Am Devisenmarkt klettert der Eurokurs auf 1,2434 CHF zum Wochenauftakt. Damit erreicht die europäische Gemeinschaftswährung ein Fünf-Monats-Hoch. Allerdings kann sich der Euro nicht über der Marke von 1,2400 behaupten und steht aktuell bei EUR/CHF 1,2329. Devisenfachleute spekulieren weiterhin über eine Anhebung des Mindestkurses.
Die Private Banking Abteilung von JPMorgan Chase rechnet mit einer Anhebung des Wechselkursuntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) von EUR/CHF 1,2000 auf 1,3000. Man komme zu der Schlussfolgerung, dass eine Verschiebung nach oben gerechtfertigt und wahrscheinlich sei, schreibt die Chefin für globale Währungsstrategie der US-Bank, Audrey Childe-Freeman, in einer elektronischen Research-Nachricht vom 10. Oktober 2011.
„Eine Erhöhung des Euro Mindestkurses auf 1,2500 CHF wurde in der jüngsten Vergangenheit immer wieder erwähnt. Allerdings würde dies den Schweizer Franken weiterhin erheblich überbewertet belassen. Stattdessen könnte die Nationalbank ein ambitioniertes Wechselkursziel von mindestens EUR/CHF 1,3000 festlegen“, erläuterte Childe-Freeman.
Einen genauen Zeitpunkt nennt Childe-Freeman nicht. Auf eine telefonische Nachfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte sie, dass die Anhebung des SNB Mindestkurses bis zum Jahresende plausibel erscheine. Man vertrete die Ansicht es sei in diesem Jahr nicht angemessen, die eidgenössischen Geldpolitiker herauszufordern.
SNB-Notenbankchef Philipp Hildebrand kümmert seit August aktiv um die Kursentwicklung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken. So erhöhte Hildebrand stufenweise die Sichteinlagen der Geschäftsbanken bei der Nationalbank von 30 auf 200 Milliarden Sfr, um den Franken unattraktiv zu machen. Als der Eurokurs Anfang September 2011 dennoch droht erneut unter die Marke von 1,1000 CHF abzusacken, kam es zu der Festsetzung des Mindestkurses bei 1,2000.