Anti-Lemming ist nicht in der Lage zwischen
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 26.03.08 18:35 | ||||
Eröffnet am: | 23.03.08 22:10 | von: Libuda | Anzahl Beiträge: | 46 |
Neuester Beitrag: | 26.03.08 18:35 | von: pfeifenlümme. | Leser gesamt: | 3.095 |
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Das wollte ich eigentlich auf dem Bärenboard posten, aber da taucht dann die Meldung auf "Stamm-Bären unter sich" und ein Posten ist nicht möglich - sehr traurig und sehr bescheiden, dass man nicht in der Lage ist, sich einer kontroversen Diskussion zu stellen.
Und wahrscheinlich müsst Ihr dieses Posting schnell lesen, denn inzwischen mailen alle Starmmbären, dass dieses Posting zu löschen ist - wiederum sehr traurig und sehr bescheiden.
Verbindlichkeit der IFRS
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Mitgliedstaaten der EU: Rechtsverbindlichkeit erlangen die IFRS erst durch ihre Anerkennung ("endorsement") durch die Europäische Kommission. Die EU-Kommission hat mit Verordnung vom 29. September 2003 alle internationalen Rechnungslegungsstandards, die am 14. September 2002 vorlagen, mit Ausnahme von IAS 32 und IAS 39, sowie die entsprechenden Interpretationen übernommen. Diese EU-Verordnung ist in allen ihren Teilen verbindlich und gilt unmittelbar in jedem Mitgliedstaat; damit wurden die Standards automatisch zu nationalem Recht. Die Anerkennung neuer oder überarbeiteter IFRS für die EU erfolgt durch ein besonderes EU-Rechtsetzungsverfahren, der Komitologie. Hierbei legt die Kommission ihren Vorschlag für die Anerkennung (oder Ablehnung) eines IFRS einem Regelungsausschuss (Accounting Regulatory Committee – ARC) vor. Dieser besteht aus Vertretern der Mitgliedstaaten unter Vorsitz der Kommission. Stimmt der Ausschuss dem Anerkennungsvorschlag der Kommission zu, trifft die Kommission die Vorkehrungen für die Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes in der EU mittels EU-Verordnung.
Nach der Verordnung (EG) Nr.1606/2002 vom 19. Juli 2002 (ABl EG L 243/1 v. 11. September 2002) haben Gesellschaften, die dem Recht eines Mitgliedstaats unterliegen und deren Wertpapiere zum Handel in einem geregelten Markt in einem der Mitgliedstaaten zugelassen sind (kapitalmarktorientierte Unternehmen), ihre konsolidierten Abschlüsse für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2005 beginnen, nach IFRS aufzustellen.
Der deutsche Gesetzgeber hat mit dem Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG) die Verpflichtung zur Anwendung der IFRS auch auf die Unternehmen ausgedehnt, deren Wertpapiere zwar noch nicht gehandelt werden, die sich aber im Zulassungsprozess befinden.
Unternehmen, die aufgrund einer Börsennotierung außerhalb der EU verpflichtet sind, ihren Konzernabschluss nach anderen international anerkannten Rechnungslegungsstandards aufzustellen (derzeit nur US-GAAP) und Unternehmen, von denen nur Schuldverschreibungen, aber keine Aktien gehandelt werden, wird eine Übergangsfrist zur Umstellung auf die IFRS bis 2007 eingeräumt.
Die EU veröffentlicht die anerkannten IFRS im Amtsblatt der Europäischen Union in allen Amtssprachen der Europäischen Union. Nach der EU-Verordnung sind die IFRS aber nicht, wie in IFRS selbst vorgeschrieben, in der englischen Originalfassung verbindlich, sondern in der Amtssprache des jeweiligen Mitgliedstaates. Damit ist für deutsche Unternehmen im Rahmen der EU-Verordnung die im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichte deutsche Fassung der IFRS verbindlich. Die EU nimmt die Übersetzung der IFRS in die Amtssprachen teilweise selbst vor. Es werden immer wieder Klagen über die mangelnde Qualität dieser EU-Übersetzung geäußert.
Unterschiede zu nationalem Recht
Der wesentliche Unterschied zu den Rechnungslegungsvorschriften des HGB besteht darin, dass nicht mehr Gläubigerschutz und Kapitalerhaltung, sondern Informationen für Stakeholder im Vordergrund stehen. Insbesondere den Investoren am Kapitalmarkt sollen die Informationen zur Verfügung gestellt werden, die sie für ihre Anlageentscheidungen benötigen. Dieser Bilanzzweck ist Hintergrund des angloamerikanischen Grundsatzes "true and fair view/fair presentation", der über Art. 2 der 4. Gesellschaftsrechtlichen EG-Richtlinie 78/660 in § 264 II HGB seinen Niederschlag gefunden hat. Danach hat der Jahresabschluss der Kapitalgesellschaft "ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage" des Unternehmens zu vermitteln. Nach herrschender Ansicht tritt dieser Grundsatz allerdings hinter den Einzelvorschriften der §§ 265 ff. HGB und hinter den GoB zurück, so dass es sich entgegen der angloamerikanischen Konzeption des "true and fair view" nicht um ein "overriding principle" handelt. Andernfalls würde man in fast allen Fällen zu einer Erhöhung des Eigenkapitals und des Jahresergebnisses gelangen. Einzelabschlüsse nach IFRS sind - im Gegensatz zu Konzernabschlüssen - nicht befreiend, es muss also in Deutschland eine zusätzliche Handelsbilanz aufgestellt werden, die z.B. bei Aktiengesellschaften die Gewinnausschüttung begrenzt und als Grundlage für die Steuerbilanz - die nach den handelsrechtlichen GoB aufzustellen ist - und damit der Besteuerung dient. In anderen europäischen Ländern (z.B. den Niederlanden) wird dieser doppelte Aufwand durch Anwendung unterschiedlicher Besteuerungsregeln auf den IFRS-Abschluss und Reduktion der Ansatzwahlrechte vermieden und hierdurch ein relativer strategischer Standortvorteil erzielt.
Als technischer Unterschied in der Kodifizierung der Vorschriften ist das HGB als Code Law ausgestaltet, was eine weitgehende Abstraktion als Ziel und zumeist eine Interpretation bezogen auf den Einzelfall zur Notwendigkeit hat. Die IFRS sind hingegen als Case Law geschrieben, um möglichst viele und alle erdenklichen Einzelfälle zu erfassen. Dieser Unterschied wird bereits in Umfang und Fülle der Vorschriften deutlich. Während die relevanten Vorschriften des Dritten Buchs des HGB je nach Drucklegung nur 50 Seiten umfassen, sind die IFRS i. d. R. bis zu 1.000 Seiten stark. Allerdings gibt es beim IASB deutliche Bemühungen, die IFRS ausschließlich prinzipienorientiert und nicht sachverhaltsspezifisch auszugestalten. Doch birgt dies gewisse Risiken hinsichtlich der weltweiten Einheitlichkeit der Auslegung. International gibt es außer dem IFRIC kein Gremium, das ähnlich dem deutschen Institut der Wirtschaftsprüfer für eine einheitliche Auslegung prinzipienorientierter Regeln sorgen könnte.
irgendwann wird festgelegt, die krise ist beendet und diverse kleinanleger werden aufs neue beschissen
oder wie sah es in japan aus ??
Ich gehe nicht davon aus, dass die Banken es selbst schaffen, diese Mechanismus zu ändernt, denn die einen Vorstände sitzen in den Aufsichtsräten der anderen und umgekehrt. Daher bleibt leider nur der Staat zur Entmachtung der Bänkster. Dass dies die Aktionäre tun könnten, wie man in den Zeitungen lesen kann, ist naiv oder von den Bängster gekauft, die ja Journalisten und ganze Redaktionen schmieren, Wahlen finanzieren und vieles mehr.
Aber das ist eigentlich kein Problem. Banken, die Geld übrig haben, legen 5% oder 10% des Geldes, das sie früher auf dem Geldmarkt angelegt haben, bei der Zentralbank an - statt wie bisher auf dem Geldmarkt. Und dort leihen sich andere Banken 5% oder 10% des Geldes, das sie sich bisher vom Geldmarkt geholt haben, bei der Zentralbank.
Was daran so dramatisch sein soll, ist für mich nicht nachvollziehbar. Dass die publicitygeile Journaillie das dann als sensationelle Geldspritzen verkauft - nunja, das ist ihr Geschäft und um die Sache geht es bei solchen Meldungen wohl nicht. Vielleicht kann es auch gar nicht um die Sache gehen, denn viele dieser "Wirtschaftsjournalisten" haben eben lediglich 10 Sylvester bei Prof. Ast in der Baumschule "studiert".
Die Realität sieht aber so aus, daß die Investmentbanker weiter Porsche fahren, auch wenn ihr Arbeitgeber pleite ist und Joe Sixpacks Haus unter den Hammer kommt, weil er Zins und Tilgung nicht bezahlen kann. Und bei Lieschen Müller in D. kommt der Aufschwung nie an, weil die Regierung durch Steuern und Abgaben alles einsammelt, was nicht schon die Inflation aufgefressen hat.
Tut mir leid, aber deine Version hört sich nach "verzweifeltem Bullen" an.
Gruß
Jetzt haben sie eine Krise!
Und blöken, wie ein Kalb, das seine Mutterkuh verloren hat.
Und die ganze Welt soll sich nun nur um die "armen" Banken kümmern und drehen.
Doch, was von den Bären übersehen wird, die Banken produzieren nichts!
Sie hängen sich nur an die Wirtschaft an.
Ist die Wirtschaft im Aufbau 1950 - 1970 werden massig Kredite gebraucht, den Banken geht es gut.
Finanziert sich die Wirtschaft selbst, verdienen die Banken vor allem am Gelddurchlauf.
Sichtbar durch den vielen Schrott, der von ihnen angeboten wird.
Fazit: die Banken sind nicht die Welt, und Geld ist nur ein Zahlungsmittel.
Die Wirtschaft lebt von Produktion, Verteilung und Konsum; darüber noch von Wertschaffung.
Eine Bank ist hierzu nur Hilfsmittel, aber nicht absolut notwendig.
Demnach, die Bankenkrise ist nur durch Geschrei eine Krise, eine globale ist sie nicht.
Neu ist für diese, daß es auch ihnen einst schlecht gehen kann, worüber sie bisher nur gelächelt haben.
Und damit sind die banker psychisch gestört.
Es wird nicht mehr so leicht sein, fremdes Geld unbedenklich zu verramschen. Und das ist jetzt ihr Problem.
Aber es ist nicht das Problem aller Aktionäre! - Kritiker
eigentlich habe ich in diesem Thread ja nichts zu suchen, hier finde ich nichts um meine Gewinne zu optimieren und verschwende meine Zeit, sei´s drumm, trotzdem mal eine Bemerkung zu Lieschen und Joe:
Lieschen Müller wird nie auf einen grünen Zweig kommen, weil sie über keine Finanzplanung verfügt und auf die falschen Berater hört. Sie führt keine Steueroptimierung durch und geht die falschen Risiken ein.
Joe hat über seine Verhältnisse gelebt und sich ein Haus auf Raten finanziert die er nicht zahlen kann. Dies ist ein Fehler, dafür muss er zahlen. Es geht mir dabei nicht um Gerechtigkeit sondern um die zwingende Logik...
nur mit der kalten Logik und der Unterdrückung von Gefühlen im Finanzbereich können Joe und Lieschen aus ihrer Opferposition herauskommen.
Eine gute Übung zum Emotionshandling ist aus meiner Sicht das Posten von Bemerkungen bei Ariva. Es ist immer wieder schwer nicht emotional zu werden sondern auf der Ebene zu bleiben die uns alle hier vereint:
Noch mehr Geld in noch kürzerer Zeit zu verdienen
regards
Fred
BayernLB könnte 3,8 Milliarden Euro verlieren – CSU-Chef unter Druck
Bangen und Zittern in München: Die BayernLB könnte nach Berechnungen der Ratingagentur Moody's doppelt so viel Geld durch die Subprime-Krise verlieren wie angekündigt – CSU-Chef Huber muss sich auf neue politische Attacken gefasst machen.
weiter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,543234,00.html
Übringens ist es kein Wunder wenn du nichts für die Gewinnoptimierung bei ARIVA findest. Die endet nämlich meist in Gewinnminimierung. Wer zuviel will, den bestraft der Leben. Also immer schön bescheiden bleiben, dann wird das auch was mit dem Reichtum.
das Perverse daran:
Steigt die Wahrscheinlichkeit einer eigenen Pleite, steigen auch die eigenen Credit-Spreads und damit steigt der Dikontierungssatz für die Schuld-Cashflows, daher sinkt der Fair-Value der Schulden und man macht Gewinn; Lehman hat so im letzten Quartal satte 600 Mio eingestrichen; bei 489Mio Quartalsgewinn insgesamt, hat diese Methode also Leham ins Plus gehievt.
http://globaleconomicanalysis.blogspot.com/2008/...hmans-balance.html
@Libuda - ein bisschen Nachhilfe würde nicht schaden!
Man muss sich eben nur die Kursentwicklung der meisten Banken von heute ansehen - und das, obwohl nach meiner Meinung Investmentbanken kein nachhaltiges Geschäftsmodell haben. Eines wird aber mehr und mehr klar: Statt Leichen haben die meisten Banken inzwischen durch überdimensionierte Abschreibungen riesige Stille Reserven im Keller liegen, die in den nächsten Monaten und Jahren gigantische außerordentliche Gewinne fabriziernen werden.
Kredite sollte man nach ihren Ausfallwahrscheinlichkeiten bewerten - das ist seit Adam und Eva so gewesen. Bis dann einige Amis ausgeflippt sind und nach Marktpreise gesucht haben, die es für Kredite nun einmal nicht gibt. So sind sie dann auf Indices wie den iTraxx und anderen Unfug gekommen, die mit Kreditausfallwahrscheinlkeiten so wenig zu tun haben wie Nachfrage nach Viagra mit den Preisen von Mobilat.
Resultat sind dann Abschreibungen für Hypotheken in Höhe von 40%, obwohl nur 5% der Kredit notleidend sind, die zudem noch nicht einmal komplett ausfallen, weil daa Grundstück haftet und außerdem die persönliche Haftung gegeben ist. Langsam dämmert es aber einigen doch, dass das so ist.
Kredite sollte man nach ihren Ausfallwahrscheinlichkeiten bewerten - das ist seit Adam und Eva so gewesen.
Resultat sind dann Abschreibungen für Hypotheken in Höhe von 40%, obwohl nur 5% der Kredit notleidend sind,
Du scheinst weiterhin zu glauben, daß da auf eine Hypothek, bzw. auf einen Kredit abgeschrieben wird; das ist nicht der Fall; vielmehr wird auf die nach Ausfallwahrscheinlichkeit zerlegten Tranchen, von hunderten Hypotheken abgeschrieben; die BBB-Tranchen fallen i.d.R. bei Ausfällen von 2-6% in den Grundgeschäften komplett aus.
Unter secinfo.com kannst Du zu jedem einzelnen CDO aus den ABX-Indizes die Konditionen, insbesondere die Ausfallregelungen anschauen. Das solltest Du vielleicht mal machen; dann wird Dir klar werden, daß eine BBB-Tranche, die z.B. bei Ausfall von 4,5% der Schuldner 0 Dollar zurückzahlt, nicht mit 95 bewertet sein kann, sondern eher um 15-20.
Ich hatte Dich übrigens schon einmal auf diese Fehleinschätzung hingewiesen:
http://www.ariva.de/Libuda_t318757?pnr=3980273#jump3980273
Natürlich kann man an Gründe glauben, wieso die vorgenommenen Abschreibungen zu hoch sind; aber das sind eher solche wie, "die Regierung wird schon vor oder nach der Wahl die notleidenden Hauseigentümer auslösen", oder "die FED oder die Agencies kaufen irgendwann den ganzen Schrott zu 100 auf".
1.§Das Finanzsystem ist sicher
2.§Derivate reduzieren die Volatilität
3.§Die Chinesen werden im Olympiajahr keine sinkenden Aktienkurse zulassen
4.§Die BRIC-Staaten haben sich von der Weltwirtschaft abgekoppelt
5.§Die Amerikaner lieben freie Märkte
6.§Die Schweizer sind vorsichtig
7.§Die besten Derivate-Händler kommen aus Frankreich
8.§Private Equity Firmen tragen zum allgemeinen Wohlstand bei
9.§Die staatliche gemessene Inflation entspricht der tatsächlichen Teuerung
10.§Die Banken glauben an die Selbstheilungskräfte der Märkte
11.§Ratingagenturen handeln nach bestem Wissen und Gewissen
12.§Manager werden nach Leistung bezahlt
13.§Alan Greenspan war ein Meister seines Fachs
14.§Ben Bernanke ebenso
15.§Staatsfonds sind clevere Investoren
16.§Hohe Kommissionen bei Hedge-Funds haben ihre Berechtigung
von weissgarnix, 26. März 2008
Die Deutsche Bank veröffentlichte heute ihren Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2007. Sehen wir uns den doch mal ein wenig genauer an:
Ein schneller Blick auf eine Übersicht der wichtigsten Konzernzahlen gegenüber Vorjahr sagt mir: “sieht ja tatsächlich ganz passabel aus”. Erste böse Vorahnungen dann beim Blick in die Konzern G&V: die Position “Zinsen und ähnliche Erträge” liegt brutto um fast 10 Mrd höher als im Vorjahr, netto um immerhin noch rund 1,8Mrd bzw. 24%(!). Wie kann das sein, frage ich mich? Ein Klick auf die entsprechende Randziffer des online-Anhangs und wir wissen bescheid: der Zuwachs resultiert samt und sonders aus Erträgen, die mit zum “fair-value” bewerteten Vermögens- bzw. Schuldenpositionen in Verbindung stehen. So legte die Vermögensseite um fast 7Mrd von 39 auf 46Mrd zu, die Verbindlichkeiten hingegen nur um 1,4Mrd von 22,6 auf 24Mrd. Saldiert ergibt sich somit aus diesem Posten ein isolierter Gewinnzuwachs von 5,6Mrd Euro, sprich das dreifache(!) dessen, was als Zuwachs an Zinserträgen (obige 1,8Mrd) in Summe erwirtschaftet wurde! Entsprechend steigen die “Zinserträge” in Summe denn auch um knapp 17%, die Zinsaufwendungen aber nur um rund 15%, letztere vor allem durch einen überproportionalen Anstieg der gewährten Zinsen auf vergleichsweise “altmodische” Sicht- und Termineinlagen von rund 24%.
Die “Risikovorsorge” stieg um rund 300 auf rund 600Mio, womit netto an “Zinsüberschuss nach Risikovorsorge” noch ein Zuwachs von 1,5Mrd zu verzeichnen war. Hätte man in puncto “Risikovorsorge” nicht eventuell deutlich mehr erwartet? Aber OK, weiter …
Der “Provisionsüberschuß” der Deutschen stieg hingegen um lediglich 1Mrd. von rund 11 auf rund 12Mrd, was man so wohl auch nicht anders erwartet hätte, angesichts des schwierigen Geschäfts in der 2. Jahreshälfte.
In Summe erzielte die Deutsche aus diesen beiden Einkommensquellen daher rund 2,5Mrd mehr als im Vorjahr, darin enthalten, ich betone es nochmal 5,6Mrd an zusätzlichen Erträgen aus Positionen, die zum fair value bewertet werden. Lassen wir diese Erträge mal gedanklich weg, dann hätte die Deutsche an dieser Stelle jetzt nicht ein “Mehr” von 2,5Mrd sondern ein “Weniger” von rund 3Mrd stehen. Diese 3Mrd weniger wären aber rund 50% des Vojahresgewinns der Deutschen, es ist daher für die Beurteilung ihres Geschäfts eminent wichtig zu verstehen, was hinter diesen aus zum fair value-bewerteten Positionen steckt.
Alle anderen G&V-Positionen der Deutschen sind relativ unspannend, mit Ausnahme natürlich des “Ergebnisses aus fair value-Bewertung” selbst, welches zwar einen Minderertrag gegenüber 2006 von rund 2Mrd ausweist, aber immerhin noch einen deutlich positiven Saldo (=Gewinn) von rund 7Mrd. Euro, was so auch nicht unbedingt zu erwarten war. Alle anderen G&V-Positionen heben sich mehr oder minder gegeneinander auf, sodaß auf Ebene “Ergebnis vor Steuern” ein Gewinnzuwachs von rund 400Mio Euro verbleibt.
Sehen wir uns nun diese fair value-Positionen an, die einen derart starken (und positiven) Einfluß auf die Zahlen hatten. Leider ist die Deutsche dabei keineswegs so transparent, wie sie es noch in der heutigen Pressemitteilung rausgestrichen hat. So vermengt sie zB in einer Tabelle, die Aufschluß geben könnte, konsequent Zinserträge und fair-value-Bewertungsergebnisse, was diese Aufstellung so gut wie nutzlos macht. Aus einer anderen Tabelle erfährt man aber mehr, nämlich zur Herkunft der 7Mrd an Bewertungsgewinnen. Aus dieser ergeben sich 2 interessante Aspekte, nämlich 1) dass das Handelsergebnis der Deutschen um rund 5Mrd bzw. 56% von 8,9 auf 3,9Mrd Euro eingebrochen ist. Das klingt schlimm. Noch schlimmer, meiner Ansicht nach, als die Zahlen, die wir kürzlich von Goldman gesehen haben, und die enthielten bereits die Katastrophen-Monate Januar und Februar 2008, was bei den vorliegenden Zahlen der Deutschen Bank nicht der Fall ist, weil die gehen nur bis 31.12.2007. Und 2) dass sich aber aus der Bewertung der langfristigen Schulden gottseidank ein Ertrag von 3,8Mrd ergeben hat, der die katastrophale Performance aus 1) wieder einigermaßen ausgleicht.
Worum geht es dabei? Das soll Euch die Deutsche mal besser selber erklären. Im Anhang heisst es dazu nämlich in einer Fußnote:
“Im Rahmen von strukturierten Verbriefungen halten rechtlich eigenständige Gesellschaften ein Kreditportfolio, Zinsderivate und begeben Schuldverschreibungen. Der Wert der Schuldverschreibungen ist abhängig von den Instrumenten, die eine solche Gesellschaft hält. Der Konzern hält bestimmte von solchen Einheiten begebene Schuldverschreibungen. Einige solcher Gesellschaften wurden vom Konzern gegründet, andere von Dritten. Wie in Note [1] gemäß den „Grundsätzen der Konsolidierung“ beschrieben, werden bestimmte dieser Gesellschaften konsolidiert. Die von diesen Gesellschaften begebenen Kredite werden als Handelsaktiva klassifiziert. Die an Dritte von den konsolidierten Gesellschaften begebenen Schuldverschreibungen sind zum Fair Value klassifiziert. Die auf das Kreditrisiko zurückzuführende Veränderung des Fair Value resultiert aus der Fair-Value-Änderung der für den Kredit hinterlegten Sicherheit in der Gesellschaft. Die kumulierte Fair-Value-Änderung aufgrund des in diesen Instrumenten enthaltenen Kreditrisikos betrug zum 31. Dezember 2007 3,5 Mrd €. Der Fair Value für diese Instrumente stieg aufgrund des Kreditrisikos im Geschäftsjahr 2007 um 3,5 Mrd €. Für das Geschäftsjahr 2006 ergab sich bei diesen Instrumenten keine materielle Fair-Value-Änderung aufgrund des Kreditrisikos.”(Quelle: online-GB2007, Anhang zur G&V, www.deutsche-bank.de).
Alles klar? Also ich interpretiere diesen Passus so: diese 3,5Mrd Euro an Ertrag, die für das Ergebnis 2007 so dermaßen instrumental waren, resultieren simpel und schlicht aus dem Umstand, dass die Vermögenswerte (sprich RMBS und dergleichen) in den konsolidierten Conduits der Deutschen Bank nun weniger wert sind als im Vorjahr, aufgrund des bekanntlich stark gestiegenen Kreditrisikos. Doch Achtung, jetzt kommt’s: die Schulden, die diese Conduits an Dritte begeben haben, und die ausschliesslich durch den Wert der vorgenannten Vermögenswerte gedeckt sind, sind deshalb aber auch weniger wert. Und da die Deutsche diese Schulden bei sich konsolidiert, zeigt sie den Wertverfall dieser Schulden, aus ihrer Perspektive (i.e. als Quasi-”Schuldner”), nunmehr als Gewinn. Wie können diese Schulden weniger wert werden? In dem die Deutsche die in diesen Conduits enthaltenen Kreditengagements vermutlich massiv per ABX-Indizes und dergleichen gehedged hat.
Damit hat die Deutsche Bank also zuguterletzt doch noch ein glückliches Händchen bewiesen und ist quasi nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Dieses Glück wird sie aber wohl weiterhin auch brauchen, zumindest muß man die heute ebenfalls kommunizierten Gewinnaussichten für 2008 wohl so verstehen …