13:20 | von: cap blaubär | Leser gesamt: | 4.019 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 1 | |
Bewertet mit: | ||||
Atomkraft treibt Strompreis in die Höhe
Billigstrom dank Atom - mit dieser Logik zieht die Kernkraft-Lobby in den Wahlkampf. Ganz so einfach ist es aber nicht, zeigt eine Studie des Ökoinstituts. Demnach könnten längere Atom-Laufzeiten den Strom in Deutschland sogar teurer machen.
OK - mehr braucht man wohl nicht wissen um herauszufinden wieviel Wert diese Studie hat.....
An sonsten blebt uns ja fast nur beide Studien mixen und durch den Fleischwolf drehen und dann Frikadellen draus machen, die halbwegs valide sind, odda?!
Fakt ist aber auch, daß in Frankreich nicht die gesamten Kosten des Atomstroms in die Berechnung einfließen. Was nicht paßt, wird einfach ausgeklammert und dem Steuerzahler untergeschoben. Betrachtet wird halt auch nur der CO2-Ausstoß, nicht aber der anfallende Atommüll. So kommt ein Staatspräsident zur Erkenntnis: "Atomstrom ist sauber."
Wen's interessiert: Gemäß den Angaben auf unserer Stromrechnung sah der französische Strommix 2007 wie folgt aus: Atomkraft 84,2 %, Erneuerbare 7,1 % (davon Wasserkraft 5,7 %), Kohle 3,7 %, Gas 3,2 %, Öl 1,5 %, Sonstige 0,3 %.
Wie kam es überhaupt zu dieser Situation ? Im Unterschied zu Deutschland gab es in Frankreich Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger keinen wirksamen Widerstand gegen die Nutzung der Kernenergie, mit der Folge, dass die damals schon erkennbar überzogenen Wachstumsszenarien der Energielobby eins zu eins umgesetzt wurden, während in Deutschland immer wieder die Bremse gezogen wurde. Nun sitzt Frankreich auf einer gewaltigen Überkapazität an Kernkraftwerken, für die es ökonomisch ist, sie, wenn auch mit unzureichendem Deckungsbeitrag, weiterlaufen zu lassen - denn sie stehen halt schon da und die investierte Kohle ist weg. Die Verluste aus den Fehlinvestitionen wurden über eine beschleunigte Abschreibung der Kraftwerke in der Bilanz bereits kompensiert und dabei so ganz nebenbei infolge Verrechnung mit Gewinnen aus anderen Bereichen eine satte indirekte Steuersubvention eingesammelt. Der nun RECHNERISCH niedrige Restwert der bestehenden Anlagen bringt rechnerisch eine schöne Kapitalrendite und läßt die Atomenergie günstig erscheinen. Wieso wird dann auch für die Zukunft weiter auf Kernenergie gesetzt ? - Man bedenke bitte, dass Frankreich der weltweit bedeutenste Exporteur von Atomtechnologie aller (!) Art ist. Dieses Geschäft kompensiert bei weitem den versteckten Subventionsumfang für den Betrieb der heimischen Kernkraftwerke.
Aber auch die Kosten für die "Entsorgung" auf französische Art sind natürlich weit geringer als wenn man wenigstens symbolisch auf Mensch und Umwelt Rücksicht nehmen wollte.
Sollte übrigens die Zukunft des Atommülls weiter ungewiss bleiben, mit Horrorszenarien für die zukünftig anfallenden Kosten, und sollte auch eine größere Vorsorge für Risiken gefordert werden, so ist das der Atomlobby keineswegs unangenehm, solange dadurch nur der Weiterbetrieb nicht gefährdet wird. Alles was an Rückstellungen gebildet werden muss ist schließlich kein Gewinn - und damit steuerfrei ! Mit dem Ende der Kernenergie kann (und muss) ein Teil dieser Rückstellungen wieder aufgelöst werden - alles klar ?
blaubärgrüsse
schätze bei dem politfilz wird das zittern überschaubar bleiben