Angriff auf den Weltkonzern Vivendi
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 14.12.23 18:02 | ||||
Eröffnet am: | 16.06.06 13:53 | von: EinsamerSam. | Anzahl Beiträge: | 21 |
Neuester Beitrag: | 14.12.23 18:02 | von: Highländer49 | Leser gesamt: | 20.992 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 2 | |
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Großer Bluff oder Coup des Jahrhunderts? Mit geliehenen Milliarden will der in Monaco residierende Norweger Alexander Vik den französischen Weltkonzern Vivendi für 39 Milliarden Euro aufkaufen und zerlegen. Sein auf den britischen Kaiman-Inseln beheimateter Investmentfonds Sebastian Holdings hat dafür angeblich 19 Milliarden Euro von der Deutschen Bank und der Bank of America zugesagt bekommen.
Natürlich wehrt sich Vivendi mit Leibeskräften. Der Medien- und Telecomkonzern strotzt nach erfolgreicher Rosskur nur so vor Selbstvertrauen. Bis zum überraschenden Angriff des "Vik-ingers" träumte Vivendi von flotter Expansion auf riesigen neuen Märkten für Musik- und Filmvertrieb über Handy. Schließlich hat Vivendi mit seinen Sparten Musik (Universal Music) und Videospiele (Vivendi Universal Games), Pay-TV (Canal+) und Mobilfunk (SFR/Frankreich und Maroc Telecom) alle Trümpfe selbst in der Hand.
Doch dann kam Vik. Der Raider, der in den 90er Jahren in New York beim Internetboom mit Übernahmen und Wiederverkäufen von Dotcom-Firmen" ein Vermögen gemacht hat, äußert Zweifel am Sinn der Strategie. Er will den Konzern mit fast 20 Milliarden Euro Umsatz und einer 20-Prozent-Beteiligung am Hollywood-Konzern NBC Universal zerlegen, um den Wert zu steigern.
Zunächst nahm kaum einer den Angriff aus dem winzigen Fürstentum Monaco ernst. Als Vik sich für gut 1,2 Milliarden Euro in das Kapital einkaufte und – mit deutlich unter fünf Prozent – größter Aktionär wurde, blieben die erfolgsverwöhnten Manager gelassen. Doch seit der Milliardär ein Übernahmeangebot für 39 Milliarden Euro angekündigt hat, läuten in Paris die Alarmglocken. Mitte Mai wiesen Manager und Aufsichtsräte einstimmig Viks Pläne als unsinnig zurück und bekräftigten ihre eigene Strategie. Die Videospiele und das Pay-TV stünden ohne die anderen Sparten viel schlechter da. Konzernchef Jean-Bernard Lévy erklärte, die völlig unrealistische Forderung eines "Aktionärs ohne gesicherte Finanzen" sei hinfällig.
Doch die Konzernbosse sind nervös. Jetzt stichelt Vik, Lévy und der charismatische Vivendi-Sanierer und Aufsichtsratschef Jean-René Fourtou hätten sich offen für strategische Neuausrichtungen gezeigt. Die Genannten dementieren heftig. Fourtou erklärt zudem, Vik biete viel zu wenig. Er müsse mindestens eine Prämie von 30 Prozent auf den Aktienkurs bieten, also ein paar Milliarden drauflegen.
Niemand weiß, was der Norweger, der seine Jugend an südlichen Stränden verbrachte, mit dem Börsenschwergewicht wirklich vorhat. Vik nennt Vivendi abfällig einen "auf Telekommunikation und Medien konzentrierten Investmentfonds". Getrennt wären die Sparten mehr wert. Für Vivendi ist das "wirtschaftlich und juristisch ohne Basis". Bei einer Zerschlagung entfiele die Möglichkeit, riesige Altverluste aus der Zeit der Börsenblase steuerlich über Jahre zu verrechnen.
Um die Aktionäre bei der Stange zu halten, legte Vivendi eine Geschäftsprognose gleich bis zum Jahre 2011 auf. Angesichts der Verankerung auf zwei Märkten, die derzeit im tiefen Umbruch sind – Musik und Telekommunikation –, erscheint das zwar gewagt. Doch der Markt nahm die Botschaft dankend auf. Bis 2011 soll jede einzelne Sparte jährlich operativ um acht bis zehn Prozent expandieren. Der Überschuss soll 2006 um 16 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro steigen und 2011 zwischen 3,5 und vier Milliarden Euro erreichen. Voraussetzung sei aber die Beibehaltung der auf Spartensynergien beruhenden Strategie. Die Gespräche mit Vik hat Vivendi abgebrochen. Jetzt ist der Investor am Zuge.
Quelle: dpa
Euch,
Einsamer Samariter
AFA0060 2013-12-11/15:55
ISIN: FR0000127771
© 2013 APA-dpa-AFX-Analyser
http://www.finanznachrichten.de/...uf-outperform-ziel-24-euro-322.htm
Doch jetzt könnte ein Einstieg interessant sein. Meinungen?
Sollte die Abrechnung korrekt sein, wäre der UMG-Börsengang für die Vivendi-Aktionäre auf keinen Fall der große Erfolg gewesen.
Wurde der UMG-Börsengang für andere Vivendi-Aktionäre genauso berechnet?
Ich bin bei juristischen Fragen leider nicht besonders bewandert.
Wie müsste man dabei vorgehen?
Reicht hier ein Verweis auf vergleichbare Urteile oder wäre eine Steuerrückerstattung nur auf dem Klageweg möglich?
Die Anrufung eines Gerichts wäre in meinem Fall jedoch wahrscheinlich unverhältnismaßig.
Für die Einbuchung der Stockdividende UMG sind mir von der Comdirect 1000,-Eur abgebucht worden und nocheinmal 1000 Eur für Kapitalsteuer ,Soli,Quellensteuer.Steuerbemessungsgrundlage waren 3800 Eur!Ist das rechtens?
Ich bin als Geringverdiener von Steuern befreit.Was kann ich tun ?
Danke für konstruktive Ratschläge.
hast du Info über abgeschlossene Verfahren bei einem Finanzgerichtshof bezüglich der Auffassung der Finanzbehörden über die "Stockdividende" bei Vivendi. In welchem Bundesland bzw. Aktenzeichen ?
Vielen Dank für deine Antwort. KPK
in der Sonntagszeitung der FAZ vom 31.10.2021 findet ihr einen Steuertipp, was unsere Vivendi angeht. Nach einem Urteil des BFH vom 01.07.2021 Akt-Z VIIIR 9/19 . Da meine Sparkasse sich weigert tätig zu werden, wende ich mich direkt an das Finanzamt. Ich berichte weiter.
MfG Glanzmann
Bei dem Urteil des BFH vom 01.07.2021 Akt-Z VIIIR 9/19 geht es um einen US Spin-off. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob dies mit der UMG-Abspaltung vergleichbar ist, da Vivendi die Aktion als „Dividende“ eingestuft hat.
Mir wurde durch meine Bank mitgeteilt, dass die Besteuerung der 25,25 EUR pro UMG-Aktie als steuerrelvanter Umsatz behandelt wird und bei einem späteren Verkauf als Einstandskurs gesehen wird. Somit wird bei einem Verkauf erst ein Wert oberhalb der 25,25 EUR pro UMG-Aktie steuerpflichtig.
Das größere Problem sehe ich bei der 26,5%igen französischen Quellensteuer, wovon 13,7% „rückforderbar“ wären. In der Praxis ist angeblich eine Rückforderung der Quellensteuer als Privatperson fast unmöglich, da der französische Staat bei der rückforderbaren Steuer „sehr hohe Hürden“ aufbaut und die Depotbanken hier auch nicht unterstützen.
Hat hier schon jemand einmal versucht, französische Quellensteuer zurückzufordern?
Der französische Medien- und Mischkonzern Vivendi trägt sich mit Gedanken einer Aufspaltung in mehrere Teile. Das könnte helfen, die Möglichkeiten der einzelnen Bereiche besser auszuschöpfen, hieß es am späten Mittwochabend vom Unternehmen in Paris. Die Aktie zog am Donnerstag um mehr als zehn Prozent an.
Seit der Börsennotierung der Universal Music Group im Jahr 2021 hätten Investoren Vivendi mit einem bedeutenden Konglomeratsabschlag belegt, der die Bewertung und damit den Spielraum für Zukäufe der Sparten begrenze, erläuterten die Franzosen. Der Pay-TV-Sender Canal+, die Werbegruppe Havas und die Verlags- und Mediengruppe Lagardere erführen derzeit starkes Wachstum und den Sparten böten sich viele Investitionsmöglichkeiten.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf Insider berichtete, spielt Vivendi auch die Möglichkeiten rund um die milliardenschwere Beteiligung am italienischen Telekomkonzern Tim (ehemals Telecom Italia) durch. Der 23,75-Prozent-Anteil der Franzosen ist derzeit rund 1,3 Milliarden Euro schwer. Telecom-Italia-Titel lagen am Nachmittag in Mailand 5,5 Prozent im Plus.
Quelle. dpa-AFX