Ariva -- das Board der Amateure und Verlierer?
Oder gibt es mehr als eine Hand voll echte Investoren, die ernsthaft Geld verdienen möchten und nicht nur in der Gegend herumträumen????????
Mein Beitrag war durchaus (ein wenig) provokativ gemeint - damit wollte ich einige Leute aus der Reserve locken, aber niemanden beleidigen.
Der Grund für meinen Beitrag ist ganz einfach: Es gibt in Ariva sehr viele Threads, die sich auf den aktuellen NASDAQ-Future beziehen oder Aussagen zum Tagesverlauf in den USA machen, ohne mit Argumenten aufzuwarten. Es wird viel "geraten", und zwar mit Panik im Nacken (Huch - der NASDAQ Future ist im Minus). Es ließen sich noch viele andere Beispiele für unsinnige Threads finden, die dann auch noch ein enormes Echo finden.
Konstruktive Beiträge finden hingegen ein erstaunlich geringes Interesse. Woran liegt das?
Zum Begriff des Zockers: Ein Zocker ist aus meiner Sicht jemand, der kurzfristig spekuliert, ohne eine Gesamtstrategie zu verfolgen, innerhalb derer Fehlspekulationen leicht zu verkraften sind. Außerdem trifft er seine Kaufentscheidungen aus dem Bauch heraus, ohne eine zumindest grundlegende Analyse (z.B. charttechnisch oder fundamental) getroffen zu haben.
@monique: Du bist mir durch Deine konstruktiven Beiträge aufgefallen. Zwar bist Du offensichtlich kurzfristig orientiert (was nicht meine Sache ist - mit kurzfristig meine ich 1 bis 3 Monate), aber jedem das Seine. An Dich der Hinweis, dass ich mit dem Begriff Zocker nicht auf Daytrader oder Kurzfristinvestoren gezielt habe (in diesem Sinne also SORRY).
Meine persönliche Strategie: Langfristige ausgerichtete Investitionen in Wachstumsfirmen/Zukunftbranchen mit vernünftiger Bewertung (durchaus auch spekulativ), Sicherheitsmechanismen (z.B. breite Streuung), Weggucken a la Kostolanyi.
Ich warte jetzt erst einmal ab, welches Echo mein Beitrag noch findet. Wenn Interesse vorhanden ist, werde ich meine persönliche Strategie hier morgen erläutern. Die Strategie beruht auf mehreren Jahren Börsenerfahrung, wobei das erste Jahr - leider - teuer war. M.E. ist sie sinnvoll im Sinne eines guten Chance-/Risikoverhältnisses mit relativ wenig Stress. Interesse?
Hier der aktuelle Kurs:
Frankfurt WKN 854075 76.650,00
Es gibt auch die billigere US-Variante "b" zu irgendwas unter 3000 US$.
Vielleicht fange ich erstmal damit an.
CHECKIT
ICH SEHE DIE BÖRSE MEHR ALS SPIEL, NICHT ALS BRÖTCHENGEBER ODER MILLIONÄRMACHER!
In diesem Sinne bis Morgen PRÜFER
Ein Anleger, der sein gesamtes verfügbares Geld in eine einzige Zockeraktie steckt und hofft, daß er/sie morgen mit ner Million oder mehr aufwacht.
Am besten sind noch die, die dann hier stolz erklären, daß sie jetzt schon zu 150% investiert sind. Wie ? Auf Kredit! Absoluter Wahnsinn.
Aber zu den Hype-Zeiten vor 2 Jahren gab es hier so ein paar von diesen Kollegen. Naja, das muß jeder selber wissen. Ich habe auch schon ein paar Mal wertmäßig einen Kleinwagen in den Sand gesetzt. Aber das war dann auch immer zu verkraften, weil das eben nicht mein ganzes Kapital war.
Ich habe in meinem Depot i.d.R. 10-15 Werte. Bei mehr Werten ist zwar die Diversifizierung größer und das Risiko geringer, aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß man dann schnell den Überblick verliert. Und wenn dann doch die eine oder andere Zocker-Aktie dabei ist, kann das fatal sein. (Ich bin seit etwa 1993 am Markt zugange.)
Generell ist es wichtig, sich einen guten Überblick in ein Unternehmen zu verschaffen. Durch z.B. Bilanzen, Geschäftsberichte, Analysten (klar) usw.
Ich achte zwar auch auf Analysten, weil manche von denen eben doch den Markt erheblich beeinflußen können, aber wichtiger sind die Fundamentaldaten.
Für wichtig und auch interessant halte ich die Charttechnik. Ohne die treffe ich fast nie eine Entscheidung.
Also liegen wir ja schon so ziemlich auf einer Wellenlänge.
Aber halte uns morgen bitte keinen meterlangen Vortrag, was wer wie zu machen hätte. Es gibt eben immer zwei Seiten einer Medaille.
In diesem Sinne,
einen schönen Abend noch
CHECKIT
und meistens in New Economy Werten engagiert bin, finde ich die alten Füchse wie Buffet, die der Old Economy die Treue gehalten haben,umso faszinierender.
Alles von ihm kenne ich nicht, aber so viel um zu sagen, daß sein Value-Investing eine sehr,sehr lohnenswerte Strategie beinhaltet.
Wer vor 36 Jahren 10.000$ investierte kommt heute auf ein Vermögen von ca. 5Mio$
und welcher Wert kann schon von sich behaupten, die letzten 4 Jahrzehnte den S&P
konsequent um 10% überboten zu haben?
Na wenn das keine Altersvorsorge ist...
Gruß Luis
Das Rezept ist ganz einfach:
Rüge den vorherigen Poster, verteidige den vorvorletzten und bemerke das der ganze Thread eigentlich stumpfsinnig ist.
Das kann ich bestimmt auch. Mal versuchen:
@checkit
würdest Du einmal denken bevor Du handelst, dann wäre dein Kommentar überhaupt nicht in diesem Thread. Ausserdem hat Luis ganz recht.
Na ist ja gar nicht so schwer
gruß hopeman
Das Außergewöhnliche an vielen Menschen ist ihre absolute Bedeutungslosigkeit in wirklich jedem Sinne, und die Aufmerksamkeit, die sie anziehen, hat nur mit einem zu tun: nicht das Erstaunen über die Dummheit, sondern die Intelligenz, die in dieser Dummheit steckt und diese vom Selbstmord aus sozialen Gründen abhält.
Ich selbst bin Antizykliker, der aber dann und wann auch mal risikobereit ist. Der gute leider nicht mehr unter uns weilende Kostolany ist mein "persönliches Börsenvorbild", neben ihm verblasst sogar W. Buffett.
Meine momentanen Lieblingsaktien im Depot: DaimlerChrysler, Samsung, Lucent, KSB VZ, Sixt VZ, Maxdata.
Bin aber nur sporadisch bei Ariva, da ich zuhause nur 'ne olle Modemverbindung habe, und in der Arbeit meist tatsächlich arbeite. Aber dann und wann läuft man sich bei Ariva sicher über den Weg.
cu, seth
Hier - wie angekündigt - meine persönliche(!) Anlagestrategie. Die Strategie hat sich im Laufe von 2 Jahren Börsenerfahrung (96 - 98) ergeben und ist sicherlich nicht für jeden geeignet. Sie passt aber gut zu meiner Mentalität (Investieren in aussichtsreiche Wachstumswerte = hohe Gewinnchancen, gleichzeitig Kontrolle des Risikos = gut schlafen können, wenig Stress). Insgesamt verfolgt die Strategie das Ziel, mich möglichst unabhängig von der eigenen Psychologie zu machen: Ich versuche, die eigene Gier nach Kursgewinnen und die Angst vor Verlusten zu kontrollieren.
Hier meine Regeln (Nr. 4 bis 6 besonders wichtig):
1. Vor Kauf eigene(!) Fundamentalanalyse durchführen (die Ratschläge von Börsenbriefchen und anderen Tippgebern nur als Anregungen verstehen). Es kommen nur Werte ins Depot, die mittel- bis langfristig (5 bis 8 Jahre) die Chance versprechen, in neue Dimensionen hineinzuwachsen. Die Bewertung muss nachvollziehbar sein.
2. Tendenziell antizyklisch investieren: In Euphoriephasen Cash aufbauen, bei schlechter Stimmung investieren. Auf diese Weise lassen sich Schnäppchen machen.
3. Kein StopLoss setzen. Ein Wert fliegt nur aus dem Depot, wenn die Fundamentaldaten sich geändert haben. Hinweis: Mein Depot besteht zu 75% aus Biotechs - da die Branche nur schwer einzuschätzen ist, schlagen die Kurse häufig Kapriolen (davon darf man sich nicht beirren lassen).
4. Nach 100% Kursgewinn die Hälfte des Bestandes verkaufen. Der Rest hat sich auf diese Weise selbst finanziert - man kann getrost Regel 5 beachten. Außerdem erhält man neue Liquididät.
5. Nach Halbierung des Bestandes (siehe 4) weggucken a la Kostolanyi. Ab und zu die Fundamentaldaten überprüfen - nur verkaufen, wenn die alte Einschätzung überholt ist oder sich als Fehleinschätzung entpuppt.
6. Breite Streuung. Von dem Ratschlag, eine überschaubare Anzahl an Werten im Depot zu haben (z.B. max. 10), halte ich nichts. Dann kann man sich das Weggucken (siehe 5) kaum leisten, da jeder Wert eine relativ hohe Gewichtung hat. Ich habe jetzt 60 Werte im Depot. Davon 40 Biotechs. 30 Werte (20 Biotechs) haben sich - nach 4 - bereits selbst finanziert.
7. Gewinne versteuern. Auf diese Weise fällt es leicht, sich Fehleinschätzungen einzugestehen und von den entspr. Werten zu trennen (da Verluste innerhalb eines Jahres absetzbar).
8. Tendenziell 50% der verfügbaren Summe in Anleihen. Sind in schlechten Zeiten ein prima Puffer.
9. Grundsätzlich keine Käufe auf Kredit.
10. Grundsätzlich keine Optionsscheine kaufen. In den USA gibt es massenhaft gute und sehr gute Hightech-Werte, deren Bewertung auf Optionsschein-Niveau liegt. Diese Werte sind möglicherweise ähnlich riskant wie Optionsscheine - sie weisen aber keine Laufzeit auf!
11. Charts spielen nur eine Nebenrolle (da ich langfristig orientiert bin). Charts kommen nur bei der Bestimmung des Kaufzeitpunktes zum Einsatz.
Das wär's im Groben. Ich bitte um reichhaltiges Echo, denn ich möchte noch viel lernen.
Börsenerfahrung von 96-98 ist veraltert. Börse ändert sich ständig.
aussichtsreiche Wachstumswerte? Das ist immer die Gretchenfrage?*g* Wer sind die?
Kontrolle des Risikos? Wie geht das an der Börse?
Neue Dimensionen?
75% nur Biotechs? Kontrolle des Risikos?
100% Kursgewinn?
Breite Streuung? 75% Nur Biotechs?
60 Werte im Depot? Klare Übersicht?
Hm, also so ganz verstehe ich deine Anlagestrategie nicht.
Gruß
1. Dein erstes Investment war Dt. Telekom
2. Da die Boerse schoen boomte, hast du langsam immer mehr von deinen Festzinsanlagen in Aktien gepumpt.
3. Tech lief am besten, deshalb warst du begeistert davon und die Gewinne stimmten.
4. Dann kam Biotech auf. Fandest du toll und ueberzeugend, noch eine explodierende Branche.
5. Es lief immer noch gut, du schaufeltest noch etwas mehr in Aktien, immer schoen in Biotech.
6. Der Markt fing an abzubroeckeln. Sicher nur eine kurzfristige Sache.
7. Der Tech-Markt hatte 50% verloren. Leider auch deine Aktien. Schade, dass du erst so spaet groessere Summen investiert hattest. So konnten die Verluste nicht durch fruehere Gewinne aufgewogen werden.
8. Obwohl sich Biotech noch ganz gut hielt, waren sie auch schon 30% vom Top weg. Deshalb hast du ein paar verkauft. Die hatten ja immerhin noch verdoppelt.
9. Mist! Der Markt erholt sich nicht so schnell. Deine Biotechs stehen mit einigermassen Verlust da. Alles in allem immer noch besser als der Markt, denn ein bisschen was hast du ja verkauft. Kein Problem, sind eben jetzt alles Langfristanlagen.
10. Man haette eine Strategie haben muessen. Haette ich z.B. immer verkauft, als die Werte verdoppelt hatten, staende ich jetzt gut da. Zum Schluss habe ich auch noch ein paar OS versucht. Oh, Mann das ging in die Hose!
11. In Zukunft bin ich schlauer und halte mich an 11 Regeln - selbst zusammengestellt aus allerlei Boersenweisheiten. Natuerlich muss erstmal der Markt wieder hoch kommen.
einige Deiner Vermutungen sind richtig: Ich habe mein Anlageverhalten ständig reflektiert. Fehler habe ich auch gemacht (nicht wenige). Aber Hauptsache ist, man lernt ständig hinzu. Und in einer Lernphase befinden wir Anleger uns doch immer, oder?
Einige Vermutungen sind aber absolut falsch: Die Strategie ist keine Theorie, die nachträglich entstanden ist, sondern ich verfolge sie bereits seit Sommer 98. Sie ist also erprobt, und ich persönliche fahre gut damit. OS hatte ich nie. Biotechs habe ich zum Glück bereits seit anfang 98 gekauft (zunächst Amgen, BB Biotech, Aviron und Chiron; mittlerweile viele andere, auch spekulativere).
Das Verkaufen der Hälfte nach 100% Gewinn war von vornherein beabsichtigt, um Kursrückschläge gelassen betrachten zu können. Die breite Streuung auf 60 Werte ermöglicht mir auch das Weggucken bei stark steigenden Kursen - auf diese Weise konnte ich mit Oracle 950% und mit Checkpoint 1100% Kursgewinn steuerfrei einstreichen. Mit solchen Siegern sind Nieten (80% Verlust; habe ich auch) gut zu verkraften - nur nicht ärgern.
Die Strategie überprüfe ich ständig. Darum habe ich sie hier auch veröffentlicht. Ich will nicht der 'Messias' sein, sondern ich bin egoistisch: Ich möchte von Euren Erfahrungen lernen. Daher möchte ich sachliche Argumente austauschen.